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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Eine überzeugende Geschichte

Das Echo der Wahrheit
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Der Psychiater Dr. James Cobb, äußerst populär und bekannt geworden durch seine Forschungen und Erkenntnisse zum Therapieverfahren Hypnose, wird von dem schwer kranken Joshua Fleischer angesprochen, dem ...

Der Psychiater Dr. James Cobb, äußerst populär und bekannt geworden durch seine Forschungen und Erkenntnisse zum Therapieverfahren Hypnose, wird von dem schwer kranken Joshua Fleischer angesprochen, dem ein Ereignis in seiner Vergangenheit keine Ruhe lässt, an das er sich bedauerlicherweise nicht erinnert. James soll ihn in Hypnose versetzen und die Wahrheit über diese eine verhängnisvolle Nacht in Paris herausfinden. Doch auch nach dem Fall, lassen James die Geschehnisse von damals keine Ruhe und so ermittelt er auf eigene Faust...

Nach seinem Bestseller war ich sehr gespannt auf das Buch und wurde nicht enttäuscht. Grob hat mich das Setting an sein erstes Werk "Das Buch der Spiegel" erinnert: eine todkranke Person, undurchsichtige Ereignisse der Vergangenheit und das Spiel zwischen Wahrheit und Lüge/Unwahrheit. Super spannend und äußerst geschickt umgesetzt finde ich die verschiedenen Perspektiven und Erzählungen der gleichen Geschehnisse, die so einige Ungereimtheiten aufweisen, insbesondere bezüglich der beiden Schlüsselcharaktere. Dabei bleibt die Spannung durchgehend oben, und verschiedene Details werden geschickt in Szene gesetzt, um das Ereignisse mehr oder weniger genau aufzuklären. Dabei wird viel Liebe in die Hintergründe und Motivationen der Protagonisten gesteckt und weniger in die Aufdeckung und Beschuldigung der Täter. Verurteilungen sind hier also fehl am Platz, sodass es einem Roman gerecht wird und die Intentionen stärker beleuchtet. Bei dem Preis hätte ich nur ein dickeres Buch erwartet (ist nicht negativ gemeint), da die Schrift bei den gut 300 Seiten auch relativ groß ist und ein paar Seiten hätten der Geschichte nicht geschadet, auch wenn so alles Wichtige ausreichend geklärt wurde und das Ende mir persönlich rund und abschließend erschien.

Ein aufregender, abwechslungsreicher Roman mit detailreichen und undurchsichtigen Puzzlestücken, die mich als Leserin dazu gefordert haben das Puzzle zusammenzusetzen.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Super Auftakt der zweiten Staffel!

Das Erbe der Macht - Schattenloge 1: Die Rückkehr (Bände 13-15)
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Band 13:

Nach den einflussreichen Ereignissen rund um Alexander Kent, versucht die verzweifelte Jen alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihn von seinem Erinnerungsverlust zu befreien und als Mitglied ...

Band 13:

Nach den einflussreichen Ereignissen rund um Alexander Kent, versucht die verzweifelte Jen alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihn von seinem Erinnerungsverlust zu befreien und als Mitglied der Lichtkämpfer zurück zu erlangen. Mit den beiden Zwillingen Kevin und Chris begibt sie sich in zwielichtige Gesellschaft. Währenddessen sorgen unheilvolle Geschehnisse um den Onyxquader für Aufruhr im Castillo und ein altbekannter Feind taucht unerkannt auf um seine Mission endlich zu erfüllen...

Endlich geht es weiter mit einer neuen Staffel, die es vermutlich wieder in sich haben wird. Passend an das Ende von Band 12 und den Zwischenband geknüpft werden die Ereignisse ohne große zeitliche Unterbrechung weitergeführt, sodass man gleich wieder im Geschehen ist und den Handlungen folgen kann. Es tauchen wieder einmal neue Charaktere auf, die man noch nicht recht einschätzen kann und dadurch ergeben sich erneut potentielle Gefahren für die Gemeinschaft der Lichtkämpfer. Aber auch die Gegenseite, die Schattenkrieger, schläft nicht und so kommen neue Informationen ans Licht, die irgendwie mit der Gegenwart des Bandes zusammenhängen, teils allerdings auch als uralte Legenden und Sagen die mit der früheren Magie verbunden sind zusammenhängen und noch folgenschwere Geschehnisse nach sich ziehen. Da sich hier eine neue Geschichte bzw. ein neuer roter Faden entwickelt, war der Band vergleichsweise spannungsarm und mir hat die unterschwellige Gefahr ein wenig gefehlt, die sich allerdings schon leicht aufgebaut hat und in den kommenden Bänden garantiert noch erhöhen wird, denn die dunkle Seite holt schon zum Gegenschlag aus.



