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Veröffentlicht am 26.03.2022

Eine Möhre namens Ginette

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
1

Als mir die Leseprobe in die Hände fiel, wurde ich neugierig auf das Buch. Ein Mann, der den Möhren im Garten Namen gibt, das war neu für mich und faszinierend. Also wollte ich das Buch lesen. Leider stellte ...

Als mir die Leseprobe in die Hände fiel, wurde ich neugierig auf das Buch. Ein Mann, der den Möhren im Garten Namen gibt, das war neu für mich und faszinierend. Also wollte ich das Buch lesen. Leider stellte sich heraus, die Leseprobe war das Spannendste am Buch. Es wurde immer wieder wiederholt, wie einsam und eigenbrötlerisch Robert lebt, wie er nur mit den Gemüsebeeten oder den Hennen kommunizieren kann. Und dass er auf keinen Fall die Sicherheit dieses geschützten und versteckten Lebens verlassen will. Und was geschieht? Trotz seines eisernen Entschlusses lässt er Hassan und seine Mutter in sein Leben, veranstaltet Showgärtnern für Besucher, verliebt sich in Maggie, verlässt den Hof im Elsass, um Maggie in England zu besuchen.
Ist der Mann bloß schrullig, wie im Klappentext genannt, oder schon ein ausgewachsener Autist? Die Symptome wären da. Das Eröffnungsgespräch zwischen den beiden Geschwistern zeigt schon den Kern des Problems. Falls er kein Autist ist, was hat ihn derart Menschenscheu werden lassen? Der bildhafte Schreibstil ließ die Szene im Garten vor meinen Augen sehr real entstehen.
Aber da er permanent seine ehernen Vorsätze mit Füßen tritt, ist Robert eher nur schrullig. Ein erwachsener Autist bleibt seiner Ginette treu.
Im Buch wird immer wieder erwähnt, welche traumatische Schicksalsschläge er erleiden musste. Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber absolut traumatisch scheint für Robert das Mädchen gewesen zu sein, das an einem Abend mit ihm getanzt hat und am nächsten Tag nichts mehr von ihm wissen wollte.
Die Geschichte und die Dialoge im Buch sind nicht glaubwürdig in meinen Augen. Ich kann die Handlung nicht nachvollziehen. Keine der drei Frauen muss Robert öfters etwas sagen, schon macht Robert Männchen und führt alles aus, was sie von ihm wollen.
Der Roman beginnt richtig gut, mit vielen vorwärtsweisenden Texthinweisen, voller Versprechungen für eine schöne Lektüre um dann aber zusehends abzuflachen, schal und vorhersehbar zu werden. Mattera lässt keine richtige Spannung aufkommen, man blättert um, nicht um zu erfahren, was auf der nächsten Seite geschieht, sondern um endlich zum Ende zu kommen. Da sind wenigstens ein paar nette Rezepte, die werde ich demnächst mal ausprobieren. Dafür die drei Sternchen.
Fazit: Ein Buch das wir getrost der 90jährigen Oma zu lesen geben können, das wird sogar sie sanft in den Schlaf bringen.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Schatten der Vergangenheit

Kalt lächelt die See
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Das Coverbild finde ich zum Dahinbeamen schön! Der Schreibstil ist angenehm, direkt, ohne Phrasendrescherei. Die ermittelnde Polizistin, die auf der Insel alle und jeden kennt und der Neuling aus London, ...

