Profilbild von Blackfairy71

Blackfairy71

Lesejury Star
offline

Blackfairy71 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blackfairy71 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2018

Die Geraldines-Familiensaga Teil 2

Das Blut der Rebellin
0

Wales im Jahre 1146. Die junge Isabel de Carew wächst auf dem Familiensitz Llansteffan mehr oder weniger behütet auf, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Doch die Waliser rebellieren unermüdlich gegen ...

Wales im Jahre 1146. Die junge Isabel de Carew wächst auf dem Familiensitz Llansteffan mehr oder weniger behütet auf, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Doch die Waliser rebellieren unermüdlich gegen die neuen Machthaber und wollen ihr Land nicht hergeben. Isabels Großmutter Nesta, selbst zum Teil eine walisische Prinzessin, erzählt ihr Geschichten und das Mädchen ist fasziniert von dem wilden Land und dem Mut der Waliser.
Um die Position der Normannen zu stärken, soll Isabel ein paar Jahre später den grausamen Sheriff von Pembroke heiraten. Auf der Reise nach Tenby lernt sie den gleichaltrigen Ralph kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft, die über Jahre halten soll.
Zwei Jahre soll Isabell schließlich in der Obhut von Lady Hayt, der Mutter des Sheriffs verbringen, bis sie für die Heirat alt genug ist. Doch dazu kommt es nicht, denn in der Nacht vor der Hochzeit greifen walisische Rebellen die Burg an und entführen Isabel. Ralph bleibt zurück, schwört aber, dass er Isabel finden wird.
Diese findet unter den Walisern schnell ein neues Zuhause und schließt sich den Rebellen, die Nachkommen ihrer Großmutter Nesta sind, und ihrem Freiheitskampf an.
Aber der Sheriff hat nicht vor, seine Braut widerstandslos seinen Feinden zu überlassen und schickt ausgerechnet Ralph, um sie zurückzuholen. Aber so einfach kann Isabel ihr Blut nicht verleugnen, denn ihr Herz schlägt längst für die Freiheit von Wales.

"Das Blut der Rebellin" ist der zweite Wales-Roman, in dem es um das Geschlecht der Geraldines geht. Dieses Mal steht Nestas Enkelin Isabel im Mittelpunkt. Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren erleben wir, wie sie vom wilden Mädchen, das gerne mit ihrer Steinschleuder übt, zur jungen Frau wird, die zusammen mit den Walisern für die Freiheit des Landes ihrer Väter kämpft. Ihr Dickkopf und ihr vorlautes Mundwerk bringen sie mehr als einmal in Schwierigkeiten und sie muss einiges erdulden während dieser Zeit, in der Frauen es nicht leicht haben.
In Eira, die an der Seite ihres Mannes Maredudd für die Rebellen kämpft, findet sie schließlich eine Freundin und der walisische Fürst Cadell wird so etwas wie ein Vaterersatz für sie. Er hat nie vergessen, dass sie ihm einst das Leben rettete und ihr eigenes dabei riskierte.

Auch hier gibt es wieder eine ganze Reihe von Personen und Namen, vor allen Dingen die walisischen sind nicht so einfach. Aber am Anfang des Buches gibt es eine hilfreiche Auflistung und man erfährt auch, welche Personen historisch sind.
Wir begegnen auch einigen Charakteren aus "Die Tochter des letzten Königs", dem ersten Teil der Geraldine-Saga, wie z. B. Nesta oder auch ihren Söhnen, auch Henry, der von allen nur Harri genannt wurde und der der Sohn von König Henry von England war.
Isabel erinnerte mich in ihrer Art sehr an Nesta, kein Wunder, ist sie ja auch ihre Enkelin. Ich mochte sie gleich, ihre offene und ehrliche Art und ihre Kämpfernatur.

