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Veröffentlicht am 05.10.2017

Der wohl beste Hole-Krimi

Durst
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Inhalt
Oslos Nachtleben wird von einem skrupellosen Serienkiller überschattet. Er findet seine Opfer über die Dating-App Tinder, sucht sich Frauen aus und tötet sie – blutrünstig, grausam und mit nie dagewesenen ...

Inhalt
Oslos Nachtleben wird von einem skrupellosen Serienkiller überschattet. Er findet seine Opfer über die Dating-App Tinder, sucht sich Frauen aus und tötet sie – blutrünstig, grausam und mit nie dagewesenen Methoden. Während die Polizei im Dunkeln tappt unterrichtet Harry Hole an der Polizeihochschule, ist zufrieden mit dem Leben, das sich ihm bietet und hat vor allem mehr Zeit für seine Frau Rakel. Irgendwann aber kann auch Harry die Augen nicht mehr vor dem Offensichtlichen verschließen und als er merkt, dass der Täter kein Unbekannter ist, steckt er bereits mehr in dem Fall drin, als er eigentlich wollte ...


Meinung
Harry Hole ist zurück! Und wie! „Durst“ ist definitiv einer der besten Krimis, die mir in diesem Jahr in die Hände gefallen sind.

Man kommt super in das Buch hinein. Der Einstieg ist gut verständlich, die Personen sind sehr schnell wieder greifbar. Ich denke, das Buch könnte auch etwas für diejenigen sein, die bisher keine Bekanntschaft mit Harry Hole gemacht haben, wenn man aber manche Bezüge direkt deuten und verstehen kann, ist das Buch sicherlich noch ein Stück weit besser.

Nesbø schreibt fantastisch! Die Kapitellängen sind sehr unterschiedlich, aber immer sehr passend. Er schreibt weder zu viel, noch zu wenig.
Der Krimi ist nichts für schwache Nerven! Das Thema, um das es vordergründig geht, ist außerdem super interessant! Wie man es von Jo Nesbø kennt, ist das Buch extrem gut recherchiert.
Aber vor allem eines konnte mich überzeugen: Ich war wirklich überrascht, wie perfekt sogar kleine Details sich am Ende zusammengefügt haben. Hinter dem Buch steckt nämlich noch viel mehr als ein einfacher Mordfall mit einem einfachen Ermittlerteam. Jede auftauchende Person wird auf über 600 Seiten beschrieben und bekommt ein Eigenleben, wie es nur selten der Fall ist. Ich konnte mir jeden Charakter sehr bildlich vorstellen, sehr gut ausmalen und neben der gut gezeichneten Persönlichkeit war auch das Äußere ein Teil, den ich mir sehr gut vorstellen konnte. Jede Figur existiert in meinem Kopf, das ist wirklich erstaunlich und etwas, was nicht viele Autoren schaffen.

Ich weiß, dass für viele Krimi-Leser ein großes Problem immer wieder die Privatangelegenheiten des Hauptermittlers sind. Auch mir geht es dabei oft so, denn es kommt immer häufiger vor, dass sich das Privatleben des Protagonisten nach und nach in den Vordergrund drängt und von der eigentlichen Ermittlungsarbeit nicht mehr viel übrig bleibt. Es muss gesagt werden, dass auch Harry Hole ein sehr präsentes Privatleben hat. Auch in diesem Buch spielt das eine zentrale Rolle und ja, auch hier steuert sein Leben neben dem Job die Ermittlungen etwas mit. Allerdings ist Harry Hole in meinen Augen eine so interessante, vielseitige Person, die eine ganze Menge toller Menschen um sich herum hat, dass mich auch die Szenen, die sein Leben beschreiben, begeistern konnten.

„Durst“ ist durchweg spannend und in dem Moment, in dem man als Leser glaubt, dass es sich langsam dem Ende entgegen bewegt, geht es erst richtig los. Ein packendes, spannendes Finale, das seinesgleichen sucht, rundet Jo Nesbøs Werk ab.


Fazit
Absoluter Lesegenuss des Bestsellerautors. Für Fans ein Muss, für Neulinge eine Empfehlung. In meinen Augen eines von Jo Nesbøs besten Büchern!

5 von 5 durstige Buchherzen! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 30.09.2017

Konnte mich begeistern!

Nichts als die Nacht
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INHALT

Wir begleiten Arthur Maxley eine Nacht lang. Dabei begegnen wir immer wieder einem dunklen Schatten aus seiner Vergangenheit, den er nicht abschütteln kann. Der junge Mann trifft erst einen alten ...

