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Bookflower173

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Kein leichter Sommertag

Der Papierpalast
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Inhalt:

Elle Bishop macht mit ihrer Familie im Ferienhaus ihrer Familie Urlaub. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Jonas und muss nun eine Entscheidung treffen, ob sie bei ihrem Mann bleiben will oder ...

Inhalt:

Elle Bishop macht mit ihrer Familie im Ferienhaus ihrer Familie Urlaub. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Jonas und muss nun eine Entscheidung treffen, ob sie bei ihrem Mann bleiben will oder Jonas doch der richtige für sie ist.

Meinung:

Ich habe tatsächlich mit einer etwas leichteren Liebesgeschichte gerechnet, die kurzweilig und emotional ist. Dieses Buch ist aber absolut keine leichte Kost und behandelt sehr ernste Themen wie sexualisierte Gewalt. Daher hätte ich hier eine Triggerwarnung für angebracht gefunden.

Es werden zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft. Die Gegenwart handelt von einem einzigen Tag, während der zweite Strang die Vergangenheit der Protagonistin Elle Stück für Stück entfaltet. Hierbei lernen wir ihre ganze Familie kennen und es kommen dunkle Geheimnisse und Schicksale ans Licht. Die vielen Personen und die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart waren oft anstrengend. Zum Ende hin hat mich das Buch aber trotzdem gepackt, da einige Wendungen für Spannung gesorgt haben.

Miranda Cowley Heller kann wirklich toll schreiben! Man kommt der Protagonistin Elle sehr nahe und kann sehr tief in ihre Seele, Emotionen und Gedanken blicken. Die Autorin entfaltet mit Worten wunderschöne Bilder und beschreibt damit Gedanken sowie Gefühle sehr treffend.

Es geht um Geheimnisse, Entscheidungen, Liebe und Ehe. Der Roman ist sehr berührend und lässt einen nicht kalt.

Fazit:

Ein eindrücklicher Roman, der toll geschrieben ist! Der leichte Schreibstil versöhnt einen , da die Thematik sehr erdrückend sein kann. Die verschiedenen Zeitebenen und die Beschreibung der Charaktere haben mir gut gefallen!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Der Tatenlosigkeit entkommen

Erschütterung
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Inhalt:

Zach bezeichnet sich selbst als eher unglücklichen Menschen. Er hat eine tolle Frau und eine bezaubernde Tochter, aber wird dennoch hin und wieder von Gedanken an einen Selbstmord heimgesucht. ...

Inhalt:

Zach bezeichnet sich selbst als eher unglücklichen Menschen. Er hat eine tolle Frau und eine bezaubernde Tochter, aber wird dennoch hin und wieder von Gedanken an einen Selbstmord heimgesucht. Die Beziehung zu seiner Frau ist kälter geworden, seine Tochter ist die einzige, die er innig liebt. Als sie die schlimme Diagnose erhalten, dass ihre Tochter Sarah eine tödliche Krankheit und damit keine hohe Lebenserwartung hat, bricht seine Welt zusammen. Um vor der eigenen Tatenlosigkeit zu fliehen, flieht er nach New Mexico, um einem Hilferuf nachzugehen, den er in der Tasche einer Second-Hand-Jacke gefunden hat.

Meinung:

Zach habe ich als sehr interessanten Protagonisten empfunden. Er ist ein nerdiger Paläontologe, der etwas kalt und distanziert ist. Der Schreibstil macht ihn lebendiger, da hiermit seine Distanz sowie seine Melancholie und sein Unglücklichsein, also sein inneres Wesen authentisch widergespiegelt werden. Auch dass Zach selbst Fehler macht und nicht immer richtig handelt, macht ihn sehr menschlich.

Mich hat seine Verbindung zu seiner Tochter sehr berührt. Das gemeinsame Schachspielen zieht sich als Bindeglied zwischen Vater und Tochter durch den gesamten Roman. Zach beschreibt immer wieder, wie sehr er seine Tochter liebt, was durch verschiedene Gedanken und Erinnerungen, deutlich gemacht wird. Er erträgt es daher nicht, bei seiner Tochter zu bleiben, und tatenlos mit ansehen zu müssen, wie sich ihr Zustand verschlechtert. Obwohl der Schreibstil eher distanziert ist, werden sein Schmerz und seine Trauer sehr intensiv vermittelt.

