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Veröffentlicht am 25.07.2025

unerwartet

Stranger Skies
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Mit Stranger Skies setzt Pascale Lacelle ihre Gezeiten-Saga auf unerwartete Weise fort – rätselhafter, tiefgründiger und noch komplexer als im Auftaktband. Wer dachte, nach Curious Tides wüsste er, was ...

Mit Stranger Skies setzt Pascale Lacelle ihre Gezeiten-Saga auf unerwartete Weise fort – rätselhafter, tiefgründiger und noch komplexer als im Auftaktband. Wer dachte, nach Curious Tides wüsste er, was ihn erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn Band 2 schlägt nicht nur neue Töne an, sondern stellt auch vieles auf den Kopf – im besten Sinne.

Handlung und Atmosphäre
Der Einstieg ist überraschend: fast surreal, beinahe wie ein neues Buch in einem alten Gewand. Vertraute Namen tauchen auf, doch das Setting fühlt sich verändert an – distanzierter, fremder. Gerade dieser Bruch macht neugierig, verlangt aber auch Konzentration. Ohne gute Erinnerung an die Ereignisse des ersten Bandes – oder besser noch: ein kurzes Re-Reading – könnte man sich anfangs verloren fühlen. Denn Lacelle verlangt ihren Leser:innen erneut viel ab: ihre Welt aus Gezeitenmagie, verborgenen Wahrheiten und verschachtelten Allianzen bleibt fordernd, aber lohnend.

Figurenentwicklung und Stil
Besonders gelungen ist die Entwicklung der beiden Protagonist:innen, Emory und Baz. Beide entfernen sich zunehmend voneinander – nicht nur räumlich, sondern auch ideell. Während Baz mit dem Gewicht der Verantwortung ringt, folgt Emory einer immer persönlicheren, emotional aufgeladenen Spur. Diese Divergenz verleiht der Geschichte eine stille, aber kraftvolle Spannung. Hinzu kommt eine leise, queere Liebesgeschichte, die unaufdringlich, aber spürbar mitschwingt – feinfühlig und authentisch erzählt.
Der Schreibstil bleibt atmosphärisch dicht, teilweise fast poetisch, mit viel Raum für Gedanken und Zwischentöne. Zwar hätte eine personalisierte Ich-Perspektive manchen emotionalen Szenen noch mehr Tiefe verliehen, dennoch gelingt es Lacelle, innere Konflikte spürbar zu machen. Die Dialoge wirken durchdacht, und das Worldbuilding – magisch, vielschichtig und voller Überraschungen – ist erneut eines der Highlights des Romans.

Dramaturgie und Ausblick
Was in der Mitte gelegentlich an Klarheit vermissen lässt, macht das letzte Drittel mehr als wett: Plottwists, neue Enthüllungen und ein Showdown, der zugleich auflöst und neue Fragen aufwirft. Wer auf ein finales Ende gehofft hat, wird überrascht – denn Stranger Skies ist offenbar nicht der letzte Teil der Reihe. Und das ist auch gut so: Denn zu viel bleibt offen, zu viele Fäden verlangen nach einem Abschluss.

Fazit
Stranger Skies ist keine leichte Lektüre – aber eine lohnende. Mit dichter Atmosphäre, komplexer Handlung und facettenreichen Charakteren entführt Pascale Lacelle erneut in eine Welt, die ebenso schön wie geheimnisvoll ist. Eine Fortsetzung, die fordert, aber dafür umso mehr fasziniert. Wer bereit ist, sich ganz auf das Buch einzulassen, wird belohnt – mit Tiefe, Spannung und einem Ende, das nach mehr verlangt.

Veröffentlicht am 21.07.2025

Ein Ende mit Wucht – düster, wild, emotional

Black Bird Academy - Liebe den Tod
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Mit „Liebe den Tod“ endet eine Reihe, die mich von Anfang an gepackt hat – düster, rotzig, laut und gleichzeitig so emotional und verletzlich, dass man einfach nicht anders kann, als mitzufühlen. Und Stella ...

