Profilbild von Buch_Elfe

Buch_Elfe

Lesejury Star
offline

Buch_Elfe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buch_Elfe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2025

Das Ende einer epischen Reise

Tale of the Heart Queen
0

Mit Tale of the Heart Queen findet die Ouranos-Reihe ihr großes Finale – und das auf über 600 Seiten, die emotional, dramatisch und überraschend alles vereinen, was diese Fantasy-Welt ausmacht. Nisha J. ...

Mit Tale of the Heart Queen findet die Ouranos-Reihe ihr großes Finale – und das auf über 600 Seiten, die emotional, dramatisch und überraschend alles vereinen, was diese Fantasy-Welt ausmacht. Nisha J. Tuli bringt zahlreiche lose Fäden zusammen, beantwortet offene Fragen und schafft es dabei, sowohl zu berühren als auch zu schockieren. Auch wenn nicht jede Wendung perfekt sitzt, bleibt dieses Finale in Erinnerung.
Handlung & Atmosphäre
Nach dem Cliffhanger aus Band 3 setzt die Handlung nahtlos an – temporeich, düster, emotional. Die Geschichte springt zwischen verschiedenen Perspektiven, teilweise mit Rückblicken, was zwar zur Tiefe beiträgt, aber stellenweise auch überladen wirken kann. Besonders im mittleren Teil zieht sich die Erzählung etwas, manche Szenen wirken wie ein zielloses Umherirren. Dennoch: Der rote Faden bleibt spürbar, und am Ende schließt sich der Kreis auf befriedigende Weise.
Figuren & Entwicklungen
Lor bleibt eine außergewöhnlich starke Protagonistin, die sowohl kämpferisch als auch verletzlich ist. Ihre Reise ist ebenso emotional wie politisch geprägt – und an ihrer Seite steht Nadir, dessen Entwicklung viele Leser*innen überrascht haben dürfte. Ihre Beziehung entfaltet sich in diesem Band endlich frei von alten Spannungen und entfaltet eine Tiefe, die in den Vorgängern oft fehlte. Auch Nebenfiguren wie Zerra und Herric erhalten Raum – nicht immer mit zufriedenstellenden Auflösungen, aber mit emotionalem Gewicht.
Themen & Tiefe
Politische Machtspiele, Verrat, Loyalität, Liebe – der vierte Band führt alle zentralen Themen der Reihe konsequent weiter. Besonders gelungen ist die Vielschichtigkeit der Figuren, die trotz mancher überspitzter Handlungen glaubwürdig bleiben. Kritik verdient hingegen die Integration einiger Szenen, die nicht immer organisch wirken, darunter auch einzelne Spice-Elemente, die im Tonfall des Buchs deplatziert erscheinen.
Stil & Spannung
Tulis Schreibstil bleibt bildhaft und emotional, schafft es aber nicht durchgehend, die enorme Komplexität der Erzählung in Balance zu halten. Viele Perspektivwechsel erzeugen Tempo, können aber auch ermüden. Trotzdem gibt es immer wieder Szenen, die unter die Haut gehen – mit Momenten, die Tränen hervorrufen, und Twists, die überraschen. Gerade das letzte Drittel bringt einige unerwartete Wendungen, die für Gänsehaut sorgen.
Fazit
Tale of the Heart Queen ist ein finales Abenteuer voller Emotionen, politischer Intrigen und innerer Konflikte. Nicht jede Wendung überzeugt, und manche Längen bremsen den Lesefluss – aber das emotionale Gewicht, die Charakterentwicklung und das konsequente Worldbuilding machen diesen Band zu einem würdigen Abschluss.
Wer die Reihe bis hierhin verfolgt hat, wird belohnt – mit einem Ende, das nicht perfekt, aber tief berührend ist.

Veröffentlicht am 12.09.2025

Herzflattern in Tennessee

Feels like Butterflies
0

Schon nach wenigen Seiten war klar: Feels like Butterflies macht seinem Titel alle Ehre. Die Geschichte rund um Charlie und Nate hat mich sofort abgeholt und mitgenommen in ein Kleinstadt-Setting voller ...

