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Veröffentlicht am 21.07.2025

ein Herzensbuch mit Tiefe, Kanten und ganz viel Gefühl

Preston Brothers, Band 2 - Losing Logan
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Jay McLean hat es wieder getan – mit Losing Logan schenkt sie uns eine tief berührende Geschichte, die genauso viel Herz, Schmerz und Hoffnung enthält wie Band 1, Loving Lucas, und doch einen völlig eigenen ...

Jay McLean hat es wieder getan – mit Losing Logan schenkt sie uns eine tief berührende Geschichte, die genauso viel Herz, Schmerz und Hoffnung enthält wie Band 1, Loving Lucas, und doch einen völlig eigenen Ton trifft.
Im Zentrum steht diesmal Logan, das mittlere der sieben Preston-Kinder – impulsiv, laut, rebellisch, und doch so viel mehr als der typische Bad Boy. Und dann ist da Aubrey, neu in der Stadt, mit einem kleinen Papeterie-Laden, einer Vergangenheit, die sie lieber verschweigt, und einer Haltung, die niemand so schnell ins Wanken bringt. Zwei Welten, die aufeinanderprallen – und sich vielleicht gerade deshalb so dringend brauchen.
Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mittendrin im Chaos der Prestons – dieser liebenswerten, lauten, unvollkommen perfekten Familie, die ich schon aus Band 1 ins Herz geschlossen habe. Doch Logan ist nicht Lucas. Seine Geschichte ist dunkler, zerklüfteter. Während Lucas versucht zu halten, was ihm bleibt, scheint Logan eher zu verdrängen, was er fühlt. Und genau da beginnt diese Geschichte zu leuchten.
Denn Losing Logan ist keine einfache Lovestory. Es ist ein tiefgründiger New Adult Roman über Verlust, Identität und die leise Hoffnung, dass jemand den Teil von dir sieht, den du selbst versteckst. Jay McLean erzählt in abwechselnden Perspektiven von Logan und Aubrey – und gerade dieser doppelte Blick macht es möglich, sich beiden ganz nah zu fühlen.
Aubrey ist dabei nicht nur Love Interest, sondern ein echtes Gegengewicht: sensibel, ein wenig schräg, voller Wärme – aber auch gezeichnet von dem, was sie hinter sich lassen wollte. Sie versucht sich ein Leben aufzubauen, mit einem Laden, der kaum läuft, einer Freundin, die mehr Drama als Halt bringt, und einem Herzen, das längst mehr fühlt, als es sollte.
Und Logan? Sein Schmerz sitzt tiefer, als man anfangs denkt. Jay McLean lässt uns nur stückweise hinter seine Fassade blicken – bis die Erinnerungen ihn einholen, bis klar wird, warum er nicht schlafen will, warum er wegläuft, warum er zu Drogen greift. Das Puzzle setzt sich nur langsam zusammen – aber genau das macht diesen Roman so stark.
Was mich besonders beeindruckt hat:
Wie echt sich alles anfühlt.
Wie vielschichtig Logan gezeichnet ist – fernab vom Klischee.
Wie sich zwischen ihm und Aubrey eine Verbindung entwickelt, die mehr ist als körperliche Anziehung.
Wie subtil, aber kraftvoll die Themen psychische Gesundheit, Trauma und Selbstwert behandelt werden.
Und natürlich: Die Prestons. Ob Lachlan, der Aubrey mit seinem Zeichenblock besucht, Lucy, die einzige Schwester, oder Dad Preston, der nie perfekt war, aber immer präsent ist – es ist diese Familie, die einen auffängt, wenn es weh tut.
Der Schreibstil ist – wie schon im ersten Band – atmosphärisch, direkt, manchmal witzig, oft poetisch, aber nie kitschig. Die Dialoge haben Biss, die Emotionen Tiefe, die Plotwendungen überraschen. Besonders im letzten Drittel hat mich das Buch nicht mehr losgelassen – und ja, da war auch wieder diese Träne, die plötzlich über die Wange lief.

Fazit: Losing Logan ist kein einfaches Buch – aber eines, das bleibt. Jay McLean schreibt über Menschen, die kaputt sind, aber trotzdem lieben können. Über Schmerz, der uns verändert, aber auch näher bringt. Über Familien, die nicht perfekt, aber genau deshalb so wichtig sind.
Für mich: ein Herzensbuch mit Tiefe, Kanten und ganz viel Gefühl.

