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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2018

Lug und Trug

Alles Begehren
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Das Cover ist eher unauffällig gestaltet und würde in der Buchhandlung wohl nicht meine Aufmerksamkeit erregen können. Der kurze Klappentext jedoch hat mich angesprochen und neugierig auf die Geschichte ...

Das Cover ist eher unauffällig gestaltet und würde in der Buchhandlung wohl nicht meine Aufmerksamkeit erregen können. Der kurze Klappentext jedoch hat mich angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht.

Die Sprecherin Julia Nachtmann liest sehr emotional und auch mit verstellter Stimme an den richtigen Stellen, ich konnte mich ohne Probleme von Anfang an in die Geschichte von Callum und Kate hineinversetzen. Ich hätte mir hier jedoch von dem ganzen Hörbuch etwas mehr Tiefgang gewünscht, einen besseren Einblick in die jeweilige Gefühlswelt der Protagonisten. Sämtliche Handlungen und Situationen werden zwar ausführlich beschrieben, die persönlichen Empfindungen bzw. Schilderungen bleiben jedoch definitiv auf der Strecke.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1985, die dazugehörige Fortsetzung spielt sich im Jahr 2002 ab. Nachtmann springt also im regelmäßigen Wechsel von der Vergangenheit in die Zukunft und auch umgekehrt. Über die 17 Jahre, die dazwischen liegen, wird eher wenig berichtet.

Sämtliche Situationen sind vorhersehbar oder wenig überraschend. Vielleicht liegt das aber auch ganz einfach daran, dass es hier nicht so wirklich viele Möglichkeiten gibt, wie man reagieren könnte...

Fazit:
Ich habe dieses Hörbuch sehr gerne gehört, trotzdem hat es mich ein bisschen fassungslos zurück gelassen. Die Message, die diese Geschichte vermittelt, liegt ganz eindeutig auf der Hand. Nichtsdestotrotz bin ich wirklich schockiert, welche Phantasien und Lügen erfunden werden, um sich zu Hause loseisen und um sich "Zeit stehlen" zu können. Mir ist natürlich bewusst, dass "Außenstehende" die ganze Sache anders sehen, wenn man nicht selber betroffen ist. Hier über richtig oder falsch zu urteilen, steht niemandem zu, trotzdem ist das, was Kate und auch Callum ihren Familien antun, weder fair noch schön. Zu Kate passt dieses Verhalten irgendwie, sie scheint ein sehr egoistischer Mensch zu sein. Hier hat es mich nicht weiter verwundert. Doch Callum erlebe ich einerseits als sehr emotional und warmherzig, andererseits ist er durchtrieben und abgezockt. Und genau das ist es, was mich nachdenklich macht... Ich stelle mir hier die große Frage nach dem WARUM. Hat er seine ganze Familie tatsächlich aufs Spiel gesetzt, um seine "Phantasien" ausleben zu können? Denn als alles aufgeflogen ist und er mit Kate nach London gezogen ist, habe ich schon geahnt, dass er seine Belinda vermissen wird.. Und so war es dann ja auch...

Das Ende ist dann nicht ganz so wie gewünscht, trotzdem aber glaubwürdig und auch verständlich bzw. logisch. Hut ab vor Matt und Belinda! Außerdem bleiben bezüglich Luca die eine oder andere Frage offen. Warum z. B. lernen Callum und Luca sich nicht kennen? Und warum braucht Kate 31 Jahre, um Kontakt mit ihrem Sohn herzustellen? Warum stellt Luca keine Fragen, warum geht er ganz offen auf Kate zu und betitelt sie sogar direkt als "Mama", so als wäre sie nicht gerade eben erst in sein mittlerweile erwachsenes Leben getreten? Das alles erschließt sich mir nicht so richtig. Vielleicht ist es aber auch so, dass diese Fragen im Hörbuch ganz einfach zu kurz kommen, schliesslich haben wir es hier ja auch nur mit der gekürzten Fassung zu tun. Möglicherweise sind diese ganze Antworten im dazugehörigen Buch zu finden.

