Kikuko Tsumuras Roman "Lasst mich einfach hier sitzen und Yakisoba essen" ist schon allein wegen des Titels ein wirklicher "Catcher". Das Buch erzählt von einer Frau, die nach einem Burnout ...
Meine Meinung
Kikuko Tsumuras Roman "Lasst mich einfach hier sitzen und Yakisoba essen" ist schon allein wegen des Titels ein wirklicher "Catcher". Das Buch erzählt von einer Frau, die nach einem Burnout einfache Jobs sucht – Arbeiten ohne Verantwortung, ohne Druck, ohne Ehrgeiz. Doch schnell merkt sie, dass selbst die vermeintlich leichten Tätigkeiten schwer werden, wenn man sie tagtäglich ausführt.
Tsumura beschreibt diese Suche nach Ruhe mit einem kühlen, präzisen Blick. Ihre Sprache ist schlicht, oft trocken. In alltäglichen Szenen zeigt sich die tiefe Erschöpfung einer Gesellschaft, in der Arbeit Identität geworden ist.
Das Buch hat keinen dramatischen Verlauf, keine lauten Wendungen. Es lebt von der Wiederholung (wirkt aber nicht langweilig), vom leisen Stillstand, von kleinen Beobachtungen, den neuen Aufgaben und Herausforderungen.
"Lasst mich einfach hier sitzen und Yakisoba essen" ist ein zurückhaltendes, unterhaltsames, kluges Buch über Müdigkeit, Anpassung und den Wunsch nach einem Leben, das weniger verlangt und dennoch nie wirklich einfach wird.
Über die Autorin
Kikuko Tsumura stammt aus Osaka in Japan. Sie gewann den PEN/ROBERT J. DAU SHORT STORY PRIZE und wurde mit diversen japanischen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem AKUTAGAWA PRIZE, dem NOMA LITERARY PRIZE, dem DAZAI OSAMU PRIZE und dem NEW ARTIST AWARD der japanischen Regierung.
Meine Meinung
Ich habe „Das vergessene Museum - Der Siegelwahrer von London“ von Andreas Suchanek gelesen und vergebe dafür auf jeden Fall 5/5.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Der ...
Meine Meinung
Ich habe „Das vergessene Museum - Der Siegelwahrer von London“ von Andreas Suchanek gelesen und vergebe dafür auf jeden Fall 5/5.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Der Einstieg gelingt ohne lange Einleitung und man ist sofort mitten in der Geschichte, als der Fahrradkurier Liam in ein Ereignis gerät, das sein Leben vollkommen verändert. Diese unmittelbare Erzählweise sorgt dafür, dass ich direkt in die Welt hineingezogen wurde und kaum aufhören konnte zu lesen.
Liam ist eine glaubwürdige Hauptfigur. Er ist kein Held im klassischen Sinn, sondern jemand, der einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Gerade das macht ihn für mich sympathisch. So sympathisch, dass man ihn auch gerne selbst treffen möchte. Zusammen mit Harry, der eine lockere und witzige Art hat, entsteht eine gute Dynamik, die die Geschichte trägt und auflockert. Ich mochte, dass die Dialoge natürlich wirken und dass es immer wieder kleine humorvolle Momente gibt, ohne dass die Spannung darunter leidet. Die Freundschaft wird auch ganz toll hervorgehoben in den verschiedensten Momenten.
Das Setting ist dem Autor ebenfalls toll gelungen. Die Idee eines geheimen Museums voller magischer Artefakte, versteckt mitten in London, hat mich sofort fasziniert. Die Beschreibungen sind für mich persönlich wirklich bildhaft, ohne überladen zu sein, und die Balance zwischen Action und Magie und "Weltrettung" passt für mich perfekt.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, mochte die Atmosphäre und den klaren, flüssigen Stil.
Fazit:
Für mich ein wirklich tolles, unterhaltsames Buch voller Rätsel, Magie und Humor! Von mich Anfang bis Ende alles mehr als stimmig. Tolles Cover, super Story, gutes (wenn auch offenes) Ende. Am Ende bleibt für mich ein starkes Gefühl von Neugier und Vorfreude auf die Fortsetzung.
