Profilbild von Buecherliebling88

Buecherliebling88

Lesejury Star
online

Buecherliebling88 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherliebling88 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2020

Atmosphärische Urban Fantasy mit etwas holprigem Ende

Das Flüstern der Magie
1

Inhalt
In "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl geht es um die 19-jährige Fallon, die in Edinburgh ein Archiv für magische Gegenstände leitet. Sie kann - wie auch der Rest ihrer Familie - Magie spüren ...

Inhalt
In "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl geht es um die 19-jährige Fallon, die in Edinburgh ein Archiv für magische Gegenstände leitet. Sie kann - wie auch der Rest ihrer Familie - Magie spüren und hat daher die Aufgabe, magische Gegenstände, die für Unwissende zur Bedrohung werden können, ausfindig zu machen, einzusammeln und im Archiv sicher zu verwahren. Doch eines Nachts trifft sie auf den geheimnisvollen und attraktiven Reed, mit dem sie sofort eine gewisse Anziehung verbindet. Als dieser dann jedoch magische Tarotkarten aus dem Archiv stiehlt, lauern auf einmal Gefahren. Nicht nur für Fallon und Reed, sondern auch für die Bewohner von Edinburgh...

Meine Meinung
Auf dieses Buch war ich im Vorhinein sehr gespannt. Ich mag den Schreibstil von Laura Kneidl unheimlich gerne und dachte mir, dass der Schreibstil in Kombination mit einer so tollen Kulisse wie Edinburgh und einem Hauch von Magie sicherlich ziemlich atmosphärisch wird. Und zum Glück wurden meine Erwartungen in dieser Hinsicht mehr als erfüllt. Das Setting ist toll beschrieben und man kann sich richtig gut in Fallon hineinversetzen, wie sie durch die dunklen und nassen Straßen läuft, umgeben von alten Gemäuern. Ich könnte mir dieses Buch von der Stimmung her auch sehr gut als Herbst-Buch vorstellen, das man gemütlich in eine Decke gewickelt und mit einem leckeren Tee oder Kakao in der Hand lesen kann.

Die magischen Elemente in dem Buch (die magischen Gegenstände und ihre Fähigkeiten) fand ich anschaulich und gut dargestellt und sie haben zu der tollen Atmosphäre beigetragen.

Die Charaktere (allen voran Fallon und Reed) sind wirklich sympathisch und trotz ihrer kleinen Makel und Unzulänglichkeiten (oder gerade deshalb?!) wachsen sie einem schnell ans Herz. Neben den Protagonisten gibt es nicht allzu viele Charaktere, die eine "größere" Rolle spielen, was den ganzen Plot übersichtlich und "ruhig" macht. Was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Nun zum einzigen Wehrmutstropfen des Buches. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich alles wendet bzw. aufklärt, bin ich inhaltlich nicht mehr richtig mitgekommen. Zwar ist die Handlung an sich überhaupt nicht komplex, allerdings wirkt alles ziemlich plötzlich und "hopplahopp", so als wäre Laura Kneidl aufgefallen, dass sie nicht mehr viele Seiten übrig hat und nun irgendwie schnell zum Ende kommen muss. Mir hat da an einigen Stellen die nachvollziehbare Entwicklung hin zur Auflösung gefehlt. Leider sind meiner Meinung nach auch ein paar der Nebenhandlungsstränge ins Nichts gelaufen bzw. offen geblieben, was ich sehr schade finde. Es muss nicht immer alles ein klares Ende haben, aber hier wirkte es einfach ein wenig abgehackt an einigen Stellen. Schade. Aber das könnte man im Nachhinein noch retten, indem es eine Fortsetzung gäbe, in der die nicht zuende geführten Fäden wiederaufgenommen werden...

Fazit
Ein wirklich stimmungsvolles und schönes Urban Fantasy-Buch mit sympathischen Charakteren und tollen magischen Elementen. Zum Ende hin leider an vielen Stellen nicht mehr ganz nachvollziehbar entwickelt, aber die allgemeine Atmosphäre rettet m.E. darüber hinweg.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2020

Sympathische Charaktere und interessanter Perspektivwechsel

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
1

Inhalt
In "The Secret Book Club" (Band 1) von Lyssa Kay Adams geht es um den Profisportler Gavin Scott und seine Frau Thea. Die beiden stecken mitten in einer handfesten Ehekrise, Gavin ist aus dem gemeinsamen ...