Band 14:

Während Jen, Kevin und Max verzweifelt versuchen Alex zu retten und ihr Plan während der Ausführung scheitert, schart der ominöse Fremde aus dem Onyxquader weitere Gefolgsleute um sich und vervollständigt unbemerkt Stück für Stücke seine Idee einer anderen ideologischen Weltstruktur. Clara und Leonardo machen sich auf die Spuren von Cixi und erfahren Informationen, die weiter in der Vergangenheit liegen als geahnt und alles bisher Geschehene umfassen sowie übertreffen. Doch können diese verheerenden Pläne vereitelt werden?

Besonders lustig und unterhaltsam fand ich in diesem Band die Rettungs- oder besser gesagt Entführungsaktion von Alex. Die hatten mehr Glück als Verstand und obwohl ihr Plan scheitert, offenbart ein bisher eher im Hintergrund agierendes Lebewesen ungeahnte Kräfte. Einfach herrlich! Ich musste oft schmunzeln und lachen, weil sie so erfrischend tollpatschig und der Plan irgendwie nicht ganz durchdacht ist. Aufklärende, wenn auch für mich nicht ganz befriedigende und umfassende, Informationen über die Machenschaften eines alten Feindes werden teilweise aufgedeckt und übertreffen alles bisher Vermutete bei Weitem. Wenngleich die Ereignisse und die Offenbarung schon recht intensiv und schockierend sind, konnte es mich nicht so beeindrucken und mitnehmen, wie gehofft. Gespannt wie sich das alles entwickelt, bin ich dennoch und hoffe auf mehr Action und Spannung beim nächsten Band.



Band 15:

Jen und Co. machen eine Zeitreise um an den Vergessenszauber zu gelangen und Alex zu retten, der in allerhöchster Lebensgefahr schwebt. Zeitgleich macht sich Johanna auf die Reise in ein Splitterreich um Leonardo zu finden, doch dort trifft sie unverhofft auf einen alten Feind. Währenddessen gewinnt die neue Ordnung im Castillo weiterhin unbemerkt an Macht und Ellis zieht alle in seinen Bann. Im Hintergrund laufen die Fäden an einem Punkt zusammen und die Folgen werden verheerend sein.

Die Lage in der sich Alex befindet, ist prekär und der Ausgang ungewiss und genau daraus ergeben sich einige spannende Situationen, gerade auch, weil niemand von ihrem Vorhaben erfahren darf und sie sich gezwungen sehen gegen ihre eigenen Leute zu kämpfen. Über all dem schwebt die Gefahr, die von Ellis ausgeht und auch wenn die Puzzleteile erst nach und nach das komplette Bild zusammensetzen, so vermute ich, dass es vielen nicht gefallen wird. Gespannt bin ich auf die Reaktion der Unsterblichen beider Seiten, die ihre eigenen Pläne verfolgen, denn Ellis wird sie garantiert durcheinander bringen. Eine neue Unsterbliche, die ein falsches Spiel spielt, taucht auf und bringt neuen Wind in das Castillo durch ihre unkonventionelle Art und sie konnte mich vollkommen überzeugen und für sich einnehmen. Von anderer Seite, quasi die "Feinde", kommt eine unerwartete Hilfe und die Person ist anders als ihre Artgenossen und bringt Rettung ins letzter Sekunde mit der ich nie gerechnet hätte. Das war ein klasse Ende und endlich können sie versuchen die allgegenwärtige Gefahr von Ellis einzudämmen.

Überraschende, unvorhersehbare Twists, einige tolle neue Charaktere und über all dem übermächtige Pläne von Feinde. Spannung pur!

Veröffentlicht am 31.01.2019

Es hat etwas Unheilvolles an sich....

Der Märchenerzähler
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Die wohlbehütet aufwachsende Anna findet eines Tages eine Puppe im Aufenthaltsraum der Oberstufenschüler und wird daraufhin mit dem geheimnisvollen Abel bekannt gemacht, der gemeinhin als Drogendealer ...