Wer Geschichten mit Magie, Geheimnissen und sympathischen Figuren mag, wird hier sehr gut bedient.
Klappentext
Liam hat es nicht leicht. Aufgewachsen in eher ärmlichen Verhältnissen, hält er sich in London als Fahrradkurier über Wasser. Als er ein Paket zu einem Privatmuseum liefert, wird er dort Zeuge eines Überfalls. Er kann nichts mehr für den sterbenden Kurator tun, doch dieser überträgt ihm ein Symbol aus schwarzer Tinte auf seine Haut – und macht ihn somit zum neuen Siegelwahrer des Museums. Liam wird in die Welt eines international agierenden Museumsnetzwerks katapultiert, welches magische Artefakte sicher verwahrt – denn mit diesen lassen sich gefährliche Kräfte kanalisieren. Doch die Museen werden von einem gefährlichen Gegner bedroht und schnell wird klar: Liams eigene Vergangenheit ist eng mit den Geschehnissen verknüpft.
Über den Autor
Suchanek verfasste in seinen Jugendjahren seine ersten Geschichten und Romane. Nach dem Fachabitur, einer Ausbildung im IT-Bereich und dem Studium der Informatik fing er zunächst nebenberuflich an, seine Geschichten und Romane zu veröffentlichen. Seine ersten professionellen Erfahrungen als Autor machte er als Co-Autor für Heftroman-Serien wie Sternenfaust (Bastei-Verlag), Maddrax (Bastei-Verlag), Professor Zamorra (Bastei-Verlag) oder Perry Rhodan (Pabel-Moewig).
Zusätzlich zu diversen Kurzgeschichten, die in Fantasy-, Steampunk- und Mystery-Anthologien erschienen, schreibt er seit 2012 seine eigenen Serien und veröffentlicht diese in seinem Verlag Greenlight Press. Dazu gehören monatlich erscheinende, zyklisch aufgebaute Reihen wie Das Erbe der Macht, Heliosphere 2265 und der Jugendkrimi Ein MORDs-Team. Sie erscheinen als E-Books, Hörbücher und in gedruckter Form.
Er betreibt seine eigene App, zahlreiche Social-Media-Konten und einen eigenen Blog. Nebenbei organisiert Suchanek die mehrtägige Schreib-WG, wo er zusammen mit anderen deutschen Schriftstellern wohnt und arbeitet. Aus der Wohngemeinschaft heraus übertragen die Bewohner ihre Aktivitäten in das Internet und veranstalten Meet & Greets.
Suchanek wohnt und arbeitet in Karlsruhe. (Quelle: Wikipedia)
"Schwanentage" von der Autorin Zhang Yueran hat mich aufgrund Klappentext und Cover neugierig gemacht. Meiner Meinung nach es ein nachdenklicher, fast poetischer Roman, der sich um die ...
Meine Meinung
"Schwanentage" von der Autorin Zhang Yueran hat mich aufgrund Klappentext und Cover neugierig gemacht. Meiner Meinung nach es ein nachdenklicher, fast poetischer Roman, der sich um die Suche einer jungen Frau nach ihrer Identität dreht.
In der Geschichte begleiten wir die Protagonistin von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter und stellt dabei Fragen zu Familie, Kultur und Selbstverständnis. Die Schwäne im Titel stehen dabei als Symbol für Freiheit und das ständige Suchen nach Zugehörigkeit.
Was den Roman besonders macht, ist die komplexe, nicht immer einfache Beziehung zwischen der Erzählerin und ihrer Mutter. Es ist keine idealisierte Mutter-Tochter-Geschichte, sondern ein Band, das sowohl Liebe als auch Enttäuschung beinhaltet. Ich finde es wirkt sehr authentisch. Diese ambivalente Darstellung bringt dazu auch noch Tiefe in die Erzählung und macht die Charaktere realer und greifbarer.