Das Coverbild finde ich zum Dahinbeamen schön! Der Schreibstil ist angenehm, direkt, ohne Phrasendrescherei. Die ermittelnde Polizistin, die auf der Insel alle und jeden kennt und der Neuling aus London, der überall anerkannt werden will, werden sich bestimmt zusammenraufen. Auf dieses Zusammenraufen freue ich mich. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ava lebend und unversehrt wieder gefunden würde, aber ich würde mich auch "nur" mit dem spannenden Krimi begnügen.
Ich war noch nie auf Guernsey. Schade eigentlich. Wenn Corona einmal vorbei ist, würde ich das gerne mal ins Auge fassen. Die Beschreibungen im Buch sind wunderschön und machen richtig neugierig auf die Insel. Da kommt Fernweh hoch.
Auffallend: in der ganzen Polizeistation auf Guernsey sind lauter nette Beamte, ein einziger Armleuchter ist aber mit dabei, sozusagen damit die anderen, netten, besser hervortreten können. Der Störenfried heißt Batiste, ein Name, der vielseitige Assoziationen in mir weckt: Bastille, zum einen. Dann Bastard, zum zweiten. Und zum dritten: irgendwie erinnert mich der Name an Bosse von südamerikanischen Drogenkartellen.
Die Hauptgestalten, Kate Langlois, ihr Chef DeGaris und der neue Kollege aus London, Tom Walker scheinen ein gutes Team abzugeben, wenn Tom Walker mal mit den Fettnäpfchen durch ist. Auf einer kleinen Insel, wo jeder jeden kennt, darf man den Paragrafen der Befangenheit nicht zu eng nehmen. Dafür aber scheint Walker den Kollegen Batiste auch nicht sehr zu mögen. Das hat ihm bei mir schon Pluspunkte eingebracht.
Das zweite Drittel ist sehr spannend. Normalerweise treten alle handelnden Personen im ersten Drittel in Erscheinung. Aber nun, im zweiten Teil frage ich mich, wer ist Margaret? Vor wem hat sie Angst? Welche der vermissten Frauen findet der gute Pfarrer? Wird der missgünstige Leonhard Batiste endlich mal von Kate lassen? Hoffentlich spätestens im nächsten Buch (will sagen, wäre schön, noch weitere Krimis von Ellis Corbet zu lesen, die auf Guernsey spielen und diese Polizisten und einen gewissen forensischen Archäologen ermitteln lassen.)
Nicolas scheint ein besonderer Mann zu sein. Vor allem wenn man erfährt, was für einen Bezug es mit der silbernen Kaffeekanne hat. Die Toten von Srebrenica auszugraben und den trauernden Angehörigen die Leichname der Getöteten wieder zu geben, muss schlimm gewesen sein. Vielleicht aber war das Schlimmste, wenn sie die Toten nicht identifizieren konnten und die Anverwandten weiter mit der Ungewissheit leben mussten. Kein Wunder, dass er nach diesen schrecklichen Einsätzen Ruhe und Erholung braucht. Das Meer beobachten kann in der Tat angespannte Nerven beruhigen, einen runterkommen lassen, zu sich selbst finden.
Die Chemie zwischen ihm und Kate Langlois stimmt auf Anhieb. Jeder Mensch braucht jemanden, außerhalb der Familie, mit dem er reden kann, sich alles von der Seele reden oder gemeinsam über all die Dinge schweigen.
Der dritte Teil bringt die Lösung der Haupterzählung und einiger der Nebenstränge. So, z.B. wird Mr. Baynes verhaftet. Er ist zwar nicht der Mörder seiner Frau, aber seine abartige Liebe zu Pornofilmen mit Teenagern wird ihm zum Verhängnis. Auch erfahren wir wieso sich Hobbs so merkwürdig verhalten hat.
Mein eingangs genannter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Die kleine Ava wird tatsächlich lebend und wohlauf gefunden. Und der junge französische forensische Archäologe hat seinen Platz auf Guernsey und bei einigen Bewohnern der Insel gefunden. Jetzt könnte einem Folgeroman nichts mehr im Wege stehen, oder?
Wenn man in den ersten beiden Teilen noch den Eindruck hatte, der Roman wird weiterhin gemächlich einem Ende zusteuern, wie in einen ruhigen Hafen, nun, der dritte Teil ist eine rasante Fahrt übers stürmische Meer: Stephanie, die ihr Kind zurückhaben will, Baynes‘ Fluchtversuch, der Showdown in Margarets Haus, - atemlos laufen wir endlich den sicheren Hafen an. Die letzte Szene im Buch ist versöhnlich: der Stress wird nun abgebaut, das Adrenalinhoch flacht ab. Kate und Nicolas beobachten gemeinsam das Meer beim Rauschen. Es ist immer schön, einen Menschen neben sich zu haben, mit dem man das Meer beobachten kann.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Man kann nicht nie leben

Mongo
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Wir haben im engsten Freundeskreis ein Mädchen mit Trisomie 21. Es ist unglaublich, wieviel Liebe und Freundlichkeit unser Sonnenschein verbreiten kann. So kam es, dass wir uns mit diesem Thema eindringlich ...