Veröffentlicht am 21.07.2025

Wenn Freundschaft zu Liebe wird – und das Leben dazwischenfunkt

Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas
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Ein Buch, das mich komplett mitgerissen hat – voller Gefühl, voller Wärme, aber auch voller Schmerz. Loving Lucas erzählt keine perfekte Lovestory, sondern eine, die mitten ins Herz trifft – mit all den ...

Ein Buch, das mich komplett mitgerissen hat – voller Gefühl, voller Wärme, aber auch voller Schmerz. Loving Lucas erzählt keine perfekte Lovestory, sondern eine, die mitten ins Herz trifft – mit all den Unsicherheiten, Verlusten und Missverständnissen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.
Im Mittelpunkt stehen Lucas Preston und Laney Sanders. Zwei Menschen, die sich seit ihrer Kindheit kennen, die durch tiefe Freundschaft verbunden sind – und doch immer wieder um Worte ringen, wenn es um ihre Gefühle füreinander geht. Diese jahrelange Nähe, die sich irgendwann in etwas Größeres verwandelt, ist so greifbar beschrieben, dass man das Knistern zwischen den Zeilen förmlich spüren kann.
Lucas ist nicht einfach der „love interest“ – er ist großer Bruder, Alltagsheld, Verantwortungsträger, emotional aufgewühlt und gleichzeitig stark. Er trägt viel auf seinen Schultern – nach dem Tod seiner Mutter kümmert er sich liebevoll um seine fünf jüngeren Geschwister. Seine Liebe zu Laney ist leise, tief und zurückhaltend – und gerade das macht sie so glaubwürdig.
Laney wiederum wächst einem direkt ans Herz. Sie hat in der chaotisch-liebenswerten Preston-Familie ein Zuhause gefunden, das ihr anderswo fehlt. Ihre Verletzlichkeit, ihre innere Zerrissenheit, aber auch ihre Stärke machen sie zu einer authentischen Protagonistin. Vor allem der Handlungsstrang um Cooper hat mich emotional sehr berührt – und teilweise einfach nur sprachlos zurückgelassen.
Jay McLean hat einen wunderbar einfühlsamen Schreibstil. Die Kapitel aus wechselnder Perspektive (Lucas & Laney) ermöglichen tiefe Einblicke in das Innenleben beider Figuren – und besonders die emotionale Entwicklung, der Zwiespalt zwischen Nähe und Distanz, ist extrem gut nachvollziehbar. Ich habe mitgefiebert, gelitten, gehofft – und mehr als einmal innegehalten, weil mich einzelne Szenen so tief berührt haben.
Was das Buch für mich aber wirklich besonders macht, ist das Familiengefühl. Die Prestons sind laut, chaotisch, liebevoll und einfach zum Verlieben. Jeder Bruder hat seinen eigenen Charakter, man spürt sofort, dass da noch viele tolle Geschichten warten. Und mittendrin Laney – als Freundin, Vertraute, fast wie eine Schwester – und doch mehr. Diese Verbundenheit ist ein echtes Herzstück der Geschichte.

Fazit: Loving Lucas ist mehr als nur eine süße Jugendromanze – es ist eine emotionale Achterbahnfahrt über erste Liebe, tiefe Freundschaft, familiären Zusammenhalt und persönliche Heilung. Ein Buch, das bleibt – und auf wunderbare Weise den Weg für weitere Geschichten der Preston-Brüder ebnet. Ich freue mich schon jetzt auf Band 2.
Absolute Leseempfehlung für alle, die Charaktertiefe, starke Emotionen und große Geschichten im Kleinen lieben.

Veröffentlicht am 21.07.2025

Die Scherben des Glücks

Preston Brothers, Band 3 - Leaving Leo
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Mit Leaving Leo gelingt Jay McLean ein leiser, dafür umso kraftvollerer Abschluss der Preston-Brothers-Trilogie – und mein persönlicher Lieblingsband der Reihe. Während die ersten beiden Bücher mit emotionalem ...

