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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2024

Ocean`s Eleven im Londoner Herrenhaus

Mayfair House
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Mayfair House war mein erster Überraschungshit aus dem Jahr 2024 und ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen!

Alex Hay hat mit Mayfair House wirklich ein beeindruckendes und durchweg unterhaltsames ...

Mayfair House war mein erster Überraschungshit aus dem Jahr 2024 und ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen!

Alex Hay hat mit Mayfair House wirklich ein beeindruckendes und durchweg unterhaltsames Buch abgeliefert, das mich so gut unterhalten hat wie eine spannende Serie oder ein Kinofilm.

Das Buch spielt in London im Jahr 1905 hauptsächlich in besagtem Herrenhaus. Dabei nutzt der Autor einen rasanten Stil in kurzen Kapiteln, bei denen man sich mit einem Countdown dem geplanten Coup nähert - während eines Balls soll das üppig ausgestaltete Herrenhaus ausgeraubt werden - und das durch die Dienstmädchen!

Doch die Dienstmädchen sind nicht das, was sie auf den ersten Blick scheinen. Vielmehr offenbart sich dem Leser nach und nach ein ausgetüftelter Plan, bei dem ein Potpourri an skurrilen Charakteren mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten beteiligt sind.

Und zugleich offenbart sich, dass irgendwie jeder ein eigenes Motiv zu haben scheint, um den Coup durchzuziehen. Denn auch im Herrenhaus tun sich Abgründe auf und lassen tief hinter die Kulisse der feinen Gesellschaft blicken. Zwischen der Hausherrin und den Dienstmädchen entbrennt ein unbewusster Kampf um die jeweilige Zukunft.

Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten und vielfach überraschen. Man liest es schnell runter, die Spannung bleibt auf einem extrem hohen Niveau. Und auch die Gestaltung ist sehr gut gelungen. Ein köstlich amüsantes Werk voller Spannung und Witz.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Hält das Niveau des grandiosen ersten Teils

Jade War - Magie ist Macht
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Fonda Lee hat mit Jade City, dem Auftakt zu ihrer Jade-Saga, einen richtigen Coup gelandet und mich schwer begeistern können. Das Buch gehörte zu meinen Highlights 2023.

Auch im zweiten Teil steht die ...

Fonda Lee hat mit Jade City, dem Auftakt zu ihrer Jade-Saga, einen richtigen Coup gelandet und mich schwer begeistern können. Das Buch gehörte zu meinen Highlights 2023.

Auch im zweiten Teil steht die Familie Kaul im Mittelpunkt des Geschehens, die Handlung hat sich dabei auf weitere Örtlichkeiten ausgeweitet. Unterstützend zur Seite steht dem Leser zur besseren Orientierung ein umfangreiches Personenverzeichnis und toll gestaltete Karten.

Das Buch ist mit knapp 700 Seiten ein echtes Schwergewicht, die Handlung entsprechend umfangreich. Es gibt viele Zeitsprünge, die die Handlung raffen, diese tun dem Lesefluss aber keinen Abbruch. Es bestehen einige wenige Längen in der Erzählung – diese sind aufgrund der Komplexität der Geschichte nötig.

Genau diese Komplexität fordert auch die volle Aufmerksamkeit des Lesers, das lohnt sich aber – man wird mit einem durchdachten, dicht erzählten Fantasy Mafia Epos belohnt, das sich liest wie eine gute Serie. Unterstützt wird dieser Eindruck durch den klugen Aufbau, hierdurch erinnern viele Kapitel etwa an einzelne Folgen einer Serie. Ich für meinen Teil hatte starke 4 Blocks und Sopranos- Vibes.

Die Sympathie des Lesers liegt klar bei dem Mitgliedern der Familie Kaul, auch wenn diese sehr abgebrüht und brutal ihre Interessen verfolgen. Hier werden gekonnt moralische Grenzen verwischt und man fiebert mit dem Clan mit.

