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Veröffentlicht am 07.10.2023

Genialer Krimi

Nebel über der Uckermark
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Nebel über der Uckermark war mein erstes Buch von Richard Brandes. Ich bin mit dem dritten Fall von Carla Stach in das Geschehen eingestiegen, ich hatte aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich mehr Vorkenntnisse ...

Nebel über der Uckermark war mein erstes Buch von Richard Brandes. Ich bin mit dem dritten Fall von Carla Stach in das Geschehen eingestiegen, ich hatte aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich mehr Vorkenntnisse für das Verständnis gebraucht hätte.

Die Protagonisten dieses Buches sind so detailreich und ausführlich beschrieben, dass aus ihnen echte Menschen werden. Ich habe mit ihnen gefühlt, mich um die gesorgt und mit ihnen ermittelt.

Dieses Buch hat mich von der ersten Zeile an gepackt und mich bis zum letzten Satzzeichen nicht mehr losgelassen. Ohne großes Vorgeplänkel befindet man sich schon mit dem Prolog mitten in der Handlung. Dieses Buch hat alles, was ein echter Krimi braucht. Spannung, ein bisschen Grusel, viele offene Fragen und noch mehr überraschende Wendungen und entspannte Abschnitte gab es auch. Meine kleinen grauen Zellen haben Überstunden gemacht, weil i h nicht anders konnts, als mich mit dem Fall zu beschäftigen.

Die einzelnen Kaptel sind angenehm kurz und enden oft mit einem Cliffhanger. Der Autor verfolgt dann im nächsten Kapitel einen weiteren Handlungsstrang und steigert so die Spannung und die Seiten fliegen dahin. Bis zum Ende des Buches hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Immer wenn ich der Auflösung vermeintlich nahe gekommen bin, gab es eine Wendung und nichts passte mehr so richtig zusammen. Das Lesetempo war recht noch und oftmals dachte ich die Spannung wäre nicht mehr steigerungsfähig. Richard Brandes hat mir bewiesen, dass noch immer ein bisschen mehr möglich ist. Er hat dieses hohe Niveau bis zum Ende gehalten.

Er hat alle Handlungsstränge meisterlich zusammen geführt und eine absolut logische Lösung präsentiert, auf die ich so nie gekommen wäre. Für mich waren am Ende alle den Fall betteffenden Fragen geklärt und es gab keine losen Enden.

Ein zentrales Thema dieses Buches ist die Hellseherei, die Ermittler setzen sich während ihrer Arbeit an dem Fall immer wieder kontrovers damit auseinander. Man merkt, dass Richard Brandes sehr gründlich zu diesem Thema recherchiert hat. Durch die Auseinandersetzung der Protagonisten eröffnen sich oftmals neue Einblicke.

Im Laufe der Lektüre sind mir die Protagonisten sehr vertraut geworden und ich möchte sehr gerne wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Band vier ist glücklicherweise in Vorbereitung und ich kann bis dahin noch Band eins und zwei lesen.

Ich hatte mit diesem Buch ein richtig spannendes Leseerlebnis und kann Nebel über der Uckermark nur jedem empfehlen, der spannende und intelligente Krimis schätzt. Auf meiner persönlichen Bestenliste steht Nebel über der Uckermark auf Platz eins.

Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel sind ein traumhaftes Gespann

Graffitikatz
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Der achte Teil, der Reihe um Kommissar Steinböck und seine Katze von Kaspar Panizza, kommt wie gewohnt locker und unterhaltsam daher. Die Kommentare der Katze sind ebenso bissig wie treffend und das Zusammenspiel ...

Der achte Teil, der Reihe um Kommissar Steinböck und seine Katze von Kaspar Panizza, kommt wie gewohnt locker und unterhaltsam daher. Die Kommentare der Katze sind ebenso bissig wie treffend und das Zusammenspiel der beiden ist sehr humorvoll. Mittlerweile stehen die beiden zueinander wie ein altes Ehepaar.

