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Veröffentlicht am 16.09.2017

Fantasy mal anders

Vakouja - Ränkespiele
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Machtmissbrauch, Demütigung, Folter, Größenwahn, Erpressung, Lüge und Verrat. In "Vakouja" ist allerhand los während der Fischersohn Lian am Hofe des Königs Zaron seine Ausbildung zum Schmied absolviert. ...

Machtmissbrauch, Demütigung, Folter, Größenwahn, Erpressung, Lüge und Verrat. In "Vakouja" ist allerhand los während der Fischersohn Lian am Hofe des Königs Zaron seine Ausbildung zum Schmied absolviert. Des Königs geheimen Experimente sowie dessen Bruder Rakos sind nur ein Teil des Problems. Auch die Mystkums - ungebändigte Kreaturen- tragen ihren Teil dazu bei. Bis es eines Tages zur entscheidendenSituatipn kommt. Irina Grabow ist mit dem ersten Teil der Vakouja-Reihe ein fulminanter Auftakt gelungen. Der Klappentext läßt keine Rückschlüsse auf die Entwicklung zu, so dass ich als Leser am Anfang etwas irritiert war, da ich quasi schon ein "Drehbuch" im Kopf hatte. Eigentlich hatte ich noch ein bisschen mehr Fantasy-Elemene erwartet. Diese haben sich im Verlauf des Plots gesteigert. Zudem ist das Buch auch recht ....brutal. Nichts für jüngere Leser! Würde hier FSK ab 16 Jahre (auf keinen Fall früher) empfehlen. Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet und meistens handeln sie auch nachvollziehbar. Der Schreibstil sehr gut und flüssig zu lesen. Besonders hervorheben möchte ich auch die liebevolle Gestaltung des Buches. Das Cover, eine Ahnentafel, chemische Elemente, Karten, die Überschriften - sehr schön und mit viel herzblut gestaltet! Von der Story positiv überrascht worden bin ich süchtig nach dem Buch geworden und werde nach diesen tollen Lesestunden sehnsüchtig auf Teil zwei warten, der Andang 2018 herauskommt. Absolut empfehlenswert für Leser ab mindestens 16 Jahren!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Toller Auftakt!

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Manhattan im Jahr 2118: Im höchsten Gebäude der Welt kann man den Reichtum am Stockwerk, in dem die Menschen leben, ablesen. Je höher jemand wohnt desto reicher ist er. Auch Bots zum schminken, genetisch ...

Manhattan im Jahr 2118: Im höchsten Gebäude der Welt kann man den Reichtum am Stockwerk, in dem die Menschen leben, ablesen. Je höher jemand wohnt desto reicher ist er. Auch Bots zum schminken, genetisch entwickelte Blumen (Miniaturleuchtblüten), der Abruf von seinen Nachrichten in der Kontaktlinse sowie diverse Veranstaltungen können sich diese Etagen leisten. Auf einer Party im Penthouse des 1000-stöckigen Wolkenkratzers kommt es eines Tages zu einem Zwischenfall: eine Person kommt ums Leben. Doch was ist geschehen?

Der Klappentext und das toll gestaltete Cover haben mich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Die Idee zum Buch zum Buch und die Umsetzung sind mal was anderes und nicht 08/15. Man bekommt einen Einblick wie das Leben im Jahr 2118 für uns sein könnte. Sehr atmosphärisch. Anfangs fiel es mir schwer, die einzelnen Personen auseinander zu halten und die Ereignisse nicht durcheinander zu würfeln, da aus der jeweiligen Perspektive erzählt wurde. Das hat sich dann jedoch recht schnell gelegt.

Die Charaktere sind gut getroffen und handeln nachvollziehbar. Jeder auf seine Art und Weise mit Ecken und Kanten und dadurch einzigartig. Besonders den „Nerd“ Watt, Computerspezialist und ein bisschen schräg mochte ich von Anfang an.

Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Nicht zu schwer, umständlich oder dergleichen.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das mich begeistern konnte. Das Ende ist zwar abgeschlossen – es bleibt aber noch genug Spielraum für eine Fortsetzung. Ich bin schon tierisch gespannt und kann das Buch nur empfehlen. Es verspricht und hält viele schöne Lesestunden!

