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Veröffentlicht am 14.05.2024

Großartiger historischer Roman

Essex Dogs
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„Essex Dogs“ ist der erste historische Roman von Dan Jones, der bereits zahlreiche Geschichtsbücher geschrieben hat und als historischer Journalist in England und im Social Media Bereich sehr bekannt ist. ...

„Essex Dogs“ ist der erste historische Roman von Dan Jones, der bereits zahlreiche Geschichtsbücher geschrieben hat und als historischer Journalist in England und im Social Media Bereich sehr bekannt ist. Ich finde die Geschichtsbücher von Dan Jones unglaublich gut geschrieben und war daher sehr neugierig auf seinen ersten Roman und ich wurde nicht enttäuscht! „Essex Dogs“ ist eine fesselnde und mitreißende Lektüre, die den Leser auf eine packende Reise durch das düstere und geheimnisvolle Mittelalter mitnimmt. Dan Jones gelingt es historische Fakten mit einem spannenden Plot zu vereinen. Die Atmosphäre und Charakterentwicklung sticht hervor und macht das Buch zu einen sehr spannenden Lektüre. Der Leser wird entführt in eine Welt voller Intrigen, Gewalt und unerwarteter Wendungen.
Die Geschichte folgt den Abenteuern der Essex Dogs, einer Söldnergruppe, die als Vorhut für die Flotte des englischen Königs in Frankreich kämpft. Die Gruppe ist voller einzigartiger Charaktere wie Pismire, Loveday, Scotsmen und Father, die einem allesamt schnell ans Herz wachsen. Die Interaktionen zwischen den Charakteren sind realistisch und man hat das Gefühl als würde man die Charaktere persönlich kennen. Dadurch werden die Geschehnisse des Hundertjährigen Krieges sehr lebhaft und man hat das Gefühl als würde die Geschichte zum Leben erweckt werden.
Die Atmosphäre ist düster und beklemmend und spiegelt die Grauen des Krieges wieder. Aber gleichzeitig gibt es auch einige humorvolle und emotionale Momente. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und mit jedem Kapitel steigt die Spannung und man kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Man merkt, dass der Autor Historiker ist, denn die historischen Aspekte werden sehr gelungen in die Geschichte eingebracht und man merkt wie viel Recherche Dan Jones für das Buch betrieben hat!
„Essex Dogs“ ist ein großartiger historischer Roman, voller unvorhersehbarer Wendungen und einem packenden Schreibstil. Das Buch ist nicht nur für Fans historischer Bücher geeignet, sondern auch für neue Leser!

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Glasgow der 90er Jahre

Young Mungo
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Das Glasgow der 90er Jahre ist geprägt von Gewalt, Alkohol und Exzessen. Mungo passt nicht in diese Welt. Er ist zu hübsch und zu sanft. Im Gegenteil zu seinem Bruder Hamish, ein gefürchteter Bandenanführer. ...

Das Glasgow der 90er Jahre ist geprägt von Gewalt, Alkohol und Exzessen. Mungo passt nicht in diese Welt. Er ist zu hübsch und zu sanft. Im Gegenteil zu seinem Bruder Hamish, ein gefürchteter Bandenanführer. Hamish will aus seinem Bruder einen ‚richtigen‘ Mann machen. In den Kämpfen zwischen Protestanten und Katholiken trifft Mungo dabei auf James und lernt sich seinen Gefühlen zu stellen – und sich nicht für diese zu schämen. Doch die Liebe zwischen den beiden jungen Männern ist lebensgefährlich in einer von Gewalt geprägten homophoben Welt. Mungo kann niemanden trauen, nicht einmal seiner Schwester Jodie, der er sonst alles erzählen kann.

„Young Mungo“ ist das neuste Werk von Douglas Stuart, der mit seinem ersten Roman „Shuggie Bain“ weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. Ich war sehr gespannt auf sein neues Buch und wurde nicht enttäuscht. „Young Mungo“ ist eine tiefgehende, eindringliche und bildgewaltige Geschichte, die auch nach der letzten Seite den Leser nicht verlässt. Die Handlung ist gewalttätig, brutal und eindringlich und dabei sicherlich nichts für schwache Nerven. Es ist kein Buch, das man mal eben so lesen kann, sondern eine Geschichte, die in Erinnerung bleibt und darauf angelegt ist den Leser zum nachdenken anzuregen.

