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Veröffentlicht am 26.01.2023

Ein spannender Fall aus den Fünfzigern

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Cornelia Kuhnert und Christiane Franke haben mit, Der Fall Kaltwasser, nun ihren zweiten Krimi aus den Fünfzigern mit der Ermittlerin Martha Frisch veröffentlicht. Mich hat schon Der Fall Malottke total ...

Cornelia Kuhnert und Christiane Franke haben mit, Der Fall Kaltwasser, nun ihren zweiten Krimi aus den Fünfzigern mit der Ermittlerin Martha Frisch veröffentlicht. Mich hat schon Der Fall Malottke total begeistert. Dieser zweite Fall ist noch spannender und temporeicher mit ganz viel Atmosphäre und Flair der Fünfziger.

Den beiden Autorinen ist es gelungen mich die Fünfziger fühlen zu lassen, obwohl ich zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren war. Beim Lesen bin ich völlig in diese Zeit und in die Geschichte eingetaucht, ich war mittendrin und nicht nur dabei.

Der Erzählstil der beiden ist flüssig und harmonisch, man möchte einfach immer weiter lesen. Das Buch wirkt bei mir noch nach; nach der letzten Seite wollte ich mich einfach nicht trennen es gibt noch so viel zu erfahren.

Die von Christiane Kuhnert und Cornelia Franke erschaffenen Protagonisten sind durchweg authentisch, nach dem ersten Buch hatte ich das Gefühl auf alte und liebe Bekannte zu treffen und ebenso auf alte Widersacher. In Marthas Heißmangel fühle ich mich schon richtig zu Hause, ich konnte fast die feuchte Luft in der Heißmangel spüren und den Geruch von frisch gewaschener und gestärkter Wäsche wahrnehmen.

Ein guter Krimi braucht auch weniger sympathische Charakteren auch dafür haben die beiden Autorinnen gesorgt und das so gut, dass es meinen Blutdruck wirklich nach oben getrieben hat. Ich war wütend und traurig und trotzdem tut der Blick zurück in unsere dunkelste Vergangenheit auf seine Weise gut und auch das Wissen, das mit Ende des Krieges eben nicht alles zu Ende war und auch nicht zu Ende ist.

Die Geschichte wurde von den beiden sehr fein gesponnen, ich konnte mit ermitteln habe mir viele Gedanken gemacht und viele Spuren entdeckt und wieder verworfen. Die Autorinnen haben mich oft in die Irre gelockt und ihre Hinweise gut versteckt. Fast bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung und dann auch nur eine Vermutung. Genau so muss ein guter Krimi sein!

Am Ende wurde der Mörder gefasst, der Fall war geklärt. Alle offenen Fragen zu den Mordfällen sind beantwortet worden. Die Fragen die übrig blieben machen neugierig auf einen weiteren Fall. Ich bin dabei wenn es wieder heißt: Frisch ermittelt.

Dieses Buch muss man als Liebhaber des intelligenten Krimis einfach gelesen haben, gerne würde ich mehr als fünf Sterne geben.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Mörderisches Altfunnixsiel

Anglermord in Altfunnixsiel. Ostfrieslandkrimi
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Anglermord in Altfunnixsiel war mein erster Krimi von Rolf Uliczka aber bestimmt nicht mein letzter.

Wer glaubt in Altfunnixsiel geht es ruhig und beschaulich zu, der wird durch die Lektüre dieses Krimis ...

Anglermord in Altfunnixsiel war mein erster Krimi von Rolf Uliczka aber bestimmt nicht mein letzter.

Wer glaubt in Altfunnixsiel geht es ruhig und beschaulich zu, der wird durch die Lektüre dieses Krimis eines Besseren belehrt. Ein sehr sympathisches Ermittlerduo führt für die Leser:Innen sehr gut nachvollziehbar durch die Handlung. Es werden keine Hinweise einfach so aus dem Hut gezaubert, sondern akribisch ermittelt. Neue Spuren sind für den Lesenden klar erkennbar, man weiß immer, wie sie sich ergeben haben. So kommt man Schritt für Schritt zur Lösung des Mordfalls; gäbe es nicht den Autor Rolf Uliczka, der die Leser:Innen kalt lächelnd auf falsche Spuren führt.