Kaspar Panizza hat mit dem Team um Kommissar Steinböck sehr sympathische Protagonisten mit hohem Wiedererkennungswert geschaffen. Emil in seinem Rolli, der allen immer wieder auf seine nette Art zeigt, dass ihn sein Rollstuhl keineswegs behindert, oder ihm den Spaß am Leben nimmt. Ilona Hasleitner, die pflichtbewusste Kollegin mit oftmals genialen Gedanken, die die Lösung der Fälle näher bringen. Sie versäumt keine Gelegenheit Kommissar Steinböck in Sachen Gleichberechtigung auf die sanfte Tour voran zu bringen. Emils Freundin, die jetzt nicht mehr illegale Huong, ist ein absolutes Computergenie und unersetzlich für das Team. Nicht zuletzt der etwas verschrobene, aber dafür nicht minder sympathische Kommissar Steinböck, für den Tempo fünfzig schon an Raserei grenzt. Alle anderen Protagonisten sind ebenso liebevoll und detailliert beschrieben wie Steinböck und sein Team,man hat sie beim Lesen vor dem inneren Auge.

Der Autor hat einen spannenden Plott konstruiert, bei dem anfangs fast nichts zusammen passte. Es gab mehrere Handlungsstränge und erst im Laufe der fortschreitenden Ermittlungen hat Kaspar Panizza diese immer weiter zusammengeführt. Am Ende gab es eine nachvollziehbare und logische Lösung der Morde. Ganz sanft legt Kaspar Panizza seinen Finger auf aktuelle Fragen der Gesellschaft, er ist dabei niemals dogmatisch und überlässt es dem Leser sich seine eigenen Gedanken zu machen. Mir persönlich hat diesmal etwas die Ermittlungsarbeit gefehlt und das Ende kam sehr überraschend und ist dem Team mehr oder weniger in den Schoß gefallen. Ich hätte eine etwas andere Aufklärung bevorzugt und vielleicht noch im Verlauf, den ein oder anderen Hinweis um mit ermitteln zu können. Nichts desto trotz hat mir das Buch sehr gefallen und ich fühlte mich sehr gut unterhalten.

Ich gebe eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Katzenliebhaber sondern für alle, die einen humorvollen und trotzdem spannenden Krimi lieben.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Wilde Jagd, der Titel ist Programm

Wilde Jagd
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Wilde Jagd von Rene´ Freund ist alles, ein Krimi, eine mysteriöse Geschichte, in Teilen ein mit gruseligen Elementen und auch irgendwo ein Gesellschaftsroman.

Der Autor beginnt sein Buch praktisch am ...

Wilde Jagd von Rene´ Freund ist alles, ein Krimi, eine mysteriöse Geschichte, in Teilen ein mit gruseligen Elementen und auch irgendwo ein Gesellschaftsroman.

Der Autor beginnt sein Buch praktisch am Ende und lässt seinen Protagonisten Professor Quintus Erlach Rückschau halten auf die vergangenen Ereignisse. Der Professor ist der Ich Erzähler dieses Buches. Professor Erlach befindet sich zu Beginn des Buches in einer Lebenskrise, verlassen von Frau und Tochter kommt er mit dem Hund seiner Tochter zurück in seinen Geburtsort Stein am Gebirge und wohnt in dem fast verfallenen Haus seiner verstorbenen Eltern.

Hier beginnt die mysteriöse Geschichte, dem Autor gelingt es einen harmlosen Spaziergang zu einem skurrilen Ereignis zu machen, als Leser hat man noch keine Ahnung, wohin die Geschichte führt, wird aber sofort in ihren Bann gezogen. Es entsteht eine Spannung, die sich auf einem gleichmäßigen Level durch das Buch zieht. Ich habe die ganze Zeit fieberhaft überlegt, wie alles zusammen hängen könnte und muss sagen, die Lösung hat mich sehr überrascht, auf der anderen Seite hätte man beim richtigen Verknüpfen der einzelnen Informationen am Ende auf die Lösung kommen können.

Die Protagonisten dieses Buches, Quintus und Evelina sind sehr sympathisch und ziehen den Leser mit in ihre Geschichte, so dass man glaubt selbst dabei zu sein. Ich habe mit gefiebert und mit gebangt, war wütend auf Quintus, weil er meiner Ansicht nach selbst an seiner Misere schuld war und in meinen Augen am Anfang zu wenig dazu beigetragen hat, um sein Leben zu ändern. Ich war zu jeder Zeit gefangen und gespannt, wie es weiter geht.