Der Autor porträtiert das Glasgow der 90er Jahre sehr gelungen und schafft es die Kultur und die Eigenarten der Schotten ins eine Geschichte einzubauen. Das Setting bietet eine ganz eigene Atmosphäre, die wirklich gekonnt beschrieben wird. Der Schreibstil ist bildgewaltig und eindringlich und es gelingt Douglas Stuart eine authentische Geschichte zu erschaffen. Die Charaktere und ihre Probleme werden realistisch dargestellt und besonders Mungo ist beeindruckend, wie er in einer homophoben Welt zu sich selbst findet. Der Autor setzt sich mit den Themen Homophobie und Männlichkeit auseinander und behandelt diese meiner Meinung nach sehr gekonnt.

„Young Mungo“ ist genau das richtige Buch für jeden Leser, der nicht vor schwierigen Themen zurückschreckt. Es ist kein leichtes Buch, aber absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Anspruchsvoller Mafia Thriller

City on Fire
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„City on Fire“ ist der neue grandiose Thriller von Don Winslow. Der Auftakt der Trilogie entführt den Leser nach Rhode Island im Jahre 1986. Das Buch wird damit beworben, dass es um Ehre, Betrug, Korruption ...

„City on Fire“ ist der neue grandiose Thriller von Don Winslow. Der Auftakt der Trilogie entführt den Leser nach Rhode Island im Jahre 1986. Das Buch wird damit beworben, dass es um Ehre, Betrug, Korruption und Loyalität geht und das hätte man kaum besser zusammenfassen können. Danny, sein bester Freund Pat und ihre irische Gang leben in friedlicher Koexistenz mit der italienischen Mafia, der Moretti Familie. Doch eine junge, wunderschöne Frau droht diesen Frieden zu zerstören. Obwohl es sich in „City on Fire“ um organisierte Kriminalität handelt, ist die Geschichte deutlich von der Iliad inspiriert und Pam tritt als Helen of Troy auf, die den Frieden in Rhode Island zum Einsturz bringt. Ich fand es spannend zu sehen wie Don Winslow die griechische Geschichte rund um den Trojanischen Krieg mit der Mafia der Neuzeit in Amerika verbinden.

Don Winslow hat einen unglaublich mitreißenden Schreibstil, der einen tief in die Geschichte eintauchen und alles um einen herum vergessen lässt. Die Handlung ist komplex und erfordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Es gibt eine Vielzahl an Charakteren und man muss aufpassen, dass man nicht den Überblick erliert. „City on Fire“ ist eine anspruchsvolle Geschichte und daher nicht für jeden Leser geeignet. Es ist nicht der typische Thriller, sondern behandelt viele tiefgründige Themen. Der Leser erlebt hautnah das Leben der Mafia mit und die damit verbundenen Tode, die Trauer, die Korruption und die Emotionen, die mit so einem Leben verbunden sind.

Ich denke es wird nicht lange dauern bis Hollywood einen Blockbuster aus diesem Buch macht. Beim lesen hat man das Gefühl bereits im Kino zu sitzen und Don Winslow ist ein großartiger Geschichtenerzähler, dem es perefkt gelingt im Hintergrund alle Stricke zu ziehen und interessante Charaktere zu erschaffen. Wer nach einem anspruchsvollen Thriller sucht ist hiermit genau richtig bedient. Absolute Herzensempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Selbstwert. Selbstliebe. Selbstvertrauen.

Du bist mehr als genug
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Selbstwert. Selbstliebe. Selbstvertrauen. Diese drei Themen stehen im Mittelpunkt von „Du bist mehr als genug“. Ich habe mich bereits ein paar Mal an Ratgeber herangetraut und bisher keine guten Erfahrungen ...