Dieses Hörbuch bekommt wegen kleiner Schwächen 4 von 5 Sternen! Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen!

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Veröffentlicht am 08.06.2018

Habe mir mehr von Gretas Geschichte versprochen!

Die kleine Inselbuchhandlung
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Das Cover ist für meine Begriffe wenig auffällig gestaltet und würde in der Buchhandlung eher nicht meine Blicke auf sich ziehen können. Knalligere Farben wären hier bestimmt sehr viel besser zur Geltung ...

Das Cover ist für meine Begriffe wenig auffällig gestaltet und würde in der Buchhandlung eher nicht meine Blicke auf sich ziehen können. Knalligere Farben wären hier bestimmt sehr viel besser zur Geltung gekommen...

Ehrlich gesagt hatte ich während der ersten Seiten meine Probleme, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Vielleicht lag es zum einen daran, dass ich beim Lesen immer wieder gestört worden bin, zum anderen vielleicht aber auch daran, dass anfangs nicht wirklich viel Spektaluläres passiert.

Greta ist mir von Anfang an sympathisch, ihre Tante Hille ebenfalls. Mit Claas werde ich nicht so richtig warm, er ist mir irgendwie zu unscheinbar.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht verständlich, sie (be)schreibt die Nordseeinsel und deren Umgebung sehr lebendig und farbenfroh. Trotzdem plätschert die Geschichte anfangs mehr oder weniger seicht vor sich hin. Auch im mittleren Teil des Buches passiert nicht wirklich viel Aufregendes. Dafür überschlagen sich zum Ende hin die Ereignisse so extrem, dass die ganze Story für meine Begriffe durch die Bank weg unglaubwürdig und auch unrealistisch wirkt. Ich möchte hier auch nicht zu viel verraten, deshalb kann ich auf meine Aussage auch nicht näher eingehen, doch wer dieses Buch liest, wird wissen, was ich meine. Dafür, dass in den ersten zwei Dritteln dieser Geschichte nicht wirklich etwas passiert, hat die Autorin das Ende vollgestopft mit Irrungen und Wirrungen, sodass ich als Leserin den Eindruck hatte, dass Mommsen mit aller Macht versucht, jetzt doch noch "Leben und Action" in ihr Buch zu bekommen. Mir persönlich auf jeden Fall "too much".

Fazit:

Ich habe mir von diesem Buch (laut Klappentext) sehr viel mehr versprochen. Stattdessen hat mich hier eine mehr oder weniger langweilige und völlig an den Haaren herbeigezogene Geschichte erwartet, die man allenfalls im Liegestuhl lesen kann, ohne großartig drüber nachzudenken. Schade!

Veröffentlicht am 05.06.2018

Motorradclub trifft Sekte - zwei Dynastien prallen aufeinander!

Hades' Hangmen - Styx
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Im ersten Moment hat mich das Cover wenig angesprochen, doch nachdem ich die kurze Inhaltsangabe gelesen hatte, habe ich festgestellt, dass beides tatsächlich miteinander harmoniert.

Der Schreibstil der ...

Im ersten Moment hat mich das Cover wenig angesprochen, doch nachdem ich die kurze Inhaltsangabe gelesen hatte, habe ich festgestellt, dass beides tatsächlich miteinander harmoniert.

Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin Tillie Cole ist locker, leicht verständlich und von der erste Seite an einfach nur mitreißend. Ich konnte mich ohne Problem von Anfang an gut in die Geschichte rund um die Protagonisten Mae und Styx einfinden und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass beide mir total sympathisch sind, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Es ist der Autorin gelungen, den zum Thema passenden Ton zu treffen, ohne dass es übertrieben oder überzogen wirkt. Gleiches gilt für sämtliche Schilderungen, die an Brutalität kaum zu überbieten sind. Auch hier hatte ich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass irgendwelche Situationen unglaubwürdig rüber kommen. Es scheint, als hätte Cole hier richtig gut recherchiert. Ebenfalls das Thema Sekte ist mehr als gut ausgearbeitet. Auch wenn es hier viele wirklich schlimme und furchtbare Gegebenheiten gibt, wirken diese zu keinem Zeitpunkt als übertrieben oder nicht glaubhaft.

