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Veröffentlicht am 13.08.2025

geheimer Zauberladen trifft auf abenteuerlustiges wissbegieriges Mädchen - magisch - fantasievoll - spannend - überraschend

Gwin und das Herz des Drachen (Band 1)
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Gwin läuft von zu Hause weg und findet Unterschlupf im geheimen Zauberladen von Madame Manou. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden stürzt sie sich in ein großes Abenteuer.

Mit diesem Debüt-Buch startet ...

Gwin läuft von zu Hause weg und findet Unterschlupf im geheimen Zauberladen von Madame Manou. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden stürzt sie sich in ein großes Abenteuer.

Mit diesem Debüt-Buch startet eine neue fantastische Reihe mit äußerst ungewöhnlichen Charakteren. Der Erzählstil sowie der Aufbau der Geschichte haben mir sehr gut gefallen und erinnern mich an unsere Märchen. Wirkungsvoll bringt die Autorin asiatische Elemente ein. Insgesamt ergibt dies eine ganz besondere Mischung, faszinierend, spannend, überraschend und mit dem Reiz des Unbekannten. Der märchenhafte Text ist sprachlich sehr gut formuliert und enthält detailreiche Beschreibungen sowie viele Adjektive und originelle Vergleiche. Hier zwei Beispiele: „Die Sterne glitzerten in der Nacht - kleine Leuchtfeuer in einem wellenlosen schwarzen Meer.“ - „Der Mond hing gleich einer milchweißen Perle am Himmel.“
Die Autorin führt ihre junge Leserschaft eher langsam, ohne große Aufregung in die Geschichte und die neue Fantasy-Welt hinein. Allerdings ist die Ausgangssituation der Hauptperson Gwin nicht so rosig, aber so ist das halt in Märchen. Die Erzählung wird durch moderne schwarz-weiß Illustrationen unterstützt, die den Inhalt verdeutlichen und entspannend wirken. Die Autorin sprüht nur so vor Ideen. Sie erzählt von sprechenden Katern, lebendigen Flammen, fliegenden Drachen und anderen kuriosen Gestalten und beschert uns fantastische Momente mit witzigen Zaubertränken und magischen Gegenständen. Ihre Inspiration hat sie sich wahrscheinlich in Märchen aus aller Welt geholt.
Das große Thema der Geschichte ist Freundschaft in all ihren Facetten. Allerdings gibt es auch traurige Momente, in denen der Leser stark mit den Hauptcharakteren mitfühlt und Schattenseiten wie das Leben als Einzelgänger, Tod und Einsamkeit beschrieben werden. Dieser erste Band enthält eine in sich abgeschlossene Geschichte. Aber sicherlich können wir Gwin bald auf ihrem nächsten aufregenden Abenteuer im zweiten Band begleiten.

Wer Märchen und Magie mag, wird dieses Buch lieben. Mit 352 Seiten ist es recht umfangreich für die vom Verlag angegebene Altersstufe. Der Text ist sehr detailliert, gespickt mit zahlreichen Adjektiven und originellen, witzigen Vergleichen. Die modernen Zeichnungen veranschaulichen das Gelesene. Deshalb empfehle ich es für sehr gute Leser am Ende der Grundschulzeit.

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Veröffentlicht am 13.07.2025

Mystery Thriller für Jugendliche - spannend - dystopisch - zum Nachdenken - Zeitreise in die Vergangenheit

Timelock, Band 1 - Zeitrebellen
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Jason oder J-4418, wie er offiziell heißt, wusste schon immer, dass etwas nicht stimmt. Die Welt um ihn herum kommt ihm unwirklich vor. Dies ändert sich, als er Namira kennenlernt. Gemeinsam stürzen sie ...

Jason oder J-4418, wie er offiziell heißt, wusste schon immer, dass etwas nicht stimmt. Die Welt um ihn herum kommt ihm unwirklich vor. Dies ändert sich, als er Namira kennenlernt. Gemeinsam stürzen sie sich quer durch die Vergangenheit in die abenteuerliche Suche nach den Timelocks.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Erzählweise fand ich sehr spannend und ungewöhnlich. In zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen begleitet der Leser abwechselnd Jason, der in der Hauptstadt Nimropia (New York) lebt, sowie Otaku und Hana in Kyoto, Japan. Während Jason sich in einer emotionslosen Lehranstalt des Überwachungsstaats alleine durchschlägt, bestreiten Otaku und Hana als Wahlgeschwister ihr Leben mit großen Entbehrungen im Untergrund, um der Einweisung in eine solche Anstalt zu entgehen. Diese zwei unterschiedlichen Blickwinkel machen das Setting für den Leser besonders gut erfahrbar. Aus den verschiedenen Perspektiven betrachtet, wird das ganze Ausmaß der dystopischen Gegenwart ersichtlich. Sobald die Zeitsprünge beginnen und die Zeitrebellen erfolgreich bei ihrer Suche sind, dient die Sichtweise von Hana außerdem dazu, den Erfolg der Zeitreisen sowie die Veränderungen in der Gegenwart darzustellen.
Jason und Namira verschlägt es in den historischen Episoden zum einen in die Eiszeit mit Mammuts und Neandertalern, zum anderen besuchen sie das alte Ägypten mit Pharaonen, Sklaven und Pyramiden. Als Ausblick auf den nächsten Band erfolgt im Epilog ein Zeitsprung ins alte Rom. Einzigartig ist, dass diese Reisen alle mit Gedankenkraft erfolgen. Der Hauptcharakter erfühlt quasi den Zeitstrom. Faszinierende Idee.
Brennend interessiert mich, was die Hauptcharaktere verbindet. Werden sich die 9-jährige Hana und der 14-jährige Jason treffen und gemeinsam eine veränderte Gegenwart und eine neue Zukunft gestalten? Mich lässt dieses Buch nachdenklich und gespannt auf die weiteren Entwicklungen zurück.

Für Jungs und Mädchen im Alter ab 12 Jahren geeignet, wenn sie spannende Zeitreisen in die Vergangenheit mögen und dafür eine dystopische Gegenwart akzeptieren können. Das Setting ist anfangs etwas düster, kalt und grausam. Mit Beginn der verblüffenden Zeitsprünge wird es abenteuerlich und historisch informativ. Das Buch enthält keine in sich abgeschlossene Geschichte, die verschiedenen Handlungsstränge werden hoffentlich in den zwei Folgebänden verknüpft.

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Veröffentlicht am 11.07.2025

Urlaubsfeeling - Mord - Ermittler-Quartett mit Humor - leckeres Essen

Inspector Pescadores und der Tote im Pool
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Nach einem geselligen Cluedo-Spieleabend findet Markus Fischer eine Leiche im Pool vor seinem Bungalow. Durch diesen Vorfall entsteht aus den Freunden das recherchierende und kombinierende Gran-Canaria-Mordclub-Quartett.

Mit ...

Nach einem geselligen Cluedo-Spieleabend findet Markus Fischer eine Leiche im Pool vor seinem Bungalow. Durch diesen Vorfall entsteht aus den Freunden das recherchierende und kombinierende Gran-Canaria-Mordclub-Quartett.

