Interessante Perspektive, pathetische sprache
Schatten der VergangenheitNachdem der Liebhaber seiner Frau umgebracht wurde, fällt der Verdacht aus allzu offensichtlichen Gründen auf Casabona. Selbst Teil der Polizei weiß er genau, was auf ihn zukommen wird und versucht zunächst, ...
Nachdem der Liebhaber seiner Frau umgebracht wurde, fällt der Verdacht aus allzu offensichtlichen Gründen auf Casabona. Selbst Teil der Polizei weiß er genau, was auf ihn zukommen wird und versucht zunächst, den Fall alleine zu lösen, um sich reinzuwaschen.
Anders als in typischen kriminalromanen folgt man hier dem Ermittler nicht beim lösen eines Falles sondern wird als Leser direkt mit hineingenommen in die Gedankenwelt dieses Ermittlers. Da es sich bei dem Fall um einen sehr persönlichen handelt, weil er selbst unter Verdacht steht, wird so natürlich ein sehr direkter und unmittelbarer Blick auf die Dinge geworfen. Zu Beginn haben mir diese Kapitel aus der Sicht von Casabona sehr gut gefallen, später wurden mir seine zum Teil doch sehr melodramatischen Gedanken fast zu viel. Dazwischen gibt es auch Kapitel, die aus der Außensicht geschrieben sind und die Umstände besser erklären sollen. Irgendwie hätte es mir besser gefallen, diese Infos wären auch nur durch die Augen Casabobas geliefert worden.
Der Schreibstil ist etwas pathetisch und die sprachlichen Bilder und Vergleiche sind sehr dick aufgetragen. Da es sich aber um einen Mafiafall handelt, ist das vielleicht sogar passend und bloß nicht so mein Geschmack.
Ein Problem hatte ich mit den vielen gleichklingenden Namen und die wiederholte Erwähnung von Polizeititeln ohne dass es dazu irgendwelche Erklärungen geben hätte. So konnte ich mir darunter nichts vorstellen, was nur noch mehr dazu beigetragen hat, das ich die handelnden Personen dauernd vertauscht habe.