Die Tatsache, dass die ganze Geschichte abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt wird, gibt dem Leser die Möglichkeit, die beiden Welten, die hier gnadenlos aufeinander treffen, noch etwas besser kennenzulernen.

Außerdem hält das Buch Wendungen bereit, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte. Der Überraschungseffekt ist hier definitiv gelungen!

Zum Schluss ist vielleicht noch schnell anzumerken, dass das Buch einige heiße und freche Sexszenen bietet. Manche davon sind in bestimmten Situationen vielleicht nicht so ganz nachvollziehbar, aber das wirklich nur eine ganz kleine Anmerkung meinerseits und außerdem wahrscheinlich auch Geschmackssache!

Fazit:
Ein wirklich richtig gutes Buch über die Liebe zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und darüber, dass Glaube und Zusammenhalt Berge versetzen können.

Ich freue mich auf die Fortsetzung, die ich definitiv lesen werde!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 15.05.2018

Sommerschwestern - ein Leben lang!

Schwestern für einen Sommer
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Das Cover ist meiner Meinung nach eher unauffällig und relativ schlicht gehalten. Ich bin mir nicht sicher, ob es in der Buchhandlung auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit erregen würde. Doch beim ...

Das Cover ist meiner Meinung nach eher unauffällig und relativ schlicht gehalten. Ich bin mir nicht sicher, ob es in der Buchhandlung auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit erregen würde. Doch beim näheren Hinsehen nimmt man die beiden Frauen am Strand erstmal richtig wahr und stellt fest, dass Cover und Titel auf jeden Fall wunderbar miteinander harmonieren. Man muss sich gezielt für das Buch interessieren, dann erst kommt das Cover so richtig zur Geltung.


Die Idee zur Geschichte macht von Anfang an neugierig auf dieses Buch. Was ist damals vor 15 Jahren geschehen, dass die beiden Schwestern kein einziges Wort mehr miteinander wecheln? Und was genau steckt dahinter, wenn von einem schlimmen Verrat die Rede ist? All diese Fragen gilt es zu beantworten.

Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin ist locker und leicht verständlich, ich konnte mich ohne Probleme von Anfang an in die Geschichte der beiden Schwestern hineinversetzen. Hinzu kommt, dass Lyra abwechselnd aus Sicht von Julie und Cassie erzählt, sodass der Leser die Möglichkeit bekommt, die beiden Mädels relativ gut kennen zu lernen. Sie werden absolut unterschiedlich dargestellt, sind mir jedoch beide auf ihre ganz eigene Art sehr sympathisch. Julie hatte es offensichtlich ihr Leben lang aufgrund ihres tollen Aussehens sehr viel einfacher als Cassie, die sich tatsächlich alles selbst erkämpfen musste. Doch ist das tatsächlich so? Julie sowie auch Cassie haben beide Bindungs- und Beziehungsprobleme, jedoch auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Diese Ängste werden total gut dargestellt und auch rüber gebracht.

Da die beiden Schwestern seit vielen Jahren nicht mehr miteinander reden, war das Buch zeitweise ziemlich langatmig. Es hat lange gedauert, bis die Mädels sich so halbwegs angenähert haben. Bis dahin plätscherte die Geschichte mehr oder weniger seicht ohne großartige Vorfälle vor sich hin. Nach der von mir sehnlichst herbei gesehnten Aussprache ging dann irgendwie alles Knall auf Fall. Zu guter letzt nimmt die Geschichte eine für mein Empfinden viel zu dramatische Wendung, die dem ganzen einen leicht unglaubwürdigen Touch gibt. Ich denke, hier hätte eine etwas unspektakulärere Situation auf jeden Fall authentischer gewirkt.

