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Veröffentlicht am 17.11.2020

Mit dem Hausgeist durch das magische Berlin

Kraken in der Spree
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Vater Paluschke ist ein Fisch… nicht von vornerein sondern ein mächtiger und alter Zauber hat den Hexer in einen Fisch verwandelt. Als wäre das für den ältesten Sohn Kraken nicht schon beschissen genug ...

Vater Paluschke ist ein Fisch… nicht von vornerein sondern ein mächtiger und alter Zauber hat den Hexer in einen Fisch verwandelt. Als wäre das für den ältesten Sohn Kraken nicht schon beschissen genug verlangt der Zirkel Aufklärung, einen guten Ruf haben die Paluschke auf keinen Fall zu verlieren. Als es zum Äussersten kommt hat der jüngste Sohn Raban keine bessere Idee als einen Hausgeist zu rufen, von der russischen Geister – Mafia und das Chaos ist perfekt…

„Niemand rührte sich, und ich hatte zusätzlich sogar den Atem angehalten. Raban war kein Kind mehr. Er unterstand somit keinem Sonderschutz und hatte nicht nur irgendeinen Domovoi aus der Organisation beschworen und sich scheinbar unter Hektik und Zeitdruck bei der Größe der Beschwörung vertan, sondern dem Big Boss persönlich Tür und Tor geöffnet.“ (Seite 62)

Vergesst am besten alles was ihr über die ganze Fantasiewelt wisst und lasst Euch auf dieses neue, aber saukomische und spannende Abenteuer ein. Ein herrlich toller Urban – Fantasy Roman der auf voller Linie punktet!

Die Autorin räumt hier mit der ganzen Fantasiewelt auf, egal ob es um Ghule, Hexer, Kobolde oder Hausgeister geht, um Elfen, Vampire und Co – was in Märchenbüchern und anderen Schriften steht kann man getrost vergessen. Das „neue“ Weltbild, welches man hier erhält, ist frisch, lustig, verdammt interessant umgesetzt und konnte mich im Ganzen wirklich begeistern. Auch besitzt die Autorin einen sehr bildhaften Schreibstil, zusammen mit Kraken und seinem Domovoi hetzt man durch das magische Berlin und erhält hier neue Eindrücke.

Krake ist der Hauptprotagonist, klar, er ist auch der Älteste der 3 Brüder aus dem Hause Paluschke. Und natürlich tritt er mehr als 1x in das berühmte Fettnäpfchen, aber er unterstützt und beschützt seine Brüder und versucht sein Bestes. Doch sein Vater ist ihm keine große Hilfe, als Fisch jetzt sowieso nicht. Ich mag den Humor und die Ansichten von Kraken, auch dass er sich nicht ins Bockshorn jagen lässt.

Das ganz große Leserherz wird aber der russische Hausgeist, der Domovoi, erobern, der mit Kraken zusammen unterwegs ist. Er hat die Aufgabe nicht nur Kraken sondern auch die 2 jüngeren Brüder zu beschützen, denn der Zirkel ist wie die aktuelle Politik in Berlin – viel reden, viel Gebrüll, aber wirkliches Handeln wird nicht erzeugt. Es ist manchmal fast erschreckend wie stark die Autorin die Realität einbindet.

Auf jeden Fall hat man beim Domovoi des Öfteren zu lachen, immer einen russischen Akzent im Ohr und obwohl er für die Geister – Mafia arbeitet hat er ganz faustdick hinter den Ohren und sichert sich ständig ab. Das beeindruckt und begeistert.

Es ist eine unglaublich spannende, ja fast schon krimigleiche, Jagd durch Berlin. Zu Beginn plätschert die Geschichte etwas dahin, aber davon sollte man sich in keinster Weise täuschen lassen, denn die Autorin greift tief in die Schreibkiste und zaubert hier ein fantastisches Abenteuer par excellence auf den Lesertisch.

Es werden neue Wege im Fantasiebereich gegangen, aber diese Wege gefallen mir persönlich sehr gut, da sie von den üblichen Geschichten abweicht und mal neuen Wind in das Genre reinbringt. Man sollte sich dafür auf jeden Fall interessieren bzw. dem Fantasie angetan sein um hier das Buch genießen zu können, vor allem, man sollte Humor haben und keine Engstirnigkeit besitzen.

Ich bin von Kraken und seinem Domovoi schwer begeistert, hoffe beim dem Cliffhanger noch auf weitere Abenteuer und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Familien sind wie Bäume

Das Flüstern der Bäume
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2038, die Welt hat kaum noch Bäume und die Luft ist voller Staub, wirklich gute Möglichkeiten frische Luft zu atmen, gibt es nicht. Jake arbeitet in Kanada, auf der Greenwood Insel, einer der letzten Rückzugsorte ...

