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Veröffentlicht am 29.03.2023

Hanna Caspian haucht historischen Ereignissen Leben ein - spannend & mitreißend

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz
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Letzten Herbst hat mir Band 1 der "Schloss Liebenberg"-Reihe viele spannende und interessante Lesestunden beschert. "Hinter dem hellen Schein" von Hanna Caspian mündete damals in einem faustdicken Eklat, ...

Letzten Herbst hat mir Band 1 der "Schloss Liebenberg"-Reihe viele spannende und interessante Lesestunden beschert. "Hinter dem hellen Schein" von Hanna Caspian mündete damals in einem faustdicken Eklat, der sogenannten Eulenburg-Affäre und setzte nicht nur den Herrschaften und dem deutschen Kaiser ordentlich zu, sondern wirbelte auch das Leben der Dienerschaft auf Schloss Liebenberg ordentlich durcheinander.
Mit Teil 2 der Trilogie "Hinter dem falschen Glanz" greift die Autorin die Geschehnisse wieder nahtlos auf und katapultiert den Leser mitten in den größten Skandal des frühen 20. Jahrhunderts, der beinahe das deutsche Kaiserreich zu Fall brachte.

Die kurzen Auffrischungen von Personen und den bisherigen Ereignissen auf den ersten Seiten kamen mir sehr gelegen und wurden geschickt in die Geschichte eingearbeitet. Zwar war die Handlung für mich aus dem ersten Band noch sehr präsent, doch die Zusammenfassung hat mir geholfen auch Kleinigkeiten wieder in den richtigen Kontext zu bringen.
Der Schreibstil von Hanna Caspian ist wieder einnehmend und angenehm.
Kleine Anekdoten, Wissenswertes aus dem Leben der Menschen, längst vergessene Wortschätze und Beschreibungen alltäglicher Dinge, ohne unserer heutigen modernen Technik, runden diesen historischen Roman wunderbar ab und entführen den Leser in ein Stück deutsche Geschichte.

Bereits im ersten Drittel des Buches wird es richtig spannend und die Eulenburg-Affäre spitzt sich dramatisch zu. Auch unter den Bediensteten des Schlosses brodelt es und Hedda, Adelheid und Viktor entdecken brisante Aufzeichnungen, die nicht nur den Fürsten in Verruf und Schwierigkeiten bringen könnten.
Die Stimmung verändert sich. Überall lauert Gefahr und Verrat.
Tatsächlich legt die Autorin in diesem Band ihr größtes Augenmerk auf die politischen Entwicklungen im Reich. Ich fand es dennoch zu keiner Zeit langweilig. Mit bildhaften Beschreibungen und einem Mix aus politischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen schafft sie es mit Bravour den Leser mitzuziehen. Ich habe so viel dazu gelernt. Sei es die Umstände von der Gründung erster Gewerkschaften, über das Streikrecht oder aber auch über die Lebensweise der arbeitenden Bevölkerung oder über die (fast nicht vorhandenen) Frauenrechte.


"Wenn sie nicht für Verbesserungen kämpfen, können sie auch nicht erwarten, dass etwas besser wird. Niemand schenkt uns unsere Rechte, und niemand kümmert unser Glück."

Zitat S. 113



Doch auch das Leben der Dienstboten ist in diesem Reihenteil geprägt von Schicksalsschlägen, kleinen oder größeren Katastrophen und Intrigen. Als Leser hatte ich oft das Gefühl gar nicht zu Atem zu kommen und von einer brenzligen Situation in die Nächste zu rutschen.
Insgesamt spiegelt der Roman sehr gut die Stimmung und den Umbruch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider und hat mich sowohl wissenstechnisch enorm bereichert als auch sehr gut unterhalten.
Für Band 3 wünsche ich mir einen runden Abschluss der Ereignisse, aber auch so einige Happy Ends für liebgewonnene Charaktere.