Selbstwert. Selbstliebe. Selbstvertrauen. Diese drei Themen stehen im Mittelpunkt von „Du bist mehr als genug“. Ich habe mich bereits ein paar Mal an Ratgeber herangetraut und bisher keine guten Erfahrungen damit gemacht. Umso gespannter war ich auf das Werk von Sarah Desai, die unglaublich sympathisch herüberkommt und deren Internetpräsenz mir auch sehr gut gefällt. Der erste Eindruck hätte nicht besser sein können, denn das Cover ist ein absoluter Traum. Der Farbverlauf ist wunderschön gestaltet und das Buch ist ein echter Hingucker. Zudem ist es nicht zu dick und lässt sich gut nebenbei lesen. Man wird nicht mit Informationen überhäuft, was ich ebenfalls gut fand.

Das Buch eignet sich perfekt um ein wenig dazu zu lernen wie man sich selbst besser wertschätzt. Anstatt sich dabei selbst zu ernst zu nehmen und feste Regeln aufzustellen, ist das Buch vielmehr eine Quelle voller Hinweise und ein Begleiter auf der Reise zur Selbstliebe. Die Autorin bietet Anleitungen und Übungen, die den Leser auf den richtigen Weg leiten sollen.

Gegliedert ist das Buch in die drei Oberthemen Selbstwert, Selbstliebe und Selbstvertrauen Alle Themen sind dabei ähnlich aufgebaut und es finden sich immer wieder verschiedene Übungen. Mit Meditationen tue ich mir eher schwer, aber es war interessant die einzelnen Punkte durchzugehen und auszuprobieren. Die Autorin gibt zudem viele hilfreiche Tipps und führt den Leser mit einem sehr angenehmen Schreibstil durch das Buch.
Während andere Ratgeber sich auf wie komplizierte Fachbücher lesen oder so theoretisch geschrieben sind, dass sie sich nicht in die Praxis umsetzen lassen, setzt „Du bist mehr als genug“ auf praktische Hinweise und Übungen und die Autorin kommt dabei gleichzeitig sehr sympathisch herüber.

Das Buch ist nicht darauf angelegt, dass man sein Leben schlagartig ändert. Vielmehr ist es eine Hilfe dabei sich selbst mehr wertzuschätzen, indem man kleine Dinge im Alltag ändert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sich näher mit den Schlagpunkten Selbstwert, Selbstliebe und Selbstvertrauen auseinander setzen möchte.

Veröffentlicht am 08.03.2022

Bündnis der Rosen

Young Elites 2. Das Bündnis der Rosen
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Nach dem herausragenden ersten Teil und noch vollkommen gefesselt von den Geschehnissen in Kenettra, musste ich direkt in "Das Bündnis der Rosen" abtauchen! Die Fortsetzung ist düsterer, mitreißender und ...

Nach dem herausragenden ersten Teil und noch vollkommen gefesselt von den Geschehnissen in Kenettra, musste ich direkt in "Das Bündnis der Rosen" abtauchen! Die Fortsetzung ist düsterer, mitreißender und spannender. Ich war von Anfang bis zum Ende gefesselt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Der Leser begleitet Adelina tiefer in die Dunkelheit und dem Abgrund entgegen. Gibt es für Adelina noch einen Weg zurück oder wird sie ihren Kräften erliegen? Diese Frage steht im Zentrum der Handlung und Marie Lu steckt all ihr schriftstellerisches Können in die Umsetzung. Besonders die inneren Konflikte der Protagonistin sind faszinierend zu lesen und zwingen den Leser sich zu entscheiden, ob er die Vorgehensweise von Adelina akzeptieren kann oder ablehnt. Dem Weltenbau kommt in der Fortsetzung wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu, die Handlungsstränge werden ausgedehnt und die Geschichte dadurch wesentlich komplexer. Marie Lu steigert sich in "Das Bündnis der Rosen" deutlich und liefert einen absoluten Pageturner ab, der mit seinem Ende wirklich neugierig auf das Finale macht!