Der Schreibstil ist ruhig und nachdenklich, mit einer fast melancholischen/poetischen Schönheit. Es gibt viel Raum für Reflexion, und die Erzählung lässt den Leser über die eigene Suche nach Zugehörigkeit und Identität nachdenken. Tolles Buch
Klappentext
Das Kindermädchen Yu Ling arbeitet für ein wohlhabendes Ehepaar der chinesischen Elite und kümmert sich hingebungsvoll um deren siebenjährigen Sohn. Yu Ling kennt die Geheimnisse der Familie bis ins Detail, ihre Arbeitgeber hingegen ahnen nicht, dass auch sie einiges verbirgt. Eines Tages plant Yu Ling in der Hoffnung auf Lösegeld und ein besseres Leben, den Jungen zu entführen. Doch es kommt ganz anders: Großvater und Vater des Jungen werden wegen Korruptionsverdachts verhaftet, die Mutter verschwindet spurlos – und Yu Ling ist plötzlich gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die weit in die Zukunft reichen, für sich wie für den Jungen …
Über die Autorin
Zhang Yueran ist eine der einflussreichsten Autorinnen Chinas und eine der wichtigsten Stimmen junger urbaner Literatur. Schon 2012 zählte sie das taiwanische Unitas-Magazin zu den 20 wichtigsten Schreibenden unter 40. Ihre Romane und Erzählungen wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ihr Roman »Cocoon« wurde von der New York Times zu den besten Büchern 2022 gewählt und gewann in Frankreich den Prix Transfuge 2019 für den besten asiatischen Roman.
Buchempfehlung für alle, die "Split"/ "Unbreakable" / "Glass" mochten.
„Die Gruppe der Acht“ von Roland Hebesberger ist ein aufregender Psychothriller, der tief (sehr tief) in die Psyche ...
Meine Meinung
Buchempfehlung für alle, die "Split"/ "Unbreakable" / "Glass" mochten.
„Die Gruppe der Acht“ von Roland Hebesberger ist ein aufregender Psychothriller, der tief (sehr tief) in die Psyche seines Protagonisten eintaucht und stellenweise deutlich über das Normale hinausgeht. Der Autor vermischt Realität, Wahn und fast filmreife Spannung zu einer Geschichte, die manchmal so weit hergeholt wirkt, dass sie gerade dadurch fasziniert. Es ist kein nüchterner Psychothriller, sondern einer, der bewusst überdreht, überzeichnet und Grenzen austestet. Als Leserin habe ich selbst mitgefiebert, was wohl mit dem Protagonisten Richard Langberger passiert.
Richard ist eine zerrissene Figur, gefangen in einem Geflecht aus Erinnerungen, Gewalt und Schuld. Die Handlung driftet stellenweise in Richtungen, die man so nicht erwartet hätte, und einige Passagen wirken für mich etwas zu weit hergeholt oder zu leicht dargestellt.
Der Schreibstil bleibt dabei klar und temporeich. Hebesberger versteht es, Szenen zuzuspitzen und Leserinnen und Leser in Bewegung zu halten. Die kurzen Kapitel und die ständigen Perspektivwechsel erzeugen Dynamik, manchmal fast Hektik.
Insgesamt fand ich die Geschichte packend, auch wenn sie stellenweise etwas "zu kreativ" und weit hergeholt ist. Sie zieht den Leser in ihren Bann und sorgt für ein intensives, teils ungewohntes Leseerlebnis. Die Auflösung was eigentlich die Gruppe der Acht ist fand ich gelungen.
Klappentext
Eine traumatische Vergangenheit zwingt den Nerd Richard Langberger dazu, ein abgeschiedenes Leben als Einzelgänger zu führen. Als ihn eine Nachrichtenübertragung triggert, verliert er die Kontrolle und wacht nach einem Blackout im Krankenhaus auf. Die Selbsthilfegruppe namens "Die Gruppe der Acht" scheint nicht mehr genug zu sein. Eine Therapie bei der angesehenen Psychologin Lydia Bader soll Richard helfen, den Grund für seine Erinnerungslücken zu finden. Je tiefer er in seinen Erinnerungen gräbt, desto mehr zweifelt er an seinem Verstand. Was ist real und was Einbildung? Richard muss sich seinen eigenen Dämonen stellen, denn tief in seiner dunklen Seele lauert ein schreckliches Geheimnis, das sein ganzes Leben verändern wird.
