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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2018

süß, aber leider der bisher schwächste Band der Reihe!

Mein Herz gehört dir
1

Colton Abbott ist der Einsiedler seiner Familie. Er kümmert sich auf dem Berg nahe des Ortes Butler in Vermont um die Produktion von Ahornsirup, die seine Familie im Green Mountain Store verkauft. Er hat ...

Colton Abbott ist der Einsiedler seiner Familie. Er kümmert sich auf dem Berg nahe des Ortes Butler in Vermont um die Produktion von Ahornsirup, die seine Familie im Green Mountain Store verkauft. Er hat keinen Strom, kein fließend Wasser und ist zufrieden damit.
Lucy Mulvaney ist Camerons beste Freundin – Cameron hat sich im ersten Teil in Coltons Bruder Will verliebt – und eigentlich durch und durch New Yorkerin. Eigentlich will sie nur eine oberflächliche Affäre mit Colton, alles andere ist zu kompliziert und lässt sich über die Distanz kaum machen. Deswegen haben sie die Sache auch geheim gehalten. Bis ihnen die Familie auf die Schliche kommt.


Leider der bisher schwächste Teil der Reihe – und das obwohl ich mich auf die Geschichte rund um Colton unglaublich gefreut habe.
Mein großes Problem an der Geschichte ist die Protagonistin. Lucy ist fast 30, leitet eine erfolgreiche PR Firma in New York City und hat das Selbstvertrauen einer 15-jährigen. Leider ist ihr Charakter überhaupt nicht rund ausgestaltet, dementsprechend schwierig war es für mich, einen Zugang zu ihr zu finden. Sie hat Colton teilweise auf ein Podest gestellt, sich derart schlechter gefühlt, sich untergeordnet und auch ihre Erfahrung passt mit ihrem Alter absolut nicht zusammen.
Sie war nicht unsympathisch, ganz und gar nicht, trotzdem hatte ich große Schwierigkeiten mit ihr und ich musste immer wieder die Augen verdrehen.
Colton ist mehrere Jahre jünger als Lucy aber eindeutig der Erwachsene in der Beziehung. Ganz so positiv wie er im ersten Teil beschrieben wurde, ist er in diesem Buch leider nicht mehr, aber grundsätzlich ein sympathischer, lustiger Charakter.

Die Geschichte rund um die beiden war wieder eine sehr klassische Liebesgeschichte, bei der man als Leser auf der ersten Seite schon erahnen kann, was auf der letzten passiert. Ein Wohlfühlbuch, bei dem man genau das bekommt, was man will, wenn man sich so ein Buch zulegt. Wobei dieses Buch es bei einer Länge von über 500 Seiten durchaus vertragen hätte, an der ein oder anderen Stelle zu kürzen. Manche Diskussionen haben sich etwas träge angefühlt – hauptsächlich weil Lucy nervig war.

Unterm Strich eine nette Liebesgeschichte wie jede andere. Wer solche Bücher gern liest, wird auf alle Fälle seine Freude daran haben. Ich war leider ein bisschen enttäuscht, nachdem die ersten zwei Teile so gut vorgelegt hatten. Aber ich werde mit der Reihe weitermachen – nicht gleich, aber bestimmt.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Tragisch, packend und historisch sehr interessant!

Hemingway und ich
1

In „Hemingway&ich“ erzählt Autorin Paula McLain die Liebesgeschichte zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Ehefrau, Martha Gellhorn.
Martha, oder Marty wie sie von ihrer Familie genannt wird, lernt ...