Fazit
Hanna Caspian beweist wieder einmal, dass Historie nicht langweilig sein muss.
Spannend und mitreißend erweckt sie die Vergangenheit zum Leben und erzählt diese aus der Sicht der Bediensteten und einfachen Leute.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

viel Potenzial, welches durch überspitzte Handlungen & künstliche Dramen verschenkt wurde

The Moment I Fell For You
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"The Moment I fell for you" ist das erste Buch von Maya Hughes für mich, obwohl ich die Autorin mit ihren Büchern schon länger ins Auge gefasst habe.
Aber wie das immer so ist, als Bücherwurm hat man leider ...

"The Moment I fell for you" ist das erste Buch von Maya Hughes für mich, obwohl ich die Autorin mit ihren Büchern schon länger ins Auge gefasst habe.
Aber wie das immer so ist, als Bücherwurm hat man leider nie genug Zeit, um all die wundervollen Geschichten zu lesen, die in der weiten Bücherwelt auf einen warten. Aber da ich für Highschool- und Collegegeschichten brenne und mir die Leseprobe zum 1. Band der "Loving-You"-Trilogie gut gefallen hat, war die Entscheidung schnell gefallen, dass dies mein nächstes Currently Reading wird.

Insgesamt bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
Die ersten Dialoge zwischen Bay und ihrer Freundin Felicia sind liebevoll und voller Freundschaft und stimmen den Leser auf einen neuen Lebensabschnitt von Bay ein.
Den bevorstehenden Sommer verbringt sie nach ihrem Collegeabschluss noch einmal im Studentenwohnheim und vertritt dabei ihre hochschwangere Freundin als Wohnheimleitung. Denn in den nun anstehenden Semesterferien hat sich ein Footballteam in die Studentenzimmer eingemietet, um auf dem Campus für die kommende Saison zu trainieren. Doch wer kann schon ahnen, dass plötzlich Dare im Türrahmen steht, Bays einstige Jugendliebe, und sie in die Highschoolzeit zurückwirft, in der sie das erste Mal ihr Herz verloren hat.
Dieser Rückblick, und im Nachhinein eigentliche Beginn, hat mich jedoch völlig durcheinandergebracht, weil für mich über viele Seiten hinweg nicht klar war, dass es sich hierbei nicht um eine Erinnerung oder Rückblende handelt, sondern dass nun die (Liebes-) Geschichte von Bay und Dare erzählt wird.
Total verwirrt habe ich die ersten Kapitel noch einmal gelesen, weil ich dachte irgendetwas Wichtiges überlesen zu haben, was aber nicht der Fall war. Maya Hughes hat hier ihre Leser unglücklicherweise einfach in die Geschichte geschubst, ohne eine richtige und eindeutige Überleitung zu konstruieren.
Die bessere Lösung wäre in meinen Augen gewesen, die Gegenwart am Anfang in einen Prelog und am Ende in einen Epilog zu packen.

Trotz des kleinen Dämpfers konnten sich Bay und Dare in mein Herz schleichen.
Ich mochte die Figuren, die Maya Hughes entworfen und sich dabei nicht an den üblichen Klischees eines unbeholfenen Außenseitermädchens und einem klassischen BadBoy bedient hat.
Es ist ihr gelungen die beiden vielschichtig und voller Überraschungen, aber dennoch authentisch darzustellen.
So manche Szene aus Dares Elternhaus oder aus Bays Vergangenheit haben mich tief getroffen, berührt und mitgenommen.
Ich hing gefesselt an ihren Worten und hatte Angst vor dem Ende, welches unweigerlich kommen würde.

Und hier hat es die Autorin leider erneut nicht geschafft einen runden Bogen um die Geschichte zu spannen.
Die letzten Kapitel des Buches waren in meinen Augen so aufgebauscht und dramatisiert dargestellt, dass sie völlig gegen die Charaktere der beiden jungen Menschen gezeichnet wurden und ihre Handlungen und Reaktionen damit unglaubwürdig und blass herüberkamen.
Am Ende hinterlässt die Story ein Gefühl von Unzufriedenheit bei mir und die Frage, ob die beiden Folgebände genug Material hergeben, um letztendlich eine runde Geschichte zu erzählen.