Rene´Freund hat oftmals allein durch die Sprache eine unheimliche Atmosphäre geschaffen, die mir tatsächlich eine Gänsehaut verursacht hat. Die Seiten flogen nur so dahin.

Die Auflösung am Ende war überraschend, aber auch irgendwie zwingend und logisch. Es gab keine offenen Fragen und sogar Fragen in Bezug auf die Zukunft der Protagonisten wurden zufriedenstellend behandelt.

Ein sehr lesenswertes Buch mit Anspruch, spannend und unterhaltsam. Dieses Buch macht Lust auf weitere Bücher des Autors.

Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Die TuF Methode hat wieder zum Erfolg geführt

Prost, auf die Pfennigfuchser
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Prost, auf die Pfennigfuchser von Friedrich Kalpenstein, müsste einen Warnhinweis auf dem Cover tragen: Vorsicht Suchtgefahr. Das Lesen dieser Reihe führt zur Abhängigkeit. Ich habe bis jetzt jedes Buch ...

Prost, auf die Pfennigfuchser von Friedrich Kalpenstein, müsste einen Warnhinweis auf dem Cover tragen: Vorsicht Suchtgefahr. Das Lesen dieser Reihe führt zur Abhängigkeit. Ich habe bis jetzt jedes Buch dieser Reihe gelesen und weiß wovon ich rede.

Bei der Bekanntgabe eines weiteren Titels ist die Vorfreude riesig, es fühlt sich an, wie die Ankündigung eines Treffens mit sehr guten Freunden, oder die Reise zu einem liebgewonnenen Urlaubsort oder vielmehr wie die Summe aus beidem.

Ich habe tatsächlich beim Lesen das Gefühl, ich würde in Brunngries alte Freunde und Bekannte treffen. Ich bin öfter mal versucht zu fragen: " ....und wie geht es zwischen Nori und Tereza, klappt es besser mit den Damen? Wie geht es denn dem Ferstel nach dem Oberschenkelbruch, kommt er zurecht so allein mit der Resi? " Diese Fragen und noch viele mehr gehen mir zu Anfang des Buches durch den Kopf und der Autor versteht sich sehr gut darauf, seinen Lesern auch die Protagonisten aus den früheren Büchern präsent zu halten. Jedes Buch der Reihe kann für sich gelesen werden, es bedarf keiner Vorkenntnisse.

Im neuen Fall für Tischler und Fink geht es wieder sehr lebhaft zu, es gibt viel Vergnügliches, auf der Dienststelle und auch mit der Spusi, irgendwie erscheinen sie alle wie eine große Familie. Natürlich gibt es auch hin und wieder Unstimmigkeiten. Bei Felix lässt sich eine deutliche Entwicklung feststellen, er und Tischler begegnen sich immer mehr auf Augenhöhe.

Das ist auch so ein Punkt, den ich an Friedrich Kalpensteins Protagonisten so liebe. Seine Charaktere erscheinen niemals flach, sondern immer dreidimensional Ich kann mir jeden von ihnen richtig vorstellen und habe irgendwie im Laufe der Bücher eine Beziehung zu ihnen aufgebaut.

Der Fall ist gewohnt spannend, zu Anfang völlig undurchsichtig und es gibt viel zu rätseln. Der Autor spart nicht mit Hinweisen und auch nicht mit falschen Fährten. Immer wenn man denkt, man kann ein loses Ende verknüpfen steht man vor einem fast unlösbaren Knoten. Es kommen neue Spuren hinzu, die Puzzleteile scheinen zu passen und bei genauerem Hinsehen fehlt doch noch das eine oder andere.

Die Ermittlungen gestalten sich spannend und durch die gewohnt flüssige und mit viel Humor durchsetzte Erzählweise fliegen die Seiten nur so dahin und viel zu schnell ist das Buch wieder gelesen und der Fall gelöst.

Friedrich Kalpenstein vermittelt viel Lokalkolorit, da er seine Protagonisten oft Dialekt sprechen lässt, dadurch erscheinen Dialoge und Szenen noch viel authentischer.

Das Ende war nachvollziehbar, sehr logisch und elegant gelöst. Ich hatte bis kurz vor der Lösung durch Tischler und Fink nur Vermutungen, die aber nicht so richtig stimmig waren. Nachdem der Autor dann alle losen Fäden aufgenommen hat und logisch miteinander verknüpft hat, blieben auch bei mir keine offenen Fragen mehr. Jedenfalls nicht zum aktuellen Fall! Offene Fragen zum Geschehen in Brunngries habe ich reichlich und hoffe fest auf die Fortsetzung dieser Reihe.