Inhalt
In "The Secret Book Club" (Band 1) von Lyssa Kay Adams geht es um den Profisportler Gavin Scott und seine Frau Thea. Die beiden stecken mitten in einer handfesten Ehekrise, Gavin ist aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und Thea möchte die Scheidung. Gavin ist verzweifelt und will die Ehe unbedingt retten - und hier kommt der "Secret Book Club" ins Spiel. Ein Freund von Gavin nimmt ihn mit zu einem Treffen des Buchclubs und erklärt ihm, warum genau dieser Buchclub Gavin dabei helfen wird, seine Ehe zu retten: Die Mitglieder des Clubs (ausschließlich Männer) haben alle bereits Beziehungs- oder Eheprobleme gehabt und diese mithilfe der Lektüre von Liebesromanen lösen können. Doch wie soll man eine Ehe retten können, indem man Liebesromane liest?

Meine Meinung
Ein sehr angenehm zu lesendes Buch, bei dem mir vor allem die Charaktere wirklich gut gefallen haben. Gavin als auch Thea als die beiden Protagonisten sind wirklich sympathisch und haben auch ihre Ecken und Kanten. Man kann sich über den gesamten Plot hinweg gut in sie hineinversetzen und "leidet" mit ihnen. Einzig Thea kann ich in manchen Punkten nicht so ganz verstehen bzw. ihre Art nachvollziehen. Insbesondere im Hinblick auf den Punkt, der für den Ehestreit und die Trennung ausschlaggebend war.

Die Kinder der beiden (Zwillings-Mädchen) sind sehr niedlich beschrieben und man kann sie fast schon durch das Haus hüpfen sehen. Theas Schwester Liv ist auf ihre ganz eigene Art auch absolut sympathisch und witzig, wenn auch im Bezug auf die Ehe von Gavin und Thea ein wenig zu "radikal" mit ihren Ansichten. Aber das muss sie als Theas Schwester vermutlich auch sein. Ich bin gespannt darauf, im nächsten Band der Reihe Livs Geschichte kennenzulernen.

Gut finde ich auch, in den Nebenhandlungen ein wenig über die Vorgeschichten mancher Charaktere (z.B. Thea) zu erfahren, die die Handlungen dieser Figuren noch nachvollziehbarer machen. Genau so wie ich die Nebenhandlung von Thea und den anderen Spielerfrauen einerseits unterhaltsam finde, andererseits zeigt er auch noch einmal eine andere Facette von Theas Charakter.

Die Sprache fand ich sehr flüssig und gut zu lesen und mochte den Perspektivwechsel (abwechselnd waren die Kapitel aus Theas und aus Gavins Sicht geschrieben) wirklich gerne. In vielen Büchern gefallen mir Perspektivwechsel nicht so gut, aber hier fand ich es sehr passend, die ganze (Vor-) Geschichte einmal aus beiden Blickwinkeln zu lesen. Insbesondere Gavins Sicht fand ich hier wirklich spannend. Hier ist eine Besonderheit, dass immer wieder Ausschnitte aus dem Liebesroman, den er für den Buchclub liest, abgedruckt sind, die eine gute Parallele zu den Ereignissen in seinem Leben oder seiner Beziehung darstellen. Das lockert das Buch ziemlich auf und ist echt unterhaltsam.

Dass die Protagonisten verheiratet sind und Kinder haben, finde ich auch einmal eine gute Abwechslung zu den New/Young Adult-Büchern, in denen die Protagonisten naturgemäß eher jünger sind und im Leben andere Probleme und Hindernisse zu bewältigen haben als Gavin und Thea.

Fazit
Insgesamt ein gut zu lesendes, lockeres Buch, das eine angenehme Atmosphäre zaubert und gute Laune macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Tolle Roadtrip-Atmosphäre

Dirty Dancer
1

Inhalt
In dem zweiten Band der "True Lovers"-Reihe von Lauren Rowe, "Dirty Dancer", geht es um den Stripper Keane Morgan (einen der "Morgan-Brüder") und die Filmstudentin Maddy Milliken, die unverhofft ...

