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Veröffentlicht am 24.05.2021

ein sommerlicher Liebesroman voller Amore, Limoncello & Bella Italia

Zwei Wochen & Alles
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Ende Mai in Deutschland: kalt, nass und von Sommer keine Spur.
Was passt da besser, als mit Maja Overbecks neuestem Liebesroman "Zwei Wochen & Alles" ins sonnige Italien zu reisen und zumindest buchtechnisch ...

Ende Mai in Deutschland: kalt, nass und von Sommer keine Spur.
Was passt da besser, als mit Maja Overbecks neuestem Liebesroman "Zwei Wochen & Alles" ins sonnige Italien zu reisen und zumindest buchtechnisch Sonne, Strand und Meer zu genießen.
Das hat sich auch Juli, die in einer Werbeagentur in München arbeitet, gedacht und gönnt sich endlich nach 3 Jahren mal wieder 2 Wochen Urlaub.
Während der Fahrt gen Süden verkracht sie sich mit ihrer Arbeitskollegin und Freundin Becca und steht auf einmal alleine an der Autobahnraststätte - ohne Koffer und Ladekabel.
In Luna und ihrer Hündin Amy findet sie doch noch eine Mitfahrgelegenheit, zumindest bis zum nächsten Flughafen.
Doch während der Fahrt ist Juli fasziniert von Lunas Lebenseinstellung, der Leichtigkeit und dem Optimismus, den sie versprüht und beschließt kurzerhand mit ihr weiter zu reisen und jetzt erst recht ihre Urlaubstage zu genießen.
Und als auch noch der wortkarge Berliner Ruben zu den beiden Frauen stößt, beginnt für Juli ein Roadtrip nach Bella Italia, der so manche Erinnerung wieder aufleben lässt und nicht nur ihr Leben gehörig durcheinanderwirbelt.

"Zwei Wochen & Alles" ist eine gemächliche Geschichte, die mir mit ihrem monotonen Schreibstil anfangs etwas Schwierigkeiten bereitete, aber im Laufe des Buches ein perfektes Lesegefühl vermittelte.
Man spürt während des Lesens regelrecht die Entschleunigung und sehnt sich selbst in die sonnige und weißgetünchte Landschaft Apuliens, genießt den schon wohligwarmen Frühsommer mit Juli und spürt den Sand zwischen den Zehen und den Wind in den Haaren.
Maja Overbeck hat es dabei geschafft einen sehr atmosphärischen Roman niederzuschreiben, der sich erst langsam in die Seele des Lesers schleicht, dann aber lange nachhallt und im Gedächtnis bleibt.
Dieses Lesegefühl hatte ich bisher nur bei Elena Ferrantes "Neapolitanischen Saga", die mir mit ihrem gleichmütigen, trägem Schreibstil noch heute oft im Kopf herumschwirrt.
Insgesamt hat mich auch dieser Roman der deutschen Autorin wieder gut unterhalten und in mir das Meerweh und die Sehnsucht nach Sommer, Sonne, Strand geweckt.

Fazit
Ein leichter, gefühlvoller, aber dennoch tiefgründiger Liebesroman voller Amore, Limoncello und einer großen Portion Dolce Vita und Bella Italia ♥

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Veröffentlicht am 18.05.2021

eine Dystopie mit tollem Weltenbau & interessanter Zukunftsidee

New Worlds
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Die deutsche Autorin Anne Oldach entführt die Leser mit ihrem Debütroman "New Worlds - Lüge & Verrat" in das Jahr 2358.
Dabei ist die Welt nicht mehr die, wie wir sie heute kennen.
Eine globale Pandemie ...

Die deutsche Autorin Anne Oldach entführt die Leser mit ihrem Debütroman "New Worlds - Lüge & Verrat" in das Jahr 2358.
Dabei ist die Welt nicht mehr die, wie wir sie heute kennen.
Eine globale Pandemie und die Folgen der Klimaerwärmung haben die Erde fast unbewohnbar gemacht.
Nur noch wenige Menschen leben in kleinen Dörfern und Gemeinschaften außerhalb von Eden, der neuen Welt.
Eine Welt erbaut unter einer Kuppel.
Optimiert, technologisiert und alterslos.
So wie Lika, eine junge Frau, die schon etliche Jahrzehnte lebt und an Viren forscht und arbeitet, um irgendwann wieder ein Leben auf dem gesamten Planeten möglich zu machen.
Als ihr Mentor sie bittet mit ihm einen Clan in der alten Welt wegen Forschungszwecken und zur Gesundheitsvorsorge der Bewohner zu besuchen, fühlt sich Lika geehrt und blickt ihrer Aufgabe mit Neugier entgegen.

Anne Oldach hat einen angenehmen Schreibstil, der Einen sofort auf die Reise in die Zukunft mitnimmt.
Die Ausarbeitung von Eden mit all seinem Fortschritt hat mir sehr gut gefallen.
Die Ideen, die sie in ihre Geschichte eingeflochten hat, klingen plausibel und vorstellbar und mitnichten utopisch.
Die Ursachen der Zerstörung von weiten Teilen der Erde und der Menschen basieren auf möglichen Szenarien aus der aktuellen Umwelt- und Pandemielage unseres Planeten im 21. Jahrhundert.
In meinen Augen hat sie diese Thematik realistisch aufgegriffen und authentisch weitererzählt.

Als der Professor und sie in der Dorfgemeinschaft ankommen, erlebt der Leser die Faszination des einfachen und ursprünglichen Lebens durch Likas Augen, erlebt sowohl ihr Staunen, als auch ihr Mitleid ob der einfachen und teilweise primitiven, rückständigen Lebensweise.
Doch während ihres Aufenthaltes fernab von Eden wachsen ihr die Bewohner des Dorfes immer mehr ans Herz und sie entdeckt die Vorteile des Lebens im Familienverband und in der Gemeinschaft.
Mehr und mehr fängt Lika an sich zu fragen, ob Eden, fernab von Emotionen und Gefühlen, tatsächlich die bessere Welt ist.

Mir hat die Geschichte um Lika und die Zukunftsversion unserer Erde gut gefallen, auch wenn ich mir abschnittsweise etwas mehr Spannung gewünscht hätte. So war für mich vieles absehbar und nicht wirklich unerwartet.
Überraschenderweise hat die Autorin im Nachwort bekannt gegeben, dass es sich bei "New Worlds - Lüge & Verrat" um Band 1 einer Dystopiedilogie handelt und der Leser noch nicht Abschied von Lika, der alten und der neuen Welt nehmen muss.
Dies hat mich sehr gefreut und ich bin schon gespannt, was mich im 2. Teil der Reihe erwartet und ob die Geschichte damit für mich runder und ausgewogener wird.
Denn alleinstehend hat mich diese Geschichte zwar gut unterhalten, konnte mich aber noch nicht vollends überzeugen.

Fazit
Band 1 der Dystopiereihe überrascht mit interessanten Ansätzen und Zukunftsideen und macht Lust auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

ein sehr gut recherchierter & detailgetreuer Roman

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In letzter Zeit begeistern mich vor allem Romane, die das 19. Jahrhundert in Europa thematisieren.
Sehr spannend finde ich dabei die Jahre 1850 bis 1900, in denen mich vor allem die vielen politischen ...

In letzter Zeit begeistern mich vor allem Romane, die das 19. Jahrhundert in Europa thematisieren.
Sehr spannend finde ich dabei die Jahre 1850 bis 1900, in denen mich vor allem die vielen politischen Umbrüche, die beginnende Industrialisierung und zahlreiche bahnbrechende Erfindungen neugierig werden und immer wieder zu Büchern greifen lassen.
"Eine Liebe zwischen den Fronten" von Maria W. Peter passt daher super zu meinem aktuellen geschichtlichen Wissensdurst und konzentriert sich schwerpunktmäßig auf den Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71.
Da ich diesen Feldzug schon am Rande aus anderen historischen Romanen kenne, war ich sehr neugierig und gespannt, wie die Autorin die geschichtlichen Fakten zu einem interessanten Roman verweben konnte.

Die Geschichte beginnt für den Leser am 15. Juli 1870, 4 Tage vor offiziellem Kriegsbeginn, in Berlin.
Bei einem kleinen familiären Abendessen möchte Paul von Gerlau endlich seiner Angebeteten Madeleine einen Antrag machen.
Madeleine ist die Tochter von Albert Tellier, einem französischem Medizinprofessor, der sich wegen den vielseitigen Forschungsmöglichkeiten in der emporstrebenden Stadt niedergelassen hat.
Doch die Feierlichkeiten werden durch Uniformierte und die sofortige Einberufung Pauls in das preußische Regiment als Militärarzt unterbrochen.
Madeleine und ihr Vater kehren darauf aufgrund der politischen Gefahr und des bevorstehenden Krieges zwischen den Deutschen und Franzosen umgehend in ihre Heimatstadt Metz zurück.
Werden Madeleine und Paul sich wiedersehen?!?

Da ich schon einige Eckdaten, die im Vorlauf passierten und letztendlich zum Krieg führten, kannte, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht.
Der Schreibstil von Maria W. Peter ist sehr angenehm zu lesen und wirkte trotz der vielen eingebauten Fakten und Details nie trocken und langweilig.
Die Autorin beschränkt sich beim Beschreiben des Krieges dabei hauptsächlich auf die Gefühlswelt und die Erlebnisse ihrer Protagonisten und lässt nur notwendige politische Fakten, die zum Verständnis des Konfliktes wichtig sind, einfließen.
So berichtet sie zum Beispiel über den Krieg aus Sicht der einfachen Leute und Soldaten, über die Zustände in den Lazaretten, aus Sicht der Söldnergruppen und der fanatisch motivierten Aufständler.
Der Leser erlebt also den Deutsch-Französischen-Krieg anhand der Liebegschichte von Madeleine und Paul und deren Weggefährten, die sich dabei wie ein roter Faden durch den ganzen Roman zieht und Historisches mit Fiktivem zu einem informativem, mitreißendem Leseerlebnis vereint.
Die Herausforderung, ein in meinen Augen derart trockenes, teilweise auch unliebsames Thema, für die allgemeine Leserschaft spannend aufzuarbeiten, ist der Autorin damit mehr als gelungen.
Und so wird "Eine Liebe zwischen den Fronten" definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von der sympathischen Schriftstellerin zur Hand genommen habe.

Fazit
Ein sehr gut recherchierter, detailgetreuer Roman, der neben dem Deutsch-Französischem Krieg zahlreiche andere kleine wahre Begebenheiten der Zeit erzählt und Menschen unterschiedlicher Herkunft, sozialer Stände und politischen Ansichten begleitet.
Noch nie war es so einfach und spannend, sich Wissen anzueignen!

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Veröffentlicht am 15.04.2021

* düster, mystisch, verwegen & rau *

Vardari - Eisenwolf (Bd. 1)
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Siri Pettersen hat schon zahlreiche Leser weltweit mit der Fantasy-Trilogie "Die Rabenringe" in den Bann gezogen.
Neben einem komplett neuen Weltenbau punktete sie dabei mit einer mystischen & nordischen ...

Siri Pettersen hat schon zahlreiche Leser weltweit mit der Fantasy-Trilogie "Die Rabenringe" in den Bann gezogen.
Neben einem komplett neuen Weltenbau punktete sie dabei mit einer mystischen & nordischen Atmosphäre.
Ihr aktuelles Buch "Eisenwolf" ist der langersehnte Auftaktband ihrer neuen Vardari-Trilogie, welches sich dem gleichen Universum bedient wie die Saga um Hirka und Rime.

Voller Spannung, kribbeliger Neugier und zahlreichen Erwartungen bin ich in die Geschichte gestartet.
Das Setting ist von Anfang an düster, kalt, rau und verwegen, so dass ich häufig Gänsehaut und Herzklopfen beim Lesen hatte.
Schon die ersten Seiten bauen einen regelrechten Lesesog auf.
Der Leser lernt eine neue Welt kennen, in denen Länder mit nordisch angehauchten Namen wie Skort, Grimse oder Draumheim existieren.
Die Geschichte handelt dabei hauptsächlich von Juva, einer 19-jährigen Jägerin aus Naklav, die von den Blutleserinnen abstammt, welche für ihre Hellsichtigkeit von den Bewohnern verehrt und hoch angesehen werden.
Juva hält sie allerdings für Betrügerinnen, die Geld mit den Ängsten ihrer Mitmenschen verdienen und hat sich geschworen, nie in die Fußstapfen ihrer Ahnen zu treten.
Doch als ihre Familie bedroht wird und sich die Dinge überschlagen, ist Juva gezwungen den Geheimnissen der Vergangenheit und dem Erbe der Blutleser auf den Grund zu gehen.
Dabei stößt sie nicht nur auf jahrhundertealte Geheimnisse, sondern muss sich auch ihren eigenen Dämonen und längst verdrängten Erinnerungen stellen.

