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Veröffentlicht am 05.10.2020

Eine lebensverändernde Begegnung

Nalas Welt
1

Der Schotte Dean kam mit seinem guten Kumpel Ricky auf die Idee, rund um die Welt zu radeln. Doch was zuerst als Abenteuer zweier Freunde geplant war, wandelte sich schnell zu einer lebensverändernden ...

Der Schotte Dean kam mit seinem guten Kumpel Ricky auf die Idee, rund um die Welt zu radeln. Doch was zuerst als Abenteuer zweier Freunde geplant war, wandelte sich schnell zu einer lebensverändernden Tour mit vierbeiniger Begleitung. Dean fuhr nach kurzer Zeit ohne Ricky weiter und traf unterwegs ein kleines Kätzchen, das Hilfe brauchte. Diese schicksalhafte Begegnung war der Beginn von einer bis heute andauernden gegenseitigen Liebe und Seelenverwandtschaft, die man sich auf den gängigen Social-Media-Seiten anschauen kann.

Dieses Buch vereint interessante Einblicke in die unkonventionelle Art, Länder per Fahrrad zu erkunden und die ungewöhnlich enge Freundschaft von Mensch und Katze. Dean war am Anfang seiner Reise noch sehr unreif und unzuverlässig. Als er mit Nala plötzlich die Verantwortung für ein schutzloses Wesen übernahm, wurde er immer vernünftiger. Seine Persönlichkeit entwickelte sich zum Positiven und Nala brachte ihn auch dazu, besser auf sich selbst zu achten. Die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen, auf die sie trafen, beschränkten sich auf wenige Details, was dem Lesefluss zugute kam und keine Langeweile aufkommen ließ. Auch die offene und ehrliche Art, wie er den Leser an seinen Gedanken teilhaben lässt, macht den Charme dieses Buchs aus.

Mir hat besonders gut gefallen, wie Dean seine wachsende Popularität dazu nutzt, Spenden für Tier- und Naturschutzorganisationen zu sammeln und auch selbst mit anpackt, wenn Hilfe benötigt wird oder ein Strand zu säubern ist. Sein Engagement und sein Umweltbewusstsein ist bewundernswert. Dabei bleibt er ganz bescheiden und gibt auch offen seine Fehler zu. Dafür hat er sich die Anerkennung, die ihm überall zuteil wird, wirklich verdient!

Nala liebt Dean und ihre Freiheit, aber ich finde es doch erstaunlich, wie gelassen sie sich auf immer neue Umgebungen und Bedingungen einstellt, da Katzen im allgemeinen eher ihre Ruhe und ein gewohntes Umfeld mögen. Durch die Reise in verschiedene Länder sind viele Tierarztbesuche und Impfungen notwendig, die ich für Nala zeitweise als zu strapaziös empfand. Als Dean sogar einen Flug mit ihr nach Indien plante, kam er zum Glück noch rechtzeitig zur Einsicht und fand einen schonenderen Reiseweg, den er dann aus aktuellem Anlass doch nicht antreten konnte. Wie so vielen anderen, machte ihm Corona einen Strich durch seine Pläne.

Im Mittelteil des Buches befinden sich einige Fotos, auf denen man Nala, Dean und weitere Tiere und Menschen, die ihnen unterwegs begegnet sind, bewundern kann. Das rundet diese schöne, wahre Geschichte bestens ab und ich werde die nächsten Erlebnisse der beiden gerne im Netz weiter verfolgen.


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  • Erzählstil
  • Thema
Veröffentlicht am 28.07.2019

Eine fantasiereiche Welt die verzaubert

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
1

Dies ist der zweite Band einer 4-teiligen Fantasy-Reihe, die mir bisher sehr gut gefällt. Schon die Cover sind ein Blickfang und stechen aus der üblichen Gestaltung solcher Bücher detailreich und aussagekräftig ...

Dies ist der zweite Band einer 4-teiligen Fantasy-Reihe, die mir bisher sehr gut gefällt. Schon die Cover sind ein Blickfang und stechen aus der üblichen Gestaltung solcher Bücher detailreich und aussagekräftig hervor.

Der Inhalt schließt direkt an die Handlung vom ersten Teil an und mit einer kurzen Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse am Anfang des Buches, kann man schnell wieder einsteigen. Auch der gezeichnete Stammbaum gibt einen guten Überblick über die Zusammenhänge der Familien des Pols. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder gefangen in dieser fantasiereichen und manchmal gefährlichen Welt, die mit einigen eigenwilligen Charakteren und ungewöhnlichen Orten aufwartet.

