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Veröffentlicht am 14.05.2025

Neu, aber doch altbekannt

The One I Left Behind
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Das Cover ist schlicht, aber wunderschön. Die warmen Farbtöne und die ruhige Szenerie im Hintergrund lassen auf ein gemütliches Farm-Setting hoffen und laden den Leser ein, Teil von Willowbrook zu werden. ...

Das Cover ist schlicht, aber wunderschön. Die warmen Farbtöne und die ruhige Szenerie im Hintergrund lassen auf ein gemütliches Farm-Setting hoffen und laden den Leser ein, Teil von Willowbrook zu werden.

Piper Rayne stehen für mich für echte Wohlfühlbücher. Man verliebt sich in die Orte, die sie erschaffen, und wünscht sich, Teil ihrer (Groß)Familien zu sein.
Dies setzen sie nun auf der Plain Daisy Ranch fort und schaffen durch Easter Eggs dabei auch Verbindungen zu ihren anderen Reihen. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leicht zu lesen und bringt sowohl Humor als auch Tiefe mit.

In The one i left behind geht es um den ehemaligen Footballstar Ben Noughton, der nach seinem Karriereende zurück in seine Heimatstadt Willowbrook kehrt und dort auf seine zurückgelassene große Liebe Gillian trifft. Gillian kämpfte seit Bens fortgehen mit seinem Verlust und hat sich ihr Leben als alleinerziehende Mutter in der Kleinstadt aufgebaut. Alles was sie will ist, Ben so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen, doch Ben kann Gillian nicht vergessen. Als er dann das Training der Highschool-Mannschaft übernimmt, in der ihr Sohn spielt, kommen sie sich wieder näher.

Ben hat mich vom ersten Moment an verzaubert. Man erwartet, wenn man von einem gefeierten Footballstar liest, einen abgehobenen Sportler, aber Ben ist völlig auf dem Boden geblieben. Man spürt die Liebe zu seiner Familie, der Farm und auch der Stadt. Seine Aufmerksamkeit fand ich sehr bewundernswert und allein die Tatsache, dass er Gillians Sohn Clayton sofort erkannte, zeugte davon. Gillian wirkt anfangs sehr kühl und distanziert, was aber nach und nach durch ihre Vorgeschichte, nicht nur mit Ben, immer verständlicher wird. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die für sich und ihren Sohn kämpft. Sie dabei als liebevolle Mutter zu erleben, war immer wunderschön. Jegliche Kühlheit dient einzig und allein ihrem Schutz und ihr Biss kommt ihr gerade bezüglich der angestrebten Karriere als Anwältin zugute.

Die Geschichte kommt ohne große Dramen aus, dafür beinhaltet sie aber umso mehr liebevolle Momente. Besonders schön fand ich, dass Bens Familie alles versucht hat, Ben und Gillian aufeinander zu zutreiben. Auch wenn die ganze Stadt weiß, was damals passiert ist, wünscht sich trotzdem jeder, dass die beiden wieder ein Paar werden. Der gesundheitliche Rückschlag von Bens ehemaligem Trainer war zwar traurig, markierte jedoch einen Wendepunkt, der Ben ins Footballtraining führte und damit zurück in Gillians Leben. Als sie Ben schließlich nicht mehr aus dem Weg gehen kann, finden die beiden recht schnell wieder zueinander, auch wenn Gillian weiterhin mit berechtigten Ängsten und Zweifeln zu kämpfen hat. Ihr Sohn Clayton, mitten in einer schwierigen Lebensphase, voller Wut und Unsicherheit gegenüber Ben, macht es ihr nicht leichter. Obwohl man durch die Szenen mit Nebencharakteren wie Bens Geschwistern und alten Freunden die Stadt gut kennenlernt, hätte ich mir mehr Zeit auf der Familienranch gewünscht. Tatsächlich verliert man bei den vielen Familienmitgliedern, die am Ranchgeschäft beteiligt sind, schnell den Überblick. Es wirkt fast wie eine eigene Kleinstadt in der Kleinstadt. Man merkt aber auch, dass die Reihe noch viel Potenzial hat, besonders auf Emmett, Bens humorvollen Bruder, freue ich mich jetzt schon.
Einige Elemente der Geschichte störten mich ein wenig, da sie sehr viel Ähnlichkeit mit der Bailey-Reihe der Autorinnen hatte. Zum Beispiel das Treffen der Brüder mit dem Vater am Grab der Mutter. Eine schöne, aber eben bereits bekannte Szene. Die Auflösung im Finale, bei der Clayton und die Stadt erfahren, wer sein Vater ist, fand ich spannend umgesetzt, hätte mir aber ein wenig mehr emotionale Tiefe oder Dramatik gewünscht.