Wie nebenbei macht er zusätzlich auf die Schwierigkeiten in der Polizeiarbeit aufmerksam und auch auf die Gefahr, der die Beamten trotz aller Vorsicht doch immer ausgesetzt sind. Manchmal entscheiden Sekunden über Leben und Tod, oder eine Schutzweste, von der man nicht annahm sie zu brauchen.

Ein sehr unterhaltsamer und spannender Krimi mit authentischen und sympathischen Protagonisten und einem Autor, der sich den Fragen seiner Leser:Innen stellt.

Die Auflösung am Ende war schlüssig und logisch, es ist dem Rolf Uliczka sehr gut gelungen am Ende alle Ermittlungsstränge glaubhaft zusammen zu führen.

Von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Cosy Crime in Reinkultur

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Der Mordclub von Shaftesbury, Eine Tote bleibt selten allein, von Emily Winston war genau das Buch, das ich gebraucht habe. Der Titel trifft es zwar nicht wirklich, aber darüber kann man leicht hinwegsehen.

Die ...

Der Mordclub von Shaftesbury, Eine Tote bleibt selten allein, von Emily Winston war genau das Buch, das ich gebraucht habe. Der Titel trifft es zwar nicht wirklich, aber darüber kann man leicht hinwegsehen.

Die Autorin Emily Winston bzw. Angela Lautenschläger hat einen sehr unterhaltsamen Krimi für gemütliche Lesestunden geschaffen. In ihrem Dorf Shaftsbury wollte ich schon nach den ersten paar Seiten leben. Ein Dorf voll von schrulligen aber dennoch liebenswerten Menschen, oder gerade deswegen?

Es gibt eine Leiche, sonst wäre es auch kein Krimi, aber das meiste Blut, das fließt ist Schweineblut. Die Geschichte ist wirklich gut ausgedacht und ich habe bis zum Ende miträtseln können, da die Autorin schon am Anfang Hinweise streut, die aber, da sie nicht sofort ins Gewicht fallen auch wieder in Vergessenheit geraten.

Die Hauptprotagonistin Penelope St. James kommt mit großen Plänen aus London nach Shaftesbury und muss feststellen, dass sich manche Pläne völlig anders entwickeln und das ist nicht unbedingt zum Nachteil. Sie ist ein absolut sympathischer und authentischer Charakter. So richtig menschlich mit viel Humor, anders wäre sie wahrscheinlich schreiend aus dem Dorf gefüchtet. Es war sehr unterhaltend sie beim Lösen ihrer Aufgaben, in die sie praktisch reingestolpert ist zu begleiten.

Dieser Cosy Krimi hat alles was er braucht, ein nettes Dorf, nette Menschen, eine Leiche, einen Mörder und natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt, der Schreibstil passt wunderbar zur Geschichte. Man möchte einfach immer weiter lesen um zu erfahren, was als nächstes passiert. Das Ende war schlüssig und überzeugend.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung, ich möchte zu gern wissen, wie es mit Penelope und dem Dorf weiter geht.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Von sanfter Ruhe kann in diesem spannenden Krimi keine Rede sein

Ruhe sanft im Fichtelgebirge
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Die Autorin, Jacqueline Lochmüller , hat mit ihrem Krimi, Ruhe sanft im Fichtelgebirge, genau meinen Geschmack getroffen.

Das Cover dieses Krimis macht schon neugierig, beim Betrachten fragt man sich ...

Die Autorin, Jacqueline Lochmüller , hat mit ihrem Krimi, Ruhe sanft im Fichtelgebirge, genau meinen Geschmack getroffen.

Das Cover dieses Krimis macht schon neugierig, beim Betrachten fragt man sich sofort, was es mit der schemenhaften Frau am beleuchteten Fenster wohl auf sich hat. Trotz der freundlichen Farben, ein helles Gelb und ein sanftes Blaugrau wirkt das Cover auf mich etwas unheimlich.

Die Hauptprotagonistin in diesem Roman, die Kommissarin Kristina Herbich ist eine Frau, die stark polarisiert. Sie ist völlig hin und her gerissen zwischen ihrem Privatleben und ihrem Dienst bei der Polizei. Einerseits ist sie total engagiert und andererseits lässt sie die Ermittlungen schleifen, weil sie ihren Partner nicht enttäuschen will. Ich denke sie hat noch einen weiten Weg vor sich.