Wir haben im engsten Freundeskreis ein Mädchen mit Trisomie 21. Es ist unglaublich, wieviel Liebe und Freundlichkeit unser Sonnenschein verbreiten kann. So kam es, dass wir uns mit diesem Thema eindringlich beschäftigt haben.
Ich kann die jungen werdenden Eltern von Herzen verstehen. Ihre Ängste und Fragen. Eine Entscheidung ist nicht einfach. Die junge Frau hat alle möglichen pränatalen Untersuchungen über sich ergehen lassen und sich dann für die Schwangerschaft – sogar zwei Mal – entschlossen. Sie haben zwei gesunde Mädchen und mehr ist dazu nicht zu sagen.
Ich dachte zuerst, Thema dieses Buches wären eben für und wider ein behindertes Kind zu haben. Aber eigentlich geht es um Markus, ein Mann der mit Syndrom Down geboren wurde und Katjas älterer Bruder ist. Harry, Katjas Mann erinnert sich an seine Begegnungen mit behinderten Menschen und wie aus seinem Unverständnis für Anderssein langsam eine Akzeptanz wuchs und die durch die Begegnung mit Markus zu Sympathie und auch Liebe für ihn wurde. Das Buch schildert auch wie unterschiedlich die Menschen den behinderten Menschen gegenüber handeln und auftreten, sogar in der gleichen Familie: der Vater ist bereit auf seine Eigenarten einzugehen und sie zu akzeptieren, die Mutter zwingt ihn zu handeln und sich nicht gehen zu lassen, die Schwester behandelt ihn mal mit Nachsicht und Liebe, andere Male tritt sie ihm gegenüber sehr kategorisch auf. Harry, der ja nicht mit Markus aufgewachsen ist, sondern ihn nur als Erwachsenen kennt, hat seine eigene Herangehensweise zu Markus und seinen Problemen. Markus muss allein mit öffentlichen Mitteln zu ihm nach Wien fahren für diverse Tagesausflüge, er vermittelt Markus das Gefühl ein erwachsener Mann zu sein, ermöglicht ihm sexuelle Begegnungen mit Frauen. Das schönste aber, fand ich, ist die Tatsache, dass auf seine Initiative hin, Markus nicht mehr im Behindertenheim leben muss, sondern mit Schwester, Schwager und den zwei Nichten zusammenleben kann. Die Eltern geben ihr Schlafzimmer her und übernachten im Wohnzimmer, damit Markus bei ihnen wohnen kann. Hand aufs Herz, wer würde das tun? Ich meine nicht die Eltern, nein, in diesem Fall ist es der Schwager, der freiwillig beengte Verhältnisse in Kauf nimmt, um Markus die Gängelei im Heim zu ersparen.
Der Schreibstil ist unnachahmlich. Einerseits linear und schlicht, andererseits verwendet er in manchen Passagen Wiederholungen, die auf den ersten Blick penetrant wirken, aber bei genauerem Hinsehen ihre volle Wirkung entfalten. Zum Beispiel, wie oft wird erwähnt, dass Albert ein Damenrad der Marke Puch fährt? Ein rotes Damenrad der Marke Puch? Ein rotes Damenrad der Marke Puch mit Rückspiegel, ein rotes Damenrad der Marke Puch mit Wimpeln und Fähnchen? Es ist ein Traum von einem Kinderfahrrad, das Harry als Kind gern gehabt hätte. Aber Darer schreibt nicht: „Ich habe mir solch ein Rad gewünscht“, nein, er verdeutlicht diesen Gedanken durch die vielen Wiederholungen.
Oder der erste Frauenarzt, den Katja und Harry aufsuchen, der holt sich Kaugummis aus einem kleinen Automaten im Büro und bei dem sie sich nicht wohl fühlen, der heißt bei ihnen nur noch „Kaugummi-Güllekologe“. Er wird öfters erwähnt, aber ein zweites Mal gehen sie nicht hin.
Das Titelbild ist bezaubernd und passend zum Thema. Die Bluse könnte Teil einer Frauentracht der Mongolen sein oder aber ein Hawaii-Hemd, das Markus so gerne trägt.
Als Motto des Buches werden die unterschiedlichen Definitionen des Wortes „Mongo“ gezeigt. Vom Schimpfwort für Idiot, als Kurzwort für Mongolismus oder für einen Menschen mongolischer Abstammung.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