INHALT

Wir begleiten Arthur Maxley eine Nacht lang. Dabei begegnen wir immer wieder einem dunklen Schatten aus seiner Vergangenheit, den er nicht abschütteln kann. Der junge Mann trifft erst einen alten Bekannten, der ihm von seinen Zukunftsplänen berichtet und ihn damit das erste Mal in seine Vergangenheit schleudert. Arthur rutscht weiter, zieht von der einen zur nächsten Bar und trifft nach langer Zeit seinen Vater. Auch diese Begegnung endet unglücklich und Arthur zieht weiter. 12 Stunden Nacht, in denen äußerlich nicht viel passiert, innerlich aber eine ganze Menge los ist. Das ist „Nichts als die Nacht“, das Erstlingswerk von John Williams.


MEINUNG

Entgegen aller Ratschläge fange ich als erstes mit dem an, was ganz am Ende dieses Romans stand. Nein, natürlich nicht das Ende, dafür aber das Nachwort. Simon Strauß greift hier das Leben und vor allem das Werk John Williams‘ noch einmal auf. Dieses beeindruckende Buch ist das erste Buch, das aus Wiliams‘ Feder stammt. Er verarbeitet darin ein ganzes Stück seiner eigenen Erfahrung, damals wollte es jedoch kaum einer lesen. Nach seinen ersten Erfolgen wurde auch dieser Roman berühmt – und ich frage mich, warum es so lange dauern musste.

Über den Protagonisten kann ich im Allgemeinen – anders als üblich – nicht allzu viele Worte verlieren. Ich finde es schwierig, ihn in dieser kurzen Zeit in seiner Gesamtheit einzufangen. Wir beschäftigen uns beim Lesen permanent mit seinen Empfindungen, seinen Gedanken, seinen Ängsten und Wünschen. Dabei blieb für mich persönlich keine Zeit mehr, sich über Äußerlichkeiten Gedanken zu machen. Das hat aber auch nicht gefehlt, denn das Buch steckt so voller Persönlichkeit, dass es das wieder ausgleichen kann. Ich glaube sogar, profane Beschreibungen wären völlig fehl am Platz gewesen.

Spannung ist permanent vorhanden. Ob das wirklich als Gedanke dahinter steckt kann ich nicht beurteilen. Aber beim Lesen hatte ich immer dieses Gefühl, dass jeden Moment etwas passieren könnte, und das hat mir sehr gut gefallen. So simpel die eigentliche Handlung, der Plot und die Orte sind, an denen Arthur sich aufhält, umso tiefgehender sind die Gedanken, die man sich als Leser selbst bildet. Das hat auch im Nachgang nicht nachgelassen, wenn diese Rezension online geht, habe ich das Buch bereits seit ein paar Stunden ausgelesen, es beschäftigt mich aber immer noch so sehr, als wäre ich noch mittendrin.

Kommen wir zum Schreibstil: Der ist einfach wunderbar! Williams schreibt so greifbar, so visuell, dass es einfach nur Spaß macht. Er benutzt auffallend viele Adjektive, das ist vielleicht die ersten paar Seiten etwas ungewohnt, aber schon sehr schnell kann man sich gar nicht vorstellen, dass es anders wäre. Ohne diese ganz spezielle Art des Schreibens hätte der Autor niemals so viele verschiedene Gefühle übermitteln können – dafür mein voller Respekt.

FAZIT

So wie das Williams‘ erstes Buch war, das er geschrieben hat, war es meinerseits das erste Buch, das ich von ihm lesen durfte. Und ich bin völlig begeistert. Hätte mir auf der einen Seite etwas mehr gewünscht, auf der anderen Seite bin ich nicht sicher, ob dann der Effekt, der so lange in mir nachhallt, der selbe gewesen wäre. Sehr zu empfehlen, ein ganz anderes Buch, als man es üblicherweise liest, deswegen aber nicht minder gut.

5 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 26.09.2017

Einfach wunderbar!

Wie das Feuer zwischen uns
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INHALT

Logan Francis Silverstone – das ist der Name des jungen Mannes, der Alyssa von dem Tag an, als sie sich als Kunde und Kassiererin an der Supermarktkasse treffen, nicht mehr vergessen kann. Bereits ...