Mit „Liebe den Tod“ endet eine Reihe, die mich von Anfang an gepackt hat – düster, rotzig, laut und gleichzeitig so emotional und verletzlich, dass man einfach nicht anders kann, als mitzufühlen. Und Stella Tack liefert. Wirklich. Auch in Band 3 bleibt sie ihrem Stil treu: humorvoll und bildgewaltig, sarkastisch und gnadenlos ehrlich. Und mittendrin Leaf – eine Protagonistin, die man nur bewundern kann.
Ich wurde direkt wieder mitten ins Chaos geworfen – keine lange Einführung, keine Schonfrist. Die Handlung knüpft nahtlos an den zweiten Band an, doch statt London geht’s jetzt nach Tokio – und das bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch kulturelle Tiefe. Die kleinen Kapitel-Vignetten zur japanischen Mythologie haben mir besonders gefallen: klug platziert, informativ, ohne belehrend zu wirken.
Was mir bei dieser Reihe immer wieder gefällt, ist das Gleichgewicht: Stella Tack schafft es, eine düstere, teils brutale Welt mit Humor und absurden Dialogen zu durchbrechen – und trotzdem bleibt die Story tiefgründig. Die Frage, wem man vertrauen kann, wer man sein möchte, und was Loyalität wirklich bedeutet, durchzieht das Buch spürbar.
Erzählt wird diesmal wieder aus mehreren Perspektiven – unter anderem Leaf, Lore, Falco, Crain und Q – und obwohl das manchmal nach viel klingt, hat es der Geschichte eher Tiefe als Komplexität gegeben. Man versteht, warum manche Entscheidungen getroffen werden – auch wenn es weh tut. Und oh ja, es tut weh. Es gab emotionale Momente, die mich wirklich zerrissen haben – und andere, bei denen ich einfach laut lachen musste.
Die angedeutete polyamore Dynamik ist Geschmackssache, für mich war sie in Ordnung, aber kein Highlight. Trotzdem: Die emotionale Entwicklung und Chemie zwischen den Figuren war stark, ehrlich und glaubwürdig.
Insgesamt war „Liebe den Tod“ für mich ein stimmiges, überraschendes und rundes Finale. Nicht alles wird vollständig erklärt oder abgeschlossen – aber genau das fand ich gut. Es bleibt Platz für Gedanken, für eigene Schlüsse, für ein kleines bisschen Wehmut.
Diese Reihe wird mir im Gedächtnis bleiben. Und falls Stella Tack jemals einen weiteren Ausflug in diese Welt wagt: Ich bin sowas von dabei.

Veröffentlicht am 21.07.2025

Wenn alte Wunden neue Wege öffnen

Beyond Shattered Moons
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Nach dem emotionalen Auftakt der London-is-Lonely-Reihe war meine Neugier auf Band 2 riesig – und Anna Savas hat mich erneut nicht enttäuscht. Beyond Shattered Moons knüpft nahtlos an Beneath Broken Skies ...