Sabrina Qunaj gelingt es mit ihrem Schreibstil die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Man merkt die Liebe und Begeisterung zu Wales, einem Land und einer Zeit, die in der Geschichte bisher wenig beachtet wurde.
Isabels Geschichte ist mitreißend, manchmal humorvoll und emotional erzählt und bis auf ein paar kleinere Längen zwischendurch, ist das Buch von Anfang bis Ende spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Sabrina hat dazu auch ein paar Erklärungen im Nachwort abgegeben. Das übrigens auch wieder sehr interessant ist für alle historisch interessierten Leser.

Muss man den Vorgängerband "Die Tochter des letzten Königs" gelesen haben, um "Das Blut der Rebellin" zu verstehen? Nein, muss man nicht. Sollte man aber, denn sonst verpasst man etwas. Von mir gibt es also eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen historisch gut geschriebenen und recherchierten Roman. Und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Geraldine-Saga.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Pia Korittkis 13. Fall

Ostseerache
0

In dem beschaulichen Dorf Niensühn an der Ostsee wird eine junge Frau auf grausame Weise ermordet. Die Dorfbewohner verdächtigen Flora, die als Jugendliche eine Mitschuld am Tod eines Nachbarjungen gehabt ...

In dem beschaulichen Dorf Niensühn an der Ostsee wird eine junge Frau auf grausame Weise ermordet. Die Dorfbewohner verdächtigen Flora, die als Jugendliche eine Mitschuld am Tod eines Nachbarjungen gehabt haben soll und die nun wieder in ihr Elternhaus zurückgekehrt ist. Die Mordkommission Lübeck ermittelt. Auch Kommissarin Pia Korittki, die gerade ihre Hochzeit plant, sieht einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen und rollt den früheren Todesfall wieder auf. Schon bald muss sie fürchten, dass es nicht bei diesen zwei Morden bleiben wird...

Dies ist bereits der 13. Fall für Kommissarin Pia Korittki, die ihre Arbeit bei der Polizei Lübeck und die Erziehung ihres vierjährigen Sohnes Felix unter einen Hut bringen muss und das auch meistens gut hinbekommt. Nachdem ihr Freund ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, scheint sich auch in ihrer Beziehung alles zum Positiven zu wenden.
Auch im Job wird ihr ein Angebot gemacht, das aber einige Veränderungen mit sich bringen würde.
Der hier beschriebene Mordfall ist wie immer in sich abgeschlossen, weswegen das Buch auch für Einsteiger geeignet ist.

Von Anfang an gelingt es der Autorin die Spannung aufrecht zu halten. Erzählt wird in der dritten Person, meistens aus Pias Sicht, aber auch aus der anderer Charaktere wie Flora oder anderer Dorfbewohner. Oft werden falsche Fährten gelegt und es kommt zu überraschenden Wendungen bei der Tätersuche.
Die Stimmung in dem kleinen Dorf Niensühn, wo praktisch jeder jeden kennt, ist gut beschrieben, das gegenseitige Misstrauen nachvollziehbar. Ich fühlte mich ein wenig an "Inspector Barnaby" erinnert. g

Pia Korittkis Privatleben spielt zwar eine große Rolle, steht aber nicht im Vordergrund der Handlung und drängt die Ermittlungen auch nicht in den Hintergrund. Durch diesen Ausgleich wird klar, dass Pia zwar eine starke Frau, aber keine Superheldin ist. Sie hat auch mit den gewöhnlichen Problemen einer berufstätigen Mutter zu kämpfen. Das gefiel mir schon immer an den Büchern.

Fazit: Gute Krimiunterhaltung mit einer sympathischen und taffen Ermittlerin.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Chicagoland Vampires Teil 10

Chicagoland Vampires - Auf den letzten Biss
0

Dies ist bereits Teil 10 der "Chicagoland Vampires" und es kann evtl. zu Spoilern kommen. Das nur als "Warnung" für diejenigen, die die Reihe noch nicht kennen.

Nach Ethans Herausforderung an Darius, ...

Dies ist bereits Teil 10 der "Chicagoland Vampires" und es kann evtl. zu Spoilern kommen. Das nur als "Warnung" für diejenigen, die die Reihe noch nicht kennen.