Die wohlbehütet aufwachsende Anna findet eines Tages eine Puppe im Aufenthaltsraum der Oberstufenschüler und wird daraufhin mit dem geheimnisvollen Abel bekannt gemacht, der gemeinhin als Drogendealer bekannt ist. Trotz anfänglicher Skepsis und den Warnungen ihrer Freunde und Klassenkameraden, lässt sie sich auf ihn ein und entdeckt in Gegenwart seine jungen Schwester Micha einen ganz neuen Menschen, nämlich den Märchenerzähler, der sie alle drei auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Doch nach und nach findet Anna Parallelen zwischen den Geschichten und der Realität und nachdem einige Morde begangen werden, ist sie sich plötzlich nicht mehr sicher, wer Abel überhaupt ist, ein eiskalter Mörder oder der sensible, charmante Märchenerzähler, oder doch jemand ganz anderes?

Von Anfang an übt das Buch eine dunkle Anziehungskraft aus und je weiter man liest, desto gewisser ist die Ahnung, dass diese Geschichte leider nicht gut enden wird. Ich kann nicht mal benennen warum dem so ist, aber neben der Geschichte werden auch die Märchen dunkler und tiefgründiger und auch immer auswegloser, sodass nur schwer an Rettung geglaubt werden kann. Anna ist in einer privilegierten Familie aufgewachsen, ziemlich behütet und beschützt von den Abgründen der Menschheit, während Abel und Micha das genaue Gegenteil widerfahren ist. Anna lässt sich von ihnen freiwillig in ihre Probleme reinziehen, da sie so naiv ist und glaubt ihnen helfen zu können, dabei hat sie selber allerdings keine wirklichen Vorschläge oder Ideen und denkt scheinbar das wird sich auch so schon einrenken. Doch si läuft es oft nicht. Ich selbst fand es schwierig zu durchschauen wer welche Rolle in den obskuren Ereignissen spielt, denn es tauchen noch einige andere Personen auf. Zum einen gibt es Annas Sichtweise, doch zwischendurch wird auch aus Sicht einer männlichen Person beschrieben was geschieht und lange habe ich gerätselt wer sich dahinter verstecken könnte und welche Absichten er verfolgt. Immerhin sind die Handlungen teilweise so verstrickt und verschlungen, dass ich meine Vermutungen ständig ändern musste und doch nicht mit diesem Ende gerechnet habe, welches dermaßen schockierend ist und meine Ahnung leider bestätigte. Zurück bleibt ein bitterer Geschmack, als wäre dieses Ende den Personen nicht gerecht geworden, als hätten sie ein anderes Ende verdient, obwohl dieses auch passt, nur nicht so wie man sich das vorgestellt hat, sondern dunkler, betrüblicher, aussichtslos. Das Märchen und die Metaphern waren ganz nett eingebracht, haben mich allerdings größtenteils eher gelangweilt und nicht zufrieden stellen können. Der Schreibstil ist einfach und direkt gehalten, verrät aber nicht zu viel und baut durchaus Spannung auf.

Ein solider Jugendthriller, der doch anders ist und endet, als ich anfangs vermutete und dem ganzen eine trostlose Note verleiht.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Zutiefst berührend

Sieben Minuten nach Mitternacht
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Der 13-jährige Conor lebt mit seiner Mutter in einem Vorort Londons. Nachts leidet er unter Albträumen, in der Schule ist er weitestgehend isoliert und allein, sein Vater hat ihn für eine andere Familie ...

Der 13-jährige Conor lebt mit seiner Mutter in einem Vorort Londons. Nachts leidet er unter Albträumen, in der Schule ist er weitestgehend isoliert und allein, sein Vater hat ihn für eine andere Familie verlassen und zu Hause schwebt über all dem familiären Zusammenleben mit seiner Mutter ihre Krankheit, die sie Tag für Tag stärker schwächt. Doch eines Nachts, nachdem er wieder aus seinem altbekannten Albtraum hochschreckt, steht auf einmal ein Monster vor seinem Fenster, erschaffen aus der Eibe hinter ihrem Haus. Dieses Monster nimmt ihn mit auf eine abenteuerliche Reise, indem es ihm drei Geschichten erzählt im Austausch für die einzige Wahrheit, die Conor verzweifelt zu verdrängen versucht, die ihn jedoch endlich erlösen wird...