Mit Leaving Leo gelingt Jay McLean ein leiser, dafür umso kraftvollerer Abschluss der Preston-Brothers-Trilogie – und mein persönlicher Lieblingsband der Reihe. Während die ersten beiden Bücher mit emotionalem Witz, lauten Familienmomenten und Bad-Boy-Charme begeisterten, schlägt der finale Band eine nachdenklichere, tiefere Richtung ein – und entfaltet genau darin seine ganze Stärke.

Inhalt und Figuren: Im Mittelpunkt steht Leo, der in den Vorgängerbänden stets der ruhige Bruder im Hintergrund war. Ein stiller Beobachter, der lieber liest, als sich Gehör zu verschaffen – obwohl er mit Legasthenie kämpft. Sein Charakter wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, doch in diesem Band zeigt sich seine Komplexität: Loyal, feinfühlig und von Selbstzweifeln geplagt. An seiner Seite steht Mia, Tochter der einstigen Nanny der Prestons. Ihre Kindheit war geprägt von emotionaler Vernachlässigung – die Sommer bei den Prestons wurden zu einem Zufluchtsort, bis auch dort Verletzungen folgten. Zwischen ihr und Leo entwickelt sich zunächst eine zarte Freundschaft, dann eine tiefere Verbindung – doch Missverständnisse, unausgesprochene Worte und alte Wunden reißen sie wieder auseinander.

Erzählweise und Thematik: Jay McLean erzählt Mias und Leos Geschichte über fast ein Jahrzehnt hinweg – in vier Teilen, wechselnden Perspektiven und mit spürbarer erzählerischer Reife. Die Handlung beginnt zurückhaltend, nimmt sich Zeit für innere Prozesse und lässt die Leser:innen langsam in das Innenleben beider Protagonist:innen eintauchen. Besonders beeindruckend ist die Art, wie hier mit Themen wie emotionalem Missbrauch, Selbstwert, familiärem Druck und der (fehlenden) Fähigkeit, sich mitzuteilen, umgegangen wird. Leaving Leo konfrontiert – aber ohne zu erdrücken. Stattdessen webt sich durch das gesamte Buch ein leiser Hoffnungston, der nie ganz verloren geht.

Stil und Atmosphäre: Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, aber reflektierter als in den vorherigen Bänden. Statt impulsiver Schlagabtäusche gibt es hier zarte Dialoge, unausgesprochene Gefühle und ein fast poetisches Ineinandergreifen von Schmerz und Zuneigung. Das ländliche Setting – Tatas Haus, das Diner, die Radtouren zum Wasserturm – verleiht der Geschichte eine intime, fast magische Ruhe.

Fazit: Leaving Leo ist nicht nur ein gelungener Abschluss der Reihe, sondern ein eindringlicher Coming-of-Age-Roman über das Erwachsenwerden, zweite Chancen und die Kraft des Verstehens. Jay McLean zeigt, dass die leisen Geschichten oft die berührendsten sind. Ein Buch voller Schmerz, Liebe, Vergebung – und der Erkenntnis, dass manchmal das größte Wagnis darin besteht, die eigenen Gefühle auszusprechen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2025

Ein Tanz in Flammen und Schatten

No Matter Why
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Mit „No Matter Why“ beendet Sarah Stankewitz ihre Love Burns-Reihe – und legt zugleich den emotionalsten Band der Trilogie vor. Im Zentrum stehen dieses Mal Jewel und Isaiah, zwei Figuren, die kaum unterschiedlicher ...