Um dieser Tatenlosigkeit zu entkommen, entscheidet sich Zack dafür, dem Hilferuf zu folgen. Damit eröffnet sich ein anderer Handlungsstrang, der Spannung in den Roman bringt. Diese Art der Trauerbewältigung fand ich sehr interessant und habe sie sehr gerne mitverfolgt.

Dass Zach nun eine Aufgabe hat, bei der er anderen Menschen helfen kann, gibt ihm die nötige Kraft, den immer schlechter werdenden Zustand seiner Tochter zu ertragen. Die beiden Handlungsstränge haben mir gut gefallen, wobei mir der zweite Strang in New Mexico ein wenig konstruiert bzw. weit hergeholt wirkte. Dennoch konnte man mit ihm mehr über Zach erfahren.

Fazit:

Der Roman behandelt die Trauerbewältigung auf eine neuartige und bewegende Weise. Der Umgang des Protagonisten mit der Erschütterung seiner Welt ist spannend und authentisch dargestellt. Der zweite Handlungsstrang macht den Roman besonders, auch wenn er vielleicht etwas weit hergeholt wirken könnte.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Die Magie zwischenmenschlicher Begegnungen

Kleine Philosophie der Begegnung
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Inhalt:

In diesem Buch werden zwischenmenschliche Begegnungen von Charles Pépin ganz genau unter die Lupe genommen. Es geht um die Arten von Begegnungen, ihre Konsequenzen, Wirkungen und Bedeutungen. ...

Inhalt:

In diesem Buch werden zwischenmenschliche Begegnungen von Charles Pépin ganz genau unter die Lupe genommen. Es geht um die Arten von Begegnungen, ihre Konsequenzen, Wirkungen und Bedeutungen. Dabei referiert er auf verschiedene Philosophen, Musiker, Filme etc., sodass eine ganze Bandbreite an Begegnungen durchleuchtet wird, seien es freundschaftliche, professionelle oder romantische Beziehungen.

Meinung:

Hierbei handelt es sich überhaupt nicht um ein langweiliges Sachbuch. Ich bin begeistert, wie unterhaltsam Pépin philosophisch argumentiert und Aspekte zwischenmenschlicher Begegnungen beleuchtet.

Dabei hält er sich nicht an einer bestimmten Sache lange fest, sondern es geht dynamisch hin und her, Philosophen werden aneinandergereiht, um Argumente zu stützen oder verschiedene Ansichten gegenüberzustellen.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass antike und moderne Philosophen, aber auch Komponisten und Schauspieler aus bekannten Filmen einen Platz in diesem Buch haben. Somit kann eigentlich jede Leserin und jeder Leserin der Argumentation folgen, weil er die analysierten Begegnungen aus dem eigenen Alltag kennt.

An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir ein paar detailliertere Analysen gewünscht. So ist es aber ein sehr unterhaltsames Sachbuch, das für jeden geeignet ist, auch für die, die sich bisher noch nicht philosophisch beschäftigt haben.

Im Anhang werden alle Personen (Philosophen, etc.) und Werke, auf die sich Pépin bezogen hat, aufgelistet, sodass man dort auch gleich nach bestimmten Personen und Werken suchen kann.

Fazit:

Das Buch behandelt ein sehr spannendes, allgemein bekanntes Thema, nämlich die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen. Kurz und knackig werden einleuchtende Argumentationen auf unterhaltsame Weise geliefert. Die Beispiele aus dem Alltag werden auf verständliche Weise mit der Philosophiegeschichte verknüpft. Das Buch fängt die Magie dieser Begegnungen sehr schön ein!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Bewegende Familiengeschichte!

Dschinns
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Inhalt:

Hüseyn hat 30 Jahre in Deutschland gelebt und hat sich nun seinen Traum von einer Eigentumswohnung in Istanbul erfüllt, um dort seine Zeit als Rentner zu genießen. Kurz nach dem Einzug stirbt ...