Am Ende ist natürlich - was auch nicht anders zu erwarten war - alles "Friede, Freude, Eierkuchen". Auch hier ist mir alles zu "glatt" gegangen...

Alles in allem eine tolle Strand- oder Gartenlektüre, die ganz klar zeigt, dass Blut immer dicker als Wasser ist und dass die Familie zusammen halten soll, egal, was kommt! Doch wenn das immer so einfach wäre, dann gäbe es wohl viel weniger Zank und Streit innerhalb der Verwandtschaft! Trotz allem eine klare Botschaft, die man sich zu Herzen nehmen sollte!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein Buch über scheinbar ausweglose Situationen und darüber, wie sich doch irgendwie alles findet!

Träume, die ich uns stehle
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Das Cover ist eher unscheinbar gehalten und lässt nichts von dem erahnen, was die kurze Inhaltsangabe verspricht. Wer hier eine klischeehafte und ganz normale Liebesgeschichte erwartet, der ist absolut ...

Das Cover ist eher unscheinbar gehalten und lässt nichts von dem erahnen, was die kurze Inhaltsangabe verspricht. Wer hier eine klischeehafte und ganz normale Liebesgeschichte erwartet, der ist absolut fehl am Platz!

Ich habe zugebenermaßen eine ganze Weile gebraucht, um überhaupt mit dieser Geschichte rund um Lara warm zu werden. Die ersten 100 Seiten haben sich teilweise wie Kaugummi gezogen, waren relativ langatmig und ich konnte mir überhaupt nicht erklären, wohin das ganze Geplänkel führen soll. Ich habe tatsächlich befürchtet, dass Thomas jeden Moment aufwacht und so das Happy End seinen Lauf nehmen kann. Doch genau das ist in dieser Form zum Glück nicht passiert! Ich muss sogar ganz ehrlich gestehen, dass dieses Buch so ziemlich zum Schluss eine Wendung macht, die ich so überhaupt nicht habe kommen sehen.

Der Schreibstil der mir unbekannten Autorin ist nicht schlecht, ich als Leserin konnte ihr ohne Probleme folgen und mir auch die einzelnen Situationen bildlich vor Augen halten, doch mich konnte Laras Geschichte in der ersten Hälfte nicht wirklich fesseln. In der zweiten Hälfte wurde dieses Buch schlagartig besser, interessanter und somit auch packender. Das lag zum einen wohl daran, dass Details ans Licht kommen, die wirklich schockieren und auch nachdenklich machen, zum anderen entsteht plötzlich eine Art Spannung, aber auch eine gewisse Traurigkeit, die man einfach lesetechnisch schnell überwinden und bewältigen möchte.

Der Schluss hat mir total gut gefallen, was nicht zuletzt daran liegt, dass es Achtung Spoiler eben nicht dieses typische und in diesem Fall auch extrem unglaubwürdige Happy End gibt. Meiner Meinung nach hätte der Ausgang dieser Geschichte nicht besser sein können.

Dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost und auch kein Liebesroman im klassischen Sinne, dieses Buch macht viel mehr sehr deutlich, dass das Leben sich von einem auf den anderen Augenblick komplett ändern kann und dann nichts mehr so ist, wie es wahr. Und dieses Buch führt auch ganz klar vor Augen, dass man nicht aufgeben soll und dass es sich immer lohnt zu kämpfen, ganz egal, wie ausweglos die Situation scheint...

Fazit:

Ein Buch, auf das man sich voll und ganz einlassen muss, sonst quält man sich beim Lesen!

Die Idee zur Geschichte ist sensationell, die ersten Seiten langatmig, der Rest ungeheuerlich und voller versteckter Botschafen, die auf jeden Fall zum Nachdenken animieren!