2038, die Welt hat kaum noch Bäume und die Luft ist voller Staub, wirklich gute Möglichkeiten frische Luft zu atmen, gibt es nicht. Jake arbeitet in Kanada, auf der Greenwood Insel, einer der letzten Rückzugsorte für Touristen um Bäume zu erleben, um frische Luft zu atmen. Doch dann taucht der Ex – Verlobte von Jake auf und behauptet die Insel würde rechtmässig ihr gehören....und Jake beginnt eine Reise in die Vergangenheit, zu den Bäumen, zu der Greenwood Familie und ihre Liebe zum Wald.

„Man hört heutzutage viel Gerede über Stammbäume und Wurzeln und Blutlinien und dergleichen, so als wäre eine Familie eine ewige Tatsache, eine durch unvordenkliche Zeit immer weiter emporstrebende Verästelung. In Wahrheit aber sind alle Familienlinien von der höchsten bis zur niedrigsten irgendwo enstanden, an irgendeinem bestimmten Tag. Selbst die größten Bäume müssen einmal hilflos im Wind kreiselnde Samen gewesen sein und dann Schösslinge, die sich nur zaghaft aus dem Boden schieben.“ (Seite 253)

Ich konnte mir zu Beginn nicht vorstellen wie ein Autor Bäume, den Wald, das ganze grüne Leben mit einer Familie verbinden möchte bzw. in wie weit ihm das gelingt. Und doch finde ich dass dieses Buchzitat sehr gut zum Allgemeinbild des Buches passt.

Der Einstieg fiel mir etwas schwer. Die Sprache und die Ausgangssituation waren etwas „holprig“, aber als würde jemand einen Schalter umlegen waren ich plötzlich mitten zwischen den Familienmitgliedern von Greenwood und ihre Leidenschaft für die Bäume und die Wälder. Der Autor besitzt im Ganzen einen sehr bildhaften Schreibstil, kann die einzelnen Epochen wunderbar hervorheben und auch seine Recherche und sein Wissen um Baum und Wald haben mich begeistert.

Die Aufmachung mit den Jahresringen, das Cover, die allgemeine Gestaltung nimmt einen schon gefangen und begeistert.

Wir haben das Jahr 2038 indem es kaum noch Bäume und saubere Luft gibt, hier lernen wir Jake kennen. Sie hat ein hartes Los, aber sie lebt für ihren Job und kümmert sich fast schon liebevoll um die Bäume.

Wir reisen in das Jahr 1974, 2008, 1908,1934. Dies folgt nicht der zeitlichen Chronologie sondern sie folgt den Familienmitgliedern der Greenwoods. Es ist ein aufmerksames Lesen nötig, schnell würde man den roten Faden sonst verlieren. Durcheinander bin ich persönlich nie gekommen, auch wenn natürlich einige Namen auf einen zukommen. Die Hauptcharaktere sind, neben Jake, die Brüder Harris und Everett Greenwood.

Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, der eine ist den Bäumen aus Liebe verfallen, der andere eher aus Profit. Und doch halten sie zusammen, unterstützen sich und müssen Schicksalsschläge und Meinungsverschiedenheiten hinnehmen, getrennte Wege gehen die sie doch wieder zusammenführen könnten. Vieles ist zu Beginn im Dunkeln, es entstehen unglaublich viele Fragezeichen die sich aber, weitgehend, alle aufklären werden. Manches bleibt im Dunkeln, aber dies ist nicht schlimm, so kann sich jeder seine eigene Geschichte weiterspinnen, in einer Familie kann und muss nicht immer alles aufgeklärt werden.

Die Charakterzeichnungen sind dem Autor äussert gelungen, sie haben mich überzeugt, überrascht, wütend gemacht, ich habe sie geliebt, gehasst und mit ihnen gelitten. Die Epochen und Geschehnisse der einzelnen Jahre sind perfekt an die Geschichte und die Protagonisten angepasst, der Autor beweist hier wirklich ein Händchen für ein stimmiges Bild.

Familie und Bäume, Menschen und Wälder, es hat gepasst, es hat einen Sinn ergeben, der Autor konnte beide Bilder, die nicht unterschiedlicher sein könnten, auf den ersten Blick, zusammenfügen. Denn jede Familie hat ihre Wurzeln, es kommen neue hinzu, andere verlassen uns. Eine Familie ist oft „bunt“ zusammengewürfelt und doch bleibt sie oft auch verbunden, trotz verschiedener Ansichten und Richtungen.

Eine Hommage an die Familie, an die Wälder und wie wir doch verbunden sind. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kann und möchte ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Auf den Spuren Josef Mengele

Mengeles Koffer
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„Doch schon seit Oktober 1944 hatte die Lagerleitung- die drohende Niederlag vor Augen – damit begonnen, sämtliche Unterlagen, die über das Lager und die darin verübten Verbrechen Aufschluss geben konnten, ...