Mein Fazit:
Mit The One I Left Behind haben Piper Rayne ihre neue Plain Daisy Ranch-Reihe liebevoll eröffnet. Sie bleiben nicht nur ihrem Stil, sondern auch einem romantischen Kleinstadt-Setting treu. Wer sich auf wirklich Neues freut, kommt wohl leider weniger auf seine Kosten, da es den altbekannten Reihen der Baileys und Greens sehr gleicht, aber als Cozy Romance zum Träumen für zwischendurch, ist dieser Auftakt absolut gelungen. Der Weg in die nächsten Bände wird bereits angedeutet, und man freut sich direkt darauf, weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

Spannender Auftakt

Fatal Secrets
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Sucht man fesselnde Bad Boy Romanzen mit einer guten Portion Spice, ist man bei Sarah Saxx an der richtigen Adresse. In ihrer neuen Dilogie beweist sie, dass auch Dark Romance absolut ihr Metier ist. Den ...

Sucht man fesselnde Bad Boy Romanzen mit einer guten Portion Spice, ist man bei Sarah Saxx an der richtigen Adresse. In ihrer neuen Dilogie beweist sie, dass auch Dark Romance absolut ihr Metier ist. Den Auftakt der zusammenhängenden Dilogie bildet Fatal Secrets.
Auch wenn auf dem Cover klar erkennbar ist, dass es sich bei ihrem neuen Buch um Dark Romance handelt, wird der Leser im Vorwort noch einmal darauf hingewiesen, was ihn erwartet. Gerade im Social-Media-Bereich bin ich bereits des Öfteren darüber gestolpert, dass vielen Lesern Dark Romance dann doch etwas zu dark ist. Aber manchmal muss es eben genau so sein.

In Fatal Secrets geht es um die Französin Soléne, die erst vor Kurzem mit ihrem Verlobten in die USA ausgewandert ist. Doch anders als erträumt, muss sie schnell feststellen, dass ihr Verlobter nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Als sie sein wahres Gesicht entdeckt und aus der Heimat vor ihm gewarnt wird, flieht sie – und landet geradewegs in den Armen des düster wirkenden Jaxon, der sie zur Begrüßung mit einer Waffe bedroht. Dabei will Jaxon nichts anderes, als seine entführte Schwester zu finden. Doch auch Soléne scheint seinen Schutz zu brauchen und ist möglicherweise die Einzige, die ihm helfen kann, seine Schwester aufzuspüren …

Das dunkle Cover mit seiner Mischung aus sanften, aber kraftvollen Blüten und dem in Ketten gelegten Herz hat mich sofort angesprochen. Die Motten, die sich auch auf den Buchseiten wiederfinden, verleihen dem Cover etwas Geheimnisvolles, geben aber auch ein Gefühl von Hoffnung – denn Motten werden bekanntlich vom Licht angezogen. Auch der in der ersten Auflage vorhandene Farbschnitt begeistert mit seinen intensiven Farben, und die aufgedruckten Blüten sehen einfach wunderschön aus. Die Cover der Dilogie sollen zusammen ein Bild ergeben – darauf warte ich bereits mit Spannung. Die ersten beiden Seiten jedes Kapitels sind dunkel hinterlegt, und ein Kapitelende kündigt sich durch eine immer dunkler werdende Seite an. Das verleiht dem Buch eine einzigartige Optik, die mir sehr gefallen hat. Auch die Motten tauchen immer wieder auf. Auf einigen Seiten hat sich jedoch ein Grafikfehler eingeschlichen, sodass um die Motten eine Art Rahmen liegt, der das Bild etwas stört.