... und dann sagen Ostalgiker, dass in der DDR nicht alles schlecht war...

Im Schatten der Wende
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Wunderschöner und spannender Einstieg in einen Krimi. Gleich zu Anfang der Blick aus der Perspektive der jungen Polizisten, die den Demonstranten gegenüberstanden: Unsicherheit, Angst, Beklommenheit und ...

Wunderschöner und spannender Einstieg in einen Krimi. Gleich zu Anfang der Blick aus der Perspektive der jungen Polizisten, die den Demonstranten gegenüberstanden: Unsicherheit, Angst, Beklommenheit und auch Unverständnis. Wieso protestieren diese Menschen? Sie haben doch, was sie zum Leben brauchen? Und dann schwenkt die Handlung ein Jahr zurück. Muffig, von Schimmel und Schwamm befallene Wohnungen, Mangel an allen Ecken und Enden. Ja, die Ostalgiker haben diese Zustände vergessen, wenn sie sich jetzt die einstige DDR schön träumen. Oder sie gehörten zur Nomenklatura und litten tatsächlich nur geringen Mangel.
Aber das war nur die Vorgeschichte. Denn die Fälle, die da begannen, werden erst nach der Wende, ein Jahr später, zu Ende geführt. Es ist jetzt kurz nach der Wende. In nur wenigen Wochen ist ein Staat wie ein Kartenspiel in sich zusammengebrochen, es herrscht totales Machtvakuum, neue Strukturen müssen sich erst herauskristallisieren, Kompetenzen geklärt werden. Dabei ist es nicht so einfach für die Polizei. Das Verbrechen schläft nie. Vor allem, als die halbseidene Unterwelt auf den ostdeutschen Markt drängt und ihre Claims abstechen will. Hamburger Kiez gegen Frankfurter Milieu. Das sind Dimensionen, in denen nun ostdeutsche Ermittler plötzlich operieren müssen. Unerwartete Unterstützung erhalten sie von einer Amtskollegin aus Frankfurt am Main die auf der Suche nach einem Mörder ist. Der erste Kontakt zwischen Ost und West auf Polizeiebene ist etwas holprig. Die Frau aus dem Westen tritt in alle Fettnäpfchen und bedient alle Klischees, die im Westen über die Bürger aus dem Osten kursieren. Doch langsam merken sie, dass man zusammenarbeiten kann. Vorurteile werden abgebaut, richtige Ermittlungsarbeit nimmt ihren Lauf. Bis plötzlich Zweifel aufkommen, ob die Polizistin aus dem Westen nicht mit gezinkten Karten spielt. Doch letztendlich klärt sich alles, die Fälle der verschwundenen Leichen, vergewaltigten Kinder und Morde werden gelöst. Tobias Falck erfährt so en passant, dass er womöglich Vater geworden ist, oder auch nicht, es ist alles in der Schwebe in seinem Privatleben. Sogar seine Verflossene will wieder zurück zu ihm. Die Entwicklung, die die 4 Ermittler im Lauf des Romans durchmachen ist klar erkenntlich und nachvollziehbar.
Die Dialoge sind gut wiedergegeben und klingen natürlich. Überhaupt erzählt Frank Goldammer sehr lebhaft und mitreißend. Die Beschreibung der heruntergekommenen Häuser im alten Teil Dresdens ist beeindruckend. Dass ein Staat so gar nichts auf seine historischen Stadtkerne gab, kennt man von vielen osteuropäischen Staaten. Nun wird es uns wieder deutlich vor Augen geführt. Vielleicht auch um ewig-gestrigen Ostalgikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Genauso, wie die Aussage von Steffi Bach, dass manche Verbrechen im Sozialismus undenkbar waren und also nicht existierten: Vergewaltigungen, Kindermisshandlungen z.B. Und nun, nach der Wende können sie nicht mehr totgeschwiegen werden.
Wäre schön, wenn Goldammer diese Reihe fortführen würde. Schon um zu wissen, ob Tobias Falck nun Vater wurde oder nicht.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

