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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2020

Ein gar nicht so wildes Leben....

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Der Anfang eines Lebens wie aus einem Roman von John Irving: am 05. August 1962 betritt ein junges, drogensüchtiges Mädchen die Trenton Family Clinic und bringt ein gesundes Mädchen zur Welt, nur um es ...

Der Anfang eines Lebens wie aus einem Roman von John Irving: am 05. August 1962 betritt ein junges, drogensüchtiges Mädchen die Trenton Family Clinic und bringt ein gesundes Mädchen zur Welt, nur um es kurz darauf dort allein zurückzulassen.

Zur gleichen Zeit verlieren der jüdische Arzt Solomon Matzner und seine schöne italienische Frau Cici ihren Sohn durch eine Frühgeburt. Um den Scherz seiner geliebten Frau zu lindern beschließt Sol, ein Kind zu adoptieren – zu kaufen – und so beginnt das gar nicht so wilde sondern eher ruhelose und aufregende Leben der Cheri Matzner, die zu einer starken unangepassten Frau heranwächst, die immer auf der Suche ist, nach ihren Wurzeln und nach sich selbst.

Der Roman hat alles, was man nur erwarten kann: Liebe, Verzweiflung, Untreue und Verrat, schwierige Familienverhältnisse, Krankheit und Tod und eine gute Portion Politik. Aber es fehlt an Tiefe, die Figuren bleiben stellenweise zu flach, man wünscht sich, manche Personen näher kennen zu lernen. So wird an einigen Stellen nur an der Oberfläche gekratzt und es bleibt ein flaues Gefühl zurück.

Mein Fazit: ein durchaus lesenswerter Debütroman mit „Luft nach oben“.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Psychologische Studie mit Potential

ATME!
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In diesem atemlosen Thriller geht es um Nile, die mit Ben die große Liebe gefunden hat. Doch just als sie ihr Traumkleid, das Hochzeitskleid, gefunden hat und anprobiert, geschieht das Unglaubliche: Ben ...

In diesem atemlosen Thriller geht es um Nile, die mit Ben die große Liebe gefunden hat. Doch just als sie ihr Traumkleid, das Hochzeitskleid, gefunden hat und anprobiert, geschieht das Unglaubliche: Ben ist spurlos verschwunden. Nile begibt sich auf die Suche nach ihrem Liebsten und findet ausgerechnet in Flo, der Noch-Ehefrau Bens, der sie den Mann ausgespannt hat, die einzige Verbündete.

So beginnt der Thriller und man taucht schnell ein in ein Wechselbad der Gefühle, eine Geschichte voller unvorhergesehener Wendungen. Dabei nimmt uns Judith Merchant mit in die Gedankenwelt einer Frau in einer absoluten Ausnahmesituation, denn der Roman ist aus der Sicht Niles erzählt. In kurzen, flüssig geschriebenen Abschnitten erfahren wir so mehr von der Protagonistin, einer Frau mit posttraumatischer Belastungsstörung, angewiesen auf Psychopharmaka – oder eben Ben und sein mantrahaft wiederholtes „Atme, Nile“. Wem kann Nile trauen, kann sie sich selber trauen?

Dieser Thriller hat Potential: leicht und flüssig zu lesen, eine interessantes Story und es wird viel für das Kopfkino geboten. Doch stellenweise wirkt die Handlung zäh und verworren, die Logik bleibt auf der Strecke. Manches lässt einen verwundert zurück, doch man will wissen, wie die Geschichte endet und was letztendlich real ist.

Mein Fazit: ein spannender Roman für die kommenden kühleren Abende, eher eine psychologische Studie als ein Thriller.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Wenn Gatsby auf Ripley trifft..........

So schöne Lügen
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In ihrem Roman „So schöne Lügen“ entführt uns Tara Isabella Burton in die Stadt, die niemals schläft, in der an jeder Ecke und ständig „New York, New York“ erklingt – „If I can make it there I´ll make ...

In ihrem Roman „So schöne Lügen“ entführt uns Tara Isabella Burton in die Stadt, die niemals schläft, in der an jeder Ecke und ständig „New York, New York“ erklingt – „If I can make it there I´ll make it anywhere“…… Das dachte sich auch Landei Louise, als sie auszog, um Schriftstellerin zu werden.