„Doch schon seit Oktober 1944 hatte die Lagerleitung- die drohende Niederlag vor Augen – damit begonnen, sämtliche Unterlagen, die über das Lager und die darin verübten Verbrechen Aufschluss geben konnten, entweder auszulagern oder zu verbrennen.“(Seite 15)
Bogdan Musial, in Geschichte, politische Wissenschaften und Soziologie studiert, erhält einen Anruf mit Einladung zu einer Weihnachtsfeier. Dort lernt er die Gräfin Kaiser- Bethany die ihm ein unglaubliches Geheimnis offenbart. Ihr Großvater, ein studierter Arzt, musste damals unter dem berüchtigten KZ Arzt Josef Mengele mitarbeiten. In einem Schließfach in Zürich liegen die ganzen Tagebücher ihres Großvaters und sie möchte sie gerne von Bogdan Musial studieren lassen.
Zusammen mit seinen Assistenten macht sich Bogdan Musial auf und natürlich ist die Spannung bezüglich dieser Entdeckung enorm, denn man weiss dass die meisten Unterlagen aus dem KZ Auschwitz damals verbrannt wurden, wirkliche Aufzeichnungen von Mengele sind selten bzw. nicht vorhanden.
Und nun beschreibt Bogdan Musial wie er zu diesem Fund kam, seine Arbeit die er in die Dokumente steckte um mehr Hintergründe zu erfahren aber vor allem, dies war ihm immer wichtig, es musst zu 100% sicher sein dass dies alles der Wahrheit entspricht und es sich so zugetragen hat bzw. dass der Großvater der Gräfin diese Tagebücher wahrlich verfasst hat.
In einem nüchternen aber unglaublich packenden Schreibstil der leicht verständlich und sehr gut zu verfolgen ist gibt Bogdan Musial nun zum Besten wie aufgeregt er war aber auch Angst hatte einem Betrug aufzuliegen.
Mit Fotos werden die Schriftstücke gezeigt die ihm vorgelegt wurden, wie schwer es zeitweise war diese ganzen Codes, die benutzt wurden, zu entschlüsseln und welche Geheimnisse, oft in schrecklicher Form, dahinter aufwarten.
Gleichzeitig nimmt sie Musial die Zeit um über das KZ, die Menschenversuche durch Mengele und seine Schergen zu berichten. Er reist durch halb Europa um mit Überlebenden und Zwillingen, die es Mengele ja sehr angetan hatten, zu reden, mehr zu erfahren, die ganze Geschichte fassen zu können.
Dies ist oft sehr schwer zu lesen und lässt einen fassungslos zurück, wer sich mit Mengele etwas auseinandersetzt weiß aber was ihn hier warten wird. Das Buch bietet, zu den aktuellen Ereignissen, aber auch einen fundierten Boden über die Machenschaften der SS in den KZ´s.
Doch mit der Zeit kommen Bogdan Musial immer mehr Zweifel ob er hier echte Dokumente auf dem Tisch hat. Denn die Spurensuche und die Meinungen von seinen Experten sprechen plötzlich eine ganz eigene Sprache und so muss Bogdan Musial noch tiefer Graben und kommt einer ungeheuren Tatsache auf die Spur.
Das Buch liest sich wie eine Mischung aus Krimi, Detektivarbeit und Historie und konnte mich komplett mit sich reissen und eine unglaubliche „Fakten“ – Jagd erleben. Wer sich für diese Thematik interessiert sollte dieses Buch gelesen haben.


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Veröffentlicht am 05.11.2020

Geschichten der Nacht

Wenn alle anderen schlafen
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„Sie fürchtete die Dunkelheit, selbst in vertrauten Zimmern. Für sie war die Nacht etwas, das sie mit hundert schwarzen Augen ansah, nach ihr griff, jeden Moment bereit, sie hinterrücks zu überwältigen.“ ...

„Sie fürchtete die Dunkelheit, selbst in vertrauten Zimmern. Für sie war die Nacht etwas, das sie mit hundert schwarzen Augen ansah, nach ihr griff, jeden Moment bereit, sie hinterrücks zu überwältigen.“ (Seite 21)
In diesem Buch geht es um die Nacht, ihre Mythen, ihre Ängste, Hoffnungen und Wünsche, um die Dunkelheit, um das Schlafen können oder nicht. Und es geht um verschiedene Autor*Innen die sich ihre Gedanken in eine Geschichte zur Nacht gemacht haben.
Die Auswahl ist bunt, vielfältig, mal interessant, mal witzig, mal etwas gruselig und hier und da ergibt sich der Sinn nicht sofort. Und doch ist es angenehm zu lesen und sich selbst diesem Gefühl hinzugeben was die Nacht, der Schlaf, die Dunkelheit für einen bedeuten.
Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten von Robert Walser, Slawomir Mrozék, Siegfried Lenz, Ray Bradbury und Robert Walser.
Jeder hat eigene Gedanken und Gefühle bei Nacht, die einen sind gerne in der Nacht unterwegs und fühlen sich frei, die anderen ziehen ein beleuchtetes Zimmer, welches sie kennen, vor. Die einen haben Angst vor Geräuschen die sich in der Nacht noch zig Mal schlimmer anhören, die anderen werden neugierig und wollen mehr erfahren. Und genau hier liegt die Stärke dieses Buches mit seinen Geschichten zu Nacht. Es bedient die Faszination ebenso wie die Urängste die wir bei Nacht verspüren. Und diese sind in verschiedenen Geschichten sehr gut verpackt.
Ein Buch welches mich sehr begeistert hat und gerade wenn man abends keinen Schlaf findet bietet sich die ein oder andere Geschichte als „Einschlafhilfe“ auf jeden Fall an!