Besonders die unangepasste "Heldin" Ophelia habe ich gleich wieder in mein Herz geschlossen, weil sie nicht die üblichen Klischees bedient, sondern einfach erfrischend anders ist. Es ist sehr interessant zu beobachten, wie sich das Verhältnis zu ihrem Verlobten Thorn entwickelt, der sich nicht gerade liebenswert präsentiert. Auch die Rolle, die Ophelia nun dank des Familiengeists Faruk übernehmen muss um sich zu schützen, stellt sie vor eine große Herausforderung. Faruk lernt man nun auch viel besser kennen und ich habe mich köstlich über seine schrulligen Eigenarten amüsiert. Neben den fiesen Intrigen und sogar Morden sorgen solche witzigen Szenen für die nötige Leichtigkeit.

Die Autorin setzt ihre tollen Einfälle sehr unterhaltsam um und die Fantasie des Lesenden kann dabei ungehindert mit auf (Spiegel)-Reise gehen. Mich hat diese packend beschriebene Welt sehr begeistert und besonders gut finde ich, dass die Charaktere nicht so vorhersehbar sind, sondern in ihrer Entwicklung überraschen.
Natürlich bleiben auch wieder viele Fragen offen, obwohl sich für mich auch einiges geklärt hat, was ich sehr begrüßt habe.

Nun warte ich gespannt auf den nächsten Teil dieser außergewöhnlichen Geschichte, die auf wunderbare Weise verzaubert.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Sehr gute Unterhaltung

Tage wie Salz und Zucker
1

Ellen hat eine furchtbare Kindheit hinter sich. Von der Mutter verlassen, wird sie in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien auch nicht besser behandelt. Der einzige Trost ist das Essen, mit dem sie sich ...

Ellen hat eine furchtbare Kindheit hinter sich. Von der Mutter verlassen, wird sie in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien auch nicht besser behandelt. Der einzige Trost ist das Essen, mit dem sie sich buchstäblich einen Schutzpanzer aufbaut. Sie lernt schon früh, dass es am besten ist, nicht gesehen zu werden und das perfektioniert sie dermaßen, dass in ihrer Umgebung sie kaum jemand bemerkt. Das ändert sich, als sie in einer spontanen Aktion die blinde Temerity vor einem gewalttätigen Überfall bewahrt. Sie ist der erste Mensch der Ellen "sieht" und ihr durch ihre Freundschaft hilft, eine vollkommen andere Welt zu entdecken.

Mich hat dieses Buch sehr berührt und ich konnte mich sehr gut in die Gefühle von Ellen hineinversetzen. Doch die Handlung erzählt nicht nur von den menschlichen Schicksalen, die die beiden im Laufe der Zeit verändern, sondern entwickelt sich sogar zum spannenden Krimi. Die beiden Freundinnen mischen sich in die Angelegenheiten von Nachbarn und Mitarbeitern von Ellen ein, die sie zuvor nur aus der Ferne beobachtet hatte. Daraus ergeben sich Verwicklungen und Verbindungen, die sehr unterhaltsam und vergnüglich zu lesen sind. Manches ist zwar vorhersehbar, aber es gibt auch einige überraschende Wendungen.

Vor allem die lockere und offene Art von Temerity, die sich oft über sich selbst und ihre Blindheit lustig macht, hat mir gut gefallen und nimmt dem Buch jegliche Schwere, die man bei dem Thema erwartet hatte. Ein befriedigendes Ende rundet die abwechslungsreiche Handlung dann noch ab und ich kann nur sagen, dass ich mich dieser Roman sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 31.08.2024

Anstrengend und schwer verständlich

Long Live Evil
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Das ungewöhnliche Cover, was an einen reißerischen Groschenroman erinnert, hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Auch die Idee, dass die Heldin als eine böse Schurkin in einen Fantasyroman reist ...

Das ungewöhnliche Cover, was an einen reißerischen Groschenroman erinnert, hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Auch die Idee, dass die Heldin als eine böse Schurkin in einen Fantasyroman reist und dessen Verlauf ändern kann, hat mich sehr angesprochen. Doch mir ist der Einstieg in die Handlung schwer gefallen. Ich war von den vielen Charakteren, meist sogar mit doppeltem Namen überfordert. Ich hatte Probleme, sie auseinanderzuhalten und konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen. Es war verwirrend und teilweise chaotisch, so dass ich mehrmals zurückblättern und nachlesen musste, um überhaupt durchzublicken. Das besserte sich aber im weiteren Verlauf der Handlung und nach einiger Zeit habe ich mich einfach darauf eingelassen, dass ich nicht alles verstehen muss.