Schon nach wenigen Seiten war klar: Feels like Butterflies macht seinem Titel alle Ehre. Die Geschichte rund um Charlie und Nate hat mich sofort abgeholt und mitgenommen in ein Kleinstadt-Setting voller Sommerflair, zarter Gefühle und leiser Zwischentöne.
Ann-Kathrin Falkenberg gelingt mit ihrem Debüt ein zauberhafter Reihenauftakt, der trotz ruhiger Töne emotional berührt. Der Schreibstil ist flüssig, atmosphärisch und gleichzeitig so leichtfüßig, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Besonders schön: Die Kapitel wechseln zwischen Charlies und Nates Perspektive, was ihrer Geschichte mehr Tiefe verleiht und viele kleine Momente besonders greifbar macht.
Die Schmetterlingsfarm als Setting ist einfach nur traumhaft – bildlich, liebevoll und detailreich beschrieben. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass dieser Ort noch mehr Raum einnimmt, denn die Verbindung zwischen Natur, Neuanfang und zartem Liebesgefühl hätte dort noch weiter aufblühen können.
Charlie ist eine Protagonistin, die mit Herz, Kamera und einer ordentlichen Portion Selbstironie überzeugt. Nate dagegen entwickelt sich mit jeder Seite weiter – vom verschlossenen Einzelgänger zum authentischen Love Interest, der nicht nur durch Charlies Art, sondern auch durch sein Umfeld langsam auftaut. Die Dynamik zwischen den beiden ist voller knisternder Spannung, aber angenehm unaufgeregt – ganz so, wie man es sich für eine Cozy Romance wünscht.
Natürlich bringt jede*r sein eigenes Päckchen mit, und nicht jedes Geheimnis wird sofort gelüftet. Das sorgt für Momente der Unsicherheit und des Zögerns – aber auch für echtes Mitfiebern. Einige Nebenfiguren, besonders Charlies Eltern, blieben für mich noch etwas blass, doch gerade weil es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, freue ich mich darauf, sie in den Folgebänden besser kennenzulernen.
Obwohl sich die Geschichte eher langsam entfaltet und weniger auf große Dramatik setzt, blieb ich bis zum Ende mit einem warmen Gefühl zurück. Eine ruhige, aber dennoch intensive Liebesgeschichte – wie ein Sommerwind, der sanft durchs Herz streicht.
Ich freue mich sehr auf Band 2 der Tennessee Dreams-Reihe – denn dieser Auftakt war ein echtes Wohlfühlhighlight mit ganz viel Herzflattern.

Veröffentlicht am 12.09.2025

ein temporeicher Auftakt mit Tiefgang

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
0

Mit Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss gelingt Anna Benning ein atemberaubender Einstieg in eine dystopisch-fantastische Welt, die in ihrer Komplexität ebenso überzeugt wie in ihrer Emotionalität. ...

Mit Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss gelingt Anna Benning ein atemberaubender Einstieg in eine dystopisch-fantastische Welt, die in ihrer Komplexität ebenso überzeugt wie in ihrer Emotionalität. Was als klassisches Auswahlrennen beginnt, entfaltet sich schnell zu einem packenden Konflikt zwischen Wahrheit, Vorurteil und persönlicher Verantwortung.
Im Mittelpunkt steht Elaine, eine junge Vortexläuferin in Ausbildung, die nur eines will: das große Vortexrennen bestehen und endlich dazugehören. Doch ihre Reise verläuft anders als geplant – ein Zwischenfall weckt Kräfte in ihr, die nicht nur ihre Sicht auf die Welt infrage stellen, sondern auch das Machtgefüge der Gesellschaft erschüttern. Gemeinsam mit einer Handvoll Verbündeter, darunter der charismatische und zunächst feindselige Bale, muss sie sich einer Wahrheit stellen, die tiefer geht als jede politische Parole.
Besonders beeindruckend ist die Konstruktion des Weltenbaus: Nach einem globalen Ereignis haben sich Mensch und Materie vermengt – es entstehen sogenannte „Vermengte“, Wesen mit besonderen Fähigkeiten, die von der Gesellschaft gefürchtet und systematisch unterdrückt werden. Die Läufer des Kuratoriums sollen sie aufspüren und isolieren. Doch Benning erzählt nicht eindimensional. Vielmehr zeichnet sie ein differenziertes Bild einer Gesellschaft im Umbruch, in der Kontrolle und Angst mächtiger sind als Mitgefühl – ein Thema, das erschreckend aktuell anmutet.
Die Figuren wachsen einem dabei schnell ans Herz: Elaine überzeugt durch Entschlossenheit und Selbstzweifel zugleich, während Luka mit seiner unkonventionellen Art und seiner inneren Zerrissenheit berührt. Die Liebesgeschichte zwischen Elaine und Bale entwickelt sich eher im Hintergrund, punktet aber durch Tiefe und eine glaubwürdige Entwicklung – angenehm zurückhaltend, aber dennoch mitreißend.
Der Schreibstil ist temporeich, bildhaft und treffsicher. Actionreiche Passagen wechseln sich ab mit emotionalen und politischen Momenten, ohne an Spannung zu verlieren. Besonders gelungen: die Vortexsprünge selbst – sie sind nicht nur technische Spielereien, sondern tragen zur inneren Entwicklung der Figuren bei. Auch das Thema Vorurteile wird sensibel, aber deutlich verarbeitet und regt zum Nachdenken an.
Kurzum: Vortex ist ein durchdachter, rasanter Reihenauftakt mit Sogwirkung. Wer sich auf diese energiegeladene, klug konstruierte Welt einlässt, wird mit einer vielschichtigen Geschichte voller Fragen nach Gerechtigkeit, Identität und dem Mut zur Wahrheit belohnt. Ein Debüt, das Lust auf mehr macht – zum Glück gibt es Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 12.09.2025

