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Veröffentlicht am 03.09.2025

Gelungener Abschluss

Die Frauen vom Rosenhag. Sehnsucht nach Freiheit
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Karlskrona 1910. Dank ihrer Freundschaft und ihres Mutes haben Marlene und Liv gemeinsam eine Zuflucht geschaffen: Der malerische Rosenhag ist ein Ort, an dem Frauen einander helfen, sich gegenseitig unterstützen ...

Karlskrona 1910. Dank ihrer Freundschaft und ihres Mutes haben Marlene und Liv gemeinsam eine Zuflucht geschaffen: Der malerische Rosenhag ist ein Ort, an dem Frauen einander helfen, sich gegenseitig unterstützen und Geheimnisse austauschen – ganz gleich, welche Herkunft sie auch haben mögen. Doch als ein Mann aus Marlenes Vergangenheit plötzlich in ihrem wohl geordneten Leben auftaucht, scheint alles, woran sie einst glaubte, nicht mehr gültig. Und auch das zarte Band zu Oskar könnte nun zerreißen. Liv hingegen ist bereit, sich neu zu verlieben. Wäre da nicht ihr grausamer Ehemann Sten Boregard, der mit allen Mitteln versucht, ihr Leben aus den Angeln zu reißen. Mit Zuversicht wollen die Frauen in eine selbstbestimmte Zukunft schreiten – aber ihnen werden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Können sie ihren Gegnern endlich gemeinsam die Stirn bieten? Oder müssen sie ihre Träume ein für alle Mal aufgeben?

Es ist nicht so einfach, meine Meinung zum Buch wiederzugeben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Der zweite Teil der Saga beginnt genau dort, wo der erste endet. Ein Fremder taucht am Rosenhag auf, verschwindet aber plötzlich wieder. Ein kurzer Blick auf ihn reicht allerdings aus, um Marlene einen Schock zu versetzen.
Auch auf Liv kommen keine einfachen Zeiten zu. Zunächst genießt sie ihre Freiheit, als ihr Mann im Gefängnis sitzt, aber sie ist ständig in Sorge, dass er bald wieder freikommen könnte. Was soll sie dann tun? Wird er in eine Scheidung einwilligen?
Auch aus Oskars Vergangenheit taucht jemand auf, mit dem er nicht gerechnet hat und dadurch gerät seine gerade begonnene Beziehung zu Marlene in Gefahr.

Von Anfang an ist man als Leser wieder mittendrin in der Geschichte um Marlene, Liv und Oskar. Wie schon im ersten Teil, wechseln sich die Kapitel in der Erzählperspektive zwischen den drei Hauptfiguren ab und es kommt noch eine vierte dazu. Dadurch ist man wieder die ganze Zeit nah an den Ereignissen.
Ständig passiert etwas, immer wieder gibt es Wendungen und Überraschungen. Wenn man denkt, jetzt kehrt mal ein bisschen Ruhe ein, kommt wieder etwas Unerwartetes um die Ecke. So verfliegen die 600 Seiten sehr schnell.
Der Schreibstil hat mir auch dieses mal wieder gut gefallen. Die Sprache ist der Zeit angemessen, denke ich, nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Corina Bomann gelingt es, einen guten Eindruck der damaligen Zeit zu vermitteln, es wirkt sehr authentisch.

Mit „Sehnsucht nach Freiheit“ ist die Dilogie um zwei starke Frauen leider auch beendet. Ich habe sie gerne gelesen und Liv und Marlene bei ihrem Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung begleitet.

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Veröffentlicht am 05.08.2025

Etwas zu viel Romantik für meinen Geschmack

Annas kleiner Teeladen
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Nach dem Unfalltod ihres Mannes ihres Mannes vor zwei Jahren möchte Anna Hemingway endlich einen Neuanfang wagen. Sie zieht mit ihrer kleinen Tochter Ellie in ein malerisches Cottage in ihrem Heimatort ...