Fatal Secrets ist abwechselnd und hauptsächlich aus der gegenwärtigen Ich-Perspektive der beiden Protagonisten Soléne und Jaxon geschrieben. Auf Zeitsprünge wird am Anfang eines Kapitels hingewiesen.

Die junge Französin Soléne empfand ich als etwas zu leichtgläubig. Noch recht frisch in einer Beziehung, ist sie bereits verlobt und mit ihrem Verlobten weit weg in die USA ausgewandert. Es kommt, wie es kommen muss, und sie lernt erst nach und nach auch andere Seiten an ihm kennen. Komischerweise war es im Laufe der Geschichte immer Jaxon, dem sie zu misstrauen schien, während sie sich von anderen Personen schnell an der Nase herumführen ließ – was sie in Situationen brachte, die sie so nicht hätte erleben müssen. Dennoch zeigte sie Stärke in ihrem Selbstbewusstsein, ihrer Fähigkeit, schnell Lösungen für Probleme zu finden, und darin, sich an neue Situationen anzupassen. Jaxon hingegen ist von Grund auf misstrauisch – allen Menschen gegenüber, außer seiner Schwester. Er hat Biss und lässt sich absolut nichts gefallen. Durch seine Gedankengänge konnte ich mich immer sehr gut in ihn hineinversetzen. Sein Beschützerinstinkt gegenüber Menschen, die ihm am Herzen liegen, ist enorm, sodass er sein Ziel, seine Schwester zu finden, immer an erste Stelle setzt.

Die Spannung bleibt im gesamten Buch konstant hoch, und auch an düsteren, manchmal verwerflichen Momenten mangelt es nicht. In diesem Genre hebt sich die Geschichte jedoch leider nicht wirklich von anderen Büchern, die ich bereits gelesen habe, ab. Entführung, Menschenhandel, Missbrauch, Rettung – es folgt einem scheinbar immer gleichen Schema. Dennoch hat die Story etwas Fesselndes, sodass ich nun gespannt auf den zweiten Band warte, um zu erfahren, was mit Soléne und Jaxon passiert und ob Jaxon es jemals schaffen wird, nicht nur Soléne in Sicherheit zu bringen, sondern auch seine Schwester zu retten.

Mein Fazit:
Moralisch verwerflich, düster und mit einer Menge Spice – so präsentiert sich der Auftakt der neuen Dilogie von Sarah Saxx, Fatal Secrets. Während sich das dunkle und doch wunderschöne Cover und der Farbschnitt von anderen Dark-Romance-Büchern abhebt, ist die Geschichte jedoch recht vorhersehbar und ähnelt anderen Werken des Genres. Dennoch haben die Protagonisten viel Potenzial, und durch ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte sowie die durchgehende Spannung freut man sich bereits jetzt auf die im Juli 2025 erscheinende Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Vorhersehbar aber gefühlvoll

Lake of Lies – Hidden
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Das Cover von “Lake of Lies - Hidden” hebt sich leider nicht besonders von den anderen Büchern im Handel ab und ist nicht gerade aussagekräftig. Dennoch finde ich die Farbgebung, die sich auf beiden Bänden ...

Das Cover von “Lake of Lies - Hidden” hebt sich leider nicht besonders von den anderen Büchern im Handel ab und ist nicht gerade aussagekräftig. Dennoch finde ich die Farbgebung, die sich auf beiden Bänden der Dilogie zusammenfügt und die in Gold hervorstechenden Akzente, sehr schön.

Leonie Lastella bleibt auch in ihrer neuen Diologie ihrem jungen und leichten Schreibstil treu.
Sie schafft es, dass man sich durch ihre ausdrucksstarke und gefühlvolle Schreibweise perfekt in die Protagonisten hineinversetzen und mitfühlen kann. Dabei wechselt sie sich gleichmäßig in der Sichtweise der Protagonisten Via und Miles ab, so dass es einen noch tieferen Blick in deren Gedanken und Gefühlswelt ermöglicht. Spannung bringt die Autorin damit rein, dass sie kleine Zwischenkapitel des "Bösewichts" mit eingebaut hat, die immer wieder einen spannenden Einblick gewähren.