Dabei bietet Jade War einiges an Action, etwa toll choreografierte Kampfszenen, Schicksalsschläge, Plottwists, Verrat und politische Ränkeschmiederei, Schachzüge und Intrigen. Die Politik spielt hier eine etwas größere Rolle als noch im ersten Teil, für mich hat es dennoch ausgewogen zum Rest der Handlung gepasst.

Insgesamt ein starker Mittelteil, der auf den finalen Band hinarbeitet und selbst zu unterhalten weiß. Fast so gut wie der Auftakt, macht Jade War große Lust auf Jade Legacy, der im Juli erscheint.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Sascha Lobo analysiert die Vertrauenskrise

Die große Vertrauenskrise
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Sascha Lobos letztes Buch „Realitätsschock“ konnte mich richtig begeistern. Nun hat er sich mit weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen, zusammengefasst unter dem Begriff der Vertrauenskrise beschäftigt.

Die ...

Sascha Lobos letztes Buch „Realitätsschock“ konnte mich richtig begeistern. Nun hat er sich mit weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen, zusammengefasst unter dem Begriff der Vertrauenskrise beschäftigt.

Die Thematik Vertrauen und Vertrauenskrise durchwirkt derzeit viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens. Dem Autor ist es gelungen, diese Thematik zugänglich aufzubereiten.

Das Buch überzeugt bereits vom Aufbau her. Nach einem kurzem Aufriss widmet sich Sascha Lobo in einem ersten Teil zum den Gründen und Folgen des Vetrauensverlustes. Dabei hat er diesen Themenbereich in kurze, inhaltlich abgrenzbare Unterkapitel unterteilt, wodurch die Vertrauenskrise aus vielen Gesichtspunkten beleuchtet wird.

Dabei bedient sich Sascha Lobo einer klaren, humorigen Sprache und nähert sich den Themen mit vielen Beispielen und Zeitgeschehen, sodass der Leser schnell einen eigenen Zugang finden. Mir wurden dabei auch viele Entwicklungen vor Augen geführt, die mir so gar nicht bewusst waren. Durch Aufbau und den klugen und angenehmen Stil wird der Leser von den aufbereiteten Informationen nicht überfahren und hat die Möglichkeit, sich dem Thema in seinem eigenen Tempo und ohne Fachbegriffswirrwarr zun nähern.

Im letzten großen Abschnitt nimmt der Autor den Leser an die Hand und gibt eine Art Bewältigungskompass zur Hand. Er zeigt auf, wie man die Entwicklungen der Moderne zu einem neuen Verständnis von Vertrauen im Hinblick auf Gesellschaft und Politik nutzen kann.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich das Warten auf Lobos neuestes Werk gelohnt hat, denn es ist hochaktuell am Puls der Zeit. Nach Realitätsschock gelingt es dem Autor erneut, die Entwicklungen der Neuzeit verständlich aufzubereiten und einzuordnen und einen optimistischen Ausblick zu wagen.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Genauso gut wie der Auftakt

Hunting Prince Dracula
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Die Autorin schafft es hier wirklich, nahtlos an den ersten Teil anzuknüpfen und auch ohne Logiklücken die verschiedenen zugrundeliegenden Figuren und Geschichten miteinander zu einer neuen zu verknüpfen. ...

Die Autorin schafft es hier wirklich, nahtlos an den ersten Teil anzuknüpfen und auch ohne Logiklücken die verschiedenen zugrundeliegenden Figuren und Geschichten miteinander zu einer neuen zu verknüpfen. Dadurch entsteht eine völlig eigene Dynamik, die ein wunderbares Lesevergnügen verspricht.
Das Buch beginnt schon mit einem Knall und verliert auch auf den folgenden Seiten nicht an Tempo. Ein Schockmoment jagt den nächsten, man kommt kaum dazu Luft zu holen, geschweige denn das Buch wegzulegen.