Inhalt:

Hüseyn hat 30 Jahre in Deutschland gelebt und hat sich nun seinen Traum von einer Eigentumswohnung in Istanbul erfüllt, um dort seine Zeit als Rentner zu genießen. Kurz nach dem Einzug stirbt er jedoch unerwartet. Ein großer Schock für die gesamte Familie, seine Frau und seine vier Kinder, die in Deutschland ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen sind. Alle reisen unversehens nach Istanbul, um rechtzeitig zur Bestattung anzukommen. Dabei lernen wir jede Perspektive kennen, die alle sehr spannend und berührend sind.

Meinung:

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds geschrieben. Dadurch lernt man die Familie Yilmay sehr gut kennen. Ich war überrascht, wie unterschiedlich die Geschwister eigentlich sind. Jede Person hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und es kommen Geheimnisse ans Licht, die jahrelang verborgen geblieben sind. Das hat den Roman sehr spannend gemacht! Dennoch fällt auf, dass eine große Gemeinsamkeit zwischen den Geschwistern im Wunsch besteht, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und die Frage nach der eigenen Identität zu lösen.

Durch die wechselnden Perspektiven und verschiedenen Persönlichkeiten werden dem Roman sowohl Dynamik als auch viel Gefühl verliehen. Die Geschichten gehen alle sehr nahe und offenbaren die klaffenden Wunden und Risse, die durch die Familie gehen. Mich hat jede Geschichte sehr bewegt und der Schreibstil wirkte auf mich sehr beruhigend und angenehm. Das Aufeinandertreffen von Kulturen und dessen Schwierigkeiten werden hier grandios und vielseitig dargestellt.

Fazit:

"Dschinns" ist ein bewegender Familienroman, der mich emotional gepackt hat und durch das Aufdecken von Geheimnissen noch dazu sehr spannend ist! Vom Inhalt mal abgesehen ist auch das Cover ein echtes Highlight!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Toxische Beziehung

Unser wirkliches Leben
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Anna befindet sich zurzeit in der Ausbildung zur Opernsängerin. Eine Karriere als Opernsängerin ist ihr größter Traum. Doch bis dahin muss sie sich finanziell irgendwie über Wasser halten. In einer Bar ...

Anna befindet sich zurzeit in der Ausbildung zur Opernsängerin. Eine Karriere als Opernsängerin ist ihr größter Traum. Doch bis dahin muss sie sich finanziell irgendwie über Wasser halten. In einer Bar trifft sie dann plötzlich auf den wohlhabenden Max. Er ist anders als die anderen Männer, leicht geheimnisvoll und scheinbar ohne bestimmte Absichten.

Sie beginnen eine Affäre, die sich schnell zu einer toxischen Beziehung entwickelt. Er zeigt ihr, wie es ist ohne Geldsorgen zu leben. Während sie fasziniert von ihm ist, bleibt er jedoch kalt und zeigt kein richtiges Interesse an Anna. Anna ist aber so fixiert auf ihn, dass sie sich nicht von ihm losreißen kann.

Beim Lesen wird einen schnell klar, dass Max Anna nicht gut tut. Anna wird immer unabhängiger und ich fand es sehr spannend mitzuverfolgen, welche Wirkung diese toxische Beziehung hat. Die Machtverhältnisse zwischen den beiden werden sehr deutlich geschildert. Oftmals war ich schockiert darüber, wie Max mit Anna umgeht. Die Geschichte nimmt einen daher sehr mit.

Nebenbei erfährt man auch viel über Annas Gesangsausbildung, was ich auch sehr interessant fand, weil ich vorher nichts darüber wusste. Hiermit kommt auch Annas Persönlichkeit sehr gut zur Geltung. Sie brennt leidenschaftlich fürs Singen. Dazu mischen sich aber auch Ängste und Zweifel. Ihre Gedanken werden mit psychologischem Feingefühl dargestellt.

Die Gespräche zwischen Anna und Max und Anna und Laurie haben mir am besten gefallen. Die Dialoge sind sehr schön geschrieben!

Teilweise gab es aber Längen, sodass die Handlung langsam vorangeschritten ist. Einige Nebenhandlungen weniger hätte mir besser gefallen.

Alles in allem ist es ein spannender Roman über eine Frau, die nach Karriere strebt und mit einer toxischen Beziehung kämpft, die zu Problemen führt. Die Folgen solcher asymmetrischen Machtverhältnisse in einer Beziehung werden überzeugend geschildert!

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