Im ersten Lake of Lies Band, Hidden, geht es um die Studentin Via, die nach einem mächtigen Shitstorm mit Übergriffen an den Lake Tahoe flüchtet, um dort wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Dort trifft sie auf Miles, der es mit seiner Art schafft, Vias Vertrauen in die Menschen wieder stückweit zurückzubringen und sich somit auch in ihr Herz schleicht. Doch als Vias Ex River, der für all ihr Chaos verantwortlich ist, um Hilfe bittet, schwinden die Chancen für eine neue Liebe. Denn River bringt nicht nur seine Gefühle mit, sondern auch eine Gefahr, die sie plötzlich alle betrifft.

Die langsame und ruhige Einführung der Protagonisten Via und Miles, ohne großes Drama, ist angenehm und lässt den Leser die Figuren auf eine tiefere Weise kennenlernen. Miles, mit seiner fürsorglichen, humorvollen Art, gewinnt schnell Sympathien, auch wenn man befürchtet, dass seine selbstlose Hilfsbereitschaft ihm letztlich zum Verhängnis werden könnte. Vor allem im Hinblick auf die Trauer um seine Schwester bleibt die Frage offen, ob er nicht mehr verdrängt, als er sich eingestehen will. Miles’ liebevolle und eifersüchtige Seite, die er trotz des Risikos für seinen Job zeigt, macht ihn zu einem besonderen Charakter, der den Leser immer wieder mit seiner Hingabe überrascht. Via, die stillere Hauptfigur, hat mich durch ihre authentische Darstellung und den emotionalen Zugang besonders berührt. Ihre Welt wird durch einen öffentlichen Shitstorm vollkommen erschüttert, und es ist faszinierend zu beobachten, wie sie trotz dieser Herausforderungen den Mut findet, sich wieder aufzurichten und zu sich selbst zu finden. Die Darstellung von Vias innerem Konflikt und der Umgang mit dem Hass von außen ist besonders stark. Miles macht das Ganze jedoch auch viel einfacher für sie und stellt ihren Fels in der Brandung dar. Die aufkeimende Beziehung zwischen Via und Miles ist wunderschön und glaubwürdig geschrieben. Die beiden nähern sich langsam an, und es sind besonders die kleinen, intimen Momente, die das Herz erwärmen.
Die Rolle von River, der Protagonist in Band zwei sein wird, trägt durch seine problematischen Entscheidungen maßgeblich zu Konflikten bei und sorgt für zusätzliche Spannung, gilt es doch auch in diesem Band schon zu klären, wie es zu dem für ihn folgenschweren Unfall kam, der sein Leben zerstörte und die Pflegefamilie, die ihn scheinbar aus dem Weg räumen will, zu überführen. Seine Handlungen, die dazu führen, dass Via in den Shitstorm gerät, machen ihn zwar zu einer ambivalenten Figur, aber sein Versuch, Via zu beschützen und seine Vergangenheit, sorgen dennoch für Mitgefühl. Man wünscht sich jedoch, dass er klare Stellung bezieht und versucht, den Schaden, den er Via hinzugefügt hat, wieder gutzumachen. Auch die anderen Nebenfiguren wie Nora, die loyale Freundin, die sich wohl jeder wünscht, und der neue Freund Knox, der mit seiner lockeren Art für frischen Wind sorgt, haben mir sehr gefallen. Ihre Unterstützung für Via zeigt die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Die Entwicklung der Spannungsbögen und das langsame Entwirren der Geheimnisse um Rivers „Unfall“, die Machenschaften seiner Pflegefamilie und das Stalking hinter Via hält die Leser in Atem. Die liebevollen Momente zwischen Via und Miles, die nicht genau wissen, wo es sie beide hinführen wird, sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Mein Fazit:
Leonie Lastella schafft es, eine vorhersehbare, aber gefühlvolle Geschichte zu erzählen, die vor allem durch ihre tiefen emotionalen Momente und das Spiel der Charaktere überzeugt. Die Dynamik zwischen Via, Miles und River ist spannend gestaltet, und obwohl das Buch einige offene Fragen hinterlässt, wird man als Leser durch die fesselnde Erzählweise zum nächsten Band hingezogen. Insgesamt ist dies ein emotionales, spannungsgeladenes Buch, das durch starke Charaktere und eine sanfte, aber tiefgreifende Dramatik besticht. Es bleibt zu hoffen, dass die Geschichte im nächsten Teil genauso intensiv fortgeführt wird.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Mit Vorsicht zu genießen.