Von mir gibt es eine dringende Leseempfehlung für alle Leser:Innen, die sich auf intelligente Weise mit viel Humor und Sprachwitz unterhalten lassen wollen.

Alle Bücher der Prost Reihe gibt es auch als Hörbuch gelesen von Helmfried von Lüttichau, ebenso zu empfehlen wie die Bücher. Nach der Lektüre genieße ich jedes mal das Hörbuch.

Man liest sich in Brungries.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Spannender Wanderkrimi

Mord am Saar-Hunsrück-Steig
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Mord am Saar-Hundsrück-Steig war mein erstes Buch von Marion Demme-Zech. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt, ausser, dass es sich um einen Wanderkrimi mit Hund handelt. Das wirklich schön gestaltete ...

Mord am Saar-Hundsrück-Steig war mein erstes Buch von Marion Demme-Zech. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt, ausser, dass es sich um einen Wanderkrimi mit Hund handelt. Das wirklich schön gestaltete Cover hat mich schon angesprochen und neugierig gemacht.

Schon nach den ersten Seiten war ich vollkommen gefangen, zum einen von der Erzählweise der Autorin und zum anderen von der im Buch beschriebenen Wandertour.

Jeder Wanderabschnitt wurde als Kartenausschnitt dem Kapitel vorangestellt, es war für mich so, als würde ich mich mit den Protagonisten auf diese Tour begeben.

Die Erzählweise von Marion Demme-Zech erschien mir zuerst ungewöhnlich und vielleicht auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber je weiter ich in die Geschichte vorgedrungen bin um so begeisterter war ich. Die Autorin nennt in jeder Kapitelüberschrift den Protagonisten aus dessen Sicht sie in der "ich" Form erzählt. Das ist ungewöhnlich, aber richtig spannend, dem Leser eröffnen sich so deutlich mehr Perspektiven. Das ganze Geflecht der Protagonisten wird durchschaubarer, weil man als Leser von jedem einzelnen weiß, wie er über die Teilnehmer aus der Gruppe denkt und man erfährt seine Gedanken und Absichten aus erster Hand. Das hat die Geschichte überaus spannend gemacht und die Seiten flogen nur so dahin. Am allerbesten haben mir die Kapitel aus der Sicht des Polizeihundes in Ausbildung, Günther, gefallen.

Der Erzählstil ist sehr gut lesbar und temporeich. Die Autorin vermittelt viel Lokalkolorit durch Erwähnung der Sehenswürdigkeiten und der regionalen Delikatessen. Ab und zu lässt sie ihre Protagonisten Dialekt sprechen, das trägt ebenfalls zur Authentizität bei. Sie erzählt mit einem feinen Humor, der mich des öfteren hat schmunzeln lassen.

Gleich die erste Szene erzählt aus der Sicht der Kriminalkommissarin, hat mich laut lachen lassen, bei mir ist sofort das Kopfkino angesprungen. Diese Szene wirkt gerade aus der Sicht des Ich Erzählers so amüsant und glaubwürdig. Sie gehört absolut zu den Lieblingsstellen in diesem Buch.

Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und mit vielen Details ausgestattet, so dass es mir zu jeder Zeit möglich war, sie mir vorzustellen.

Der Krimi war von Anfang an spannend und bis fast zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer als Täter in Frage kommt. Motive gab es einige, Verdächtige noch viel mehr.

Marion Demme-Zech hat es meisterlich verstanden Spuren zu legen, die vermeintlich wichtig sind und dann doch wieder ins Nichts führten. Es gab überraschende Wendungen, aber mir ist es nicht gelungen, die losen Fäden so zu verknüpfen, dass alle Knoten gelöst wurden.

Im Gegensatz zur Autorin, sie hat am Ende alles aufgelöst, ohne eine Frage unbeantwortet zu lassen. Das Ende, also die Aufklärung des Falles war logisch und plausibel.

Ich habe Mord am Saar-Hundsrück-Steig sehr genossen und fühlte mich während der Lektüre sehr gut unterhalten. Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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