Ein Sommer voller Sehnsucht, Zweifel und zweiter Chancen

Whispers like Summer Nights
0

Zurück in Hazelwood – und es fühlt sich an, als hätte man nie aufgehört, dort zu sein. Whispers like Summer Nights ist nicht nur die Fortsetzung der Tennessee Dreams-Reihe, sondern eine gefühlvolle Reise ...

Zurück in Hazelwood – und es fühlt sich an, als hätte man nie aufgehört, dort zu sein. Whispers like Summer Nights ist nicht nur die Fortsetzung der Tennessee Dreams-Reihe, sondern eine gefühlvolle Reise zu alten Wunden, verlorenen Träumen und der leisen Hoffnung, dass manche Verbindungen stärker sind als alles, was dazwischenkommt.
Im Mittelpunkt stehen diesmal Amber und Caleb – das einstige Highschool-Traumpaar, das längst keines mehr ist. Sechs Monate nach seinem plötzlichen Verschwinden steht Caleb plötzlich wieder vor Amber. Ohne Vorwarnung. Ohne Erklärung. Und obwohl sie ihn nie vergessen konnte, ist das Vertrauen tief erschüttert. Was folgt, ist keine klassische Second-Chance-Romance – sondern eine Annäherung voller Ecken, Kanten und Emotionen.
Ann-Kathrin Falkenberg schafft es erneut, die Magie von Hazelwood greifbar zu machen. Die Schmetterlingsfarm, das Grill-Restaurant der Rivers, das bevorstehende Country-Festival – all das bildet die liebevoll gezeichnete Kulisse für eine Geschichte, die nicht durch große Dramen, sondern durch Zwischentöne besticht. Besonders stark: Die wechselnde Erzählperspektive zwischen Amber und Caleb. So werden beide Seiten ihrer gemeinsamen Geschichte sichtbar – samt aller Ängste, Hoffnungen und unausgesprochenen Gedanken.
Caleb ist kein perfekter Charakter – und gerade das macht ihn glaubwürdig. Seine Unsicherheit, sein aufrichtiges Bemühen, Dinge wieder gut zu machen, seine Sehnsucht nach Vergebung: All das macht ihn zu jemandem, der berührt. Amber hingegen will stark sein, niemandem zur Last fallen – und verliert dabei fast sich selbst. Es ist berührend zu sehen, wie beide lernen, sich wieder einander zu nähern, ohne sich selbst dabei aufzugeben.
Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar – manchmal leise, manchmal hitzig, aber nie überzogen. Und obwohl es Momente gab, in denen ich beide am liebsten geschüttelt hätte, habe ich gleichzeitig jede ihrer Unsicherheiten nachvollziehen können.
Auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte: Ambers Mutter, die nicht hinter die Fassade ihrer Tochter blickt; Rita, die für jeden einen Spruch parat hat; und natürlich das Kleinstadt-Feeling, das einen wie eine warme Decke umhüllt.
Falkenbergs Schreibstil ist erneut ein Highlight – ruhig, aber intensiv, atmosphärisch und voller Gefühl. Es ist eines dieser Bücher, das leise beginnt, sich dann aber tief ins Herz schleicht. Eine Geschichte über zweite Chancen, das Wagnis der Verletzlichkeit und die Erkenntnis, dass Liebe manchmal genau da wieder beginnt, wo man sie verloren glaubte.
Ein würdiger zweiter Band – und ein Versprechen darauf, dass Hazelwood noch viele Geschichten zu erzählen hat.