Nach dem emotionalen Auftakt der London-is-Lonely-Reihe war meine Neugier auf Band 2 riesig – und Anna Savas hat mich erneut nicht enttäuscht. Beyond Shattered Moons knüpft nahtlos an Beneath Broken Skies an, stellt aber eine ganz eigene, tiefgreifende Geschichte in den Mittelpunkt – die von Maddie und Adam.
Die beiden verbindet nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch vieles Unausgesprochenes – Schmerz, Sehnsucht, unerfüllte Nähe. Die gemeinsame Liebe zu Büchern spielt auch in diesem Band wieder eine besondere Rolle. Die Handlung wechselt zwischen Gegenwart und Rückblenden und schafft so ein vielschichtiges Porträt zweier Menschen, die lernen müssen, sich selbst und einander zu vergeben.
Besonders gefallen hat mir, wie intensiv die Emotionen der beiden Protagonisten beschrieben sind. Man liest aus beiden Perspektiven, wodurch man tief in Maddies und Adams Gedankenwelt eintaucht. Ich habe mitgelitten, gehofft und mich mehr als einmal gefragt, warum sie nicht einfach miteinander reden – aber genau dieses Ringen macht ihre Entwicklung so glaubwürdig und mitreißend.
Auch wenn dieser Band insgesamt ruhiger ist als sein Vorgänger, wirkt er keineswegs weniger kraftvoll. Statt schneller Konflikte steht hier das emotionale Wachstum im Vordergrund. Die Geschichte wirkt reifer, stellenweise auch schmerzhafter – aber immer stimmig. Besonders die Botschaft, dass man sich selbst nicht verlieren darf und dass familiäre Bande nicht über das eigene Wohlergehen stehen sollten, hallte lange nach.
Das Setting – ob Verlag, Bibliothek oder Maddies gemütliche Wohnung – wurde wieder wunderbar atmosphärisch beschrieben. Ich hätte sofort mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa Platz nehmen wollen. Auch Adams Geschichte, seine Selbstzweifel, seine Liebe zu Büchern und der Konflikt mit seinem Bruder Wes, geben der Geschichte viel Tiefe.

Fazit:
Beyond Shattered Moons ist eine berührende, intensive Fortsetzung, die nicht laut sein muss, um nachhaltig zu wirken. Wer Band 1 mochte, wird diesen Teil vielleicht sogar noch mehr lieben – weil er verletzlicher, ehrlicher und noch näher an den Figuren ist. Ich freue mich schon jetzt auf den Abschluss der Trilogie und Wes’ Geschichte.
Für mich: eine wunderschöne, leise Geschichte über Zweifel, Vergebung und zweite Chancen.

Veröffentlicht am 21.07.2025

Packend, klug konstruiert – und absolut herzzerreißend!

Izara 2: Stille Wasser
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Mit dem zweiten Band ihrer Izara-Reihe beweist Julia Dippel eindrucksvoll, dass sie nicht nur Spannung, sondern auch komplexe Gefühlswelten meisterhaft erzählen kann. „Stille Wasser“ ist eine Fortsetzung, ...

Mit dem zweiten Band ihrer Izara-Reihe beweist Julia Dippel eindrucksvoll, dass sie nicht nur Spannung, sondern auch komplexe Gefühlswelten meisterhaft erzählen kann. „Stille Wasser“ ist eine Fortsetzung, die alles mitbringt, was man sich als Fan dieser Reihe nur wünschen kann – inklusive einem Cliffhanger, der einem den Atem raubt.
Die Geschichte knüpft direkt an die Ereignisse aus Band 1 an, und obwohl ich eine kleine Weile gebraucht habe, um wieder alle Namen und Verflechtungen einzuordnen, war ich schon nach wenigen Seiten wieder mittendrin. Ari bleibt eine bemerkenswerte Protagonistin – mutig, widerspenstig und gleichzeitig zutiefst verletzlich. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung ist nachvollziehbar und spannend zu beobachten, besonders da sie zunehmend zwischen Loyalität, Pflicht und eigenem Überleben balanciert.
Die Beziehung zu Lucian wird in diesem Band noch weiter auf die Probe gestellt. Geheimhaltung, Vertrauen und Schuldgefühle rücken stark in den Fokus – und obwohl zwischen den beiden spürbar die Funken fliegen, ist diese Liebesgeschichte alles andere als einfach oder vorhersehbar. Gerade das macht sie so reizvoll: Sie ist intensiv, glaubwürdig und nie kitschig.
Was Julia Dippel besonders gut gelingt, ist die Vielschichtigkeit ihrer Welt. Es gibt nicht nur eine Hauptbedrohung, sondern gleich mehrere Parteien, Intrigen und Dynamiken, die miteinander verwoben sind. Gleichzeitig baut sie durch ihren bildhaften, dynamischen Schreibstil einen Sog auf, dem man sich kaum entziehen kann. Die Kapitel fliegen nur so dahin – auch weil sie oft mit kleinen Cliffhangern enden, die „nur noch eine Seite“ zur Selbstlüge machen.
Humor und Emotionen kommen dabei ebenfalls nicht zu kurz. Ich habe laut gelacht, mitgefiebert, war empört und am Ende emotional ziemlich durchgerüttelt. Figuren wie Bel, Victorius oder Elias bringen nicht nur Tiefe, sondern auch ganz eigene Farben in die Geschichte – und spätestens wenn alle Fäden im Showdown zusammenlaufen, merkt man, wie clever das alles aufgebaut war.
Das Ende? Brutal. Aber im besten Sinne.