Inhalt
In dem zweiten Band der "True Lovers"-Reihe von Lauren Rowe, "Dirty Dancer", geht es um den Stripper Keane Morgan (einen der "Morgan-Brüder") und die Filmstudentin Maddy Milliken, die unverhofft einen gemeinsamen Roadtrip von Seattle nach Los Angeles unternehmen. Anfangs können sie sich gegenseitig überhaupt nicht leiden. Maddy hält Keane für einen oberflächlichen und selbstverliebten Aufreißer und Keane Maddy für eine langweilige graue Maus. Doch vielleicht ändert sich daran noch etwas, während sie durch das Land fahren und viel Zeit haben, einander aus einem anderen Blickwinkel zu sehen...

Meine Meinung
Den ersten Band der Reihe habe ich sehr gerne gelesen und habe mich dementsprechend auch sehr auf den zweiten Band gefreut. Besonders positiv im ersten Band ist mir die angenehme Atmosphäre in Erinnerung geblieben. Man hat sich beim Lesen einfach wohl gefühlt. Das war in dem zweiten Band hier genauso. Die Roadtrip-Atmosphäre hat Fernweh geweckt und dadurch, dass es nicht übermäßig viele "Nebencharaktere" gab, konnte sich die Story gut auf die beiden Protagonisten konzentrieren.

Beide Protagonisten waren mir überwiegend sympathisch und haben meiner Meinung nach für ein Buch dieses Genres halbwegs nachvollziehbar gehandelt.

Der einzige richtige, aber leider nicht kleine Kritikpunkt an dem Buch ist für mich die Sprache. Ich vermute, dass die Autorin durch die spezielle Sprache eine authentische Darstellung der Charaktere schaffen wollte, aber mich persönlich hat es sehr schnell einfach nur wahnsinnig genervt. Keane spricht Maddy eigentlich nie mit ihrem Namen, sondern mit Spitznamen wie "Süße", "Puppe", "Baby" oder "Mad Dog" an. Das ist vielleicht ein- oder zweimal ganz witzig, wenn es nicht ganz ernst gemeint ist. Aber in jedem zweiten Satz ist es einfach nur anstrengend zu lesen. Auch die Dialoge mit Zander, Keanes bestem Freund, sind ähnlich. "Bro", "Peenie Weenie", "Peen", "Peen Star" - es werden immer absurdere Spitznamen gefunden.

Fazit
Alles in allem mochte ich das Buch ganz gerne. Tolle Atmosphäre, ganz sympathische Charaktere und von der Handlung her auch mal nicht ganz so 08/15 wie manch andere Bücher in dem Genre. Einzig und allein die Sprache hat mir das Lesevergnügen auf Dauer ein bisschen vermiest. Wer diese Sprache oder den Schreibstil mag, hat sicherlich gute Karten, in diesem Buch ein nettes, kurzweiliges Leseerlebnis zu finden, das sich gut für den Sommer am Strand oder auf dem Balkon eignet. Wer da - wie ich - etwas empfindlicher ist, der sollte vielleicht erstmal in der Buchhandlung in das Buch reinlesen und sich dann genau überlegen, ob er sich das 491 Seiten lang antun möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Viele Fakten, gut geschrieben

Tiere essen
1

Inhalt
In dem Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer geht es ganz allgemein gesagt um das Thema "Vegetarismus". Der Autor, der selbst seit einigen Jahren Vegetarier ist, beschreibt seine eigene Geschichte ...