Nach dem Unfalltod ihres Mannes ihres Mannes vor zwei Jahren möchte Anna Hemingway endlich einen Neuanfang wagen. Sie zieht mit ihrer kleinen Tochter Ellie in ein malerisches Cottage in ihrem Heimatort Little Somerby und übernimmt das Café ihrer Patentante. So hat sie ihre Eltern und auch ihre beste Freundin seit Kindheitstagen, Charlotte, ganz in der Nähe. Und dann trifft sie auch noch auf Matthew Carter, den Besitzer der örtlichen Cider-Farm. Langsam nähern sich die beiden an. Doch auch Matthew musste im Leben einige Enttäuschungen verkraften, nachdem ihn seine Frau vor einigen Jahren und mit einer halbwüchsigen Tochter zurückgelassen hat. Sein einziger Lichtblick ist Anna und bald gehören urige Dorffeste und Cider-Verkostungen unter den Sternen und Annas und Matthews neuem Leben. Doch dann geschieht eine Tragödie und das neu gewonnene Glück gerät in Gefahr…

Anna ist Mitte Dreißig als sie plötzlich Witwe wird. Nach zwei Jahren ergreift sie die Chance und übernimmt zunächst für ein Jahr das Café ihrer Patentante Ursula. Sie kauft das Pippin Cottage zwei Häuser neben ihrer besten Freunden Charlotte. Anna ist mir gleich sympathisch und ich finde es mutig, dass sie einen Neuanfang wagt, schon alleine für ihre Tochter. Zunächst für ein Jahr - solange begleiten wir sie auch in ihrer neuen Heimat - und dann will sie schauen, wie es weitergehen wird.

Ich konnte direkt in die Geschichte eintauchen und der flüssige Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Autorin schafft es, die Szenen so bildhaft zu gestalten, dass man das Gefühl hat, direkt am Geschehen teilzuhaben – sei es bei einem Spaziergang durch Little Somerby, im Café oder bei der traditionellen Baumsegnung im Apfelgarten.
Im Kern ist dies schon ein klassischer Liebesroman, aber ich fand ihn trotzdem nicht zu kitschig. Die Charaktere haben Tiefgang, ihre Motivationen und inneren Konflikte werden nachvollziehbar und einfühlsam dargestellt. Man lernt sie mit all ihren Stärken und Schwächen kennen und schließt sie schnell ins Herz. Das gilt wie gesagt vor allem für Anna, aber auch für Matthew, Meredith oder Charlotte. Gerade die kleinen Marotten in ihren Persönlichkeiten sorgen immer wieder für Momente zum Schmunzeln, die dem Roman an den richtigen Stellen etwas mehr Leichtigkeit verleihen. So sieht man gerne auch mal über ein paar "funkelnde Augen" zu viel hinweg.

Für mich persönlich war es teilweise ein bisschen zu viel Romantik, ich hätte mir gewünscht, dass das Café mehr im Mittelpunkt steht. Für Liebhaber gefühlvoller Geschichten ist "Annas kleiner Teeladen" aber sicher genau das Richtige. Wer also auf der Suche nach einer herzerwärmenden Lektüre mit der passenden Dosis Humor ist, die das Herz höherschlagen lässt und Mut macht, wird dieses Buch lieben.

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Veröffentlicht am 05.08.2025

Der 16. Fall für Kate Burkholder

Aschetod
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Mitten in der Nacht wird Polizeichefin Kate Burkholder von einem Anruf geweckt: Bei einem Feuer in einem einsamen Waldstück ist ein Mann umgekommen. Der Verstorbene wurde an einen Pfahl gefesselt und lebendig ...

Mitten in der Nacht wird Polizeichefin Kate Burkholder von einem Anruf geweckt: Bei einem Feuer in einem einsamen Waldstück ist ein Mann umgekommen. Der Verstorbene wurde an einen Pfahl gefesselt und lebendig verbrannt. Wie es aussieht, gehörte er der Amischen Gemeinde an. Kate weiß nur zu gut, dass die Amischen ihre Probleme lieber ohne Einmischung der Außenwelt lösen, doch nach und nach erfährt sie, dass der Tote vor kurzem aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde. Warum wurde er so bestraft? Um die Wahrheit herauszufinden, muss Kate tief in die Geschichte der Amischen eintauchen. Bis sie ein Geheimnis aufdeckt, das alles erschüttert, was sie über die Amischen - und damit ihre eigenen Wurzeln - zu wissen glaubt.