Stattdessen hält sie sich mühsam mit 3 Jobs über Wasser - bis sie das reiche It-Girl Lavinia kennen lernt. Lavinia führt sie in die illustre pseudointellektuelle Gesellschaft New Yorks ein, in ein Leben voller dekadenter Partys und Alkohol- und Drogen-Exzesse. Durch diese vermeintliche Freundschaft scheint alles möglich und Louise ist bereit, wirklich alles zu tun, um dieses neue Leben nicht zu verlieren. Lügen ist so einfach und im Laufe der Zeit wird dem Leser klar: hier manipuliert jeder jeden.

Zu Beginn eine gesellschaftskritische Geschichte voller feiner Beschreibungen der „Generation Selfie“, für die Schein und Social-Media-Likes wichtiger sind als echte Gefühle oder Freundschaft, steuert der Roman in atemberaubenden Tempo auf die Katastrophe zu und entwickelt sich zu einem spannenden Thriller.

Ich habe schon lange kein Buch mehr in so kurzer Zeit gelesen. Flüssig geschrieben, temporeich und äußerst plastisch – stellenweise hatte ich den Eindruck, selber mitzufeiern, mitzutrinken, mitzuleiden, mit den hippen Girls und Boys, die einen großen Namen tragen und für die Geld keine Rolle spielt, die im tiefsten Innern aber traurige Existenzen sind.

Ein Mischung aus Great Gatsby und dem talentierten Mr. Ripely übertragen in die heutige Zeit – unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Familiendrama mit Tiefgang

Lügen. Nichts als Lügen
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Als Sophie den Anruf ihrer Mutter mit der dingenden, ängstlich klingenden Bitte, nach Hause zu kommen, erhält, nimmt sie diesen zunächst nicht ernst, denn ihre Mutter hat schon immer leicht überreagiert. ...

Als Sophie den Anruf ihrer Mutter mit der dingenden, ängstlich klingenden Bitte, nach Hause zu kommen, erhält, nimmt sie diesen zunächst nicht ernst, denn ihre Mutter hat schon immer leicht überreagiert. Doch dann fährt sie zu ihren Eltern und was sie dort erwartet, ist der schlimmste Alptraum, den man sich vorstellen kann: die Mutter erhängt im Baum, der Vater liegt erstochen daneben. Da die Polizei das Ganze als erweiterten Selbstmord abtut, ist Sophie bei der Suche auf sich alleine gestellt. In den versteckten Notizbüchern ihrer Mutter erfährt Sophie von deren Zughörigkeit in einer Hippie-Sekte in den 80ern, geprägt von Drogen, Alkohol und Sex. Und alles, was Sophie bis dahin über ihre Eltern wusste, waren Lügen, nichts als Lügen…

Mein Fazit: weniger ein Psychothriller, mehr ein spannendes Familiendrama, ist dieses Buch absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Szenen einer ungewöhnlichen Ehe

Meine wunderbare Frau
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Das letzte Buch, das ich 2019 gelesen habe, war der Debütroman Meine wunderbare Frau von Samantha Downing– ein Thriller der besonderen Art.

Sie scheinen ein absolut normales, glückliches Leben zu führen, ...


Das letzte Buch, das ich 2019 gelesen habe, war der Debütroman Meine wunderbare Frau von Samantha Downing– ein Thriller der besonderen Art.

Sie scheinen ein absolut normales, glückliches Leben zu führen, der namenlose Erzähler und seine wunderbare Frau Millicent. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern leben sie in einem schönen Haus in einer guten Gegend, haben beide gute Jobs, sind in der Gesellschaft anerkannt. Doch sie haben einen mörderischen Weg gefunden, ihre Ehe prickelnd zu gestalten……

Ich möchte über die Handlung nicht zu viel verraten, nur so viel: die Handlung ist gut durchdacht, voller Wendungen und Überraschungen. Und äußerst manipulativ…..

Mein Fazit: ein spannender Thriller, absolut lesenswert.

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