Almost isn't enough. Whispers by the Sea (Secrets of Ferley 1)
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Das in sanften Farben gehaltene Cover versprüht Sehnsucht nach Meer, Wärme und Freiheit, durch die Darstellung eines sanften Sonnenuntergangs direkt am Meer. Es scheint wie ein Ölgemälde statt einer Fotografie, ...

Das in sanften Farben gehaltene Cover versprüht Sehnsucht nach Meer, Wärme und Freiheit, durch die Darstellung eines sanften Sonnenuntergangs direkt am Meer. Es scheint wie ein Ölgemälde statt einer Fotografie, was es besonders wirken lässt. Hinzu kommt diese Tiefe, die durch den Fortlauf im Farbschnitt gegeben ist, da sich dieser dem Buchumschlag anpasst. Was ich ebenfalls in dem Buch besonders schön fand, war, dass die Kapitel von einem “Porträt” im Line-Art-Stil des jeweils Protagonisten begleitet sind.

Bisher habe ich nichts von Jennifer Bright gelesen, empfinde ihren Schreibstil jedoch sehr leicht und flüssig. Sie gibt ihren Charakteren durch detaillierte Gefühlsbeschreibungen eine gewisse Tiefe, die mir sehr zusagt. Sie schreibt in “Almost isn´t enough” aus der gegenwärtigen Perspektive der Protagonisten Summer und Ares, in einem gleichmäßigen Wechsel, so dass man sich jedoch in beide Personen hineinversetzen kann.

In dem Buch geht es um Summer, eine Studentin, die das Kitesurfen und Gerechtigkeit liebt, jedoch nach einem furchtbaren Erlebnis in ihrer Kindheit noch immer leidet und sich auf der Suche nach der Wahrheit befindet und Ares, der in die Kleinstadt Ferley kommt und sich mit seinem abweisenden und mürrischen Verhalten unscheinbar wirkt und Summer ein ums andere Mal die Nerven raubt, bis sie sich näherkommen und Ares zu ihrem wichtigsten Verbündeten wird.

Ich konnte mit Summer sehr schnell warm werden und empfand eine Menge Mitleid mit der jungen Frau, die unter dem Verlust ihrer leiblichen Eltern, auch viele Jahre nach dem furchtbaren Brand, noch zu leiden hat und die niemand bezüglich des Geschehenen wirklich wahrgenommen hat. Ihre liebevolle Rücksicht auf ihre Adoptiveltern, selbst was ihr Studium betrifft, macht sie noch sympathischer. Ihre anfängliche Ablehnung Ares gegenüber fand ich begründet und aufgrund seines unnahbaren Verhaltens hätte ich ihn ebenso abgelehnt, wie sie es tut. Ares bleibt lange ein Geheimnis für sich. Seine Gedanken waren greifbar und man konnte sich gewisse Teile zusammenreimen, seine Handlungen und sein Verhalten gegenüber den Mitmenschen habe ich jedoch nicht verstanden. Es war für mich lange übertrieben und unverständlich, wieso er die Menschen so von sich stößt. Er hat Verluste erlitten und gibt sich die Schuld dafür, was mir jedoch als Erklärung für sein teils ziemlich ätzendes Verhalten nicht als Begründung gereicht hat. Als Sohn eines Polizisten, der sich wohl mit der Verarbeitung traumatischer Situationen auskennen sollte, fehlte mir auch einfach die Hilfe für Ares. Eine richtige Erklärung gab es erst im letzten Drittel des Buches, mit dem ich absolut gar nicht gerechnet hätte.