Über den Autor
Roland Hebesberger wurde 1986 in Tamsweg/Land Salzburg geboren. Bereits als Jugendlicher schrieb er Fanfiction und virtuelle Serien. Dabei entdeckte er seine Liebe für den Thriller. Mit der »Divinus-Saga« startete er 2019 seine Autorenkarriere und bewies sein Talent, spannende Geschichten mit interessanten Charakteren zu erschaffen. »Die Vernehmung« ist sein Debüt im Empire-Verlag und der Start der Profiler-Crime-Reihe »Die Fallanalysten«. Roland Hebesberger steht für hohes Pacing, spannende Prämissen, undurchsichtige Charaktere und unerwartete Plot-Twists.
Band 1: Shadowflame – Licht und Dunkelheit
Band 2: Shadowflame – Feuer und Asche
"Shadowflame - Feuer und Asche! ist der zweite und abschließende Band ...
Meine Meinung und Inhalt
Achtung - Dilogie
Band 1: Shadowflame – Licht und Dunkelheit
Band 2: Shadowflame – Feuer und Asche
"Shadowflame - Feuer und Asche! ist der zweite und abschließende Band der Geschichte rund um Ava, Zion und ein Reich, das zwischen Magie, Macht und Manipulation auseinanderzubrechen droht. Ich war wirklich voller Erwartung und Vorfreude auf diesen Teil.
Die Handlung knüpft direkt an den ersten Band an (deshalb unbedingt lesen). Ava steckt in einer Situation, die sie nicht selbst gewählt hat. Sie soll den Prinzen heiraten, ihr Bruder wird als Druckmittel festgehalten und Zion gilt als Verräter. Von Anfang an ist klar, dass es hier um mehr geht als nur persönliche Gefühle. Es geht um Entscheidungen, um das Wohl vieler und darum, ob Ava sich selbst treu bleiben kann.
Was mich besonders überzeugt hat, war die Entwicklung von Ava. Sie wird nicht zur Marionette der Ereignisse. Sie denkt nach, stellt sich den Konsequenzen und wächst über sich hinaus. Ihre Beziehung zu Zion ist dabei nicht kitschig oder überzogen.
Die Welt wirkt lebendiger und tiefer als im ersten Band. Ich hätte es allerdings schön und hilfreich gefunden, eine kleine Karte oder nochmalige Beschreibung der Orte und deren Mitglieder zu Beginn als Auffrischung zu erhalten.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildhaft. Die Szenen sind gut gesetzt, nie überladen, aber eindringlich. Ich konnte mich gut in die Lage der Figuren hineinversetzen und mitfühlen.
Das Erzähltempo war nicht immer gleichmäßig. Manche Passagen ziehen sich etwas, während andere sehr schnell voranschreiten. Aber das hat meinen Gesamteindruck nicht beeinträchtigt.
Am Ende hatte ich das Gefühl, einen vollständigen Abschluss zu bekommen. Es blieb kein Gefühl zurück, dass etwas offen oder unfertig ist. Die Geschichte hat einen klaren Höhepunkt und ein stimmiges Ende.
Fazit
Shadowflame Feuer und Asche ist für mich ein gelungener Abschluss einer emotionalen und spannenden Geschichte. Für mich ein fesselndes Buch, das mit gut unterhalten konnte und auch noch nachwirkt.
Über die Autorin
Als junger Bücherwurm lernte Liz Skadi mit Asterix und Obelix lesen, erlebte schaurige Abenteuer mit dem kleinen Vampir und brachte bereits als Kind ihre eigenen Geschichten zu Papier. Später studierte sie Archäologie und arbeitete bei den Vereinten Nationen, ehe sie ihre Leidenschaft wiederentdeckte und sich dem Erschaffen fremder Welten widmete. Heute lebt Liz in Wien und schreibt fantastisch-romantische Geschichten für junge Erwachsene. Sie hat eine Vorliebe für eigenwillige Kick-Ass Heldinnen, liebenswerte Love Interests, magische Welten von High bis Urban Fantasy und Drachen.