Veröffentlicht am 12.09.2025

ein Liebesroman, der unter die Haut geht

Gentle Heart
0

Mit Gentle Heart führt Mona Kasten ihre Scarlett Luck-Reihe fort und schenkt diesmal Ashley und Logan die Bühne. Während die Vorgängerbände vor allem die Banddynamik und Adams Geschichte in den Fokus rückten, ...

Mit Gentle Heart führt Mona Kasten ihre Scarlett Luck-Reihe fort und schenkt diesmal Ashley und Logan die Bühne. Während die Vorgängerbände vor allem die Banddynamik und Adams Geschichte in den Fokus rückten, erleben wir hier eine stillere, aber ebenso intensive Liebesgeschichte, die zeigt, dass Heilung Zeit braucht – und Liebe manchmal gerade in den leisen Momenten entsteht.
Ashley Cruz, erfolgreiche Sängerin und Schauspielerin, versucht nach einer toxischen Beziehung und einer öffentlichen Trennung wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Sie möchte neu anfangen, ihr Leben selbstbestimmt gestalten und sich nicht länger von Schlagzeilen definieren lassen. In dieser verletzlichen Phase begegnet sie Logan Buckley, dem Gitarristen von Scarlett Luck. Er ist anders als die Männer, die Ashley bisher kennengelernt hat – sensibel, zurückhaltend, geduldig. Gemeinsam beschließen sie, sich nur auf eine unverbindliche Freundschaft mit Vorzügen einzulassen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird, dass Gefühle sich nicht an Absprachen halten.
Mona Kasten erzählt diese Entwicklung mit viel Feingefühl. Zwischen Ashley und Logan entstehen keine lauten, dramatischen Explosionen, sondern eine langsame Annäherung, getragen von Gesprächen, Blicken und gegenseitigem Verständnis. Dabei gelingt es der Autorin, beiden Figuren ihre ganz eigene Tiefe zu verleihen. Ashley schwankt zwischen Selbstschutz und Sehnsucht, während Logan nach den Ereignissen aus Fragile Heart selbst mit inneren Dämonen kämpft. Ihre Beziehung lebt von genau dieser Spannung: Zwei Menschen, die verletzt wurden, finden Schritt für Schritt wieder Vertrauen.
Stark ist vor allem die Darstellung psychischer Themen. Die Triggerwarnung zu Beginn ist berechtigt, denn Gentle Heart spricht offen über Selbstwert, Angst und den Druck der Öffentlichkeit. Mona Kasten behandelt diese Aspekte nicht oberflächlich, sondern mit einer Ernsthaftigkeit, die berührt. Musik dient dabei immer wieder als Ausdrucksmittel – eine Sprache, die Gefühle transportiert, wo Worte fehlen.
Auch der Schreibstil überzeugt. Ruhig, atmosphärisch und voller Intensität lässt er die Leser:innen tief in Ashleys und Logans Innenwelt eintauchen. Das Setting der Musikbranche ist weniger Glamour als vielmehr Spiegel einer Welt, die ständig urteilt – und in der echte Nähe umso wertvoller ist. Besonders gelungen sind die kleinen, intimen Szenen: ein vertrautes Gespräch im Studio, eine Geste hinter der Bühne, Momente, die von Ehrlichkeit leben.
Obwohl Gentle Heart eigenständig funktioniert, entfaltet es für Leser:innen der gesamten Reihe eine besondere Wirkung: Man trifft vertraute Gesichter wieder, ohne dass sie die Handlung dominieren. Der Fokus liegt konsequent auf Ashley und Logan – und genau das macht diesen Band so stark.
Fazit:
Gentle Heart ist kein lautes, dramatisches Rockstar-Märchen, sondern eine zarte, tiefgründige Geschichte über Heilung, Selbstfindung und die Kraft einer Liebe, die sich Zeit nimmt. Ein Buch, das leise beginnt, sich langsam entfaltet und am Ende intensiv nachhallt. Wer die Reihe liebt oder gefühlvolle, ehrliche New-Adult-Romane sucht, wird hier ein Highlight finden.