Nach Ethans Herausforderung an Darius, dem Vorsitzenden des Greenwich Präsidiums, verhält dieser sich merkwürdig ruhig und das zerrt an den Nerven aller Vampire im Hause Cadogan.
Hinzu kommt, dass anscheinend ein Serientäter in Chicago sein Unwesen treibt und anscheinend mit Magie Menschen tötet. Die Polizei bittet Merit und Ethan sowie Merits Großvater und sein Team um Mithilfe.
Dann erfährt Ethan, dass Darius auf dem Weg nach Chicago ist und sich sehr merkwürdig verhält. Was ist los mit ihm? Steckt das Präsidium dahinter oder steht der König der Vampire unter einem magischen Bann?
Merit hat als Hüterin des Hauses Cadogan wieder alle Hände voll zu tun, ihren Geliebten und Meister Ethan Sullivan zu beschützen, denn irgendetwas scheint er vor ihr zu verheimlichen, etwas aus seiner Vergangenheit.

Dieser Teil der Reihe hat mir wieder richtig gut gefallen, die Geschichte war spannend von Anfang bis Ende. Wie immer gelingt es der Autorin, genau die richtige Dosis Herz und Humor einzubringen, oft musste ich schmunzeln.
Ein großes Plus der gesamten Serie sind für mich die Charaktere, in erster Linie natürlich Merit, die sich stetig weiterentwickelt. Sei es in ihrer Beziehung zu Ethan, als auch in ihrer Position als Hüterin des Hauses Cadogan. Keine leichte Aufgabe bei so einem dickköpfigen Chef.
Ich habe mich auch gefreut, dass die Freundschaft zwischen Merit und Mallory wieder relativ normal geworden ist.
Und inzwischen ist jedes Buch wie ein Wiedersehen mit alten Freunden.

Also für Fans der Reihe kann ich "Auf den letzten Biss" uneingeschränkt empfehlen. Und für neugierig gewordene empfehle ich das Lesen von Teil 1 an. Ihr verpasst sonst etwas.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Ruth Galloway auf den Spuren von König Artus

Rabenkönig
0

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway erfährt, dass ihr alter Studienfreund Dan Golding gestorben ist. Sie hat ihn fast zwanzig Jahre nicht mehr gesehen, doch ein paar Tage nach seinem Tod erhält ...

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway erfährt, dass ihr alter Studienfreund Dan Golding gestorben ist. Sie hat ihn fast zwanzig Jahre nicht mehr gesehen, doch ein paar Tage nach seinem Tod erhält sie einen Brief von ihm. Darin bittet er sie, zu Ausgrabungen nach Lancashire zu kommen. Dan ist überzeugt, dass er die Gebeine des sagenumwobenen König Artus gefunden hat. Das wäre natürlich eine Sensation und der spektakulärste Knochenfund ihrer Karriere. Zusammen mit ihrer Tochter Kate und ihrem Druidenfreund Cathbad reist sie an die Nordküste unweit von Blackpool, wo ihre große Liebe DCI Nelson gerade Urlaub mit seiner Familie macht.
Es stellt sich heraus, dass die Umstände von Dans Tod ziemlich mysteriös sind und Nelsons alter Partner von der Polizei Blackpool glaubt nicht an einen Unfall. Wurde der Archäologe zum Schweigen gebracht, weil er tatsächlich das wahre Grab des Rabenkönigs gefunden hat? Aber wer will verhindern, dass dies publik wird und warum? Es dauert nicht lange und auch Ruth schwebt in Gefahr...

Im fünften Fall für die sympathische Ruth Galloway geht es um den Mord an einem alten Studienkollegen, der anscheinend auf etwas gestoßen ist, das ihn das Leben kostete. Weitere Aspekte in der Handlung sind natürlich die Legenden um König Artus, den Mythos des Rabenkönigs. Durch die Mitwirkung des Druiden Cathbad hat das Ganze auch wieder einen Hauch von Mystik, ohne aber dabei ins Esoterische abzudriften. Am Pendle Hill gab es tatsächlich damals Frauen, die als Hexen verurteilt wurden, das kannte ich bereits aus einem anderen Krimi. Es war interessant, diese Geschichte hier wiederzufinden.