Während Summer und Ares anfangs gegenseitigen Hass versprühen, kommen die beiden sich durch Zufälle schneller näher als sie möchten. Manchmal bekam ich durch diesen Wechsel zwischen Hass und Zuneigung jedoch ein regelrechtes Schleudertrauma, da es mir irgendwann nicht mehr ganz so klar war, was die beiden denn jetzt nun füreinander empfinden. Nach Annäherungen, die polternd Spicy wurden, war plötzlich wieder eine riesige Kluft zwischen den beiden. Die Auseinandersetzungen von Summer und Ares konnten mich jedoch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen und haben dem Buch etwas Leichtigkeit verleihen können.
Als sich beide dem anderen öffnen, konnte ich mich dann doch wieder mehr auf die Geschichte einlassen und fand den Plot rund um das Aufdecken des wahren Geschehens um den Brand von Summers Elternhaus sehr spannend und gelungen. Während mir die Einbindung von Summers Clique gut gefiel, fragte ich mich zwischendurch jedoch, ob sich die Autorin nicht im Buch vertan hat, so viel wurde bereits von den Protagonisten für Band zwei eingebracht. Der letzte große Plot und das Ende im Buch brachte etwas mit sich, was mich regelrecht erschüttert hat. In einem Nachwort bittet die Autorin darum, als Rezensent nicht darauf einzugehen, um die Wahrnehmung der Personen im Buch sowie die emotionale Wirkung nicht zu beeinträchtigen. Ich sehe dies als einen großen Fehler, da es ein Thema behandelt, welches zwar untergeordnet zur Triggerwarnung passt, jedoch als solches einzeln aufgelistet werden sollte. Hätte ich mit dieser Thematik gerechnet, hätte ich das Buch definitiv nicht zur Hand genommen. Auch wenn der letzte Teil sehr gefühlvoll, schmerzbringend aber dabei verständlich ist, war er einfach zu viel und macht die anfängliche Leichtigkeit kaputt.

Mein Fazit:
“Almost isn´t enough” kommt mit einer anfänglichen humorvollen, leichten Haters-to-Lovers Geschichte daher, welche durch spannende Elemente aufgepeppt wird. Die Protagonisten sind zum großen Teil authentisch dargestellt und auch die Freundschaften kommen hier nicht zu kurz. Der letzte Teil des Buches kommt mit einer schweren Dramatik daher und es fehlt dem Buch diesbezüglich eine sehr wichtige Triggerwarnung, die emotional instabile Personen schwer treffen kann. Solltet ihr tatsächlich mit Verlusten nicht umgehen können, bitte seht davon ab, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Absolutes Sommer-wohlfühl-Buch

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Nicht nur das schöne, in pink gehaltene und durch die mit Gold veredelte Schrift, auch edel wirkende Cover, lädt in die neue Reihe von Lilly Lucas ein. Schon der Klappentext lässt auf eine sommerliche ...

Nicht nur das schöne, in pink gehaltene und durch die mit Gold veredelte Schrift, auch edel wirkende Cover, lädt in die neue Reihe von Lilly Lucas ein. Schon der Klappentext lässt auf eine sommerliche Story voller Gefühl und Herzklopfen hoffen. Lilly Lucas ist bereits bekannt durch ihre Green Valley, sowie der Cherry Hilll Reihe, in der sie durch einen leichten Schreibstil und umwerfenden Beschreibungen der Settings beeindrucken konnte. Auch in dem Auftakt der Hawaii Love Reihe, “This Could Be Love” bleibt sie sich damit treu und man kann sich direkt in das atemberaubende Hawaii Setting träumen. Ein wirklich tolles Extra in Form von Klebe-Tattoos liegt der ersten Auflage bei und passen toll zu der Geschichte.