Kaum zu glauben, aber dies ist bereits der 16. Fall für die ehemals amische Kate Burkholder, Chief of Police in Painters Mill. Inzwischen ist jeder neue Teil fast wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, nicht nur mit Kate und Tomasetti, auch mit ihrem gesamten Team.

Mich hat die Geschichte wieder von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Sie ist spannend und anschaulich geschrieben, sodass man sich direkt in die Handlung hineingezogen fühlt. Der Beginn mit der Beschreibung des Brandopfers ist nichts für empfindliche Gemüter oder Mägen.

Wie immer beweist die Autorin, dass sie ein tiefes Verständnis der amischen Lebensweise hat, was dem Ganzen eine besondere Authentizität verleiht und die Charaktere und ihre Welt auf eine sehr greifbare Weise zum Leben erweckt. Man merkt, dass hier wieder gründlich recherchiert wurde. Auch Kates eigene Vergangenheit in der Amischen Gemeinde spielt eine Rolle und Geschichten aus ihrer Kindheit sind dieses Mal sehr hilfreich.

Es gibt auch emotionale Momente durch private Verwicklungen von Kates Familie in den Fall. Dadurch ist sie in ihrem Job natürlich hin und her gerissen und ihre Vorgesetzten zweifeln an ihrer Neutralität. Aber in erster Linie gilt es, einen brutalen Mörder zu finden. Und auch wenn sie dadurch in Schwierigkeiten gerät, lässt sie nicht locker.

Nun heißt es wieder warten und ich hoffe, es geht im nächsten Jahr weiter.

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Veröffentlicht am 05.08.2025

Der 3. Fall für Gitte Madsen

Dänische Gier (Ein Gitte-Madsen-Krimi 3)
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Gitte Madsen lebt mittlerweile seit einem Jahr in Marielyst auf Falster. Sie hat sich gut eingelebt und in ihrem neuen Job als Bestatterin ist sie auch angekommen. Zusammen mit ihrem Chef Paul ist sie ...

Gitte Madsen lebt mittlerweile seit einem Jahr in Marielyst auf Falster. Sie hat sich gut eingelebt und in ihrem neuen Job als Bestatterin ist sie auch angekommen. Zusammen mit ihrem Chef Paul ist sie zu einem Richtfest eingeladen. Auf dem Heimweg fährt sie dann quasi mit ihrem Rad in eine Leiche hinein. Es ist der Polier August Borg, der vorher noch am Neubau den Richtspruch aufgesagt hat. Als Pauls Bestattungsunternehmen mit der Beisetzung beauftragt wird, kann Gitte sich natürlich nicht zurückhalten und stellt erste Untersuchungen an, denn der Tod des Poliers war kein Unfall. Kommissar Ole Ansgaard ist natürlich wenig begeistert von Gittes Ermittlungseifer.

„Dänische Gier“ ist der dritte Teil der Krimireihe um Bestatterin Gitte Madsen. Die Tochter einer deutschen Mutter und eines dänischen Vaters ist vor einem Jahr von Münster auf die Insel Falster gezogen und hat ihren Job als Opferbetreuerin bei der Polizei für ihre neue Arbeit als Bestatterin aufgegeben. Und sie kann es nicht lassen, bei Mordfällen eigene Recherchen anzustellen. Natürlich immer unter dem Vorwand, mehr über die Opfer zu erfahren, um die Bestattungen persönlicher zu machen.
Auch dieses Mal ist wieder der Schwede Erik dabei, der wie jeden Sommer das Ferienhaus neben dem von Gitte gemietet hat. Seine Frau Kate ist ebenfalls mit von der Partie und ihre etwas morbilde Veranlagung bringt Ole mehr als einmal zur Verzweiflung.
Spannend und amüsant, mit einem flüssigen Schreibstil führt uns die Autorin durch die Geschichte. Neben der Handlung, in der es immer wieder überraschende Wendungen gibt, erfährt man auch wieder Interessantes über Dänemark und die dänischen Sitten und Gewohnheiten. Auch ein Besuch in Christiania in Kopenhagen ist dieses Mal dabei.
In einem zweiten Handlungsstrang geht es weiter um die Suche von Gitte nach ihrem Vater, der vor 18 Jahren spurlos in Marielyst verschwunden ist. Seine Schwester, Stine, hat sich auf den Weg gemacht nach Kiew, um ihn zu suchen. Ob sie ihn findet? Das verrate ich hier natürlich nicht.

