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Buchkathi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2023

Wenn das Gute, Erlebnisreiche so nah liegt

Bergisches Land - HeimatMomente
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Wenn ich in den Urlaub fahre und so richtig begeistert von der Urlaubsregion bin, dann frage ich mich immer, ob die Einheimischen dort auch noch so empfänglich für die Sehenswürdigkeiten oder für die schöne ...

Wenn ich in den Urlaub fahre und so richtig begeistert von der Urlaubsregion bin, dann frage ich mich immer, ob die Einheimischen dort auch noch so empfänglich für die Sehenswürdigkeiten oder für die schöne Natur sind. Mir erscheint es dann meistens logisch, dass sie das ja sein müssen, weil es mir ja schließlich auch so gut gefällt.
Dass das vermutlich nicht ganz zutreffen kann, ist mir beim Schmökern in diesem kleinen Reiseführer über das Bergische Land aufgefallen. Denn dieses Fleckchen Erde liegt wirklich nicht weit von meiner Haustür entfernt und ich kannte fast keines der beschriebenen Mikroabenteuer. Ich war also augenscheinlich nicht empfänglich für das Schöne in meiner Nähe. Also habe ich mir die Zeit für dieses Büchlein genommen und war begeistert davon, was das Bergische Land in meiner unmittelbaren Nähe zu bieten hat. Die Sehenswürdigkeiten und Landschaften werden nach den jeweiligen Kreisen, in denen sie liegen zu Kapiteln zusammengefasst. So kann man sich schöne Routen überlegen und je nach Lust und Laune direkt mehrere Ziele bei einem Ausflug ansteuern. Sie werden allesamt mit vielen bunten, anregenden Bildern präsentiert und mit nützlichen Tipps und Hinweisen versehen. Natürlich verweisen die meisten Beiträge für weiterführende Informationen direkt auf die jeweilige Internetseite der Sehenswürdigkeit und liefern die Internetadresse direkt mit.
Von Burgen und Schlössern, über Talsperren, bis hin zu Wanderungen über Industriebrücken oder der Fahrt auf einer echten Draisine ist wirklich alles dabei und für jeden Geschmack dürfte sich hier etwas finden lassen.
Wer sich also vom bergischen Land verzaubern lassen will, der ist hier genau richtig und kann in den ansprechenden, leicht verständlichen, aber sehr informativen Texten für sich herausfinden, was er am liebsten sehen möchte.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Schöne Bilder aber keine Rahmenhandlung

Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb
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Die Tiere im Wald unterstützen sich gegenseitig, trösten sich und sprechen sich Mut zu, wenn es einmal nicht so läuft. Diese Geschichte erzählt das Bilderbuch Du bist wunderbar – Ich hab dich immer lieb.
So ...

Die Tiere im Wald unterstützen sich gegenseitig, trösten sich und sprechen sich Mut zu, wenn es einmal nicht so läuft. Diese Geschichte erzählt das Bilderbuch Du bist wunderbar – Ich hab dich immer lieb.
So zeigt jede Doppelseite andere kleine Waldtiere, die sich gegenseitig ein paar liebe Worte sagen. Und obwohl der Klappentext genau das angekündigt, hatte ich erwartet, dass darum herum eine Geschichte gewoben wird. Ich hatte also mit einem oder mehreren tierischen Protagonisten gerechnet, die ein Abenteuer erleben und sich gegenseitig unterstützen und trösten, wenn sie in Schwierigkeiten geraten. Leider lag ich damit falsch und musste feststellen, dass es keine echte Geschichte gibt, sondern einfach nur verschiedene Tiere gezeigt werden, die sich etwas Nettes mit auf den Weg geben. Die Bilder dazu sind zwar sehr schön gestaltet, doch auch dort findet sich leider kein Hinweis auf eine Rahmenhandlung.
Daher wirkte das Buch auf mich wie eine bebilderte Sammlung an netten Sprüchen – fast wie ein Mut-Mach-Sprüche-Buch zum Verschenken. Wenn man es vor diesem Kontext betrachtet, hat es mir sogar ganz gut gefallen. Zum Vorlesen oder für Kinder würde ich es aber nicht weiterempfehlen, weil zumindest meine kleinen Leseratten immer fragen, warum macht die Maus das oder warum ist die Maus traurig und sie sich nicht mit einer fehlenden Gesamthandlung zufrieden geben.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Bedrückend, berührend, mitreißend – wahnsinnig gut geschrieben

Das einzige Kind
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Der kleine Djoko lebt 1939 mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte in den Wäldern Jugoslawiens. Seine Welt besteht aus einer harten Erziehung, der Angst vor Wölfen, aber auch der Liebe zu seinen Eltern ...