INHALT

Logan Francis Silverstone – das ist der Name des jungen Mannes, der Alyssa von dem Tag an, als sie sich als Kunde und Kassiererin an der Supermarktkasse treffen, nicht mehr vergessen kann. Bereits dort sieht sie das erste Mal, wie tief der Abgrund in ihm ist, den er mit allen Mitteln zu verbergen versucht. Von dem Tag an, an dem Alyssa Logan seine Einkäufe spendiert, weil er nicht mehr ausreichend Geld dafür hat, sind die beiden unzertrennliche Freunde. Doch zwischen Höhen und Tiefen ihres jungen Lebens merken sie bald, dass zwischen ihnen mehr ist als nur Freundschaft. Die Liebe hat sie bald fest im Griff – bis das Leben ihnen einen Strich durch die Rechnung macht und plötzlich nichts mehr so ist, wie es einmal war.


MEINUNG

Ich bin wieder einmal vollkommen begeistert von dem wunderbaren Buch von Brittainy C. Cherry. Innerhalb eines Tages war es ausgelesen und kann mich auch noch Tage später nicht loslassen. „Wie die Luft zum Atmen“ konnte mich schon vollends überzeugen, aber dieses Buch steht dem ersten „Romance-Elements“-Roman in nichts nach.

Cherry schreibt so wahnsinnig greifbar, gefühlvoll und romantisch, dass es einem das Herz höher schlagen lässt. Ihre Worte gehen ins Blut und man fühl jede Szene, als würde sie direkt vor den eigenen Augen stattfinden.

Die Geschichte der beiden Protagonisten ist sehr gut durchdacht und obwohl am Anfang natürlich direkt klar ist, dass es bei einer Freundschaft nicht bleibt, wurde ich von diversen Wendepunkten wirklich überrascht. Die Handlung war nicht vorhersehbar, vor allem kleinere Details haben mich immer wieder überrascht.

Die Figuren sind zugegebenermaßen etwas klischeebehaftet. Sie, die Tochter aus reichem Elternhaus und Er, der Junge aus der Problemfamilie. Mir haben die Klischees deshalb nichts ausgemacht, weil die Figuren immer wieder versuchen, daraus auszubrechen. Nach und nach ändert sich das Bild, das man als Leser von den Protagonisten bekommt, immer mehr entwickeln sie sich. Das ist ein Aspekt an dem Buch, der mich am meisten begeistern konnte. Sehr ergreifend werden die verschiedenen Schicksale nach und nach deutlich.



FAZIT

Mit jeder Seite verliebt man sich etwas mehr in die Figuren, einfach ein rundum gelungener Liebesroman mit Herzschmerz, einigen Phasen der Trauer, dem ein oder anderen verdrückten Tränchen und vor allem einem tollen Lesegenuss!



5 VON 5 FEURIGE BUCHHERZEN! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 22.09.2017

Der Teufel lauert hinter jeder Ecke

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
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Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin ...

Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin arbeitet, hat schon zu lange keine anständigen Aufträge mehr bekommen und sieht sich plötzlich ohne Geld in ihrer Wohnung sitzen. In ständiger Versuchung, der Frage nach dem Nutzen, dem Sinn und Zweck des Geldes, geht ihr Leben weiter. Dabei sitzt ihr immer der Teufel im Nacken. Sophie schreibt also ein Buch voller Sprachgewalt, voller Fragen, voller Kreativität und steckt ihr Leben in jeden einzelnen Buchstaben.

Meinung
Das am heutigen Freitag erschienene Buch der französischen Autorin Sophie Divry ist ein Kunstwerk, anders kann man es nicht beschreiben.
Selten habe ich eine solche Wortgewalt in einem Buch erleben dürfen. Die Geschichte der kurz vor der Armut stehenden Frau erscheint zunächst als sehr dürftige Grundlage für ein Buch. Und obwohl der Roman weniger als 300 Seiten hat, war ich ungeheuer kritisch, inwiefern man das auf dieser Seitenanzahl darstellen kann, ohne dass es langweilig wird.
In meinen Augen ist es schwierig, über die Handlung an sich zu urteilen. Die grobe Struktur des Inhalts ist klar, aber der Reiz besteht hier glaube ich vor allem darin, nicht so genau zu wissen, auf was man sich einlässt. Um dieses Buch genießen zu können, muss man alle Vorstellungen, alle Hemmungen und alle Skepsis über Bord werfen und sich voll und ganz auf das einlassen, was einem geboten wird.
Es ist eine Geschichte, die aus dem Leben selbst entstammt. Das macht sie unheimlich realistisch, aber eben auch beängstigend und dunkel, lässt einen genauso zweifeln wie auch schmunzeln. Und sie hinterlässt eine ganze Palette voller Fragen. Was bedeutet Geld in unserer Welt? Wie abhängig sind wir? Und vor allem: Wie verwöhnt sind wir wirklich?
Bei allem darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Roman handelt. Während sich am Anfang noch die Handlungsstränge, die man vielleicht sogar aus dem eigenen Leben kennt, in den Vordergrund drängen, verflechtet sich nach und nach Fiktion mit in die Kapitel. Es ist keine Verwirrung, die mich als Leser gefangen hielt, sondern die Kraft der Sprache und die Darstellung in diesem Buch.

