ein Herzensbuch mit Tiefe, Kanten und ganz viel Gefühl
Preston Brothers, Band 2 - Losing LoganJay McLean hat es wieder getan – mit Losing Logan schenkt sie uns eine tief berührende Geschichte, die genauso viel Herz, Schmerz und Hoffnung enthält wie Band 1, Loving Lucas, und doch einen völlig eigenen ...
Jay McLean hat es wieder getan – mit Losing Logan schenkt sie uns eine tief berührende Geschichte, die genauso viel Herz, Schmerz und Hoffnung enthält wie Band 1, Loving Lucas, und doch einen völlig eigenen Ton trifft.
Im Zentrum steht diesmal Logan, das mittlere der sieben Preston-Kinder – impulsiv, laut, rebellisch, und doch so viel mehr als der typische Bad Boy. Und dann ist da Aubrey, neu in der Stadt, mit einem kleinen Papeterie-Laden, einer Vergangenheit, die sie lieber verschweigt, und einer Haltung, die niemand so schnell ins Wanken bringt. Zwei Welten, die aufeinanderprallen – und sich vielleicht gerade deshalb so dringend brauchen.
Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mittendrin im Chaos der Prestons – dieser liebenswerten, lauten, unvollkommen perfekten Familie, die ich schon aus Band 1 ins Herz geschlossen habe. Doch Logan ist nicht Lucas. Seine Geschichte ist dunkler, zerklüfteter. Während Lucas versucht zu halten, was ihm bleibt, scheint Logan eher zu verdrängen, was er fühlt. Und genau da beginnt diese Geschichte zu leuchten.
Denn Losing Logan ist keine einfache Lovestory. Es ist ein tiefgründiger New Adult Roman über Verlust, Identität und die leise Hoffnung, dass jemand den Teil von dir sieht, den du selbst versteckst. Jay McLean erzählt in abwechselnden Perspektiven von Logan und Aubrey – und gerade dieser doppelte Blick macht es möglich, sich beiden ganz nah zu fühlen.
Aubrey ist dabei nicht nur Love Interest, sondern ein echtes Gegengewicht: sensibel, ein wenig schräg, voller Wärme – aber auch gezeichnet von dem, was sie hinter sich lassen wollte. Sie versucht sich ein Leben aufzubauen, mit einem Laden, der kaum läuft, einer Freundin, die mehr Drama als Halt bringt, und einem Herzen, das längst mehr fühlt, als es sollte.
Und Logan? Sein Schmerz sitzt tiefer, als man anfangs denkt. Jay McLean lässt uns nur stückweise hinter seine Fassade blicken – bis die Erinnerungen ihn einholen, bis klar wird, warum er nicht schlafen will, warum er wegläuft, warum er zu Drogen greift. Das Puzzle setzt sich nur langsam zusammen – aber genau das macht diesen Roman so stark.
Was mich besonders beeindruckt hat:
Wie echt sich alles anfühlt.
Wie vielschichtig Logan gezeichnet ist – fernab vom Klischee.
Wie sich zwischen ihm und Aubrey eine Verbindung entwickelt, die mehr ist als körperliche Anziehung.
Wie subtil, aber kraftvoll die Themen psychische Gesundheit, Trauma und Selbstwert behandelt werden.
Und natürlich: Die Prestons. Ob Lachlan, der Aubrey mit seinem Zeichenblock besucht, Lucy, die einzige Schwester, oder Dad Preston, der nie perfekt war, aber immer präsent ist – es ist diese Familie, die einen auffängt, wenn es weh tut.
Der Schreibstil ist – wie schon im ersten Band – atmosphärisch, direkt, manchmal witzig, oft poetisch, aber nie kitschig. Die Dialoge haben Biss, die Emotionen Tiefe, die Plotwendungen überraschen. Besonders im letzten Drittel hat mich das Buch nicht mehr losgelassen – und ja, da war auch wieder diese Träne, die plötzlich über die Wange lief.
Fazit: Losing Logan ist kein einfaches Buch – aber eines, das bleibt. Jay McLean schreibt über Menschen, die kaputt sind, aber trotzdem lieben können. Über Schmerz, der uns verändert, aber auch näher bringt. Über Familien, die nicht perfekt, aber genau deshalb so wichtig sind.
Für mich: ein Herzensbuch mit Tiefe, Kanten und ganz viel Gefühl.