Inhalt
In dem Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer geht es ganz allgemein gesagt um das Thema "Vegetarismus". Der Autor, der selbst seit einigen Jahren Vegetarier ist, beschreibt seine eigene Geschichte zu diesem Thema sowie seinen Weg, wie er zum Vegetarismus gekommen ist. Darüber hinaus hat sich der Autor auf eine jahrelange Recherche zu allem rund um Fleischkonsum, Nutztierhaltung (sowohl im kleinen als auch im großen Rahmen) und Schlachtung begeben. Er hat hier jedoch nicht nur Literaturrecherche betrieben, sondern hat sich auf die Suche gemacht nach den verschiedensten Menschen aus verschiedenen Metiers und sich mit diesen über Fragen unterhalten, die ihn interessierten. Dabei ist er jedem dieser Gesprächspartner offen und unvoreingenommen gegenübergetreten, auch wenn es sich bei ihnen besipielsweise um Betreiber eines großen industriellen Tierhaltungsbetriebs handelte und im Vorhinein zu vermuten war, dass der Autor mit diesem in vielen Punkten nicht übereinstimmen wird. All diese Fakten hat er anschaulich und spannend aufbereitet.

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist an sich recht schlicht. Die grüne Farbe ist hingegen sehr auffällig und bei näherem Hinsehen entdeckt man, dass die Buchstaben des Buchtitels aus Tieren bestehen. Ich finde das Cover wirklich gelungen.

Zu Anfang erzählt der Autor ein wenig darüber, wie er zum Thema Vegetarismus steht und wie es dazu gekommen ist, dass er selbst Vegetarier geworden ist.

Anschließend folgen ein paar allgemeine Gedanken zum "Tiere-Essen". Gerade auf den ersten Seiten gab es für mich einige wirklich spannende Gedanken, die ich mir beim Lesen markiert habe, weil ich bisher selbst nie darauf gekommen bin, darüber nachzudenken, aber den Denkanstoß sehr spannend fand. Beispielsweise der Gedanke, dass wir Fischen gegenüber tendenziell weniger starkes Mitleid empfinden, da sie unter Wasser und damit "weit weg" von uns leben und "stumm" sind. Dies schafft eine höhere Distanz, die es uns erlaubt, ihnen gegenüber weniger Empathie zu empfinden als beispielweise Schweinen oder Kühen.

Allgemein gibt der Autor über das gesamte Buch verteilt neben vielen guten Denkanstößen auch viele wichtige Fakten weiter, mit denen sich - meiner Meinung nach - jeder, der Fleisch konsumiert, auch einmal auseinandergesetzt haben sollte. Diese sind wissenschaftlich belegt und in einem Quellenverzeichnis aufgelistet. Diese Fakten beziehen sich allerdings größtenteils auf die USA, da der Autor in den USA lebt. Im hinteren Teil des Buches findet man zu eigentlich allen dieser Fakten und Zahlen eine Entsprechung in Deutschland oder Europa. Bei Interesse kann man sich über die Lage in Deutschland daher auch direkt dort informieren.

Trotz der vielen Fakten ist das Buch sehr flüssig und spannend geschrieben und weckt das Bedürfnis weiterzulesen, auch wenn es einige Stellen gab, für die man keine schwachen Nerven bzw. keinen schwachen Magen haben darf. Aber auch solche Schilderungen (bspw. darüber, was in einem Schlachthof oftmals vor sich geht) finde ich wichtig und sie gehören zum Thema dazu.

Sehr spannend, gerade zur Zeit von Corona, fand ich auch das Kapitel zum Thema Pandemie und welchen Einfluss die extreme Nutztierhaltung und das Essen von Tieren die Entstehung von diesen beeinflusst.

Gestalterisch ist auch hervorzuheben, dass immer wieder zwischendurch grafisch gestaltete Seiten eingefügt sind, die etwas bestimmtes optisch veranschaulichen sollen. So bekommt man ein besseres Gefühl für bestimmte Fakten.

Gut fand ich darüber hinaus, dass der Autor kein schwarz-weiß Bild der Welt gemalt hat, in der der Vegetarismus das einzig Gute und das Fleischessen das Böse ist. Auch versucht er meiner Meinung nach nicht mit erhobenem Zeigefinger, alle Menschen dazu zu bringen, von nun an nur noch vegetarisch zu leben.

Fazit
Ein sehr gutes und sehr wichtiges Thema und ein wirklich gutes Buch, das dieses Thema meiner Meinung nach vernünftig aufbereitet. Gut zu lesen, viele interessante Fakten, aber auch ein Anteil an persönlicher Meinung und Denkanstößen. Ein Buch, das ich eigentlich jedem empfehlen kann zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere