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Veröffentlicht am 13.04.2025

Stroßberg läßt grüßen

Der Maulwurf
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Sascha ist Nachhaltigkeitsbeauftragter für einen großen Konzern in Hamburg. Seine Frau Anna möchte sich beruflich verändern. Beide beschließen zusammen mit der gemeinsamen Tochter Marie, dem hektischen ...

Sascha ist Nachhaltigkeitsbeauftragter für einen großen Konzern in Hamburg. Seine Frau Anna möchte sich beruflich verändern. Beide beschließen zusammen mit der gemeinsamen Tochter Marie, dem hektischen Großstadtlärm zu entfliehen und ziehen in ein kleines Dorf. Von einem zu kleinen Appartement in ein großes Haus mit Garten. Was man alles mit diesem anstellen kann....

,,, das denkt sich auch ein Maulwurf und gräbt in schöner Regelmäß9gkeit den Garten um. Erst ist es nur ein Hügel, dann zwei, dann immer mehr...Sascha kann den zerstörten Garten nicht ertragen und rückt dem Maulwurf auf den Pelz.

Sascha erinnert mich an Stromberg. Etwas nerdig, Mit seinen abstrusen Ideen, seinen Äußerungen, seinem ganzen Wesen muß man einfach mit und über ihn lachen. Er schießt einige Mal weit übers Ziel hinaus, ist widersprüchlich in seinen Handlungen und Aussagen. Und damit meine Lieblingsfigur des Buches.

Anna macht mit ihm ganz schön was mit und das sie noch nicht verzweifelt ist, bewundere ich. Vielleicht liegt das an ihrer Psychologie-Ausbildung? Nichtsdestotrotz wäre ich mit Sascha schon wahnsinnig geworden.

Marie ist ein typischer Teenager. Schnell begeistert, mit Sinn für social Marketing und neue Medien, tierlieb, aber eben auch unordentlich und mit vielen Flausen im Kopf. Sie findet den Maulwurf toll und postet regelmäßig auf Instagram neue Maulwurfshaufen – mit wachsenden Followerzahlen.

Das Chaos ist perfekt, als neben dem Maulwurfjäger Sascha und der Maulwurfschützerin Marie auch noch Annas Schwiegereltern einziehen, die Polizei ihnen einen Besuch abstattet, die Hecke spricht und ein Nachbar tot aufgefunden wird.

Erzählt wird abwechselnd von Anna und Sascha. Durch die unterschiedlichen Denkweisen (Frau/Mann) kommt es immer wieder zu lustigen Szenen, die ich sehr gut nachvollziehen konnte. So möchte Sascha z.B. das Gartenhaus als Lagerraum für diverse Gartengeräte und für eine Werkbank verwenden, während Anna das Gebäude als ihr neues Büro auserkoren hat. Nur weiß der jeweils andere nichts davon...

Das Buch ist witzig und kurzweilig geschrieben. Es gibt einige Passagen, an denen ich schmunzeln musste. Manches kenne ich selbst von meiner eigenen Familie (die könnten auch Stromberg heißen), andere Passagen waren einfach so abstrus-nerdig...

Den toten Nachbarn hätte es für mich persönlich nicht gebraucht. Für mich schweift das Buch hier ein bisschen zu sehr ab.

Fazit:

Für Fans von Stromberg und/oder Gartenbesitzer (mit oder ohne Maulwurf), die ein gute Laune Buch für einen kurzweiligen Sonntag auf dem Sofa suchen. Leicht und locker zu lesen, mit einer guten Portion Humor.

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Top!

Wie Arbeit glücklich macht
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Vermutlich hatte jeder von uns schon mal die Situation, dass er mit seinem Job unzufrieden war und überlegt hat, zu kündigen. Doch ist die Kündigung wirklich notwendig?

Wer seine Arbeit liebt, wird nicht ...

Vermutlich hatte jeder von uns schon mal die Situation, dass er mit seinem Job unzufrieden war und überlegt hat, zu kündigen. Doch ist die Kündigung wirklich notwendig?

Wer seine Arbeit liebt, wird nicht auf diesen Gedanken kommen. Wer unglücklich ist, wird versuchen etwas an der Situation positiv zu beeinflussen und die Situation zu ändern. Wer dann feststellt, dass der positive Einfluss nicht ausreicht, hat zwei Möglichkeiten: kündigen oder unglücklich werden und ggf. an Burnout oder ähnlichem zu erkranken.

Das Prinzip “Love it, Change it or Leave it” ist auch Thema dieses Buches. Es regt dazu an, sich mit seiner Situation auseinander zu setzen und sich selbst zu reflektieren. Wann und wie kann man selbst positiv Einfluss nehmen? Wie gehe ich z.B. mit Konflikten um, wie reagiere ich auf Veränderungen im Allgemeinen? Warum sind andere Menschen ggf. widerwiderstandsfähiger als ich? Welche Rolle spielt Wertschätzung der Vorgesetzten für meine Zufriedenheit im Job? Wie kann ich einen Burnout verhindern? Oder bringt alles nichts und es bleibt tatsächlich nur die (innere) Kündigung?

Das Buch ist kurzweilig geschrieben und sehr praxisnah. So berichtet der Autor auch aus seinem Alltag. Problemstellungen, wie du ich sie erleben (können) und gibt Entscheidungs-/Exit-Strategien, wie diese Krise bewältigt werden kann. Manches ist auch “nur” eine Einstellungssache...

Das Buch ist gut untergliedert. Die Absätze machen immer Sinn (das hatte ich auch schon mal anders in Sachbüchern) und werden auch durch diverese Charts unterstützt.

Am Ende des Buches werden nochmal die Quellen/Studien/etc. Genannt.

In dem ganzen Buch gab es eine einzige Stelle, die ich bis heute nicht begriffen habe. Vielleicht liegt es an mir? Ansonsten ist das Buch wirklich toll.

Fazit:

In meinem Job finden gerade sehr große Veränderungen statt. Sie machen mitunter Angst. Sie stressen. Und ja, auch ich habe mich gefragt, ob ich diesen Weg mitgehen möchte oder nicht. Aber es gibt dadurch eben auch neue Chancen. Die Veränderungen werden uns wahrscheinlich noch bis Ende 2026 auf Trab halten. Das Buch ist deshalb dauerhaft in meinem Bücherschrank eingezogen, so dass ich immer wieder nachlesen kann. Und meinem Chef habe ich auch gleich mal von dem Buch erzählt...

(p.S. auch fürs Privatleben geeignet)

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Die Kunst des Briefe schreibens

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
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Würde ich das Buch weiterempfehlen? Antwort: Kommt drauf an...

Japanische Romane haben meiner Erfahrung nach einen ganz eigenen Charakter, der einem liegen muß, andernfalls wird es schnell langweilig. ...

Würde ich das Buch weiterempfehlen? Antwort: Kommt drauf an...

Japanische Romane haben meiner Erfahrung nach einen ganz eigenen Charakter, der einem liegen muß, andernfalls wird es schnell langweilig. “Hatokos wunderbarer Schreibladen” passt genau in diese Kategorie.

Die Autorin erzählt unaufgeregt und in sehr gemächlichem Tempo, mit einer Liebe für Details, wie Hatoko den Schreibwarenladen ihrer Vorgängerin übernimmt. Wie sie langsam nach einem langen Auslandsaufenthalt wieder Fuß in ihrem Heimatort fasst. Wie sie wieder Freundschaften aufbaut. Wie sie in ihrer Rolle als Schreiberin wächst und am Ende mit sich und ihrer Lebensgeschichte ins Reine kommt. Das hat zeitweise etwas Melancholisches an sich.

Spannend fand ich die Liebe zum Detail und ihre Perfektion. So hat sie für diverse Kunden und Anlässe Briefe geschrieben und dabei für jeden einzelnen Kunden separat das zu verwendende Papier, die zu benutzende Tinte, den Sprachstil und die Briefmarke ausgesucht. Sie hat sich dafür Zeit gelassen. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit ist das ungewöhnlich. Ihre Briefe sind wahre Kunstwerke.

Am Anfang des Buches gibt es eine Karte von Kamakura, wo die Geschichte spielt. Im Buch selbst werden die Briefe, die Hatoko schreibt, einmal auf japanisch und danach in römischer Schrift abgebildet. Somit kann wirklich jeder der Geschichte folgen und das macht das Buch von seiner Aufmachung einzigartig.

Nicht gefallen hat mir dagegen der Schreibstil der Autorin. Es gibt einige Stellen, an dem ein abrupter Themenwechsel stattfindet, -Beim einen Satz sinnierte Hatoko über Thema x. Beim nächsten Satz ging es übergangslos mit Thema y weiter. Und es liest sich eher nüchtern. Bei mir kam dieses Mal nicht die Poesie und der Zauber Japans durch. Zudem fand ich es schade, dass wenig über Hatoko selbst erzählt wird. Ja, man erfährt ihre Lebensgeschichte, aber was ihre Wünsche sind, wie sie sich insgesamt fühlt, etc, dazu gibt es fast keine Informationen. Ihr beschriebenes Leben schien mir sehr einsam zu sein...

