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Veröffentlicht am 18.02.2023

Ein unbändiger Berufswunsch, der ein ganzes Leben bestimmt

Das Haus der Düfte
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Kann man einen einzigen Duft sein ganzes Leben in Erinnerung behalten? Kann man einen so unbändigen Berufswunsch haben, dass man ihn gegen alle Widrigkeiten einfach durchsetzen muss? Und kann man das in ...

Kann man einen einzigen Duft sein ganzes Leben in Erinnerung behalten? Kann man einen so unbändigen Berufswunsch haben, dass man ihn gegen alle Widrigkeiten einfach durchsetzen muss? Und kann man das in einer Zeit, in denen Frauen eigentlich eine weniger selbstverwirklichende Rolle zugedacht war?
Anouk zeigt uns, dass man das sehr wohl kann. Anouk kommt als Jugendliche mit ihrer Mutter kurz nach dem zweiten Weltkrieg nach Paris, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Die Mutter ist von Ängsten geplagt und wünscht sich nichts mehr, als eine gesicherte Zukunft für Anouk in ihrer Nähe. Doch Anouk träumt nicht davon, in der mütterlichen Apotheke zu arbeiten. Nein, sie ist begeistert von der Welt der Düfte und ist bereit dafür alles zu tun! Wie praktisch, dass sie über den Mitarbeiter der Mutter seinen Cousin kennenlernt, der aus dem berühmten Parfümhaus Girard stammt. Anouk setzt alles auf eine Karte und geht mit diesem Stephane nach Grasse, um dort Parfümeurin zu werden.
Was sich auf den ersten Blick nach einer leichten Liebesromanze gespickt mit beruflichen Ambitionen anhört, ist viel mehr! Denn Anouk geht nicht wegen der Liebe mit Stephane mit. Vielmehr hat sie einen inneren Tatendrang und will ihren Traum, Parfümeurin zu werden, endlich in die Tat umsetzen. Sie lässt sich von nichts entmutigen und stellt sich auch der besorgten Mutter in den Weg. Dabei ist sie jedoch nicht widerspenstig und unfamiliär. Vielmehr macht sie der Mutter auf sanfte Art klar, was sie will. Und so hält sie es auch mit den Girards, die sie zwar bei sich aufnehmen, es ihr aber alles andere als leichtmachen.
Ganz besonders hat mich neben der starken Anouk die Familiengeschichte und, wie sie erzählt wird, beeindruckt. Denn wir lernen nicht nur die aktuelle Generation dieser Familie kennen, sondern bekommen in Kapiteln, die weiter in der Vergangenheit liegen, Szenen präsentiert, die für das Geschäft oder die Familie aus heutiger Sicht Bedeutung haben. Diese Wechsel zwischen den Zeiten sind sehr gut gemacht, weil sie immer in dem Moment stattfinden, wenn man das Detail aus der Rückblende gerade für das Verständnis der Erzählung zur aktuellen Zeit braucht.
Der Erzählstil ist so detailreich und emotional, dass man wirklich den Eindruck hat, die Situationen mitzuerleben. Das hat dieses Buch auch für mich ausgemacht. Ich war Teil der Geschichte und konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Letzteres kam vermutlich auch durch die vielen nicht vorhersehbaren Ereignisse und Wendungen.
Ich kann es wirklich jedem empfehlen, denn es ist für alle Geschmäcker etwas dabei: Ein bisschen Liebe, eine starke Protagonistin, etwas zur Geschichte der großen Parfümhäuser und eine spannende Geschichte zu einer Familie in mehreren Generationen, wozu eine große Portion Spannung kommt. Ein wirklich sagenhaft tolles Buch, das mich mehr als gut unterhalten hat!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Viele Gemüserezepte, die mich sehr ansprechen

Schnell mal vegan
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Vermutlich haben die meisten unter uns schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, vegan zu leben. Ehrlich gesagt, kam mir die vegane Ernährung immer wahnsinnig eingeschränkt vor, weil mir wenig Rezepte ...