Der kleine Djoko lebt 1939 mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte in den Wäldern Jugoslawiens. Seine Welt besteht aus einer harten Erziehung, der Angst vor Wölfen, aber auch der Liebe zu seinen Eltern und den kleinen Streichen eines kleinen Jungen von vielleicht 3 Jahren. Doch als die Ustaschas beginnen, die Dörfer zu überfallen, zu morden und alles in Beschlag zu nehmen, was sich ihnen in den Weg stellt, beginnt Djokos Welt aus den Fugen zu geraten. Nacheinander verliert er all seine Bezugspersonen. Er begibt sich alleine auf die Flucht zuerst vor den Ustaschas, dann vor den Tschetniks, dann vor den Nazis und schließlich vor den Partisanen und den Besatzern. Immer wieder findet er einen guten Menschen, der sich ihm annimmt, ihn ein Stück seines Weges begleitet und ihm hilft. Doch immer wieder sterben diese und Djoko steht wieder mutterseelenalleine da. Der Schmerz und diese Angst, die Bezugsperson wieder zu verlieren, kann man selbst als Leser deutlich spüren.
Das Buch ist unfassbar spannend geschrieben und man kann es fast nicht aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, wie es mit dem kleinen Djoko weitergeht. Er ist so kindlich naiv und durch seine kindlichen Fragen ist es trotz des ernsten Themas manchmal sogar absurd lustig. Ich habe ihn bemitleidet und gleichzeitig bewundert, dass er immer wieder weiterkämpft. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass diese Erzählung auf einer wahren Geschichte beruht, kann man es gar nicht glauben. Es ist so unwirklich, dass das ein so kleiner Junge ausgehalten haben soll. Ganz besonders war für mich die Perspektive auf die Geschichte: Denn sie wird keineswegs von einem Erwachsenen und mit seinen Anmerkungen erzählt, sondern durch den kleinen Djoko. So sieht er in jedem, der ihm begegnet erstmal das Gute und hat gleichzeitig Angst. Dadurch fehlt zu Anfang jeder Szene die Bewertung, wie man jemanden einordnen soll und so bleibt die Spannung permanent hoch. Das führt natürlich auch dazu, dass die politische Situation und die geschichtlichen Ereignisse nicht eingeordnet werden. Genau das hat für mich eine Stimmung geschaffen, als würde ich selbst von Ereignis zu Ereignis getrieben, so wie sich vermutlich die damalige Bevölkerung gefühlt haben muss, die ja auch nie den Gesamtkontext mitgeliefert bekamen.
Auch Djokos Perspektive auf den Konflikt und den Krieg hat mir sehr gefallen. Denn er will einfach nur überleben und so sucht er sich seine Bezugspersonen frei von Nationalität und Seite des Krieges. Für ihn gibt es keine guten und keine bösen Menschen und er versteht einfach nicht, warum es überhaupt Krieg gibt. Und so kämpft er immer weiter und sorgt sich um seine Lieben.
Wahnsinnig mitreißende Emotionen und eine sehr bedrückende Stimmung machen das Buch absolut lesenswert, denn man wird als Leser nur so mitgerissen. Und auch, wenn es doch etwas brutal zugeht, ist es aus meiner Sicht absolut realitätsnah geschrieben. Dieses Buch ist ein Highlight für jeden Fan von historischen Romanen!

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Humorvoll das Beamtentum veralbert

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Woran denkt man, wenn jemand sagt, er oder sie ist Beamter? Vermutlich an die vielen Beamten-Klischees und an die Beamten-Witze. Dieser Vorurteile bedient sich auch das Buch rund um Conny, die ihren Alltag ...

