Profilbild von BUTTERFLY72

BUTTERFLY72

Lesejury Star
offline

BUTTERFLY72 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BUTTERFLY72 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2025

Die Vergangenheit holt einen immer wieder ein

Eisenblume
0

Zwei Teenager finden auf dem alten Gelände der verfallenen Psychiatrie Sankt Lars eine Leiche. Vor dreißig Jahren, im Oktober 1987, verschwanden aus dieser Psychiatrie zwei junge Patienten und der Schuldige ...

Zwei Teenager finden auf dem alten Gelände der verfallenen Psychiatrie Sankt Lars eine Leiche. Vor dreißig Jahren, im Oktober 1987, verschwanden aus dieser Psychiatrie zwei junge Patienten und der Schuldige war schnell gefunden. Fredrika Storm und Henry Calment von der Kriminalpolizei in Lund übernehmen den Fall und sind sich sicher, dass beide Fälle zusammenhängen.

Dies ist der zweite Fall für Fredrika Storm und ihren Partner Henry Calment. Der Auftakt war eines meiner jährlichen Lesehighlights.

Zwei ganze Jahre hat es gedauert, bis endlich ein neuer Fall erschien. Ich habe mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut, aber leider hatte ich nichts mehr auf dem Schirm, bezüglich der Ereignisse im Auftakt. Der Cold Case war sehr emotional und sehr erschütternd. Erschüttert haben mich die Vorurteile Menschen gegenüber, die anders sind. Es ist nichts falsch daran, anders zu sein, ganz im Gegenteil. Dazu kommt die ganze Vertuschung und das Desinteresse innerhalb mehrerer Behörden.

Die Freundschaft zwischen Fredrika und Henry hat sich verändert und ich kann nicht richtig verstehen, warum das so ist. Es gab nur sehr wenige vertraute Momente zwischen beiden. Er bemüht sich sehr um sie, sie ist allerdings abweisend und überhaupt nicht zu greifen. Ich muss sagen, dass mir Fredrika längst nicht mehr so sympathisch war wie noch beim ersten Fall.

Die Nebengeschichten rund um Henry und Fredrika waren auch interessant und spannend. Sie ist weiterhin auf der Suche nach ihrer Mutter Annika und er trifft auf eine alte Liebe. Zum Ende hin wurde es sehr emotional und ich hatte großes Mitleid mit beiden. Ich weiß nicht, was ich an Fredrikas Stelle getan hätte, ihr Ende im Buch hat mich so geschockt. Sicherlich ist diesbezüglich noch nicht alles erzählt. Da bin ich sehr gespannt, was da noch kommen wird.

Der Schreibstil war angehm und sehr fesselnd. Das Cover passt gut zur düsteren Geschichte und der ganzen Reihe.

Fazit: Eine solide Fortsetzung, aber das Buch kann in meinen Augen nicht mit dem Auftakt mithalten. Ich werde die Reihe weiterverfolgen, schon allein wegen der sympathischen Figuren und Fredrikas und Henrys Nebengeschichten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2025

Zusammen strickt man weniger allein

Mörderisch verstrickt – Ein Strickclub ermittelt
0

Das Wollgeschäft "Strickschick" in Lüttjekoog ist Mettes Herzensprojekt. Gemeinsam mit ihren Freunden Anne, Gustavsen und Brunhilde trifft sie sich dort einmal in der Woche. Anne ist Pfarrerin und Mettes ...

Das Wollgeschäft "Strickschick" in Lüttjekoog ist Mettes Herzensprojekt. Gemeinsam mit ihren Freunden Anne, Gustavsen und Brunhilde trifft sie sich dort einmal in der Woche. Anne ist Pfarrerin und Mettes beste Freundin. Brunhilde führt einen Frisiersalon und Gustavsen führt den Bootsverleih am Lüttjesee. Letzterer findet eines Tages einen Toten in einem seiner Boote.

Dies ist der Auftakt zu einer neuen Cosy-Krimireihe von Susanne Oswald, in der sich der Strickklub in Lüttjekoog regelmäßig in polizeiliche Untersuchungen einmischt.

Ich hatte jetzt keine großen Erwartungen an diesen Kriminalroman und habe mich auf eine unterhaltsame Geschichte gefreut, die ich dann auch bekommen habe. Wir lernen den Strickklub kennen, der aus vier Freunden besteht. Da hätten wir dir Eigentümerin des Strickladens Mette, die Pfarrerin Anne, ausserdem Brunhilde und Gustavsen. Anne und Mette stehen deutlich im Mittelpunkt.