Diesmal geht es um die Tennisspielerin Louisa, die nach einer schweren Verletzung bei ihrer Patentante auf Hawaii wieder auf die Beine kommen und sich auf ihr Comeback bei den US-Open vorbereiten will. Auch wenn Louisa sich einzig auf den Sport konzentrieren will, kommt ihr bereits am ersten Tag der gut aussehende Surfer Vince in die Queere, der ihr aus der misslichen Situation des Überschätzens hilft. Auch wenn Louisa sich zu dem Surferboy hingezogen fühlt, gerät sie schnell zwischen die Fronten, denn Vince will ein Hostel eröffnen, was ihrer Patentante überhaupt nicht passt und was sie zu verhindern versucht. Während Louisa zu vermitteln versucht, entwickelt sich zwischen ihr und Vincent jedoch schnell mehr. Nur beide haben völlig andere Ziele vor Augen und Vince war nicht immer ganz so offen zu Louisa, wie es schien.

Während ich anfangs etwas Sorge hatte, Louisa und ihre aufopfernde Liebe zum Tennis nicht verstehen zu können, wurde schnell klar, dass man diese super ehrgeizige und talentierte junge Frau nur mögen kann. Alles rund ums Thema Tennis wurde so gut es geht erklärt und nähergebracht, so dass man selbst Interesse an dem Sport bekommt und Lust hat, mit Louisa eine Runde auf dem Platz zu stehen. Man fühlt Louisas Leidenschaft und sie zeigt auf gute Art und Weise, wie viel Disziplin hinter so einer Profikarriere steckt. Doch auch wenn man ihre Leidenschaft und Freude an dem Sport fühlen kann, möchte man Louisa gern an die Hand nehmen und ihr aufzeigen, wie viel Schönes und spaßiges die Welt noch zu bieten hat. Und so habe ich schnell mein Herz an den Surferboy Vince verloren. Seine lockere, aber nicht übertrieben coole Art hat mir Lust auf Lagerfeuerabende und Strandtage gemacht. Vince und auch seine Schwester Laurie bringen Spaß und den Wunsch nach echter Freundschaft mit in die Geschichte, so wie auch sie zeigen, dass es im Leben immer weitergeht, solange man den Kopf nicht in den Sand steckt und das Beste aus jedem Tag macht.

Die Story zwischen Louisa und Vincent beginnt bereits durch Louisas plötzlichen Schwächeanfall und Vince Hilfsbereitschaft sehr knisternd. Wer möchte nicht von einem Sunnyboy auf Händen getragen werden? Der Zwist zwischen Vince und Louisas Patentante Kay verleiht der Geschichte eine sanfte Spannung, die sich jedoch nicht in den Vordergrund stellt. Louisa zeigt sich als weitaus erwachsener in ihrer Denkweise wie ihre Tante und ihr Hinterfragen von Kays Aktionen und das Vermitteln zwischen den Fronten fand ich wirklich sehr stark. Gerade durch den Sport scheint Louisa ein sehr fairer Mensch zu sein und nicht allen Vorurteilen zu glauben. Während Vince durch die Ungerechtigkeiten von Kay anfangs ziemlich mürrisch und misstrauisch scheint, entwickelt er sich schnell zu dem Sunnyboy, in den sich jeder verlieben kann. Etwas unsicher aber auch total lässig und nicht auf den Mund gefallen, ist er das perfekte Gegenteil zu der Zielstrebigen Louisa. Schnell spürt man die Anziehung der beiden und freut sich über jede Annäherung. Der Plot Twist hat mich sehr berührt und ich wäre nicht mal enttäuscht gewesen, wenn es für die Protagonisten ein anderes Ende gegeben hätte, da ihr Umgang mit der aufgeführten Thematik einfach so durchdacht war, dass jedes Ende schlüssig gewesen wäre. Dennoch hat mir das Ende sehr gefallen und zusammen mit den tollen Personen und dem Setting Lust auf mehr Hawaii Träume gemacht.

Mein Fazit:
Ein perfektes Sommerbuch geschmückt mit einem tollen Hawaii-Setting, liebevollen und tollen Protagonisten, die den Wunsch auf schöne Sommertage mit Freunden wecken. Überwindbare Dramen und Gänsehautmomente, vor Spannung und vor Schmetterlingen im Bauch sind genauso garantiert wie ein Lächeln, in welches man durch den Humor der Geschichte schnell verfällt. Ich kann die Fortsetzungen der Geschichte kaum erwarten.

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