Fazit: Was für ein zweiter Band! Julia Dippel hebt mit „Stille Wasser“ nicht nur das emotionale Level, sondern auch die erzählerische Komplexität ihrer Reihe an. Die Handlung ist fesselnd, die Figuren zum Verlieben und das Ende absolut nervenaufreibend. Für alle Fans von spannungsgeladener Romantasy mit Tiefe und Humor: eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2025

Was für ein Finale!

Chosen – Haus aus Asche
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Emily Bähr liefert mit „Haus aus Asche“ einen mitreißenden und zugleich berührenden Abschluss ihrer Chosen-Dilogie – voller Spannung, Gesellschaftskritik und emotionaler Tiefe. Ich war von der ersten Seite ...

Emily Bähr liefert mit „Haus aus Asche“ einen mitreißenden und zugleich berührenden Abschluss ihrer Chosen-Dilogie – voller Spannung, Gesellschaftskritik und emotionaler Tiefe. Ich war von der ersten Seite wieder voll in der Geschichte drin und habe das Buch praktisch in einem Rutsch verschlungen.
Der Erzählstil ist wieder absolut fesselnd: bildlich, temporeich und dabei so emotional, dass ich oft tief mit den Figuren mitgefühlt habe. Besonders die abwechselnden Perspektiven von Iris und Cylus haben mir sehr gefallen – man taucht intensiv in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein und versteht jede Entscheidung, jeden Zweifel, jeden stillen Kampf. Iris entwickelt sich im Laufe der Handlung unglaublich weiter – stark, mutig und dabei stets voller Empathie. Und Cylus? Ein Bookboyfriend mit Tiefe und Zerrissenheit, der zwischen Krone und Herz hin- und hergerissen ist.
Was mich besonders begeistert hat, war das raffinierte Spiel mit Medien, Macht und öffentlicher Wahrnehmung. Die Royal Games werden hier nicht nur als dystopischer Wettbewerb erzählt, sondern auch als Spiegel unserer digitalen Gegenwart – inklusive Chat-Kommentaren, Streaming-Vibes und moralisch fragwürdigen Showformaten. Und trotzdem bleibt die Geschichte nahbar, menschlich und zutiefst berührend.
Auch die Nebenfiguren – von Verbündeten bis hin zu Gegnerinnen – sind facettenreich dargestellt und sorgen immer wieder für überraschende Wendungen. Es gibt emotionale Tiefschläge, stille Rebellionen und Momente, in denen ich laut aufatmen musste. Und ja, auch der Humor kommt nicht zu kurz – Emily Bähr weiß genau, wann sie den richtigen Ton trifft.
Das Ende? Unerwartet – aber stimmig. Nicht zu kitschig, nicht zu glatt, sondern märchenhaft mit Ecken und Kanten. Genau so, wie es zur Geschichte passt.

Fazit: Ein starker Abschluss mit Mut zur Tiefe. „Chosen – Haus aus Asche“ ist mehr als nur eine spannende Romantasy – es ist ein modernes Märchen mit Haltung, Herz und Verstand. Ich bin begeistert und hätte am liebsten noch einen dritten Band. Absolute Leseempfehlung!