In „Hemingway&ich“ erzählt Autorin Paula McLain die Liebesgeschichte zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Ehefrau, Martha Gellhorn.
Martha, oder Marty wie sie von ihrer Familie genannt wird, lernt Ernest Hemingway durch Zufall in einer Bar in Florida kennen, kurz nachdem sie ihren Vater verloren hat. Martha ist eine ruhelose Frau, selbst Schriftstellerin und demnach höchst interessiert an der Persönlichkeit Hemingway, anfangs aber absolut nicht darauf aus, eine Liebesbeziehung mit ihm anzufangen.
Mitte der 30er Jahre brodelt es in Europa bereits, in Spanien tobt der Bürgerkrieg und gemeinsam mit anderen möchten die beiden Autoren dabei etwas ausrichten, berichten – sie wollen, dass die Welt erfährt, was in Spanien passiert, damit Hilfe geleistet wird. Als Reporter im Kriegsgebiet wachsen Ernest und Martha in einer unvorstellbaren Situation zusammen und so beginnt ihre Beziehung.

Diesen unglaublich inhaltsreichen Roman in wenigen Zeilen zusammen zu fassen, ist für mich wirklich sehr schwierig, weil man ihm damit kaum gerecht werden kann. Vordergründig wird natürlich die Liebesgeschichte der Protagonisten erzählt, ihre Höhen ihre Tiefen, die Schwierigkeiten mit einem exzentrischen Charakter wie Hemingway eine Beziehung zu führen.

Martha ist eine sehr moderne Frau für ihre Zeit, sehr feministisch, sie kann nicht verstehen, warum für sie andere Regeln gelten sollten, als für Männer. Gleichzeitig ist sie reiselustig und sehr ruhelos. Sie will die Welt sehen, will etwas bewirken, will schreiben. Oft hat man als Leser den Eindruck sie will so viel, dass sie sich damit selbst im Weg steht. Sie versucht immer wieder sich vom Erfolg ihres Mannes nicht unterkriegen zu lassen, sie will es selbst schaffen.
Gleichzeitig wirkt sie neben Hemingway oft klein, lässt sich von ihm unterdrücken, wirkt ihm hörig.
So entsteht das Bild einer sehr unausgeglichenen Protagonistin, hin und her gerissen zwischen dem Drang, eine häusliche Ehefrau zu sein und dem Zwang in die Welt hinaus zu gehen und unabhängig zu sein. Das kommt der echten Martha Gellhorn vermutlich sehr nahe, sie war wirklich gut gezeichnet, nur leider ab und an etwas anstrengend aufgrund ihrer Ruhelosigkeit.

Der Ernest Hemingway, der in diesem Buch dargestellt wurde, war für mich durch und durch Künstler, Egozentriker und oftmals wirkte er, als ob er in seiner eigenen Welt leben würde. Ich denke, damit hat Paula McLain ein recht akkurates Bild Hemingways dargestellt. Auch er war wie Martha oft ruhelos, hin und hergerissen, zwischen der Rolle als Partner und Vater und jener des erfolgreichen Autors. Die Ansprüche, die er oft an Martha gestellt hat, sie müsse pausenlos für ihn da sein, habe ich als unfair empfunden, weil er auf der anderen Seite nie so viel zurück geben wollte. Er wirkt dadurch ich-bezogen und teilweise unsympathisch.

Auch wenn das Zentrum des Romans die Liebesgeschichte von Gellhorn und Hemingway ist, ist es gleichzeitig ein Kriegsroman – auch der Krieg ist Protagonist. Die verschiedenen Gesichter des Krieges, die Martha in Spanien, in Frankreich, in China und Finnland kennenlernt, sind extrem authentisch geschrieben und waren für mich die packendsten Teile der Geschichte – mit einem gewaltigen, tragischen und gleichzeitig mutigen Ende.

Die Geschichte war – auch wenn ich natürlich nicht wissen kann, wie die Wirklichkeit ausgesehen hat – sehr glaubhaft, ich kann mir gut vorstellen, dass die Ehe zwischen Hemingway und Gellhorn so abgelaufen ist, dass die Dramen sich zwischen ihnen genauso abgespielt haben. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: die Dramen waren für mich ab und zu etwas aufgesetzt. Ich kann nichts mit überdramatisierenden, künstlich aufgebauschten Problemen anfangen, die auf einmal aus dem Nichts kommen – obwohl ich glaube, dass es bei den beiden durchaus so gewesen sein könnte. Hemingway hat für mich oft gewirkt wie der klischeehafteste Künstler überhaupt, viel zu exzentrisch und mit dieser Art kann ich nichts anfangen.