Fazit
Eine Young-Adult-Geschichte mit viel Potenzial, welches zum Ende hin durch überspitzte Handlungen und künstliche Dramen, verschenkt wurde. Schade :(

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein Buch, das die Geschichte ganzer Generationen erzählt & noch lange in mir nachhallen wird.

Der Pfirsichgarten
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Als ich dieses wunderschöne, aber dennoch schlichte Cover gesehen habe, war ich fasziniert und neugierig zugleich.
Die Gestaltung und der Kontext zur asiatischen Kultur haben mich magisch angezogen und ...

Als ich dieses wunderschöne, aber dennoch schlichte Cover gesehen habe, war ich fasziniert und neugierig zugleich.
Die Gestaltung und der Kontext zur asiatischen Kultur haben mich magisch angezogen und der Klappentext versprach eine Reise und Flucht durchs kriegszerstörte China der 1930er in die USA.
Die Tatsache, dass Melissa Fu sich bei ihrem Buch "Der Pfirischgarten" von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren ließ, machte es für mich besonders wertvoll und interessant.

Leider hatte ich gerade zu Beginn etwas Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen.
Die Autorin benutzt einen sehr pragmatischen und geradlinigen, klaren Schreibstil.
Mir fiel es dadurch anfangs schwer einen Zugang und Verbindungen zu den Personen des Buches aufzubauen. Dieser Eindruck verstärkte sich noch durch die vielen unbekannten chinesischen Bezeichnungen und fremdartigen, aber doch gleichklingenden Namen. Schlussendlich führte dies aber zu einem sehr authentischen und beeindruckenden Roman, der die Tragik und den Kontext der historischen Ereignisse überwältigend, ja nahezu beklemmend näherbrachte. Nach den ersten 100 Seiten war ich angekommen und fieberte mit Meilins und Renshus Lebensgeschichte mit und verfolgte mit Spannung ihre weitere Reise mit der Hoffnung auf ein besseres und friedvolles Leben.
Ihre Flucht und Odyssee quer durch die chinesische Republik gestaltete sich dabei für mich als Leser ungewiss und gleichermaßen dramatisch und tragisch. Ich hatte nach den anfänglichen Ereignissen im Buch mit einer Geschichte gerechnet, die eine "geradlinige" Flucht in die Vereinigten Staaten erzählt.
Doch Melissa Fu erzählt von einer Vita voller Entbehrungen, Verzweiflung und Entscheidungen, die rückblickend weder als richtig noch als falsch bezeichnet werden können.
Ich mochte Meilin und ihren kleinen Renshu sehr und liebte es, ihn trotz der vielen Widrigkeiten und Entbehrungen, des Krieges und der ständigen Flucht aufwachsen zu sehen.

Die Autorin hat es letztendlich mit ihrem besonderen Schreibstil geschafft mich irgendwann so in den Bann zu ziehen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Angst vor dem Krieg und dem kommunistischen Regime hat sich mit der Zeit wie ein Mantel um meine Schultern gelegt und sich in meinen Nacken festgesetzt.
Wie tief und weitreichend sich ein Familien- und Kriegstrauma auch in die nachfolgenden Generationen einnisten kann, konnte die Autorin durch ihre eigene Geschichte eindrücklich und authentisch niederschreiben.
Noch Jahrzehnte später und 1000 Meilen entfernt hat das Regime der Volksrepublik China augenscheinlich seine Bürger unter Beobachtung und Kontrolle und diszipliniert und bestraft sie bei nicht regierungskonformen Verhalten oder Äußerungen. Für mich als Leserin, die in einer Demokratie lebt, kaum vorstellbar.
Diese tief verwurzelte Angst aufzufallen und sich unbewusst nicht regimekonform zu verhalten, zieht sich durch Reshus ganzes Leben und formt seinen Charakter.
Für mich fügt sich diese Familiengeschichte als Sinnbild für so viele chinesische Familien ein, ist aber gleichzeitig auch eine Hommage an eine faszinierende und uralte Kultur, die von so viel Weisheit, Legenden, aber auch völlig anderen Lebenswerten und - weisen erzählt und geprägt ist.