Mette und Anne sind so herzliche Menschen, sodass sie mir gleich ans Herz gewachsen sind. Ihre Liebe war deutlich zu spüren, füreinander, den Strickklub, den Menschen allgemein und natürlich Lüttjekoog. Was mich sehr bewegt hat, war der Zusammenhalt und die Fürsorge füreinander, nicht nur unter den Freunden, sondern auch innerhalb der Gemeinde. Das erlebt man heutzutage kaum noch, was ich bedauere. Dazu kommen sympathische Nebenfiguten wie der Antiquitätenhändler Holke, Annes Freund Felix, die Geschwister Lena und Ole und zuguterletzt der Polizist Fiete, der wohl die klischeehafteste Figur von allen war. Und die beschriebene Umgebung hat mich total gepackt, allen voran die schönen Szenen am Deich.

Der Schreibstil war angehm und gut verständlich.

Fazit: Eine nette Geschichte mit herzlichen Figuren für zwischendurch, hin und wieder etwas ausschweifend. Trotz einiger Schwächen werde ich die Reihe weiterverfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2025

Geister der Vergangenheit

Eine von uns
0

Gina, ihr Ehemann Matt und die beiden kleinen Kinder Tommy und Gracie müssen nach einem Hausbrand bei ihrer Freundin Annie in Hastings unterschlüpfen. Am nächsten Tag steht eine unbekannte Frau vor der ...

Gina, ihr Ehemann Matt und die beiden kleinen Kinder Tommy und Gracie müssen nach einem Hausbrand bei ihrer Freundin Annie in Hastings unterschlüpfen. Am nächsten Tag steht eine unbekannte Frau vor der Tür und stellt sich als Annies Haushälterin Mary vor. Gina hat kein gutes Gefühl, Mary ist ziemlich aufdringlich und scheint die kleine Familie zu beobachten.

Die Geschichte dreht sich um die vier besten Freundinnen Gina, Annie, Laura und Sara. Sie wird aus der Sicht von Gina und Mary, Annies Haushälterin, erzählt. Dazu kommen Rückblenden in die Teenagerzeit der Mädchenclique. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Themen Freundschaft, Geheimnisse, Manipulation, Machtausübung, tiefe Abgründe und natürlich Rache.

Bis zum Schluss wurde ich mit keiner Figur so richtig warm, am sympathischsten waren mir noch Sara und Laura. Hin und wieder habe ich mich schon gewundert, wieso ausgerechnet die vier Mädchen befreundet sind. Alle waren so unterschiedlich. Gina und Annie empfand ich als sehr egoistisch, genauso wie Matt, Ginas Ehemann. Unlogisch war mir oft Ginas Verhalten. Sie fühlte sich offensichtlich eingeschüchtert durch Mary, aber spielt ihr auch immer wieder in die Karten und fügt sich ihrem Schicksal. An ihrer Stelle hätte ich in den meisten Fällen anders gehandelt, hoffentlich. Aber es war schon sehr gruselig zu sehen, wie Mary es durch ihre Manipulation schaffte, sich ins Leben anderer Leute zu schleichen. Wenn man dachte, sie hätte alle Register gezogen, kommt der nächste Schachzug von ihr.

Schließlich gibt es ein ereignisreiches Finale, aber um ehrlich zu sein, wurde das ganze Geschehen am Ende von Seite zu Seite unglaubwürdiger. Das Cover finde ich sehr passend zur düsteren Geschichte. Der Schreibstil war zwar fesselnd, aber teilweise leider auch anstrengend und unnötig kompliziert.

Fazit: Für mich war die Geschichte zu vorhersehbar, aber sie wurde spannend erzählt. Ich weiß nicht, ob ich das Buch weiterempfehlen würde. Die Geschmäcker sind da einfach zu verschieden. Macht euch ganz einfach selbst ein Bild.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2025

Ein Haus voller Tod

Im Finsterwald
0

1926: Das Kindermädchen Maj Stenberg besucht mit den Kindern der Famile Guldin, Ingmar, Tore, Maianne, Britt und Alice, das Naturhistorische Museum in Göteborg. Draußen herrschen eisige Temperaturen und ...

1926: Das Kindermädchen Maj Stenberg besucht mit den Kindern der Famile Guldin, Ingmar, Tore, Maianne, Britt und Alice, das Naturhistorische Museum in Göteborg. Draußen herrschen eisige Temperaturen und so nutzen sie die Zeit, um sich aufzuwärmen. Doch dann verschwindet die neunjährige Alice. Die Polizei wird aber erst einen Tag später informiert. Nils Gunnarsson, Hauptwachmeister in der Detektivabteilung, und die Journalistin Ellen Grönblad machen sich auf die Suche nach dem Mädchen und der Wahrheit.

Dies ist der bereits dritte Fall für die Journalistin Ellen Grönblad und Hauptwachmeister Nils Gunnarsson im schönen Göteborg.

Für mich war es das erste Buch von Marie Hermanson, diese Reihe war mir total unbekannt. Die Geschichte wird aus mehreren Sichten erzählt, aus der von Nils und Ellens sowie von Leuten, die in Zusammenhang mit dem Fall und Alice stehen.