Unterm Strich ein sehr berührender, biographischer Roman über eine wahnsinnig interessante Frau und eine sehr turbulente Zeit. Das Buch hat es immer wieder geschafft, dass ich nebenbei einzelne geschichtliche Fakten nachrecherchiert habe, hat in mir das Interesse geweckt, mehr über gewisse Persönlichkeiten herauszufinden ich habe mir wirklich viele Stellen – ob berührend, tragisch oder einfach gut geschrieben – im Buch markiert. Ich hätte mir gewünscht, mehr Zeit für das Buch zu haben, denn es verdient die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Deswegen werde ich es auf alle Fälle nochmal lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2018

Unglaublich schräg, aber eigentlich auch unglaublich spannend und gut.

Fremd
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Joanna, eine gebürtige Australierin, lebt und arbeitet sein ein paar Monaten in Deutschland. Eines Abends steht plötzlich ein Mann in ihrem Haus, er hat einen Schlüssel und behauptet ihr Verlobter zu sein, ...

Joanna, eine gebürtige Australierin, lebt und arbeitet sein ein paar Monaten in Deutschland. Eines Abends steht plötzlich ein Mann in ihrem Haus, er hat einen Schlüssel und behauptet ihr Verlobter zu sein, doch sie hat ihn noch nie gesehen. Und in ihrem gesamten Haus deutet nichts darauf, dass dort noch jemand leben könnte.
Erik kommt von der Arbeit nach Hause, plötzlich erkennt ihn seine eigene Verlobte Joanna nicht mehr. Sie sieht ihn als Verbrecher, als Stalker, hat Angst vor ihm. Und im Haus sind plötzlich alle seine Sachen verschwunden.

Gerade am Anfang des Buches schaffen es Ursula Poznanski und Arno Strobel wirklich gut, den Leser zu verwirren – über viele Kapitel hinweg hatte ich keine Ahnung, wer der beiden Protagonisten Recht hat und wem die Erinnerung einen Streich spielt. Davon abgesehen hatte das Buch anfangs aber eher wenige Thriller Elemente.
Ab der Hälfte in etwa wurde die Geschichte dann wirklich zum Thriller, der Spannungsbogen ist stark gestiegen. Es kamen immer wieder Plot-Twists, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und mit denen mich die Autoren wirklich bei der Stange halten konnten.

Mich persönlich würde interessieren, wer der beiden Autoren welche Teile geschrieben hat. Ich würde vermuten, Ursula Poznanski hat die weibliche Seite übernommen und Arno Strobel die männliche. Aber ganz aufteilen lässt sich so ein Thriller mit Sicherheit nicht.

Die Protagonisten – oder viel mehr sämtliche Charaktere – waren wirklich interessant ausgestaltet. Wie es in einem Thriller notwendig ist, war es mir als Leserin über weite Teile nicht möglich gut-böse, schwarz-weiß zu trennen. Und genau da wird’s ja bekanntlich interessant.

Ein paar kleinere Kritikpunkte muss es ja auch fast geben. Etwas verwundert hat mich, wie schnell Joanna dann doch Vertrauen zu Erik fasst. Nach wenigen Tagen, eigentlich Stunden, akzeptieren, dass andere etwas behaupten, was in der eigenen Welt gar nicht stimmt... ob das jeder so machen würde? Dazu gab es zwischen drin die ein oder andere Länge, vor allem in der ersten Hälfte, dann war es aber quasi durchgehend spannend.

Etwas überfordert hat mich das Ende. Ich bin immer noch unentschlossen, ob ich es als grandios feiern soll oder ob es mir viel zu schräg und an den Haaren herbei gezogen war. Aber vielleicht macht es gerade das zu einem grandiosen Ende, dass der Leser nicht weiß, was er jetzt mit dieser Information anfangen soll. Auf alle Fälle hat es mich zum Nachdenken gebracht und ist mir im Kopf geblieben.

