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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

War mir zu spezifisch

Final Control
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War mir zu spezifisch...
Die „Clara-Vidalis“-Thriller von Veit Etzold fand ich bislang alle top – mit seinen Polit-Thrillern hingegen werde ich eher nicht wirklich „warm“ leider...
Ich habe sie gelesen:

• ...

War mir zu spezifisch...
Die „Clara-Vidalis“-Thriller von Veit Etzold fand ich bislang alle top – mit seinen Polit-Thrillern hingegen werde ich eher nicht wirklich „warm“ leider...
Ich habe sie gelesen:

• »Todesdeal«
• »Dark Web«
• »Staatsfeind«,

das schon, aber die Reihe um „Clara Vidalis“ war dann doch eher meins. Ein Bekannte hat letztens „gefrotzelt“, diese Polit-Thriller wären ja auch eher was für Kerle... Mag so sein, vielleicht... Es ist ja nicht so, dass ich geistig nicht mitgekommen wäre beim Lesen, aber ich fand eben Vieles dann doch zu technisch und langsatmig, um wirklich gerne „am Ball zu bleiben“. Ich bekam dieses Buch auch geschenkt und habe es mir dann auch mal vorgenommen.

Veit Etzold lässt hier die Supermächte China und Europa im Kampf um Sicherheit, Daten-Kontrolle und digitale Überwachung aufeinanderprallen und seine Polit-Thriller nehmen sich ja immer aktueller Themen an, was ich auch super und wirklich wichtig finde.
Erschreckend realistisch ist dieser in der Tat mit seinem Thema über den internationalen Kampf um die totale digitale Überwachung:
„Vielleicht hätte Tom den Teufel sofort erkennen können. Doch er braucht einen Investor, und der charismatischen Milliardär Dairon Arakis verfügt über die nötigen Mittel.
Als Tom begreift, worum es Arakis wirklich geht, ist es beinahe zu spät: Über ein riesiges Hedge-Fonds-Konsortium hat der Milliardär italienische Banken reihenweise in den Bankrott getrieben und Europa steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Die Regierungen sehen sich vor eine Wahl gestellt, die vom Teufel selbst kommen könnte: totales Chaos oder totale Überwachung. In dieser Situation scheint die von Arakis angebotene chinesische Sicherheitstechnologie die einzige Lösung zu sein...“
Spannung kann man ihm auch nun wirklich nicht absprechen – rasant wie immer.
Und auch als Rechercheur hat Veit Etzold sich wieder einmal aufs Neue bewiesen. Das kann er, das hat er richtig gut drauf.
Ich habe zwar nicht gebannt am Buch gehangen, aber es ist durchaus spannend, brandaktuell und lesenswert, von daher vergebe ich vier Sterne, aufgerundet von 3,5 Sternen, weil Polit-Thriller mir dann doch ein wohl wenig zu spezifisch sind, zumindestens die von diesem Autor...

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Etwas schwächer als die ersten drei Bände

Baskische Tragödie
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Etwas schwächer als die ersten drei Bände
Luc Verlains vierter Fall unterhält auf seinen schmalen 288 Seiten wirklich gut:
„An den Stränden des Aquitaine werden massenhaft Pakete angespült, gefüllt mit ...

Etwas schwächer als die ersten drei Bände
Luc Verlains vierter Fall unterhält auf seinen schmalen 288 Seiten wirklich gut:
„An den Stränden des Aquitaine werden massenhaft Pakete angespült, gefüllt mit reinstem Kokain. Ein kleines Kind probiert davon – und fällt ins Koma. Commissaire Luc Verlain ermittelt in dem Fall, bis ihn eine geheimnisvolle Nachricht aus dem Baskenland erreicht. Luc macht sich auf den Weg gen Süden und findet sich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Er wird verhaftet, ausgerechnet wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel – und wegen dringendem Mordverdacht. Wer spielt dem Commissaire böse mit? Nach seiner Flucht vor der Polizei über die spanische Grenze hat Luc keine Wahl: Er muss das Spiel eines altbekannten Psychopathen mitspielen. So beginnt in den engen Gassen San Sebastiáns und auf dem stürmischen Atlantik eine teuflische Schnitzeljagd. Um den Plan des Mannes zu durchkreuzen, der um jeden Preis Rache nehmen will, muss Luc alles auf eine Karte setzen.“
Insgesamt fand ich etwas schwächer als seine Vorgänger, aber eben dennoch gut – halt nur im Verhältnis zu den ersten drei Bänden gesehen, empfand ich diesen eben als „schwächer“; das ist aber nicht abwertend gemeint, denn spannend ist auch dieser. Die anderen fand ich von der Geschichte nur einfach besser und das ist natürlich ein absolut subjektiver Eindruck.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Folg´ dem Wind

Das Wörterbuch des Windes
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Folg´ dem Wind
Nina Blazon´s Romane erscheinen immer wie kleine Wunderwerke – jedes Wort ist so gut „gesetzt“, so besonders, immer auf den Punkt, oft berührend und tiefgründig. Ich war so gespannt auf ...