Woran denkt man, wenn jemand sagt, er oder sie ist Beamter? Vermutlich an die vielen Beamten-Klischees und an die Beamten-Witze. Dieser Vorurteile bedient sich auch das Buch rund um Conny, die ihren Alltag auf dem Amt mit uns teilt.
Conny nimmt uns jeden Tag mit aufs Berliner Amt in ihr Frauenteam, von der sich jede einzelne nach und nach mit ihren doch sehr speziellen Charakterzügen vorstellt. Auf dem Amt erleben wir dann den Stress, die Kundengespräche, die Auszeiten, die Kantine und natürlich anschließend auch Connys Feierabend und ihre familiären Verhältnisse. Dabei werden die Klischees ganz überzogen in die Geschichte eingewoben und durch die Übertreibungen fand ich es unheimlich unterhaltsam.
Die Kapitel sind immer mit kleinen Geschichten in sich abgeschlossen und dabei ist nicht nur Conny, sondern auch die Absurdität der Szenen wirklich witzig. Ganz besonders gut gefällt mir auch der Berliner Dialekt, der in den Gesprächen verwendet wird. Das macht es nicht nur lustiger, sondern auch viel lebendiger.
Ich hatte viel Spaß beim Lesen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Einziger Kritikpunkt: Ich hätte gerne noch mehr lustige Kundengespräche gelesen und mehr über die Liebesgeschichte mit Hakan erfahren.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Kinder-Weihnachtsbuch mit dem besonderen Weihnachtsgefühl

Anouk und das Geheimnis der Weihnachtszeit (Anouk 3)
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Worum geht es eigentlich an Weihnachten wirklich? Um Geschenke eher nicht. Doch wie erklärt man Kindern den Sinn von Weihnachten so, dass sie es verstehen und die Geschenke vergessen? Wer sich da nicht ...

Worum geht es eigentlich an Weihnachten wirklich? Um Geschenke eher nicht. Doch wie erklärt man Kindern den Sinn von Weihnachten so, dass sie es verstehen und die Geschenke vergessen? Wer sich da nicht selbst um gestammelte Erklärungen bemühen will, kann die neuste Geschichte um Anouk von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay als Hörbuch nehmen.
Anouk ist ein kleines Mädchen, das bei ihren Eltern lebt und der echten Familie Maffay nachempfunden ist. Sie kann in ihren Träumen Geschichten erleben, in denen sie echten Menschen begegnet, mit ihnen Geheimnisse lüftet oder Probleme löst. Und ihre neusten Abenteuer spielen in der Adventszeit, in der ihre Geschichten das Geheimnis rund um Weihnachten lüften und zeigen sollen, wie man miteinander umgeht. Die Geschichten haben dadurch, dass Anouk sie im Traum erlebt und aus ihnen morgens immer ein kleines Mitbringsel in der Hand hält, etwas Magisches an sich, das Kinder verzaubert. Sie sind auch immer spannend und zugleich lehrreich, denn Anouk weiß bei weitem noch nicht alles und die Zuhörerkinder des Hörbuchs lernen so mit der unbedarften Anouk, die einfach bei allem nachfragt.
Zudem ist das Hörbuch gut unterteilt und jede Geschichte (Kapitel) kann auch einzeln gehört werden, sodass sich dieses Hörbuch wunderbar zum Einschlafen eignet. Besonders gut hat mir die Geschichte um den blinden kleinen Jungen gefallen, den Anouk im Zoo kennenlernt. Sie wirft ihre Berührungsängste über Bord und mit Anouk lernen die Zuhörer, das Handicaps einen keineswegs anders als andere machen. So wird der kleine Junge ihr Freund und Anouk hilft ihm dabei, dass auch all seine Klassenkameraden das in ihm erkennen, was er ist: Ein ganz normaler Junge, mit dem man ganz viel erleben und Spaß haben kann.
Und auch wenn die Geschichten sich im Kern um Weihnachten drehen, fand ich es in diesem Fall sehr erfrischend, dass weder die Geschenke, noch Weihnachtsmann und Christkind diese Geschichte dominieren, sondern das weihnachtliche Gefühl eher aus den besonderen Begegnungen kommt und aus dem, was Anouk aus ihnen lernt. Damit die Geschichten ihren tieferen Sinn entfalten und man mit den Kindern darüber sprechen kann, sollten die Zuhörerkinder zumindest im Vorschul- oder Grundschulalter sein.
Sehr schön umgesetzt mit einem bunten Potpourri an Weihnachtsgeschichten!

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