CHARAKTERE
Adelina befindet sich in einer Abwärtsspirale immer tiefer in die Finsternis. Es ist faszinierend zu lesen wie sehr sie von ihren Kräften beeinflusst wird und dabei regelrecht die Kontrolle über ihre Gefühle verliert. Bereits im ersten Teil hatte Adelina nur wenig von einer klassischen Heldin, aber nun ähnelt sie mit fortschreitender Handlung immer mehr einem Antagonisten. Dadurch hebt sich die Geschichte deutlich von anderen YA Fantasy Büchern ab und man muss sich im Vorfeld darüber bewusst sein, dass Adelina niemand ist den man wirklich liebenswert finden wird. Sie ist ein dunkler und machtbesessener Charakter, der keine Gnade kennt. Lediglich ihre Schwester vermag sie noch zu beeinflussen, wobei selbst Violetta gegen die Dunkelheit kaum eine Chance hat. Die Beziehung zwischen den beiden Schwestern ist großartig beschrieben und hat mich beeindrucken können. Marie Lu zeigt deutlich die Unterschiede zwischen den beiden, aber bringt gleichzeitig die tiefe Verbundenheit rüber. Ich habe Violetta richtig ins Herz geschlossen.

Ich liebe die Gemeinschaft der Dolche, daher hätten diese für meinen Geschmack noch öfter vorkommen dürfen! Mein Liebling bleibt nach wie vor Raffaele, der unheimlich interessant ist und mich auch in der Fortsetzung wieder begeistern konnte. Er ist ein komplexer Charakter, der mehr zu bieten hat, als man zunächst vermutet. Nach ihrem Auftritt im Epilog lernen wir Maeve in "Das Bündnis der Rosen" besser kennen und ich bin recht zwiegespalten, wenn es um die Königin aus den Himmellanden geht. Sie ist mit ihrer Gabe wirklich faszinierend, aber so wirklich sympathisch ist sie mir nicht. Heimlicher Star bleibt noch immer Teren, der fanatische Inquisitor. Marie Lu hat großartige Arbeit geleistet, da es ihr auch hier gelingt seinen Wahnsinn dem Leser näher zu bringen. Besonders faszinierend sind die Ähnlichkeiten zwischen Adelina und Teren, die sich zwar bekämpfen und durchaus unterschiedlich sind, aber auf dem zweiten Blick doch überraschend viel gemeinsam haben!

Neben altbekannten Charakteren tauchen auch einige Neulinge auf. Besonders Magiano ist hervorzuheben, der in kürzester Zeit nicht mehr aus der Handlung weg zu denken ist. Durch seine Kräfte ist er zu einer Legende geworden und mich haben besonders die Widersprüche in seinem Charakter fasziniert. Er ist humorvoll und lebensfroh, aber gleichzeitig nachdenklich. In einigen Augenblicken wirkt er frei wie der Wind und ebenso unentschlossen und dann zeigt er wieder seine tiefe Loyalität. Für mich zählt er zu den interessantesten und gelungensten Charakteren und ich bin gespannt auf seine Entwicklung, da man bei ihm überhaupt nicht vorhersagen kann was als nächstes passieren wird! Sergio, der Regenmacher, kommt ebenfalls neu dazu und obwohl ich ihn auch interessant finde, kann er es mit Magiano nicht aufnehmen. Er ist allerdings unheimlich liebeswert und ich bin gespannt welche Rolle er im finalen Teil der Reihe einnehmen wird.

WELTENBAU
Adelina und Violetta fliehen aus Kenettra, wodurch wir endlich mehr von der Welt sehen, die Marie Lu erschaffen hat. Der Schwerpunkt liegt dabei oftmals auf den sozialen Strukturen und ermöglicht einen guten Einblick in das alltägliche Leben. Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge bekommt man einen Blick in verschiedene Gesellschaftsschichten, was mir unheimlich gut gefällt. Besonders interessant sind dabei die Königshäuser in Kenettra und den Himmellanden, deren Herrscherinnen kaum unterschiedlicher sein könnten. Ich liebe es wenn Autoren deutlich die regionalen Unterschiede einfließen lassen. Im Mittelpunkt der Handlung steht nach wie vor der Kampf zwischen den einzelnen Mächten. Neu hinzu kommen die Söldner, zu denen auch Sergio gehört. Im Vergleich zum ersten Band kommen in "Das Bündnis der Rosen" dementsprechend mehr Kampfszenen vor, welche jedoch in einem guten Verhältnis zur Charakterentwicklung und den einzelnen Handlungssträngen stehen.