Fazit
Eines meiner bisherigen Highlights von 2017, wenn nicht sogar eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren lesen durfte. Sprachgewalt, Wortgewandtheit und Kunst vermischen sich mit Humor, Sarkasmus und der richtigen Prise teuflischer Präsens!

5 von 5 teuflische Buchherzen!♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 17.08.2017

Wunderbar!

The Score – Mitten ins Herz
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INHALT

Allie hat gerade die Trennung von ihrem Freund Sean hinter sich und schafft es einfach nicht, von ihm loszulassen, obwohl sie tief gekränkt ist. Ständig meldet er sich bei ihr, will sie zum Reden ...

INHALT

Allie hat gerade die Trennung von ihrem Freund Sean hinter sich und schafft es einfach nicht, von ihm loszulassen, obwohl sie tief gekränkt ist. Ständig meldet er sich bei ihr, will sie zum Reden bewegen, und die junge Frau ist sich sicher, dass er auch nicht davor zurückschrecken würde, sie in ihrer Wohnung unangekündigt zu besuchen. Also beschließt Allie kurzerhand bei Freunden unterzukommen. Die WG, in der auch ihre beste Freundin wohnt, ist bis auf Frauenheld Dean allerdings an genau diesem Abend leer. Dass sie bei ihrer Ankunft Deans Abend versaut und ihn obendrein auch noch gegen seinen Willen dazu beauftragt, dafür zu sorgen, dass sie nicht auf ihr Handy schaut, ist die eine Sache. Dass der eingebildete Einshockeyspieler sie dann auch noch verführt, eine ganz andere. Mit aller Kraft versucht Allie sich wieder von Dean loszureißen, aber so sehr sie es auch versucht, es mag ihr einfach nicht gelingen und auch der Frauenheld lernt plötzlich eine ganz andere Seite von sich selbst kennen.


MEINUNG

Obwohl das Buch nicht der offizielle erste Teil der „Off-Campus“-Reihe ist, war es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Ich habe unheimlich viel Gutes auf allen möglichen Plattformen gehört und gelesen und musste mich nun einfach selbst davon überzeugen! Und ja, ich kann die viele positive Resonanz absolut verstehen. Abgesehen davon, dass das Cover traumhaft ist, schreibt die Autorin mit so viel Leidenschaft und Liebe, dass der Roman einen in kurzer Zeit mit sich zieht und begeistert.

Allie ist eine sehr reife, verantwortungsbewusste junge Frau, die zwar im Herzen weiß, was sie will, sich aber zu schnell in ihre Pläne pfuschen lässt und so manchmal unsicher rüberkommt, obwohl sie dazu keinen Grund hat. Dean ist wirklich genau das, was ich eingangs bereits beschrieben habe: Ein absoluter Frauenheld von der übelsten Sorte. Er scheut tatsächlich vor gar nichts zurück. Umso bewegender war es, die Entwicklung von ihm mitzuerleben und sein Leben und seine Vergangenheit nach und nach kennenzulernen.

Wie es im New-Adult-Genre so oft der Fall ist, haben wir auch hier einen Punkt, an dem alles droht zusammenzubrechen. An einigen Stellen habe ich tatsächlich etwas gestutzt, weil die Handlung eine komische Art angenommen hatte, aber im Rückblick kann ich nicht behaupten, dass der Wendepunkt mit zu viel Drama verbunden war. Dafür waren die Figuren einfach zu sympathisch. Die entstandenen Probleme waren nachvollziehbar und nicht abgedroschen.

Das Buch hatte alles in allem eine sehr angenehme Länge. Man wurde nicht zu schnell abgefrühstück, sondern es wurde vor allem auf niedliche Details in besonderem Maße eingegangen, was ich sehr schön fand und was der Handlung und den Charakteren viel Tiefe gegeben hat.

FAZIT

Ein New-Adult-Roman, der begeistert! Ein Buch mit vielen tollen Charakteren, bei dem einem das Herz aufgeht!