Mit "Eisenwolf" bleibt sich Siri Pettersen treu und überzeugt mit ihrer Kreativität und ihrem erstaunlichen Einfallsreichtum.
Im Laufe des Buches tauchen kleine Details auf, die auch schon in den Rabenringen eine Rolle gespielt haben.
Allerdings hätte ich mir tatsächlich mehr Parallelen gewünscht.
So war ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht, dass trotz des gleichen Universums kaum Berührungspunkte vorhanden waren.
Und auch die enorme Spannung vom Anfang konnte im weiteren Verlauf nicht ganz gehalten werden, was bei mir mit den Vorkenntnissen aus Band 3 der Rabenringe "Gabe" zusammenhängen könnte, da einige Wendungen für mich dadurch vorhersehbarer waren.
Der Vorteil für neue Leser: das Lesen der "Vorgänger"-Trilogie ist nicht zwingend notwendig, aber für insgesamt mehr Lesespaß würde ich dies dennoch definitiv empfehlen!
Diese Anmerkungen schmälern allerdings nicht meine Vorfreude auf die weiteren beiden Bände der Vardari-Trilogie und auf zukünftige Abenteuer mit Juva Sannseyr.

Fazit
Die neue Reihe von Siri Pettersen überrascht mit Herzklopfen, Gänsehaut und ungeahnten Wendungen in einer düsteren, raueren und kühleren Welt.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

♥ Bewohner & Tiere der Insel haben mein Herz erobert! ♥

Herzensbrecher am Horizont
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Unter ihrem Pseudonym Isabel Morland hat die deutsche Autorin Cornelia Engel bereits einige Bücher herausgebracht, darunter zum Beispiel auch ihre Schottland-Trilogie, in der sie Geschichten auf den Inseln ...

Unter ihrem Pseudonym Isabel Morland hat die deutsche Autorin Cornelia Engel bereits einige Bücher herausgebracht, darunter zum Beispiel auch ihre Schottland-Trilogie, in der sie Geschichten auf den Inseln der Äußeren Hebriden erzählt.
Ihr Buch "Sehnsucht nach St. Kilda" hat übrigens dazu geführt, dass ich, sobald es wieder möglich ist, unbedingt diesen zurückgelassenen Ort besuchen möchte.

Mit ihrer neuen Reihe "Verliebt auf Borkum" schürt sie nun das Fernweh für die Ostfriesischen Inseln und überzeugt mit Dünen, Seeluft und Nordseewellen.
Band 1 "Herzensbrecher am Horizont" widmet sich der Flugbegleiterin Wanda, die das unstete Leben, die vielen Reisen und die damit verbundene Einsamkeit als Stewardess leid ist.
Auf der Insel möchte sie sich eine Auszeit nehmen, zur Ruhe kommen und über ihre Zukunft nachdenken.
Da trifft es sich gut, dass ihr bester Freund Tom Urborkumer ist und ihr kurzfristig zu einer Stelle in der Tierarztpraxis Dr. Harksen verhilft.
Schnell fühlt sie sich auf Borkum wohl, trotz seiner teilweisen brummigen und stillen Einwohner.
Und da wäre ja auch noch der Unbekannte, den sie schon auf der Fähre zur Insel gesehen hat und der ihr immer wieder zufällig über den Weg läuft.
Und während Wanda und Morten sich immer näherkommen, schleichen sich auch andere Inselbewohner und -tiere immer mehr in Wandas Herz.

"Cross the bridge when we come to it.
Man soll die Brücke erst überqueren, wenn man am Fluss ist, nicht schon vorher."

Zitat S. 214 "Herzensbrecher am Horizont" von Cornelia Engel

Der Schreibstil von Cornelia Engel ist wundervoll und herzerwärmend.
Man ist sofort in der Geschichte gefangen, die Zeilen fliegen nur so dahin und bei den tollen Beschreibungen der Autorin kann man die rauschende Brandung, die salzige Seeluft und den böigen Wind sofort spüren.
Mit viel Charme, Witz und Humor lernt man durch die Tierartpraxis Borkum, seine Bewohner und deren Eigenheiten kennen und lieben.
Vor allem so mancher tierischer Bewohner hat sich dabei in mein Herz geschlichen. ♥
Cornelia Engel hat mit "Herzensbrecher am Horizont" auf jeden Fall den Grundstein für eine Wohlfühlreihe gelegt und ich freue mich schon sehr auf Band 2 "Herzklopfen unterm Sternenhimmel", welcher vorrausichtlich im Juli 2021 erscheint.

Fazit
Ein wundervoller Wohlfühlroman, der nicht nur die Sehnsucht nach der Nordseeinsel Borkum in mir geweckt hat. Auch die Bewohner und Tiere der Insel haben mein Herz im Sturm erobert! ♥

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