Ein ungewöhnlicher Detektiv in einer fantastischen Welt
Rosen für Erkül BwarooDas farbenfrohe und fröhliche Cover mit dem kleinen, eleganten Elfendetektiv und seinem Rosenstrauß fällt einem sofort ins Auge. Als Kenner des „Originals Hercule Poirot“ springt einen der Name Erkül Bwaroo ...
Das farbenfrohe und fröhliche Cover mit dem kleinen, eleganten Elfendetektiv und seinem Rosenstrauß fällt einem sofort ins Auge. Als Kenner des „Originals Hercule Poirot“ springt einen der Name Erkül Bwaroo sofort ins Auge und macht neugierig. Das hat neben der interessanten Kurzbeschreibung auf der Rückseite des Buches mein Interesse geweckt und ich wurde nicht enttäuscht.
Erkül Bwaroo ist ein cooler, galanter, intelligenter und stets gut gekleideter Elfendetektiv, der in einer fantastischen Welt, die von Menschen, Elfen, Greife, Nixen, Nöcks, Zwergen, Zauberern und Vampiren bevölkert wird. Aber auch diese Welt ist nicht vor Neid, Missgunst und sogar Mord gefeit. So kommt es, dass Titania, die Herrscherin über das Elfenreich, den Elfendetektiv zur Aufklärung eines Mordes in die Menschenwelt schickt. An seiner Seite findet sich stets sein resoluter, korrekter und schweigsamer Diener Orges. Sein „menschlicher“, aber nicht sonderlich engagierter Kollege Treibel ist bereits vor Ort, als Erkül an einem Filmset eintrifft. Für den Elfendetektiv erschließt sich eine völlig neue Welt der Schauspielkunst, denn der Krimi spielt zur Zeit der Entstehung des „Lichtspieles“. Kommissar Treibel tut den Tod der jungen, wenig begabten Schauspielerin Klarissa als Selbstmord ab und überlässt Erkül recht schnell das Feld. Zumal sich sogleich herausstellt, dass Klarissa eine Elfe ist und sich die Ohren operieren ließ, um als überaus schöner Mensch zu glänzen. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass Klarissa eine überaus neugierige Person und auf ihren Vorteil bedacht war. Allerdings ist die Suche nach dem Mörder/der Mörderin nicht einfach und Erkül hat jede Menge zu tun.
Dieses Buch steckt voller schöner und auch witziger Ideen! Die Geschichte ist kurzweilig und es macht Spaß, Erkül in seine Welt zu folgen, in der es die gleichen Probleme wie in der Parallelwelt (unserer Welt) gibt. Anfangs fiel es mir etwas schwer, zwischen den verschiedenen Wesen zu unterscheiden, doch bald schon war ich so in dieser Fantasiewelt gefangen, so dass ich nicht nur Erkül mit seinem Faible für die französische Sprache, seine altmodische Ausdrucksweise, sondern auch seine Eigenheiten lieben lernte. Der Humor spielt in diesem außergewöhnlichen Kriminalroman eine große Rolle. Ich habe mich köstlich amüsiert, als Erkül auf einem Esel reiten musste und wie er vehement den Flug mit einem Greif abgelehnt hat. Der Name der Reporterin „Kussmaul“ oder „Heissenbier“ für den Wachtmeister finde ich ebenfalls sehr amüsant. Erkül und sein menschlicher Diener Orges geben ein originelles Gespann ab. Die Spannung kommt bei diesem ganz besonderen Krimi trotzdem nicht zu kurz. Und wie sein Vorbild Hercule klärt der Elfendetektiv am Ende der Geschichte den Fall souverän auf. Auch der Bezug zur heutigen Zeit, in der es viel Diskriminierung und Vorurteile gibt, wird durch die Gleichbehandlung aller Wesen auf dem Internat Freynberg ganz deutlich. Dort werden durchaus Schüler abgewiesen, deren Eltern sich für etwas Besseres halten.
Der Elfendetektiv Erkül Bwaroo hat in mir einen neuen Fan gewonnen. Es wird Zeit, dass ich ihn näher kennenlerne und das geht nur über die vorhergehenden Bücher.