Ich mag an den Büchern von Elly Griffiths die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben der Hauptfiguren, allen voran Ruth. Allein erziehend mit Kleinkind und Job hat sie es nicht leicht. Noch dazu, weil der Mann, den sie liebt und der der Vater ihrer Tochter ist, mit einer anderen verheiratet ist, die auch noch von Kate weiß. Trotzdem meistert sie alles sehr gut, nicht ohne eine gesunde Portion Selbstironie und Humor.

Dieser Fall um den Rabenkönig hat mir sehr gut gefallen, vielleicht weil mich die Artussage immer schon interessiert hat. Ich mag auch den Schreibstil der Autorin, flüssig, lebendig und anschaulich. Oft musste ich schmunzeln, besonders in Szenen mit Ruth und Kate oder Ruth und Cathbad. Und ich hoffe, Thing bleibt uns in Zukunft erhalten.

Nach und nach kommt Schwung in die Handlung und am Ende führen alle Fäden zu einem für mich zufriedenstellenden Ende.

Fazit: Beste englische Krimiunterhaltung mit der richtigen Portion Humor und Herz und einer sympathischen Hauptfigur.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Familiengeheimnisse in Wales

Die Klippen von Tregaron
0

Die Glaskünstlerin Caron erhält überraschend Post von einem Anwalt in Wales: Sie hat das Cottage Tregaron House auf der Halbinsel Llyn geerbt. Caron hat selbst einmal in Wales gelebt, war aber noch zu ...

Die Glaskünstlerin Caron erhält überraschend Post von einem Anwalt in Wales: Sie hat das Cottage Tregaron House auf der Halbinsel Llyn geerbt. Caron hat selbst einmal in Wales gelebt, war aber noch zu klein, um sich zu erinnern. Sie weiß nur, dass irgendetwas Schlimmes passiert sein muss, denn ihre Mutter weigert sich, über die Vergangenheit zu reden.
Als sie in dem Haus das Gemälde einer Frau findet, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, stellt sie Nachforschungen an und hofft, endlich mehr über ihre Kindheit zu erfahren. Die Spur führt zurück bis ins 19. Jahrhundert und dort scheint der Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit zu liegen.

"Die Klippen von Tregaron" ist der fünfte Teil der Wales-Reihe von Constanze Wilken. Man kann die Bücher aber auch problemlos einzeln lesen. Hier kommen zwar auch Personen aus dem Vorgänger "Das Erbe von Carreg Cottage" vor, das hat aber keinen Einfluss auf die Handlung und man muss auch keine Vorkenntnisse haben. Ich habe das vorher auch nicht gewusst.

Die Handlung selbst wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen in der Gegenwart aus Sicht von Caron und dann gibt es das Tagebuch des Malers Lloyd Pierce, begonnen im Jahr 1885. Nach und nach werden die einzelnen Handlungsfäden zusammengeführt und ergeben schließlich ein stimmiges Ende. So kennt man es ja auch von den Büchern der Autorin. Und wie auch sonst spürt man in den Landschaftsbeschreibungen ihre Verbundenheit zu Wales. Das Meer, die Klippen, die Farben, die ursprüngliche, wilde Natur, die typischen Häuser und die Menschen...all das wird lebendig vor den Augen des Lesers.
Ich mochte Caron und konnte sehr gut nachvollziehen, dass sie endlich wissen möchte, was damals passiert ist.
Auch der Maler Lloyd Pierce war mir gleich sympathisch und sein Schicksal tat mir sehr leid.

Das Buch ist ein gelungener Mix aus Spannungsroman und Familiengeschichte mit einem fesselnden und lebendigen Erzählstil, Emotionen und auch Humor.