Mit diesem ersten Band einer neuen Mordclub-Reihe wurde mir die spanische Sprache, der Lebensstil auf Gran Canaria sowie Gepflogenheiten, Flair und Kulinarisches näher gebracht. Spanische Sätze wurden sehr gut im Text integriert und die Erklärung direkt mitgeliefert, super abwechslungsreich und geschickt.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere des Mordclubs werden nacheinander eingeführt. Dabei liegt das Augenmerk klar auf der ungewöhnlichen Hauptperson Markus Fischer, dem Ich-Erzähler der Geschichte. Vor seinem Lottogewinn und der Auswanderung nach Gran Canaria war er Kommissar in Frankfurt am Main, ist geschieden und hat eine erwachsene, sehr sympathische Tochter, die Spanisch studiert. Er ist hilfsbereit, finanziell unabhängig, kocht gerne, liebt Musik von Phil Collins, will eine Bar eröffnen und kann das Ermitteln nicht lassen. Obwohl wir viel über Marcus erfahren, bleibt Spielraum für die nächsten Bände. Auf diese wird ebenfalls die vertiefende Beschreibung der weiteren Mitglieder des Mordclubs, Marianne, Petra und Andreas, vertagt. Ihre Charaktereigenschaften werden nur grob umrissen, aber gezielt für komische Situationen genutzt. Jeder hat seinen ganz eigenen Humor. Sie sind gut befreundet und kabbeln sich gerne. Außerdem verheimlichen alle das ein oder andere. Dennoch bilden sie ein sich sehr gut ergänzendes Ermittler-Quartett. Neben der Auflösung des Verbrechens beschäftigen sie sich mit verschiedenen aktuellen Themen wie dem Leben von Flüchtlingen und dem Klimawandel. Der Kriminalfall ist gut strukturiert und konstruiert. Die Lösung ist logisch, aber sehr ungewöhnlich. Gemeinsam mit dem Mordclub kommt der Leser dem Täter zufällig auf die Spur. Dieser Fall ist also nicht zum Mitraten geeignet. Überhaupt sind die Ermittlungen eher Nebensache, wichtig sind die Geschehnisse rund um die Personen. Deshalb handelt es sich bei diesem Buch eher um eine lustige Slice-Of-Life-Geschichte mit Leiche und Urlaubsfeeling als Cosy Crime.
Das Setting auf Gran Canaria wird mit einfühlsamer Landschafts- und Ortskenntnis detailliert dargestellt. Die Szenenbeschreibungen vom Sonnenaufgang, auf der Busfahrt, beim Schwimmen und Essen haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte die Liebe des Autors zur Insel spüren. Weil während der Ermittlungen oft die Orte gewechselt werden, ist der Krimi besonders für Leser geeignet, die die Insel schon einmal bereist haben. Für mich, als Gran-Canaria-Neuling, wäre eine kleinere Anzahl an Schauplätzen vorteilhafter gewesen. Das hindert mich aber nicht daran, Gran Canaria und den Mordclub im nächsten Band, der im April 2026 erscheinen soll, mit Freude erneut zu besuchen.

Alle mittelalten Leseratten, die sich in den 80ern zu Hause fühlen, werden ihren Spaß an diesem Buch haben. Der schräge Humor nimmt Bezug auf dieses Jahrzehnt und entwickelt sich in sehr originellen Vergleichen. Auch die Charaktere, besonders die Dialekt-Begabten, tragen zur Steigerung des Schmunzel-Faktors bei. Vor allem Gran-Canaria-Kenner werden sich beim Genuss des ersten Bandes wie im Urlaub fühlen.

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Veröffentlicht am 10.07.2025

Spannungsaufbau durch Perspektivenwechsel - englisches Dorfleben - wahnsinniger Täter

Bee Merryweather / Rosenduft und Todesgruft
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Seit dem letzten Todesfall in South Pendrick ist einige Zeit vergangen. Die neue Bewohnerin des Ivy Cottage verhält sich sonderbar. Bee Merryweather kann es nicht lassen und geht der Sache auf den Grund.

Auch ...

Seit dem letzten Todesfall in South Pendrick ist einige Zeit vergangen. Die neue Bewohnerin des Ivy Cottage verhält sich sonderbar. Bee Merryweather kann es nicht lassen und geht der Sache auf den Grund.

Auch der fünfte Fall für Bee Merryweather gestaltet sich sehr mysteriös. Erneut erzählt die Autorin in jedem Kapitel aus einem anderen Blickwinkel. Dabei baut sich durch die Perspektivenwechsel und eventuelle Cliffhanger am Ende eines Kapitels enorme Spannung auf. Schnell wird klar, dass es sich nur um einen ziemlich gestörten, irren Täter handeln kann. Ich fand die unheimlichen Situationen zwar sehr mitreißend, aber teilweise haben die Szenen mit Täter-Beteiligung beklemmend gewirkt. Bei einigen Textstellen durfte ich nicht zu viel nachdenken, sonst wären sie furchteinflößend geworden.
Der Fokus der Geschichte liegt klar auf dem Kriminalfall. Dieser Band ist von der Stimmung her leicht anders als seine Vorgänger. Neben dem grausigen Verbrechen spricht die Autorin aktuelle Themen, wie z.B. den Klimawandel, an und verzichtet auf ausgiebige humorvolle Szenen oder Gespräche. Außerdem wird Bee dieses Mal eifersüchtig dargestellt. Darunter leidet die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten. Das passt überhaupt nicht zu meinem Bild der Hauptdarstellerin, die ich stets als liebevolle, ausgeglichene und beherrschte Person empfunden habe.
South Pendrick ist, wie eh und je, ein beschauliches englisches Dorf, das allerdings Verbrechen magisch anzieht und sich an einige Veränderungen gewöhnen muss. Es sind zahlreiche Personen neu ins Dorf gezogen, darunter ein homosexuelles Pärchen. Da einige Zeit im Leben der Einwohner vergangen ist, sind die Kinder größer geworden, aus Verliebten ein Paar, der Pastor hat sich eingelebt, einige Häuser und Straßen wurden modernisiert. Somit kann der Leser das Dorfleben neu entdecken, aber auch alte Bekannte wieder treffen. Ich war sehr gerne zu Besuch in England bei der etwas älteren Hobbyermittlerin. Jetzt freue ich mich auf ein Wiedersehen, denn seit Kurzem ist bekannt, dass es einen sechsten Band geben wird. Dieser spielt in der Weihnachtszeit und wird auch dann erscheinen - wie passend.