Veröffentlicht am 17.08.2017

Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt…

Sonntags in Trondheim
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Bei „Sonntags in Trondheim“ handelt es sich um den vierten Band der Neshov-Reihe von Anne B. Ragde. Wer die vorherigen Bände nicht gelesen hat, hat hier doch an ein paar Stellen seine Schwierigkeiten.

Das ...

Bei „Sonntags in Trondheim“ handelt es sich um den vierten Band der Neshov-Reihe von Anne B. Ragde. Wer die vorherigen Bände nicht gelesen hat, hat hier doch an ein paar Stellen seine Schwierigkeiten.

Das Buch handelt von Torunn Neshov, die vor vier Jahren das Neshov Anwesen verlassen hat und seit dem versucht, ihren Platz in der Welt zu finden. Auch Margido Neshov, ein Bestatter, hat so seine Probleme mit der Welt. Er ist einsam und weiß nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Deshalb arbeitet er sehr viel und mutet sich dabei zu viel zu. Torunn kehrt nach dieser langen Zeit wieder auf das Anwesen zurück, versucht ihre Probleme auf die Reihe zu bekommen und nicht mehr davon zu laufen und aktiviert dabei den Kontakt zu Margido.

Der Klappentext las sich sehr gut. Ich bin von einen witzigen, humorvollen Buch ausgegangen, dessen Geschichte erzählt, was es damals für einen Grund gab, das alle das Anwesen nacheinander verlassen haben. Dazu habe ich erwartet, dass die Geschichten der einzelnen Beteiligten erzählt werden und am Ende zusammen laufen. Stattdessen habe ich eine doch recht ausführliche Beschreibung von Erlend und seinem Mann Krumme, sowie deren Kindern und lesbischen Freundinnen erfahren. Die war zwar ganz nett, hat aber zu viel Platz im Buch in Anspruch genommen. Das eigentliche Problem wurde dann auf den letzten paar Seiten abgehandelt. Die Gewichtung war hier meines Erachtens falsch.

Der Schreibstil ist flüssig und läßt sich gut lesen. Das Cover ist witzig, macht Lust auf mehr.

Insgesamt war das Buch ok, stellenweise etwas langatmig und dadurch auch langweilig. Wer die vorherigen Bände gelesen hat und diese ihm gefallen haben wird an diesem Band auch seinen Spass haben. Ich persönlich habe mehr erwartet und war dadurch enttäuscht.

Veröffentlicht am 06.08.2017

"Der Bösewicht macht die Geschichte aus....2

Der Nebelmann
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Der neue Thriller „Der Nebelmann“ von Donato Carrisi ist am 04.08.2017 in Deutschland im Atrium Verlag erschienen.

Sonderermittler Vogel irrt im Februar mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen ...

Der neue Thriller „Der Nebelmann“ von Donato Carrisi ist am 04.08.2017 in Deutschland im Atrium Verlag erschienen.

Sonderermittler Vogel irrt im Februar mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen Wälder . Er war vor einigen Wochen von Rom in die italienischen Alpen gereist, um den Verbleib eines vermissten Mädchens zu klären. Dreißig Jahre zuvor waren mehrere Kinder in den umliegenden Wäldern verschwunden, und es besteht der dringende Verdacht, dass der Mörder von damals – der im Dorf nur »Der Nebelmann« genannt wird – wieder aktiv geworden ist. Als Vogel aufgegriffen wird, gibt er an, einen Unfall gehabt zu haben. Um auszuschließen, das die Ermittlungen behindert werden, weil Vogel aufgrund psychischer Instabilität nicht als Zeuge vernommen werden kann, wird er dem Psychiater Flores vorgestellt. Flores soll „auf die Schnelle“ eine erste Beurteilung zum psychischen Zustand Vogels abgeben. Der Sonderermittler fängt an zu erzählen….