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Der Brand in Hamburg 1842

Außerhalb der Zeit
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Lena ist wieder zurück im Jahr 2017, doch kann sie Henry einfach nicht vergessen und dadurch fällt es ihr sichtlich schwer wieder in ihr altes Leben zurückzufinden. Doch als sie einen Zeitungsbericht über ...

Lena ist wieder zurück im Jahr 2017, doch kann sie Henry einfach nicht vergessen und dadurch fällt es ihr sichtlich schwer wieder in ihr altes Leben zurückzufinden. Doch als sie einen Zeitungsbericht über Hamburg liest, als 1842 ein heftiges Feuer wütet, in der Gegend wo Henry wohnt, beschließt sie, ihm zur Seite zu stehen und springt erneut durch den Spiegel. Doch damit werden Ereignisse in Gang gesetzt die weder Lena noch Henry erwartet hätten.

„PER APSERA AD ASTRA“, über raue Pfade zu den Sternen, so hat Henry ihn mir übersetzt und mir anschließend zu erklären versucht, dass es im Leben darum gehe, sich immer wieder neu auf diese beschwerliche Reise zum Glück zu machen und dass das Vergangene einen auf diesem Weg zwar begleiten, aber nicht zur Last werden sollte.“ (Seite 6)

Mit „Außerhalb der Zeit/Zu den Sternen“ geht die Geschichte um Lena und Henry in die zweite und somit letzte Phase. Fast möchte ich leider sagen, denn eigentlich könnte ich von den beiden in ihren Zeiten ewig weiterlesen, aber die Autorin hat, zu Recht gemeint – nach diesem Band ist die Geschichte von Lena und Henry beendet.

Das Cover springt auch diesmal wieder sofort ins Auge, zum Thema passt das Rot hervorragend. Und auch weiterhin bleibt die Autorin ihrem bildgewaltigen Schreibstil treu, kann einen in das Hamburg 2017 ebenso reisen lassen wie in das Hamburg von 1842. Vor allem kann man hier vor eigenen Augen die Bilder vergleichen und träumen.

Lena und Henry können nicht ohne einander, beide leiden, jeder in seiner Zeit. Doch dann liest Lena diesen Artikel und kann nicht anders als Henry beizustehen. Hier kommt eine Menge Action und Drama auf, beschreibt die Autorin doch sehr lebhaft, gekonnt und gut recherchiert das Feuer welches damals fast 3 Tage in Hamburg wütetet und viele Stadteile zerstörte und ganze Leben oder Geschäfte mit einem Schlag auslöschte. Man merkt hier die gute Recherchearbeit der Autorin und wie sie einen mitreisst.

Dann jedoch muss Henry handeln und als ihm nichts mehr bleibt folgt er Lena, in das Jahr 2017. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, denn diesmal muss sich Henry aus dem Jahr 1842 in das Jahr 2017 einfügen und dass dies erstmal mit einigen Stolperfallen und dem ein oder anderen Fettnäpfchen verbunden ist, dürfte klar sein. Und doch hat die Autorin einen guten und vor allem glaubhaften Weg hierzu gefunden.

Durch den Spiegelmacher Tracassin und seine wahre Identität und seine Beweggründe Lena etwas wegnehmen zu wollen erfahren wir hier viel mehr, es ist gut eingesetzt, spannend, natürlich etwas vorhersehbar und doch unterhaltsam und gibt dieser Geschichte den kleinen Hauch von Fantasie. So rundet es das Buch im Allgemeinen auch ab.

Mir haben beide Bände „Außerhalb der Zeit“ sehr gut gefallen. Man kann mit ihnen perfekt in das Hamburg im Jahr 1840 plus reisen und genießt, dank der guten Recherchearbeit der Autorin, eine kleine Reise in den hohen Norden zu anderen Zeiten, Sitten und Bräuchen.

Im Allgemeinen möchte ich die Bücher sehr gerne weiterempfehlen.

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