Ellen und Nils fand ich sehr sympathisch, jeder hatte so seine Eigenheiten. Er ein Tanzliebhaber, fleißig und ein sehr sorgfältig ermittelnder Beamter. Sie frisch verheiratet und sehr forsch im Umgang mit ihren Mitmenschen. Ich habe gemerkt,  dass beide zusammen eine Vorgeschichte haben und ich hatte oft das Gefühl, als hätte ich etwas verpasst. Diese Lücken werde ich durchs Lesen der anderen Teile schließen müssen. Dass Ellen tatsächlich Journalistin ist, kommt leider nicht so richtig in Erscheinung.

Maj Stenberg ist mit ihren gerade 16 Jahren schon sehr erwachsen. Man hatte den Eindruck, sie ist mindestens zehn Jahre älter.  Sie ist eine sehr tragische, aber auch sehr brisante Figur. Mit Nils Vorgesetztem, Kommissar Nordfeldt, und Georg, Ellens Ehemann, hatte man zusätzlich zwei interessante und unterhaltsame Figuren. Und nicht zu vergessen, das unheimliche Naturhistorische Museum als Schauplatz des Verbrechens, fast schon ein Gruselkabinett, sorgte für spannende Lesestunden.

Gesellschaftlich und zeitlich gesehen, wurde das damalige Leben sehr authentisch und lebendig eingefangen. Männer übten ihre Macht aus, es gab Kinderarbeit und Frauen waren einfach nichts wert. Die Auflösung kam nicht so überraschend. Es hat sich angedeutet, aber um ehrlich zu sein, habe ich gehofft, es gibt eine andere Erklärung. Der Schreibstil war total angenehm und fesselnd. Ich flog nur so durch die Seiten.

Fazit: Die Geschichte und ihre so unterschiedlichen Figuren haben mich von Anfang an gepackt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Die Vorgänger werde ich definitiv noch nachholen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2025

Geheimnisse und tödliche Verhängnisse

Das Teufelshorn
0

Am hellichten Tag am Strand im Hafen von Pollença verschwindet die achtjährige Miranda Walters. Die ehemalige Kommissarin Isabel Flores wird von ihrem ehemaligen Vorgesetzten Tolo Cabot gebeten, ihm bei ...

Am hellichten Tag am Strand im Hafen von Pollença verschwindet die achtjährige Miranda Walters. Die ehemalige Kommissarin Isabel Flores wird von ihrem ehemaligen Vorgesetzten Tolo Cabot gebeten, ihm bei der Aufklärung dieses Falls zu helfen. Das gefällt nicht jedem. Dann passiert ein weiteres Verbrechen und Isabel fragt sich, ob die Fälle zusammenhängen.

Das ist der Reihenauftakt zu einer neuen Mallorca-Krimireihe von Anna Nicholas über die ehemalige Kommissarin Isabel Flores.

Wir lernen Isabel Flores kennen. Sie ist eine ehemalige Kommissarin, war früher bei der Policía National in Palma, hat vor zwei Jahren aus privaten Gründen ihren Job hingeschmissen und betreibt jetzt eine Agentur für Ferienwohnungen gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Auszubildenden Pep. Es gibt keinerlei großen Geheimnisse, die sie betreffen. Die Autorin legt gleich im Auftakt alle Gründe auf den Tisch und das kam mir sehr entgegen. Isabel bekommt es mit zwei großen Fällen zu tun, einer Entführung und einer Ermordung. Nebenbei kümmert sie sich um ihre Mitmenschen und ihre Familie. Ihre Art fand ich sehr sympathisch. Wir waren auf einer Wellenlänge. Eine interessante und nicht abgeschlossene Nebengeschichte ist die ihres Onkels Hugo, der vor vier Jahren spurlos verschwand und als Enthüllungsjournalist einer großen Story auf der Spur war. Es ist nicht klar, ob er noch lebt. In Bezug auf ihn haben wir eine sehr verletzliche Seite von Isabel kennengelernt.

Es gab immer wieder wechselnde Schauplätze und ich empfand die ganze Geschichte als sehr temporeich. Anfangs hat es mich etwas verwundert, dass es kaum Ermittlungen von offizieller Seite der Behörden gab. Aber hier wird ja die Geschichte von Isabel erzählt, also ist das einleuchtend. Die Szenen mit Isabel, Pep und dem Frettchen Furó waren immer sehr unterhaltsam. Was ich unheimlich angenehm fand, waren die herzensguten und liebevollen Figuren, die überhaupt nicht anstrengend gezeichnet waren. Ich habe nämlich das Gefühl, dass die meisten Krimis nur noch so vor verkorkster und ermüdender Figuren strotzen, was mir langsam auf die Nerven geht.

Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Die Autorin hat Land und Leute auf Mallorca authentisch und sehr lebendig beschrieben.

Fazit: Mir hat dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen und ich werde die Reihe weiterverfolgen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen Mallorca-Krimi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere