Das Herz ist zuhause ....wo du geliebt wirst
Und wo ist dein Herz zu Hause?Weg. Bloß weg. Einfach die Sachen packen und verschwinden.
Die 16-jährige Ella macht genau das. Sie hat die Schnauze voll von „zu Hause“ – den Eltern, ihrer Außenseiter-Rolle, dem Leben im Allgemeinen. ...
Weg. Bloß weg. Einfach die Sachen packen und verschwinden.
Die 16-jährige Ella macht genau das. Sie hat die Schnauze voll von „zu Hause“ – den Eltern, ihrer Außenseiter-Rolle, dem Leben im Allgemeinen. Überhaupt – kann man das zu Hause nennen? Ungeliebt, unverstanden, kühles Verhältnis? Als sie ihren Vater, der Reisejournalist und immer auf Reisen ist, in den Ferien besuchen darf, nutzt sie ihre Chance und büxt aus. Einst hatte ihr Vater ihr von einem magischen Ort erzählt: Tofino auf Vancouver Island. Dort findet sie Obdach und Arbeit bei der Bäckerin Maja. Maja überredet den 18 jährigen Ben sie mit auf eine Wanderung zu nehmen. Der Start in ein neues Leben beginnt…
Mir fällt es schwer, das Buch zu beschreiben. Ich bin kein Autor und die Gefühle zu beschreiben, die ich während des lesens hatte, bekomme ich einfach nicht hin. Da ist so viel und das Sortieren so schwer…Sorry.
Ich war selber schon in Tofino und habe die ein oder andere Ecke wiedererkannt. Seit dem habe ich wieder Fernweh Die Beschreibung des Ortes ist also schon mal gut. Auch die Geschichte hat mich überzeugt. Als Jugendlicher hatte ich auch ab und zu mal das Gefühl ich müsste ausbrechen aus dem Alltag, war aber immer zu feige, das zu tun. Deshalb kann ich Ella auch sehr gut versehen.
Ellas Mutter hat nur an ihr zu meckern: die falschen Klamotten und übersteigerte Leistungsvorstellungen, die sie nicht erfüllt. Sie fordert Dankbarkeit ein und interessiert sich nicht für Ellas Meinung. Das Verhältnis der beiden ist sehr kühl.
Maja ist der (echte) mütterliche Ersatz für Ella. Maja stellt keine Fragen, sondern vertraut Ella und ihrer Meinung. Dabei sorgt sie sich aber auch um sie. Die Gratwanderung, die Eltern so haben, wenn die Kinder flügge werden.
Ben ist ein absoluter Outdoor-Typ, der in sich ruht. Sehr ruhig, fokussiert, humorvoll und er sieht manche Regeln nicht so eng. Zudem ist er ein guter Zuhörer und hat ein Gefühl für Emotionen und Stimmungen.
Ella dagegen möchte frei sein, atmen können, sich nicht als Versager fühlen, sich nicht rechtfertigen müssen oder mit Vorwürfen bombardiert werden. Kurz – sie möchte einfach so akzeptiert werden wie sie ist! Ihr fehlen Freunde zum reden. So fängt sie mit dem schreiben an. Tagebuch und Geschichten. Alles, was ihr so einfällt.
So sind auch einige Geschichten, die Ella verfasst hat, in dem Buch enthalten. Die Geschichte in der Geschichte sozusagen. Sie sind sehr nachdenklich und beschreiben jeweils einen bestimmten Zeitpunkt oder eine besondere Situation bzw. Stimmung.
Fazit:
Ein sehr schönes (Jugend-)Buch, dass durchaus nachdenklich stimmt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Obwohl es nicht als Mehrteiler angelegt ist, könnte ich mir eine Fortsetzung gut vorstellen und hoffe sogar darauf. Wer ein entspanntes, gutes Buch sucht für gemütliche Stunden auf dem Sofa oder zur Einstimmung auf Kanada, der kann hier getrost zugreifen. Ich behaupte: alles richtig gemacht!