Unterm Strich ein guter Thriller, mal etwas Anderes, kein klassischer Mordfall-Ermittlerteam-Thriller mit einem sehr unvorhersehbaren Ende, auf das man sich als Leser erst einlassen muss. Das Ergebnis der ersten Zusammenarbeit der Autoren gefällt mir gut, auch wenn ich die Thriller von Ursula Poznanski allein bisher großteils besser fand. Die beiden weiteren Projekte der beiden Autoren – anonym und invisible – werde ich aber auf alle Fälle lesen.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Leider nix Spezielles...

Rock Kiss - Eine Nacht ist nicht genug
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Rock Kiss - eine Nacht ist nicht genug von Nalini Sing ist leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, es hat sehr nett begonnen, dann aber leider stetig abgebaut.

Molly Webster ist Bibliothekarin ...

Rock Kiss - eine Nacht ist nicht genug von Nalini Sing ist leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, es hat sehr nett begonnen, dann aber leider stetig abgebaut.

Molly Webster ist Bibliothekarin in Auckland, Neuseeland. Auf einer Party wird die zurückhaltende Molly von Schoolboy Choir Sänger Zachary Fox im Aufzug abgeschleppt. Sie geht davon aus, dass es ein One-Night-Stand sein soll, er will sie aber behalten. Sie soll davon aber nichts mitbekommen. Er will sie nicht verschrecken, sondern überzeugen, mit ihm eine Beziehung zu wagen...

Klassisches New Adult, mein erstes Buch von Nalini Singh. Ich bin grundsätzlich ein Fan des Genres, aber das hier war zu viel... es waren zu viele Klischees, es war zu sehr over the top, es war sehr Erotik-lastig... einfach too much von allem.
Wie in allen New Adult Romanen haben beide Protagonisten eine schwere Vergangenheit hinter sich, ihre war mir in dem Roman aber zu präsent. Auch der dauernde Besitzanspruch auf den anderen, die vermittelten Rollenbilder (ohne hier die Feministin raushängen zu lassen) es war einfach zu viel.

Unterm Strich: es hätte eine sehr nette Geschichte werden können, leider hat die Autorin übertrieben.
Deswegen gibts andere New Adult Bücher, die ich deutlich lieber nochmal lesen und auch weiterempfehlen würde!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Leichte Romantik mit Fernweh Garantie!

Show me the Stars
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Liv hat ihr ganzes junges Leben lang auf das Ziel hingearbeitet Journalistin zu werden. Doch der Artikel, der ihr den Durchbruch verschaffen soll, fällt ins Wasser. Kein Job, keine Aussichten, keine Freunde. ...

Liv hat ihr ganzes junges Leben lang auf das Ziel hingearbeitet Journalistin zu werden. Doch der Artikel, der ihr den Durchbruch verschaffen soll, fällt ins Wasser. Kein Job, keine Aussichten, keine Freunde. Liv braucht eine Auszeit. Und genau da findet sie eine Stellenannonce: Housesitter für einen Leuchtturm in Irland gesucht, für 6 Monate. Die Gelegenheit um Gedanken und Zukunftspläne zu ordnen. Wäre da nicht Kjer, der junge Mann, der sie auf ihrer einsamen Insel mit Lebensmittellieferungen versorgt.
Eine schöne, leichte Liebesgeschichte, perfekt für den Sommer, auch wenn sie hauptsächlich im Winter spielt! Die Autorin beschreibt die Gegend in Irland so schön, dass ich quasi schon meinen nächsten Urlaub plane. Teilweise konnte ich mich sehr gut in Liv hineinleben, teilweise hab ich sie aber gar nicht verstanden. Das letzte Drittel war etwas zu schnell erzählt, manche Stellen waren mir zu kitschig. Alles in allem aber genau das, was ich mir von dem Roman erhofft habe: leichte Unterhaltung mit Romantik.