„Alles wird gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Das filigrane Coverbild und der Klappentext haben es mir angetan. Und das Buch erst recht: Geradlinig und direkt geschrieben, mit natürlich klingenden Dialogen und klar gezeichneten Charakteren, samt Buchinhalt, ...

Das filigrane Coverbild und der Klappentext haben es mir angetan. Und das Buch erst recht: Geradlinig und direkt geschrieben, mit natürlich klingenden Dialogen und klar gezeichneten Charakteren, samt Buchinhalt, alles verführt zum Lesen.
Zwei Geschwister, die sich nach dem Tod des Großvaters in einem renovierungsbedürftigen Haus und ohne die Rente des Großvaters über Wasser halten müssen. Kein Wunder, dass sie Untermieter suchen. Die drei jungen Männer, die sich melden, sind merkwürdig. Zumindest hat Katalea, genannt Kela, diesen Eindruck. Aber Kela hat ganz andere Sorgen: sie glaubt sie verliert langsam ihren Verstand. Zuerst erscheint ihr ihr Großvater und meckert genau wie zu Lebzeiten herum, inklusive über die drei Untermieter, dann glaubt sie merkwürdige Schatten an den Wänden herumkriechen zu sehen, hört ohne zu wollen Gespräche der drei jungen Kerle, die ihren Verdacht nur erhärten, wenn ihre Freundin in der Nähe ist, glaubt sie, die Pflanzen flüstern zu hören. Sie erhält merkwürdige Briefe, die sofort nachdem sie sie gelesen hat, zu einem blanken Blatt Papier werden. Wer würde da nicht an den eigenen Verstand zweifeln? Aber Katalea ist nicht verrückt. Im Gegenteil. Sogar ihr zwanghafter Ordnungszwang ist kein Zeichen des beginnenden Wahnsinns. Es ist Teil der Magie, die in ihr erwacht. Als langsam ersichtlich wird, wieso und warum eine neue Welt magischer Lebewesen und Zauberer hervortritt, ist Kela längst Teil von ihr.
Der kleine Oskar, der auf ein Spenderherz wartet ist Kelas Freund. Altklug und voll von merkwürdigem Wissen über Tiere, ist er Kela sehr ans Herz gewachsen. In seiner unschuldigen Art freundet er sich auch mit den drei Untermietern an. Unerwartet muss er ins Krankenhaus, es wurde ein geeignetes Spenderherz für ihn gefunden. Doch es kommt anders. Oskar verträgt das Spenderherz nicht, sein Organismus stößt das neue Organ ab. Oskars Tod lässt Katalea verzweifelt zurück. Aber dann stürzen die Ereignisse auf sie ein und Katalea hat ganz andere Sorgen. Und doch ist Oskar wie ein Teil von ihr geworden. Deshalb erscheint ihr das geheimnisvolle Orakel in der Form von Oskar. So kann sie freier sprechen und ihre Fragen stellen.
Der Roman ist spannend und mit vielen unerwarteten Wendungen. Freunde werden zu Verrätern, Feinde werden „akzeptabel“, Familienbande werden in Frage gestellt. Aber das geschieht nicht nur in der magischen Welt.
Für Fantasy-Liebhaber eine klare Leseempfehlung.

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