Folg´ dem Wind
Nina Blazon´s Romane erscheinen immer wie kleine Wunderwerke – jedes Wort ist so gut „gesetzt“, so besonders, immer auf den Punkt, oft berührend und tiefgründig. Ich war so gespannt auf ihr neues Buch – und wurde nicht entttäuscht, denn auch „Das Wörterbuch des Windes“ konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Und 576 Seiten sind auch für einen Viel-/Schnellleser nicht eben wenig...
„In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe gerade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnarsson. In Einars Haus am Meer versucht Swea noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf Null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihre eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.“
Das „Setting“ ist total faszinierend, fast fühlt man sich, als wäre man selbst direkt vor Ort. Und auch der Wind ist so bildhaft beschrieben, dass man ihn fast auf der Haut spüren kann. Sowas schafft auch nicht jeder Autor...
Wieder mal ein tolles Buch, das nicht nur gut unterhält, sondern auch berührt und Mut macht, „dem Wind selbst zu folgen“...

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Wieder total spannend

Das Gewissen der Toten (Fenland Police 3)
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Wieder total spannend
Nach „Der Sohn der Mörderin“ und „Die verschwundenen Töchter“ ist „Das Gewissen der Toten“ wieder ein sehr spannendes und unterhaltsames Hörbuch.
Uwe Teschner hat eine sehr angenehme ...

Wieder total spannend
Nach „Der Sohn der Mörderin“ und „Die verschwundenen Töchter“ ist „Das Gewissen der Toten“ wieder ein sehr spannendes und unterhaltsames Hörbuch.
Uwe Teschner hat eine sehr angenehme Stimme und man hört ihm sehr gerne zu, wie er die Geschichte sehr gut in Szene setzt.
„Der Polizist Carter McLean ist der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes, bei dem seine vier besten Freunde starben. Geplagt von Schuldgefühlen, beschließt er, für jeden der Toten eine offene Rechnung zu begleichen: So verschwand eineinhalb Jahre vor dem tragischen Unfall die Frau eines der Vier spurlos. Alles, was von ihr blieb, war ein Zimmer voller Blut. Schon bald ist Carter besessen von dem Fall, und DI Jackman und DS Evans werden eingeschaltet. Doch bei den Ermittlungen finden die beiden immer mehr Hinweise, dass mehr als ein Beteiligter keine ganz reine Weste hat.“
Die Geschichte ist wieder sehr interessant und spannend präsentiert und das fast von Beginn an.
Uwe Teschner ist ein phantastischer Sprecher, der meines Empfindens nach auch ein Stück weit „die Geschichte trägt“, denn bei einem Hörbuch ist mir auch die Stimme des Sprechers immens wichtig. Wenn mir diese eher unangenehm ist (das kommt auch schon mal vor, ist aber eher selten, denn natürlich werden Sprecher auch gut ausgesucht – aber mit manchen Stimmen wird man dann eben doch nicht „warm“, ihr kennt das vielleicht auch...), mache ich das Hörbuch auch rasch wieder aus. Hier habe ich mir das ganze Hörbuch sehr gerne und mit Genuss angehört, toll !

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Künstlerisch hochbegabt

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Künstlerisch hochwertig
Ab und an darf es dann nach einem Thriller oder einen eher seichten Frauenroman auch mal wieder etwas Anspruchvolleres aus der Sparte/dem Genre „Literatur“ sein und wer sie noch ...

Künstlerisch hochwertig
Ab und an darf es dann nach einem Thriller oder einen eher seichten Frauenroman auch mal wieder etwas Anspruchvolleres aus der Sparte/dem Genre „Literatur“ sein und wer sie noch nicht kennt: da ist Elena Ferrantes eine Garantin für ausgezeichnete Bücher, und das im doppelten Wortsinne. Künstlerisch absolut hochwertig erzählt, ohne große Schnörkel oder Ausschweifungen – das hat diese tolle Autorin auch gar nicht nötig. Jedes ihrer Worte „sitzt“ und ihr Schreibstil ist sehr eingängig, bildhaft und eindringlich.
Erzählt wird die Geschichte von Giovanna, der wir beim Erwachsenenwerden zusehen dürfen:
„Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine fleißige Schülerin. Eines Tages belauscht sie ein Gespräch ihrer Eltern. Giovanna werde immer hässlicher und hässlicher, hört sie ihren Vater sagen, der damit eine Welle tiefgreifender Veränderungen in ihr lostritt. Giovannas Stimmung und Noten brechen ein, immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Verunsichert macht sich Giovanna auf die Suche nach der Herkunft ihres Vaters, der aus einem fremden Neapel stammt, einem leidenschaftlichen und vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum und trifft auf eine Welt voller verstörender Geheimnisse. Als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, ist sie vollends erschüttert. Wem in dieser Welt kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selbst bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?“
„Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ ist ein sehr schöner Roman, phantastisch erzählt, mit authentischen Charakteren, einem berührenden und doch nie kitschigen Schreibstil und einer nachdringlichen, außergewöhnlichen Geschichte, die man so schnell nicht vergisst. Nichts zum „mal eben lesen“; lasst euch Zeit damit, es lohnt sich !

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