Ein wieder rundum gelungener Urlaubskrimi mit viel dänischem Flair, liebenswerten Charakteren, Spannung und der richtigen Dosis Humor.

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Veröffentlicht am 14.07.2025

Sommer in Swinton on Sea

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber
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Im vierten und leider auch letzten Teil der "Kleinen Bücherdorf"-Reihe von Katharina Herzog geht es dieses Mal um Ann Webster. Die Inhaberin des Second Hand Geschäfts "Vintage & Couture" verkauft wunderschöne ...

Im vierten und leider auch letzten Teil der "Kleinen Bücherdorf"-Reihe von Katharina Herzog geht es dieses Mal um Ann Webster. Die Inhaberin des Second Hand Geschäfts "Vintage & Couture" verkauft wunderschöne Kleidungsstücke und jedem liegt in einem Briefumschlag die Geschichte seiner früheren Besitzerinnen bei. Nur einem nicht: dem traumhaften Brautkleid von Valentino im Schaufenster - das nicht zum Verkauf steht. Warum, darüber schweigt Ann. Und das ist nicht ihr einziges Geheimnis. Ann schreibt heimlich und sehr erfolgreich historische Liebesromane unter einem Pseudonym. Als ein großer Verlag auf sie aufmerksam wird, ist sie überglücklich. Doch die Lektorin möchte ausgerechnet, dass sie die Geschichte des unverkäuflichen Brautkleids erzählt. Und somit auch die Geschichte von ihr und Ray, der ihr vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat - und der nun nach Swinton gekommen ist, weil er im alten Herrenhaus Swinton Manor ein Hotel eröffnen will. Ann wird klar, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss, wenn ihr Traum vom Glück war werden soll...

Dies ist mein vierter Besuch in Schottlands Bücherstadt Swinton-on-Sea und auch in "Sommerzauber" habe ich mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt.
Ann steht eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben. Sie hat ihre gutgehende Boutique, Tochter Isla ist erwachsen und steht selbst kurz vor ihrer Hochzeit und mit ihrem Ex-Mann Colin verbindet sie ein freundschaftliches Verhältnis. Aber als der Mann, der sie damals vor dem Traualtar stehen ließ, plötzlich in Swinton auftaucht, um das alte Herrenhaus zum Hotel umzubauen, bringt das ihre Welt gehörig ins Wanken. Und dann ist er auch noch Islas Chef!
Und dann die Sache mit ihrem zweiten Standbein als Autorin historischer Liebesromane, die sie auch noch als E-Book veröffentlicht, was in einer Bücherstadt wie Swinton-on-Sea absolut verpönt ist. Bisher weiß niemand davon außer ihre Freundin Shona. Was soll sie tun? Von einem Verlagsvertrag hat sie natürlich immer geträumt, aber ist sie bereit, das Geheimnis des Brautkleids zu offenbaren und damit auch ihr eigenes?

Anns Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Sie berührt emotional, ohne kitschig zu sein, ist lebendig geschrieben und mit einem feinen, manchmal typisch britischem Humor. Der gelungene Schreibstil schafft Atmosphäre, und lässt Bilder im Kopf entstehen. Man hat das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, die Orte zu sehen und die Charaktere persönlich zu kennen. Es gibt auch ein Wiedersehen mit vielen Figuren der vorherigen Teile wie Graham und Vicky, Shona und Nate und Eliyah und Betty. Auch Nanette, Nancy und Dorothy und der selbst ernannte "Dorfsheriff" Paul sind wieder dabei.

Fazit: Ein gelungener Abschluss der "Kleinen Bücherdorf"-Reihe. Schade, dass dies mein letzter Buch in Swinton-on-Sea" war.

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