Da mir der Film bereits bekannt war und damit auch die Handlung der Geschichte, konnte ich das Buch noch einmal anders auf mich wirken lassen. Man wird gleich in die Geschichte reingeworfen, ohne Conor und seine Umstände besser kennenzulernen. Erst nach und nach werden die unschönen Seiten seines jungen Lebens beleuchtet und ich hatte nur noch Mitleid mit ihm. Es ist ein schwierige Situation und keiner weiß so recht mit ihm umzugehen, außer dem Monster. Es fordert und provoziert Conor und das mit einem klaren Ziel. Ich konnte richtig mitfühlen und es hat mir mehr als ein Mal Tränen in die Augen getrieben. Womöglich lag das auch an meinen Vorkenntnissen und die Emotionen, die ich durch den Film erfahren habe. Jede der drei Geschichten hat eine eigene "Moral" oder zumindest einen Erkenntnisgewinn, wenn man so will und Conor lernt Ereignisse und Taten aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Illustrationen sind wohl mehr an jüngere Leser gerichtet, boten aber auch für mich eine schöne Abwechslung zum Text und haben die Erzählungen ergänzend abgebildet. Am brutalsten empfand ich die selbst erschaffene Isolation von Conor, wie er sich immer weiter in seinem schicksalhaften Leben bemitleidet und im Schmerz verkriecht. Und das Ende hat es natürlich in sich, aber das war mir bereits bekannt, dennoch hat es mich tief berührt. Trotz der schweren Thematik, konnte die Geschichte mich einnehmen und überzeugen, sodass ich das Buch in Zukunft vermutlich noch einige Male lesen werde.

Ein sehr emotionales, trauriges, in gewisser Weise schockierendes Buch mit einer wichtigen und rührenden Nachricht über den Verlust eines geliebten Menschen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Ein fantastischer historischer Roman über die Rache einer Frau

Die Farben des Feuers
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Im Jahre 1927 stirbt das Oberhaupt des Péricourt Bankenimperiums Marcel Péricourt und damit beginnt eine Reihe von aufsehenerregenden Ereignissen, die die Finanzwelt von Paris nachhaltig beeinflusst. Madeleine, ...

Im Jahre 1927 stirbt das Oberhaupt des Péricourt Bankenimperiums Marcel Péricourt und damit beginnt eine Reihe von aufsehenerregenden Ereignissen, die die Finanzwelt von Paris nachhaltig beeinflusst. Madeleine, die einzige Tochter Péricourts, hat mit dem Bankunternehmen ihres Vaters nichts zu tun und muss sich nach einem Schicksalsschlag um ihren Sohn kümmern. Das ruft gierige und machthungrige Personen auf den Plan die versuchen die Gunst der Stunde zu nutzen und Madeleines Unwissenheit schamlos auszunutzen, um sich zu bereichern. Allerdings haben sie nicht mit der Rache einer Frau gerechnet, die alles opfern würde um ihrem Kind ein stabiles und sicheres Leben zu ermöglichen und bis aufs Äußerste zu gehen. So beginnt ein langjähriger Racheakt, der erst endet, wenn alle ihre gerechte Strafe erhalten haben.

Nachdem ich bereits ein historisches Werk von Lemaitre gelesen und geradezu verschlungen habe, habe ich mich umso mehr auf seine neustes Buch gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Die Sprache ist wie immer anspruchsvoll, gehoben und an einigen Stellen philosophisch. Im Gegensatz zu seinen anderen Werken fand ich dieses vom Schreibstil etwas Einfacher gehalten und verständlicher. Man fliegt nur so durch die Seiten, die einen unbeugsamen Sog entwickeln, der mich dazu gebracht hat immer weiter lesen zu müssen. Es wird viel über die ökonomischen und politischen Umbrüche über Frankreich hinaus berichtet, was ich als sehr authentisch empfand, da ich mich trotz geringem Wissen über die damalige Zeit in Frankreich sofort in die Lage hineinversetzen konnte und eine Nähe aufbauen konnte. Dadurch, dass die Geschichte über mehrere Jahre und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, können die Entwicklung der Handlung sowie die Beweggründe gut nachvollziehen werden und es bringt eine dynamische Spannung rein, da man manchmal vorausahnen kann welche Folgen eine Handlung haben könnte. Im Zentrum steht Madeleine, die aus verschiedenen Gründen eine schwere Zeit durchstehen muss und versucht das Beste aus ihrem Leben und das ihres Sohnes zu machen. Dabei bedient sie sich unlauterer Methoden, die ich und auch ihre Opfer ihr definitiv nicht zugetraut haben. Subtil und im Geheimen plant sie ihre Rache, die ihr Genugtuung verschafft und schafft es dennoch sich bedeckt zu halten. Einfach nur spannend, aufregend und toll geschrieben. Es konnte mich total mich sich reißen, auch wenn mir die Entwicklung Madeleines am Ende nicht mehr so zugesagt hat und ich anfangs Schwierigkeiten hatte in die Geschichte einzutauchen, da sie doch recht langatmig war.

Brillanter historischer Roman, fundiert recherchiert, sodass ich mich hervorragend in die damalige Zeit hineinversetzen konnte. Absolute Empfehlung!