Der Schreibstil hat für mich die negativen Aspekte dann auch ein wenig wieder wettgemacht. Ich konnte mich herrlich über die sarkastischen Dialoge und die humorvolle Auseinandersetzung mit den typischen Fantasy-Klischees amüsieren. Allerdings war mir die Verwendung der teilweise sehr vulgären Jungendsprache oft unangenehm und ich konnte mich damit nicht so anfreunden.

Die Geschichte hat ihre tollen Momente und auch die Entwicklungen einiger Charaktere haben mich positiv überrascht, aber insgesamt lässt mich dieses Buch sehr zwiegespalten zurück. Es ist eine tolle Grundidee, die ungewöhnlich und unterhaltsam umgesetzt wurde, aber für mich war es doch zu schwer verständlich und anstrengend zu lesen. Deshalb werde ich die Fortsetzung trotz des offenen Endes wohl nicht mehr zur Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Schlaue Detektivinnen gegen mächtige Männer

Agency for Scandal
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Die Skandale der noblen Gesellschaft aufdecken und damit wehrlose Frauen unterstützen, das ist die Aufgabe der Agentur, in der Izzy Stanhope tätig ist. Natürlich ganz im Geheimen, denn die mächtigen Männer, ...

Die Skandale der noblen Gesellschaft aufdecken und damit wehrlose Frauen unterstützen, das ist die Aufgabe der Agentur, in der Izzy Stanhope tätig ist. Natürlich ganz im Geheimen, denn die mächtigen Männer, die etwas zu verbergen haben, würden diese furchtlosen und schlauen Detektivinnen sofort unschädlich machen, wenn sie davon wüssten. Es sind also richtig gefährliche Aktionen, die die mutigen Frauen planen und ausführen. Bei ihrem neuesten Fall könnte es aber kompliziert für Izzy werden, denn der Duke, in den sie sich verliebt hat, scheint darin verwickelt zu sein...

Der Roman spielt Ende des 19. Jahrhunderts, als die Frauen wenige bis keine Rechte besaßen und der Feminismus gerade seinen Anfang nahm. Ich empfand den Schreibstil der Autorin als sehr unterhaltsam, bildhaft und angenehm zu lesen. Dadurch konnte ich mich sehr schnell mit den Charakteren identifizieren und mich in sie hinein versetzen. Außerdem wurden die Informationen, die man zum Verständnis der Handlung benötigt, gekonnt in die Dialoge und Beschreibungen eingeflochten. So war man als Leserin gleich mitten im Geschehen und konnte sich ein klares Bild von den interessanten Personen machen. Die unauffällige, zurückhaltende Izzy und ihre kapriziöse Freundin Teresa sind sehr gegensätzlich in ihrem Wesen und Äußeren. Für Izzys Aufgabe als Detektivin ist Unsichtbarkeit natürlich von Vorteil, während Teresa das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit liebt. Der familiäre Hintergrund mit einhergehender Geldnot zwingt Izzy zu ihrer Tätigkeit, aber ihr macht diese Arbeit auch unheimlich viel Spaß. Es war interessant, sie dabei zu begleiten, ihre Wandlungsfähigkeit in Verkleidungen und ihre Fertigkeiten im Knacken von Schlössern zu bewundern.

Die Liebesgeschichte zwischen Izzy und dem Duke war zwar etwas vorhersehbar, aber romantisch und unaufdringlich dargestellt. Es gab sogar ein paar Szenen zum Schmunzeln und war somit ganz nach meinem Geschmack.

Die Atmosphäre der verschiedenen Settings war durchweg anheimelnd und gut vorstellbar. Die prächtige Ausstattung des Opernhauses, opulente Maskenbälle und auch die Gemütlichkeit einer einsamen Hütte wurden anschaulich, aber nicht zu ausführlich beschrieben, so dass der Lesefluss immer erhalten blieb. Auch auf die Problematik von Menschen mit anderer Hautfarbe wurde kurz aufmerksam gemacht, da diese zwar durchaus dazu gehörten, aber mit gerümpfter Nase beobachtet wurden.

Zum Schluss wurde es noch spannend und sogar ein wenig dramatisch und somit hatte die Geschichte alles, was mir an einem unterhaltsamen Roman dieser Art gefällt.

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