Es versprüht dabei einen ganz eigenen Charme, da die Geschichte aus Sicht einer taffen, unabhängigen und unangepassten Frau erzählt wird und das, obwohl die Story im viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist.

Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und die im ersten Teil bereits leicht knospenden Gefühle zwischen Thomas und Audrey entwickeln sich natürlich weiter. Die Lovestory ist sehr schön beschrieben und passt gut zum Rest des Plots, ohne diesen dabei zu stark in den Hintergrund zu drängen.

Insgesamt ist Hunting Prince Dracula eine gelungene Fortsetzung mit Gruselfaktor. Ich freue mich schon auf den dritten Teil „Escaping from Houdini“ und hoffe, dass zeitnah eine Übersetzung erscheinen wird!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Richtig gut - ein Jahreshighlight

Stalking Jack the Ripper
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Wie der Klappentext schon verrät, spielt das Buch zu der Zeit in London, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Im Buch enthalten sind viele Original-Fotos aus der Zeit, unter anderem auch der Tatorte ...

Wie der Klappentext schon verrät, spielt das Buch zu der Zeit in London, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Im Buch enthalten sind viele Original-Fotos aus der Zeit, unter anderem auch der Tatorte etc. Wer zart besaitet ist, sollte vielleicht doch lieber zu einem anderen Buch greifen, da die Fotos und die expliziten Szenen schon arg das Kopfkino anregen.

Die Autorin verknüpft in geschickter Weise reale Fakten mit der Geschichte um Audrey, die in der Welt des viktorianischen Zeitalters mit starren gesellschaftlichen Regeln und Konventionen als Frau ihren eigenen Weg sucht. Sie erhält dabei Unterstützung seitens ihres Onkels, der die Polizei Londons mit rechtsmedizinischen Untersuchungen unterstützt. Bei diesem darf sie, als Junge getarnt, in Lehre gehen und an seinem Unterricht teilnehmen. Dabei lernt sie den smarten Thomas kennen und wird in die Ermittlungen zu den grausamen Morden von Jack the Ripper hineingezogen.

Audrey muss hierbei schnell feststellen, dass der Mörder eine engere Verbindung zu ihr zu haben scheint, als zunächst angenommen, sodass sie auf eigene Faus anfängt, zu ermitteln. Dabei stürzt sie sich kopfüber in die Gefahr, die nachts auf Londons Straßen lauert.

Mir gefiel die Mischung des Buches unglaublich gut. Zum einen lernen wir die Welt der gesellschaftlichen Oberschicht aus Sicht einer Frau kennen, die sich eigentlich den Konventionen zu fügen hätte. Desweiteren treffen wir auf den Straßen Londons auf viel Leid und Elend und die Gefahren des Lebens, wenn man nicht mit einem dicken Geldbeutel und großen Namen gesegnet war. Und wir lernen die Beginne der Forensik und Rechtsmedizin kennen, die damals noch argwöhnisch beäugt wurde und sich noch nicht vollstädig durchgesetzt hatte.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich Audrey, eine Protagonistin, die mir sehr sympathisch war und mir mit ihrer unkonventionellen Art gut gefallen hat. Sie ist ein Vorbild für alle Frauen, die sich nicht mit den ihnen zugedachten Rollen zufrieden geben wollen.

Auch war das Ende unvorhersehbar und konnte mit einigen tollen Plottwists aufwarten. Während des Lesens wurde man doch auf die ein oder andere falsche Fährte geführt, sodass ich wirklich positiv überrascht wurde. Das Ende lässt zudem auf eine spannende Fortsetzung hoffen, welche bereits unter dem Titel „Hunting Prince Dracula“ erschienen ist. Ich werde auf jeden Fall auch diesen mir sehr flott zulegen!

Stalking Jack the Ripper gehört auf jeden Fall mit zu meinen Jahreshighlights!

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