Fazit:

Ich empfehle da Buch Personen, die ein sehr langsames Erzähltempo mit liebe zu Details mögen, Wer ein Buch lesen möchte, bei dem etwas “passiert” und auch in der Geschichte vorankommen möchte, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Überraschend wie ein Gerichtsurteil

Dunkle Momente
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“Die meisten Leute denken, dass sie die Personen um sie herum kennen. Aber ein Mensch ist komplex, mit seinen Stärken, Schwächen und Abgründen. Wir kennen uns doch selbst kaum wirklidh, wenn wir ehrlich ...

“Die meisten Leute denken, dass sie die Personen um sie herum kennen. Aber ein Mensch ist komplex, mit seinen Stärken, Schwächen und Abgründen. Wir kennen uns doch selbst kaum wirklidh, wenn wir ehrlich sind. Wie sollte es ein Außenstehender tun, der sein Gegenüber nur in kleinen und gut ausgewählten Ausschnitten präsentiert bekommt?” (S. 280)

Als Strafverteidigerin bewahrt sie Menschen vor Strafe. Aber ist das immer “richtig”, was sie da tut? Sind die erkämpften Urteile immer “richtig”? Was kann, darf oder muss sogar im Prozess Berücksichtigung finden, damit ein Urteil als gerecht empfunden wird? Diese und andere Fragen stellt sich dem Leser zwangsläufig und die Antworten darauf sind nicht so einfach zu finden.

Das Buch erinnert mich von seinem Konzept an die Bücher von Ferdinand von Schirach. Es werden insgesamt 9 verschiedene Fälle behandelt, wie z.B. Notwehr, Kannibalismus und Vergewaltigung. Dabei erhält man als Leser immer einen kleinen, in die Geschichte integrierten Exkurs, zu juristischen Spitzfindigkeiten und Abgrenzungen. Ein vorgestellter Fall entspricht in etwa 30-40 Seiten, ähnelt damit einer Kurzgeschichte und lässt sich hervorragend als “Snack” für zwischendurch lesen.

Es handelt sich um einen Roman und keine Fachliteratur. Der Schreibstil ist deshalb locker-leicht zu lesen und nicht juristisch trocken.

Fazit:
Ein kurzweiliges und interessantes Lesevergnügen. Das Buch eignet sich auch gut als Buddy Read oder für Buchclubs, denn die Fälle lassen sich hervorragend als Diskussionsgrundlage verwenden. Was ist Recht? Wer bekommt Recht? Und kenne ich meine Familie/Freunde/Bekannten wirklich? Von mir 5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.02.2025

zu langsames Erzähltempo

Unser Buch der seltsamen Dinge
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Mich konnte das Hörbuch nicht in seinen Bann ziehen. Es ist ganz nett für zwischendurch, wenn man gerade auf dem Weg von A nach B ist oder die nervige Hausarbeit erledigen muss und Motivation benötigt, ...

Mich konnte das Hörbuch nicht in seinen Bann ziehen. Es ist ganz nett für zwischendurch, wenn man gerade auf dem Weg von A nach B ist oder die nervige Hausarbeit erledigen muss und Motivation benötigt, aber es ließ mich nicht innehalten und das Putzen unterbrechen, weil es so spannend gewesen wäre.

Vielleicht liegt es an der Sprecherin – es wirkte auf mich recht eintönig erzählt, keine Höhen, keine Tiefen. Dabei ist die Stimmfarbe angenehm zu hören. Auch das Sprechtempo passt gut.

Die Geschichte hat ein träges, gemütliches Erzähltempo. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Serienkiller-Hintergrund und Coming of Age-Teilen gespickt mit etwas Sozialdrama und TKKG/Fünf Freunde Abenteuer-Vibes. Angesiedelt ist die Story in den 70 er Jahren zu Zeiten Margaret Thatchers.

Es handelt von zwei Mädchen, die zusammen versuchen, einen Serienkiller zu fassen und sich deshalb alle suspekten Auffälligkeiten notieren. Es geht in erster Linie um die Freundschaft der beiden, um ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten, wie sie erwachsen werden und die Veränderungen, die dies mit sich bringt. Dabei werden wichtige Themen wie z.B. wie z.B. häusliche Gewalt, Rassismus, Missbrauch, Mobbing, etc. angesprochen.

Fazit:

Das Buch würde ich Personen empfehlen, die einen langsamen Aufbau der Geschichte mögen und das Thema Freundschaft im Mittelpunkt haben möchten. Wer das als langweilig empfindet, dem würde ich von dem Buch abraten. Ich persönlich werde es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal als physisches Buch lesen und nicht hören. Ich habe das Gefühl, dass mir das besser gefallen wird.

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