Gefährlicher Wettbewerb
Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der MuseMeinung:
„Übrigens… Ich habe da möglicherweise jemanden abgemurkst.“
Das Cover finde ich richtig toll, ich mag den Stil von den Covern sehr. Darauf zu sehen sind Liv und Flame, welche die wichtigsten ...
Meinung:
„Übrigens… Ich habe da möglicherweise jemanden abgemurkst.“
Das Cover finde ich richtig toll, ich mag den Stil von den Covern sehr. Darauf zu sehen sind Liv und Flame, welche die wichtigsten Rollen in dem Buch spielen.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, auch wenn manchmal der Humor nicht ganz mein Fall ist und etwas übertrieben wirkt. Abgesehen davon kam ich aber schnell voran. Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Liv geschrieben, wodurch man sie am besten kennen lernt.
Zu Beginn lernt man Liv kennen, die auf dem Weg nach Griechenland ist, um an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen. Dort angekommen trifft sie die anderen Teilnehmer und auch Flame, den sie schon aus dem Flieger kennt. Als der Wettbewerb startet, kommt ihr alles ziemlich komisch vor und schon bald merkt sie, dass es eine andere Art von Wettbewerb ist, als zuerst angenommen.
Der Einstieg in das Buch war in Ordnung, hat mir zuerst aber keine großen Hoffnungen gemacht. Liv ist tollpatschig und im Flieger waren so viele Szenen zum Fremdschämen dabei, dass ich nur gehofft habe, dass das nicht das ganze Buch über so gehen würde. Außerdem war das zu Beginn sehr unrealistisch geschrieben, was mich immens gestört hat. Danach hat sich das zum Glück gelegt, denn wäre es so geblieben hätte mir das Buch sicherlich nicht gefallen.
Liv fand ich in Ordnung. Wie schon erwähnt ist sie tollpatschig und sehr sarkastisch. Außerdem nimmt sie Situationen nicht immer so ernst und versucht sie mit einem Witz lockerer zu machen. Ihre Art wäre nichts für mich persönlich, aber meist hat es im Buch doch ganz gut gepasst. Sie ist trotzdem nicht mein Liebling.
Flame ist der mysteriöse Kerl, über den man bis zum Ende nicht viel erfährt. Ich fand ihn dennoch sehr nett und zuvorkommend, er ist nicht gemein, grenzt niemanden aus und versucht sich mit allen anzufreunden. Er ist aber auch nicht der super liebe Kerl von nebenan, bei ihm gabs da wirklich eine gute Mischung.
Alle anderen Charaktere hingegen blieben eher flach. Angefangen bei der Jury, von der zwar die Namen erwähnt wurden, danach aber immer nur eine Person, Klay, wirklich relevant war und auch erwähnt wurde. Für was die überhaupt da war verstehe ich nicht. Die anderen Teilnehmer, es sollen über 100 gewesen sein, sind auch nicht relevant, es gibt ein paar Teilnehmer, die namentlich erwähnt werden und auch öfter vorkommen, so wie Shelly, Sawyer oder Maid, aber wirklich viel Charakter haben sie auch nicht bekommen. Die Musen waren da noch besser dran, denn obwohl sie nicht viel vorkamen, konnte man sie anhand von ihren Charaktereigenschaften doch recht gut auseinanderhalten.
Ich bin ein großer Fan von Büchern, in denen es um Wettbewerbe geht und so war ich auch gespannt, was mich hier erwarten würde. Dass es sich nicht um einen normalen Schreibwettbewerb handeln kann, war von Beginn an klar, die Ausführung von diesem fand ich dann aber wirklich cool. Die Musen stellen jeweils eine Aufgabe und die Teilnehmer müssen sie lösen. Diese sind nicht immer einfach oder leicht zu lösen, als Belohnung gibt es einen Kuss der Muse. In allen Runden scheiden Teilnehmer aus und wer am Ende über bleibt, hat gewonnen. Die Aufgaben fand ich cool und abwechslungsreich, durch diese kam immer wieder Spannung auf und ich habe mich schon aufs weiterlesen gefreut.
Wie man sich erwarten kann, gibt es eine Liebesgeschichte. Die hat mich persönlich nicht so sehr gestört, wie die komischen intimen Szenen. Einerseits wirkte das Buch nicht wie Romantasy oder NA, sondern wie YA, und andererseits hat es nicht zur Geschichte gepasst. Flame und Liv geben sich keinerlei Mühe ihre Gefühle zu verbergen und gehen damit ein Risiko ein. Sie haben in den unpassendsten Moment Lust aufeinander und das war einerseits wirklich komisch zu lesen, weil dann noch dirty talk dazu kam und andererseits hat es dich Geschichte unterbrochen, für eigentlich gar nichts. Abgesehen davon fand ich, dass sie sich zu schnell verliebt haben. Sie kennen sich zwei Tage und schon ist da Liebe in der Luft.
Grundsätzlich war die Geschichte gut ausgearbeitet, durch die Prüfungen war sie spannend und Liv deckt immer neue Geheimnisse auf. Als Leser konnte man sich vieles davon schon denken, wie etwa die mysteriöse Vergangenheit von Flame, weil es da viele Andeutungen gegeben hat. Andererseits war auch die Frage, was mit den ausgeschiedenen Teilnehmern passiert, denn wenn es ein so geheimer Wettbewerb ist, dürfen die sicher nicht einfach heim gehen. Man stellt sich also viele Fragen und kann gut miträtseln, fast alle werden bis zum Ende beantwortet, wobei noch vieles für Band zwei offen bleibt.
Die Musen fand ich interessant. Die Idee an sich hat mir gut gefallen, die Umsetzung war manchmal fragwürdig, insgesamt aber gut. Besonder Erato, die Muse der Liebe, steht im Vordergrund. Er kann die romantischen Gefühle um sich herum spüren und genau das war es auch, was das Buch ein bisschen komisch gemacht haben. Immer, wenn Flame und Liv genknutscht (oder mehr) haben, hat er es gefühlt und sich daran erfreut, immer wieder gibt es Stellen, wo man merkt, dass er das gerne selber tun würde und das fand ich schon recht komisch. Irgendwie war das ein Dreier, aber auch nicht ganz. Grad, dass ihm keiner abgegangen ist dabei. Wenn man da mal drüber nachdenkt, ist es schon sehr komisch. Neben Erato kommen die anderen Musen hin und wieder vor und die fand ich ausnahmslos toll. Von ihnen hätte ich gerne noch mehr gelesen.
Das Ende war gemein, denn das Buch hört eigentlich mitten im Kapitel auf. Es gibt noch eine große Enthüllung, die letzten Aufgaben werden bewältigt und das Tempo ist phänomenal. Als Leser will man da sofort weiterlesen, weil so viele Fragen offen sind und es grade so spannend war, allerdings muss man sich nun gedulden.
Fazit:
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und die Idee hat mir super gefallen. Allerdings versucht es auch zu sehr teilweise New Adult zu sein, was hier einfach nicht passt. Die ganze Beziehungsdynamik fand ich fragwürdig und vieles war für mich als Leser nicht überraschend. Das Ende hingegen war wirklich gut und spannend geschrieben und macht auch Lust auf mehr. Von mir kriegt das Buch 3 Sterne.