Vermutlich haben die meisten unter uns schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, vegan zu leben. Ehrlich gesagt, kam mir die vegane Ernährung immer wahnsinnig eingeschränkt vor, weil mir wenig Rezepte einfallen wollten, die sich damit vereinbaren lassen. Dennoch habe ich mich sehr dafür interessiert.
Und so kam mir dieses Buch gerade recht, denn hier findet man so unglaublich viele Rezepte mit so vielen verschiedenen Zutaten, dass ich mein Vorurteil ganz schnell über Bord werfen konnte. Und unter diesen Rezepten sind nicht nur Dinge, die ich in die Kategorie „kann man essen, muss man aber nicht“ einordnen würde. Denn das Gegenteil ist der Fall: Die bunten Bilder an den Rezepten machen Lust zum Ausprobieren. Die vielseitigen Zutaten sprechen an und dabei trifft es genau meinen Geschmack: Es gibt ganz viel Gemüse, wenige Ersatzprodukte, die so tuen als wollten sie wie Fleisch schmecken, und vor allem gibt es ganz viel Abwechslung.
Besonders ansprechend finde ich auch die saisonale Einteilung in die vier Jahreszeiten sowie in Rezepte, die immer gehen. Auch die Erläuterungen, der Autorin unter der Frage „Warum vegan?“ geben nochmal Hintergrundeinblicke, die ebenso durch die Hinweise zu den Zutaten und Erklärungen zu Grundrezepten ergänzt werden.
Mich hat das Buch sehr angesprochen und ich bin ganz begeistert von den Rezeptideen. Dabei kann ich das Buch natürlich nicht nur Veganern empfehlen, sondern auch denjenigen, die sich dafür interessieren oder allen, die einfach mal nur die ein oder andere Mahlzeit vegan genießen möchten.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Süß, lecker und gut zum Nachbacken

Wild backen
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Wer sich zu den Süß-Liebhabern zählt und dies mit der Back-Leidenschaft kombiniert, sollte sich auf jeden Fall das Backbuch „Wild Backen – Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild zulegen.
Das Wasser ...

Wer sich zu den Süß-Liebhabern zählt und dies mit der Back-Leidenschaft kombiniert, sollte sich auf jeden Fall das Backbuch „Wild Backen – Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild zulegen.
Das Wasser im Mund läuft schon beim Durchblättern im Mund zusammen, denn hier werden nicht nur leckere Rezepte durchgegeben, sondern mit ansprechenden, bunten Bildern untermalt. Auch für die Nicht-Profis unter uns dürfte unter den Rezepten etwas dabei sein: Denn neben reinen Rezepten gibt es vorab einen Teil mit Grundrezepten, die den Einstieg erleichtern. Auch im Rezeptteil gibt es immer wieder wertvolle Tipps, die eine Hilfestellung oder ein Learning ermöglichen. Mir persönlich hat ebenso das Glossar am Ende geholfen, in dem die wichtigsten Begriffe erklärt werden.
Unterteilt werden die beschriebenen Rezepte in die Kategorien Warme Mehlspeisen, Kuchen und Tartes, Torten, Desserts und Eis und Kekse. Und ich muss sagen, für mich waren in jeder Kategorie mehrere Rezepte dabei, die ich gerne nachgebacken habe und die mich sehr begeistert haben.
Also: Große Empfehlung für alle, die gerne süß naschen!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Alle Wege führen zum Zirkus

Meine Reise zum Regenbogen
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Wer kann schon von sich behaupten, dass er, auch wenn es mal schlecht lief, immer weiter an seinem Traum festgehalten hat? Wahrscheinlich wenige Menschen. Und selbst wenn es zutreffend ist, werden es wenige ...