Allen Fans der Reihe sehr zu empfehlen. South Pendrick ist immer eine Reise wert. Allerdings geht es in diesem Fall um einen wahnsinnigen Täter, der einem Angst machen kann. Ein Cosy Crime Buch mit ganz viel nervenaufreibendem Krimi, wenig alltäglichem Geschehen, kaum Gemütlichkeit und nicht so humorvoll wie seine Vorgänger.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

magisches Schulleben - düstere Stimmung - bedrohliche Situationen -überraschende Wendungen - kraftvolles Finale - ungewisses Ende

Magisterium - Das 3. Jahr
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Nach unbeschwerten Sommerferien kehren Call, Aaron und Tamara zurück ins Magisterium. Neben neuen Schulstunden warten jede Menge Schwierigkeiten auf sie. Jemand verübt Anschläge und bedroht das Leben der ...

Nach unbeschwerten Sommerferien kehren Call, Aaron und Tamara zurück ins Magisterium. Neben neuen Schulstunden warten jede Menge Schwierigkeiten auf sie. Jemand verübt Anschläge und bedroht das Leben der Freunde.

Mit Freude habe ich die ersten Seiten gelesen. Call und Aaron verbringen die Ferien bei Calls Vater. Dort genießen sie eine normale freundschaftliche Zeit. Auch der Humor kommt in diesem Teil der Geschichte nicht zu kurz. Dies ändert sich mit Beginn des neuen Schuljahrs. Es wird bedrohlich, düster und sehr spannend. Der rote Faden „wem Call trauen kann“ zieht sich auch durch dieses Buch. Erneut existieren Personen, die nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Der Leser fiebert mit und rätselt, wer der Attentäter sein könnte. Die erzeugte Stimmung ist etwas anders als in den ersten beiden Bänden. Immer noch bedrückend, ungewiss und unheimlich, aber Call hat sich trotz dunkler Vorahnungen verändert. Er kämpft nicht mehr gegen sich selber, sondern ist selbstbestimmter und selbstbewusster geworden. Außerdem scheint er langsam zu akzeptieren, wie und was er ist. Auf der Suche nach seiner Identität erinnert er nun einfach an einen Jungen auf dem Weg erwachsen zu werden. Auch seine Klassenkameraden sind in der Pubertät. Erste Liebe und Eifersucht werden in realitätsnahen oder auch ulkigen Szenen thematisiert. Weitere Themen sind Freundschaft, Familie, Eigenverantwortung, Vertrauen, Geheimnisse, Gerüchte, Verlust und Tod. Obwohl die Handlung hauptsächlich im unterirdischen Magisterium spielt, werden kaum Unterrichtsstunden erteilt. Dafür gilt es, viele abenteuerliche Aufgaben zu bewältigen. Das schnell, aber sehr wirkungsvoll erzählte Finale birgt einige Überraschungen und hat ein ungewisses Ende. Somit bleiben sich die Autorinnen treu, denn die Zukunft bleibt vage, offene Fragen unbeantwortet und neue Fragezeichen tauchen auf. Ich bin total gespannt, wie es weitergehen wird und womit sie uns noch überraschen werden.

Mit diesem Band wurde die Reihe sehr überzeugend fortgeführt. Weiterhin düster, ungewiss, kraftvoll und faszinierend wird das außergewöhnliche Schulleben vom etwas anderen magischen Hauptcharakter, der kein strahlender Held ist, beschrieben. Das spektakuläre und ungewisse Ende macht nachdenklich. Was wird die Zukunft bringen? Die Antwort erhalten wir hoffentlich in den weiteren Bänden. Diesen dritten dürft ihr auf keinen Fall verpassen.

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