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Veröffentlicht am 21.10.2016

* Fundierter historischer Roman mit kleinen Schwächen im Mittelteil *

Die Eroberung des Normannen
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Auszug Klappentext:

"Im Jahr 1092 erobert der normannische König William Rufus das unter schottischer Herrschaft stehende Cumbria. Er vertreibt den einheimischen Fürsten und setzt seinen getreuen Gefolgsmann ...

Auszug Klappentext:

"Im Jahr 1092 erobert der normannische König William Rufus das unter schottischer Herrschaft stehende Cumbria. Er vertreibt den einheimischen Fürsten und setzt seinen getreuen Gefolgsmann Tancreid de Grande-Île, einen harten und vom Schicksal gezeichneten Mann, als Sheriff ein. Sein Auftrag ist es, Cumbria als Bollwerk gegen Schottland zu befestigen und die barbarischen Einwohner zu folgsamen Untertanen zu machen. Doch es gibt Widerstand: Eine Gruppe Rebellen hat sich geschworen, die verhassten Normannen aus dem Land zu vertreiben.
Cwenburh mac Dolfinn, die jüngste Tochter des vertriebenen Fürsten, schließt sich den Rebellen an und verdingt sich als Schreiberin des neuen Sheriffs, um auf diese Weise an vertrauliche Informationen zu gelangen.
Werden sie es schaffen die Normannen zu vertreiben?"

Mit "Die Eroberung des Normannen" hat Lisa McAbbey einen historischen (Liebes)roman geschrieben, der vorallem durch die geschichtlich fundierten Fakten hervorsticht.

Besonders positiv ist mir bei diesem Buch das Cover aufgefallen, welches das wunderbare "Eilean Donan Castle" in Schottland zeigt & damit das perfekte Feeling für diesen Roman vermittelt! ♥

Der Einstieg ins Buch ist mir trotzdem etwas schwerer gefallen, denn die vielen gälisch angehauchten Orts- wie auch Personennamen haben meinen Lesefluss am Anfang stark gehemmt.
Es ist mir durchaus bewusst, dass diese durchdacht gewählt wurden, um die Zeit als auch das Land möglichst authentisch widerzuspiegeln.
Dennoch hätte ich eine analoge Schreibweise zur Aussprache vorgezogen, um einfach flüssiger lesen zu können.
So bin ich häufig an den Namen hängen geblieben und habe gegrübelt, wie man sie eigentlich richtig ausspricht. ;)
Ausserdem hätte ich mir eine Landkarte der Insel mit den wichtigsten Handlungsorten gewünscht, um mich besser und schneller zurechtzufinden und in das Buch eintauchen zu können.

Der Schreibstil ist dennoch insgesamt sehr angenehm und interessant. Vorallem die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit sind sehr gut recherchiert und basieren fast ausschliesslich auf belegten Chroniken & Überlieferungen.
Nur bei den Liebespassagen, vorallem im Mittelteil des Buches, ist die Autorin etwas ins Wanken gekommen. Sie wirken zum Teil sehr aufgesetzt, klischeehaft & übertrieben, ja sogar einem Groschenroman entstiegen, und können dem Rest des Buches leider nicht gerecht werden.
Doch gottseidank kehrt die Autorin schnell zu ihrem bisherigen Schreibstil zurück, sodass das Buch insgesamt als eine leichte und lesenswerte Lektüre überzeugt.

Fazit:
Ein leichter, vorallem historisch gut ausgearbeiteter, Roman, der allerdings ein paar Schwachstellen aufweist.

Veröffentlicht am 17.10.2016

* zauberhafte Romanumsetzung einer norddeutschen Sage *

Brautsee
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--> die Geschichte, die von einer Sage rund um den Br(a)utsee bei Schleswig handelt...

Klappentext:

1633: Trine ist sechzehn Jahre alt und schwer verliebt in den Heiden Fridtjof. Doch als sie am Tag ...

--> die Geschichte, die von einer Sage rund um den Br(a)utsee bei Schleswig handelt...

Klappentext:

1633: Trine ist sechzehn Jahre alt und schwer verliebt in den Heiden Fridtjof. Doch als sie am Tag ihres ersten Kusses nach Hause kommt, erwartet sie eine böse Überraschung. Ihr Vater hat eine Verlobung für sie arrangiert, die bereits drei Wochen später in der Eheschließung enden soll. Und das ausgerechnet mit dem als Frauenprügler verschrienen Velten! In ihrer Verzweiflung wendet sich Trine an Pfarrer, Freundin, ihren Vater und betet inbrünstiger denn je zu Gott. Doch selbst Gott scheint sie verlassen zu haben...

Die Autorin Lucia S. Wiemer hat sich für ihr neuestes literarisches Werk eine Sage aus dem Norden Deutschlands zur Grundlage genommen.

Mit viel Gefühl & Detail beschreibt sie das anstrengende Leben als junge Frau im 17. Jh., deren Rechte auf das Führen eines Haushaltes bzw. auf die Erziehung der Kinder beschränkt war.
So hat auch Trine Zimmerer wenig Einfluss auf die Erwählung ihres Mannes, obwohl ihr Herz doch schon dem 19-jährigen Waisen Fridtjof gehört...

Sehr authentisch wird der Kampf um die wahre Liebe, die Glaubenszwänge der damaligen Zeit und die erwünschte Auflösung der bestehenden Verlobung mit ihrem zukünftigen Mann Velten beschrieben.
Der Leser bangt mit & grübelt gleichzeitig über die Ungerechtigkeit, die der jungen Trine widerfährt.
Der Roman umfasst "nur" 120 Ebook-Seiten, die in meinen Augen aber ausreichen um diese zauberhafte Sage spannend zu erzählen.

Fazit:

Wer sagenumwobene Heimatgeschichte liebt, ist mit diesem Buch bestens bedient. Authentisch & mitreißend wird die Sage des schleswischen Brautsees von Lucia S. Wiemer erzählt. ♥