Die Begabten und ihre Kräfte finde ich nach wie vor am interessanten und es ist faszinierend wie Marie Lu diesen Handlungsstrang immer weiter ausbaut. Der Leser erfährt mehr über das Blutfieber und den Ursprung der Gaben, welche im engen Zusammenhang mit dem Glauben und den Göttern hängen. Besonders der Plottwist zum Ende hin hat mich sehr überrascht und ich bin gespannt wie es mit den Begabten weitergeht. Ich finde es großartig, dass Marie Lu ihren Charakteren nicht einfach nur Kräfte verleiht, sondern dieses Thema auch weiterhin ausarbeitet.

Was ebenfalls von großer Detailliebe zeugt, sind die kleinen Abschnitte am Anfang jedes Kapitels. Diese spiegeln viele Aspekte des Lebens in Kenettra und den anderen Ländern wieder. Von Lieder über Mythen, bis hin zu politischen Berichten oder Auszügen aus verschiedenen Berichten. Man erfährt dadurch viel über die Hintergründe und es verleiht der Handlung noch mehr Tiefe.

SCHREIBSTIL
Marie Lu hat einen sehr lebendigen und anschaulichen Schreibstil, der es leicht macht in die Geschichte abzutauchen. Besonders gelungen sind die Beschreibungen der verschiedenen Kräfte und auch die wachsende Dunkelheit in Adelina wird großartig in Worte gefasst. Die albtraumhaften Visionen und Träume scheinen beim lesen regelrecht fassbar zu sein und haben mir mehr als einmal einen Schauer über den Rücken gejagt. Marie Lu hat ein Händchen dafür die innere Zerrissenheit ihrer Charaktere in ihren Worten widerzuspiegeln. "Das Bündnis der Dolche" wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was in diesem Teil besonders hilfreich ist, da die einzelnen Handlungsstränge auseinander gehen und man andernfalls nur wenig von den Dolchen und Teren mitbekommen würde. Wie schon im ersten Band hätte ich mir hier ebenfalls gewünscht, dass Raffaele und die Dolche jedoch noch etwas mehr in den Mittelpunkt rücken.

COVER
Das Cover harmoniert wunderbar mit dem ersten Teil! Zu sehen ist erneut eine junge Frau, die Adelina darstellt und ähnlich wie bei "Die Gemeinschaft der Rosen" ist ihr Gesicht größtenteils von den silbernen Haaren verdeckt, was für mich erst den Reiz ausmacht. "Das Bündnis der Rosen" hat einen blutroten Hintergrund und auch das Emblem des Schriftzuges ist etwas dunkler gestaltet. Für mich ist die Reihe nach wie vor ein absoluter Hingucker im Bücherregal. Das deutsche Cover unterscheidet sich gravierend von dem Original, auf welchem man einen Wolf und das Meer sehen kann. Obwohl das Cover der englischensprachigen Ausgabe wunderbar zur Handlung passt, kann es mich irgendwie nicht wirklich überzeugen. Mir gefällt die Machart nicht und ich finde die deutsche Aufmachung viel edler.

FAZIT
Düsterer, mitreißender, spannender. "Das Bündnis der Rosen" kann den ersten Teil noch mal übertreffen und fasziniert mit seiner finsteren Antiheldin, die der Dunkelheit verfällt. Die Handlung ist deutlich komplexer und überrascht mit unerwarteten Wendungen, die es einem schwer machen das Buch aus der Hand zu legen. Ich bin gespannt auf das Finale und kann die "Young Elites" Trilogie jetzt schon jedem nur ans Herz legen!

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