Fazit
Ein Roman, in den man anfangs schwer hineinfindet, der aber mit jeder Seite mehr eine Familiengeschichte voller Gegensätze erzählt, voller Schönheit und Tragik.
Ein Buch, das die Geschichte ganzer Generationen erzählt und noch lange in mir nachhallen wird.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

ein weiteres wundervolles Wohlfühlbuch aus der Feder der Autorin

Mittsommernachtsküsse
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Auch mit ihrem neuen Roman "Mittsommernachtsküsse" hat die Autorin Cornelia Engel eine absolute Wohlfühlgeschichte niedergeschrieben und entführt damit ihre Leser erstmals unter ihren Klarnamen nach Schottland, ...

Auch mit ihrem neuen Roman "Mittsommernachtsküsse" hat die Autorin Cornelia Engel eine absolute Wohlfühlgeschichte niedergeschrieben und entführt damit ihre Leser erstmals unter ihren Klarnamen nach Schottland, auf die Shetland-Inseln.
Wer die Autorin allerdings auch unter ihrem Pseudonym Isabel Morland kennt, der durfte vielleicht schon mit drei weiteren Büchern von ihr die Äußeren Hebriden in Schottland lesend bereisen.
Ich selbst bin seit einigen Jahren riesiger Schottland-Fan und habe Land und Leute in zahlreichen Urlaubsreisen kennen- und lieben gelernt. Um mein Fernweh zumindest etwas zu mildern, bis es wieder selbst auf Reisen geht, liebe ich es Geschichten zu lesen, die in Schottland oder auf seinen zahlreichen Inseln spielen.

Im 1. Band der "Liebe auf Shetland"-Reihe begleitet der Leser Mara, die überraschenderweise ein kleines B & B an der Küste Shetlands vererbt bekommen hat. Mit dem Ziel, so schnell wie möglich die Erbangelegenheit zu regeln und die Pension zu verkaufen, kehrt Mara nach über 10 Jahren zurück und begegnet nicht nur ihrer ersten großen Liebe Gavin, sondern auch zahlreichen Inselbewohnern, die sich schneller in ihr Herz schleichen, als sie es für möglich gehalten hat. Doch nicht alle sind begeistert von der Rückkehr der Münchnerin und die Renovierung des Gästehauses nimmt leider auch mehr Zeit in Anspruch, als Mara ursprünglich dachte.
Und während sie versucht ein Problem nach dem Anderen aus der Welt zu schaffen, verliert sie ihr Herz erneut unbemerkt an Land und Menschen.

Cornelia Engel erzählt die Geschichte Maras und Gavins behutsam und mitten aus dem Leben gegriffen. Dabei findet sie genau die richtigen Worte, so dass die Story weder konstruiert, noch schnulzig oder kitschig wirkt.
Neben den vielen kleinen Anekdoten der teilweise eigenwilligen, aber herzenswarmen Inselbewohner, die man übrigens sofort in sein Herz schließt, fängt sie bildhaft die raue Natur und die faszinierende und besondere Tierwelt der Shetland-Inseln ein. Dadurch ist es mir sehr leicht gefallen mich in Maras Gefühlswelt, ihre Zweifel, aber auch Hoffnungen und Wünsche hineinzuversetzen.
Neben den beiden Hauptfiguren habe ich besonders Lowrie liebgewonnen und hoffe, dass sie vielleicht in Band 2 mit Davy, Gavins Jugendfreund, ihr Glück findet.
Neben einer wundervollen Geschichte teilt die Autorin auch kulinarische Köstlichkeiten der schottischen Küche. So finden Schleckermäulchen am Ende des Buches Lowries Rezepte für ihre leckeren Haferkekse und Shortbreads, aber auch Rosies legendären Lemon Pudding.

Fazit
Ein weiteres wundervolles Wohlfühlbuch aus der Feder der Autorin, welches mich wieder sehnsuchtsvoll von Schottland, seiner atemberaubenden Landschaft und seinen liebenswürdigen Bewohnern träumen lassen hat.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

ein spannender Reihenauftakt, der das harte und unscheinbare Leben der Dienstboten erzählt

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Obwohl noch die letzten beiden Bände der "Gut Greifenau"-Saga von Hanna Caspian darauf warten von mir gelesen zu werden, konnte ich mich nicht gedulden und habe bereits mit ihrer neuen Reihe "Schloss Liebenberg" ...

Obwohl noch die letzten beiden Bände der "Gut Greifenau"-Saga von Hanna Caspian darauf warten von mir gelesen zu werden, konnte ich mich nicht gedulden und habe bereits mit ihrer neuen Reihe "Schloss Liebenberg" angefangen. Vor dem Hintergrund des größten politischen Skandals des frühen 20. Jahrhunderts, der mir bis dahin unbekannten Eulenburg-Affäre, erzählt und gewährt die Autorin Einblicke in das Leben der Dienstboten, Haus- und Stubenmädchen.

Wie auch schon bei zahlreichen anderen Romanen der deutschen Schriftstellerin fiel mir der Einstieg in die Geschichte und die Handlung überraschend leicht.
Frau Caspian hat das große Talent ihre Leser mit ihrem sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil abzuholen, so dass man sofort in die damalige Zeit versetzt wird und sich mitten unter der Dienerschaft wiederfindet.

Im Auftaktband "Hinter dem hellen Schein" haben es mir dabei besonders Adelheid, Viktor und Hedda unter dem Hauspersonal von Schloss Liebenberg angetan.
Mit ihren unterschiedlichen, ja teilweise schon tragischen Familiengeschichten, aber auch ihren Persönlichkeiten haben sie sich in mein Herz geschlichen und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen in den nächsten Bänden.
Besonders Adelheid Schaaf hat dabei in meinen Augen die stärkste Entwicklung durchgemacht und wird vermutlich auch im 2. Band der Trilogie noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.
Neben vielen historisch wertvollen Informationen und Erläuterungen rund um das Kaiserreich, den vorherrschenden Sitten und natürlich den Umständen, die zu der Eulenburg-Affäre geführt haben, wartet die Autorin auch mit zahlreichen Anekdoten, Beschreibungen und Berichten der damaligen Zeit auf und macht damit das Leben der Bevölkerung erleb- und nahe zu greifbar.
So fand ich es total spannend von eingenähten Schweißtüchern zu lesen oder die schiere Masse an zu putzenden Gläsern und Geschirr, wenn sich Besuch ankündigte. Gerade diese kleinen Details machen den historischen Kontext für mich so wertvoll und lesenswert und ich bin immer wieder dankbar für die unschätzbare Recherchearbeit, die Autoren und Autorinnen leisten, um ihren Werken Leben einzuhauchen und den Leser in die Vergangenheit zu entführen.
Auch Hanna Caspian ist dies wieder famos gelungen, so dass ich nicht nur wundervolle Lesestunden hatte, sondern auch mein Allgemeinwissen erweitern konnte. Denn so mancher Fakt während des Lesens führte später dazu mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und zusätzliche Informationen einzuholen.
Zum Ende hin blieben viele Handlungsstränge und Fragen offen und zahlreiche Neue haben sich für mich aufgetan, so dass ich mit großer Vorfreude dem nächsten Teil der Trilogie um Schloss Liebenberg entgegenfiebere.

Fazit
Ein spannender Reihenauftakt, der das harte und unscheinbare Leben der Dienstboten erzählt und ihnen damit eine Stimme und ein Gesicht gibt. Zum Ende des 1. Bandes spitzt sich die Eulenburg-Affäre zu und macht neugierig auf den 2. Teil der Reihe.

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