Mit „No Matter Why“ beendet Sarah Stankewitz ihre Love Burns-Reihe – und legt zugleich den emotionalsten Band der Trilogie vor. Im Zentrum stehen dieses Mal Jewel und Isaiah, zwei Figuren, die kaum unterschiedlicher sein könnten – und doch auf erschütternde Weise zueinander finden.
Isaiah kennt man bereits als ruhigen, verantwortungsbewussten großen Bruder aus den vorherigen Bänden. In diesem finalen Teil bekommt er nun seine eigene Bühne – und überzeugt auf ganzer Linie: Als Feuerwehrmann mit tragischer Vergangenheit trägt er die Last des Verlusts ebenso wie den Anspruch, anderen zu helfen. Jewel hingegen ist laut, kantig, zerrissen – eine Figur mit scharfen Ecken, deren wahres Inneres sich erst nach und nach offenbart. Beide sind gezeichnet – er vom Tod des Vaters, sie von einem Leben, das selten fair war. Doch zwischen den beiden entsteht etwas, das sich nicht aufhalten lässt: eine Verbindung, roh und zerbrechlich zugleich.
Sarah Stankewitz gelingt es auch diesmal, ein feinfühliges Porträt zweier verletzter Seelen zu zeichnen, die lernen, sich gegenseitig Halt zu geben – ohne dabei in Klischees zu verfallen. Besonders hervorzuheben ist die Art, wie sich die Beziehung zwischen Jewel und Isaiah entfaltet: nicht kitschig, sondern intensiv, voller Reibung, Zweifel und leiser Heilung. Man spürt förmlich, wie sich die beiden Stück für Stück ihre Narben zeigen – und wie tief sie sich berühren, ohne es sofort zu wollen.
Auch stilistisch bleibt die Autorin ihrer Linie treu: atmosphärisch dicht, emotional aufgeladen, mal zärtlich, mal wild. Das Kleinstadt-Setting Blossom Lake bietet dafür erneut den perfekten Rahmen – vertraut, aber nicht langweilig. Die wechselnde Ich-Perspektive erlaubt tiefe Einblicke in beide Innenwelten, ohne den Lesefluss zu stören. Kleine Rückblicke auf die Vorgängerbände sorgen für ein stimmiges Ganzes, ohne neue Leser*innen zu überfordern.

Fazit: „No Matter Why“ ist mehr als nur ein Liebesroman – es ist eine Geschichte über Schuld, Selbstfindung und Vergebung. Ein leiser Abschied von Blossom Lake, der nachhallt. Wer auf der Suche nach einer gefühlvollen, aber nicht kitschigen Liebesgeschichte mit Tiefe ist, findet hier ein echtes Herzensbuch. Ein würdiges Finale – bittersüß, mutig und bewegend.

Veröffentlicht am 08.06.2025

ein Kronleuchter und eine Fackel

To Tempt a God
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„To tempt a God“ von Anna Benning ist eine atemberaubende Mischung aus Götter-Fantasy und Romance, erschienen im Fischer Sauerländer Verlag. Bereits die hochwertige, gebundene Ausgabe mit dreiseitigem ...

„To tempt a God“ von Anna Benning ist eine atemberaubende Mischung aus Götter-Fantasy und Romance, erschienen im Fischer Sauerländer Verlag. Bereits die hochwertige, gebundene Ausgabe mit dreiseitigem Farbschnitt und goldfarbenem Cover unter Schutzumschlag hat mich sofort verzaubert – ein echtes Highlight im Regal!
Der Klappentext hat mich direkt gecatcht, und obwohl es mein erstes Buch von Anna Benning war, steht für mich fest: Ich werde ab jetzt jedes Buch von ihr lesen! Ihr Schreibstil ist fesselnd, bildlich, emotional und wahnsinnig atmosphärisch. Ich war ab der ersten Seite komplett in die Geschichte versunken.
Im Zentrum steht die Protagonistin Aurora, ein Mensch in der von Göttern regierten Welt Silver City. Als sogenannte Valet wird sie zur Arbeitskraft für die Götter berufen – ein Schicksal, das sie nicht freiwillig wählt. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, was mir besonders gefallen hat, da man Auroras emotionale Reise so intensiv miterlebt. Ich habe mit ihr geweint, geflucht, gelacht, gehofft und mich verliebt.
Die Geschichte lebt von spannenden Twists, einem faszinierenden Weltenbau und der komplexen Dynamik zwischen Aurora und den Göttern – allen voran mit einer gewissen Figur, die ganz klar das Enemies-to-Lovers- und Forced-Proximity-Trope bedient. Und ja: Götter sind verdammt heiß!
Der Aufbau der Göttergesellschaft, die Struktur Silver Citys und das Geheimnisvolle dieser Welt wurden genial verwoben. Es gab Wendungen, mit denen ich nie gerechnet hätte – und das Ende hat mich einfach umgehauen. Jetzt heißt es warten auf Band 2, aber bis dahin werde ich definitiv die anderen Bücher von Anna Benning verschlingen.
Fazit: Ein absolutes Highlight für alle Fans von Göttern, Spannung und Slow-Burn-Romance – 5 Sterne!