Kurz vor Weihnachten verschwindet in dem abgelegenen italienischen Bergdorf Avechot die 16-jährige Anna Lou Kastner. Sie war auf dem Weg in die Kirche, kam dort aber nie an. Sonderermittler Vogel, immer sehr gut und elegant gekleidet, ist ein Eigenbrötler, der sich ungern in die Karten sehen läßt und gerne im Mittelpunkt der Medien steht. So ist es nicht verwunderlich, dass er seinem Assistenten Kommissar Borghi so wenig wie möglich über seine geplanten Ermittlungen mitteilt, immer wieder mit der Staatsanwältin Rebecca Mayer aneinander gerät und die Presse in die Ermittlungen mit einbezieht. Durch die landesweite Aufmerksamkeit wird das Dorf zum Anziehungspunkt für sensationslustige Privatpersonen. Als Vogel dann eine Spur zur vermissten Anna Lou findet steht der Lehrer Loris Martini der örtlichen Schule im Mittelpunkt. Er kann kein Alibi für den Zeitpunkt des Verschwindens aufweisen und passt ins Täterprofil. Doch was war geschehen? Wo ist Anna Lou? Ist sie noch am Leben?

Der Anfang des Buches war eher unspektakulär. Das änderte sich jedoch mit jeder gelesenen Seite. Ich wunderte mich über Sonderermittler Vogel und seine seltsamen Ermittlungsmethoden. Vogel war ich anfangs neutral eingestellt. Das änderte sich allerdings relativ schnell und er wurde mir sehr unsympathisch. Seine mediengeile Art ging mir einfach zu weit, auch wenn es taktisch vielleicht klug war. Seinen Assistenten Kommissar Borghi fand ich auf Anhieb sympathisch und nicht so unerfahren, wie der überhebliche Vogel es immer dargestellt hat. Er hätte durchaus eine etwas größere Rolle im Buch besetzen können. Insgesamt hat der Autor einige sehr gute Charaktere geschaffen, die das ganze Buch über nachvollziehbar gehandelt haben und auch nicht aus ihrer Rolle gefallen sind.

Der Schreibstil ist eher etwas nüchtern, ohne viel gedöns. Das passt gut zur Story, er transportiert gut die düstere, kalte Winterzeit im Buch und das bedrückende Thema. Dabei wechselt er immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit: mal kurz vor das Verschwinden, mal an den Tag des Verschwindens oder eben ein paar Tage nach dem Verschwinden von Anna Lou. Diese Wechsel behindern das Lesen und die Verständlichkeit der Geschichte nicht im geringsten. Man kann der Handlung ohne Probleme folgen. Einziger Kritikpunkt: was genau mit Anna Lou passiert ist und wie das Blut auf Vogels Kleidung kam wurde offen gelassen. Mitnehmen kann man eine große Vielzahl von Zitaten wie z.B. „Meiner Erfahrung nach hat man die Wahl zwischen zwei Zeitpunkten, um zu handeln. Dem Jetzt und dem Später.“ Oder „Die Medien sind des Teufels. […] Dabei könnten wir sie jederzeit mit einem Tastendruck ausschalten – aber das tun wir nicht, wir sind viel zu neugierig“

Das Cover ist sehr schön gestaltet, zusammengesetzt aus zwei oder drei Fotos, die die Winterlandschaft in den Bergen, das Mädchen und eine männliche Person zeigen. Auf Fotos kommt es bei weitem nicht zur Geltung.

Fazit:
Das Buch hat bei mir Spuren hinterlassen. Es ist eines dieser Bücher über dessen Inhalt man stundenlang diskutieren kann: Wie weit darf ein Ermittler gehen? Welche Rolle spielen die Medien? Ist es richtig die Presse mit einzubeziehen? Kann ein Verdächtiger unvoreingenommen befragt werden? Gilt „im Zweifel für den Angeklagten“ wirklich? Kann es jeden treffen (sowohl Opfer, als auch Beschuldigter? Wie geht es der Familie des Opfers dabei? Handelt es sich tatsächlich um Freunde oder nur um mediengeile, sensationslustige Personen die ihre Meinung ändern wie es gerade passt? Wie umgehen mit solchen Situationen? Ist das in der Realität auch so? Donato Carrisi ist ein sehr guter Thriller gelungen, mit einem Ende, das ich so nicht gesehen habe. Es kam für mich in dieser Art und Weise vollkommen überraschend! Es gibt Einblick in die abartigen Gründe warum jemand ein solches Verbrechen begeht. Deshalb bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sternen. Zugreifen!!!