Jacqueline Lochmüller hat ihre Protagonisten überaus detailreich geschildert, gerade bei Kristina empfindet man als Leser deutlich ihre innere Zerissenheit. Sie wurde mir durch den ganzen Krimi hindurch nicht zu hundert Prozent sympathisch, allerdings ist sie mir auch nicht unsympathisch. Ich denke sie wird sich in den Folgebänden noch entwickeln.

Alle anderen Charaktere erzeugen durch die wirklich guten Beschreibungen auch direkt ein Bild in meinem Kopf, ob es jetzt der immer nörgelnde Nachbar Franke ist, oder seine stets gut gelaunte Frau Dietlinde, ich habe sie sofort vor Augen. Das gilt besonders für den pensionierten Pfarrer und Onkel von Kristina. Onkel Johan und seinen Dackel Arno muss man einfach sofort und Herz schließen.

Die Erzählweise der Autorin ist sehr gut zu lesen, sehr bildhaft und beschreibend, dabei aber zu keiner Zeit langatmig, sondern temporeich. Sie hält die Spannung ständig auf einem recht hohen Level. Das gelingt ihr einerseits durch die recht kurzen Kapitel, die am Ende immer Fragen offen lassen und zum anderen durch die Perspektivwechsel. Hat man gerade noch von Kristina und ihren Ermittlungen gelesen befindet man sich im nächsten Kapitel bei Franke auf der Terrasse, wo er über einen gestohlenen Bräter mit Hühnerschenkeln lamentiert. So entsteht ein recht zügiges Tempo, da man als Lesender unbedingt wissen möchte, was passiert ist und wie es weiter geht.

Ich hatte mit diesem Krimi sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden. Ich habe mir den Kopf zerbrochen und versucht die richtige Lösung zu finden. Ein durch und durch spannender Krimi, der am Ende eine schlüssige Lösung bereithält.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Brunngries, immer eine Reise wert

Prost, auf die Gaukler
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Zurück in Brunngries und das noch zum Volksfest, was könnte schöner sein?

Friedrich Kalpenstein hat uns wieder einen absolut spannenden und unterhaltsamen Krimi geschenkt!

Ich habe das Buch aufgeschlagen ...

Zurück in Brunngries und das noch zum Volksfest, was könnte schöner sein?

Friedrich Kalpenstein hat uns wieder einen absolut spannenden und unterhaltsamen Krimi geschenkt!

Ich habe das Buch aufgeschlagen und war sofort wieder mitten im Geschehen von Brunngries, mittlerweile habe ich ein wenig das Gefühl nach Hause zu kommen um alte Freunde zu treffen!

Friedrich Kalpenstein hat ein ausgeprägtes Talent für sehr detailreiche und realistische Beschreibungen. Nicht nur Brunngries erwacht so zum Leben, sondern auch seine Charaktere. Das Städtchen Brunngries hat er im Laufe seiner "Prost" Reihe mit so vielen Einzelheiten versehen, dass ich mental durch diesen Ort spazieren kann. Seine Charaktere haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und selbst der kleinste Nebencharakter wird sehr gründlich ausgearbeitet.

Mir gefällt besonders , dass die Hauptprotagonisten seit dem ersten Buch eine deutliche Entwicklung erfahren haben, als Beispiel sei hier Felix Fink genannt. Ebenso ist die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern Tischler und Fink deutlich zu spüren, genau wie auch ihre Verlagerung. Es ist nicht mehr nur Tischler, der die Ideen hat und die Ermittlungen vorantreibt, Fink begegnet ihm immer öfter auf Augenhöhe.

Die Erzählweise ist locker und flüssig mit viel Sprachwitz und Situationskomik, niemals kommt der Krimi und die damit verbundene Spannung zu kurz. Der Autor streut immer wieder Hinweise und Indizien, so dass man praktisch eingeladen wird mit Tischler und Fink nach der TuF Methode zu ermitteln. An falschen Fährten spart Herr Kalpenstein allerdings auch nicht und so wird man immer wieder in die Irre geführt und es bleibt spannend. Bis zum Ende hatte ich nur eine Vermutung, die ich aber nicht so richtig begründen konnte. Der Autor lässt seine Ermittler den Fall am Ende so klären, dass auch die letzte Frage beantwortet wird.

Ein solider, spannender und sehr unterhaltsamer Krimi, den man einfach genießen muss.

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