Wer kann schon von sich behaupten, dass er, auch wenn es mal schlecht lief, immer weiter an seinem Traum festgehalten hat? Wahrscheinlich wenige Menschen. Und selbst wenn es zutreffend ist, werden es wenige unter ihnen sein, die dabei mit einer ähnlichen Gelassenheit vorgehen wie Bernhard Paul. Er beschreibt in seiner Autobiografie, dass sein Weg alles andere als gerade war und er trotz vieler Krisen mit der nötigen Gelassenheit weiterhin auf den Zirkustraum hingearbeitet hat.
Von der nicht ganz einfachen Kindheit angefangen, durch die Jugend- und Schulzeit bis hin zu den ersten Berufsversuchen nimmt uns Bernhard Paul auf seine Reise mit. Er erzählt von emotionalen Momenten seines Lebens und schafft gleichzeitig Momente zum Schmunzeln, besonders, wenn er von seinen Streichen erzählt. Das Porträt wird untermalt mit zahlreichen Bildern und schafft für uns Leser so eine besondere Nähe. Zu letzterem tragen auch die Beschreibungen der vielen Menschen bei, die für Bernhard Paul eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen und zu denen er uns allerhand Anekdoten und gemeinsame Momente präsentiert.
Ich kann diese Biografie besonders alldenjenigen empfehlen, die selbst den Zirkus lieben. Denn ich fand es unheimlich spannend mit zu verfolgen, wie man einen Zirkus gründet und an welche Themen man denken muss. Als Zirkusbesucher sieht man schließlich nur das fertige Endprodukt – hier bekommen wir quasi den Blick hinter die Kulissen. Und dieser exklusive Einblick geht weit über Gründungsthemen hinaus: Bernhard Paul zeichnet viel mehr ein Rundrum-Bild, warum er den Zirkus liebt, welche Vision er verfolgt, welche Krisen einen Zirkus treffen und wie es eigentlich alles am Zirkus so magisch wird. Ich habe mich so auf die Reise mitgenommen gefühlt, dass ich mehr als einmal vom Zirkus geträumt habe, nachdem ich das Buch als Abendlektüre zur Seite gelegt habe. Eine spannende Persönlichkeit mit einem unglaublichen Weg, der mir gesagt hat „man kann auch ankommen, ohne dass man immer den direktesten Weg nimmt“!

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Ein fesselnder historischer Roman unter Bergleuten

Die Sehnsucht nach Licht
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Dieser Roman vermittelt ein besonderes Familiengefühl: Man fühlt sich mittendrin und ebenso tief mit diesem Örtchen Schlematal verbunden wie die Protagonistin. Denn Luisa mitsamt ihrer Familie lebt dort ...

Dieser Roman vermittelt ein besonderes Familiengefühl: Man fühlt sich mittendrin und ebenso tief mit diesem Örtchen Schlematal verbunden wie die Protagonistin. Denn Luisa mitsamt ihrer Familie lebt dort und ist genau wie ihre Vorfahren eng mit dem Bergbau verbunden.
Sie arbeitet ehrenamtlichen in einem Besucherbergwerk, führt Touristen Untertage umher und fängt durch deren Nachfragen an, sich noch mehr mit ihrer Familiengeschichte zu beschäftigen. Dies führt dann zu Kapiteln, die in der Vergangenheit spielen und sich rund um Luisas Vorfahren drehen. Hier geht es insbesondere um das Schicksal von Luisas Großonkel und seinen Verbleib im Bergwerk. Darum entwickelt sich eine spannende Geschichte mit Luisas Nachforschung in ihrer Familiengeschichte.
Luisa ist eine sympathische junge Frau, die sehr authentisch daherkommt. Mich hat sie besonders durch ihren Familiensinn und ihre Verbundenheit zu ihrem Heimatort beeindruckt. Die Geschichte bekommt aber auch durch die zwei Zeitschienen einen besonderen Reiz, weil der Leser so Informationen aus unterschiedlichen Quellen bekommt und sich langsam ein Bild abzeichnet, was geschehen ist.
Ich kann diesen historischen Roman nur empfehlen, denn er schließt nicht nur die Familiengeschichte der fiktiven Personen ein, sondern webt auch wahre Begebenheiten in den Erzählstrang mit ein. Außerdem mochte ich das Thema des Bergbaus sehr, da es für mich etwas gänzlich Neues war. Selbst wer also vom Bergbau keine Ahnung hat wie ich, dürfte sich gut unterhalten fühlen und kann tief in die Familiengeschichte der Steiners eintauchen, sich mitreißen und wunderbar unterhalten lassen.

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