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Veröffentlicht am 26.02.2025

Wieviel wusste sie?

Die Komplizin – Ihr Mann ist ein Serienkiller. Was ist sie – Täterin oder Opfer?
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Wer ist Carrie Miller? Die nichts ahnende Ehefrau, deren Welt plötzlich zusammenbricht als ihr Mann vom FBI als berüchtigter Serienmörder „Sandmann“ gesucht wird? Oder diejenige, die ihm die Flucht ermöglicht ...

Wer ist Carrie Miller? Die nichts ahnende Ehefrau, deren Welt plötzlich zusammenbricht als ihr Mann vom FBI als berüchtigter Serienmörder „Sandmann“ gesucht wird? Oder diejenige, die ihm die Flucht ermöglicht hat, weil sie seine Taten deckte? Sie soll als Mitwisserin vor Gericht kommen während der „Sandmann“ noch immer flüchtig ist, doch dann kommt alles anders…

 

Eddie Flynn entscheidet sich, Carrie zu vertreten, weil er tief in seinem Herzen an ihre Unschuld glaubt. Er versucht, ihr mit einer guten Strategie zu einem Freispruch zu verhelfen, doch vieles spricht gegen sie. Und dann erhält er plötzlich eine unmissverständliche Botschaft vom Sandmann: entweder meine Frau kommt frei, oder deine Kanzleipartnerin stirbt…

 

Der Prozess wird zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Eddie plötzlich nicht mehr davon überzeugt ist, dass Carrie ebenso hinters Licht geführt wurde wie er. Welche Rolle spielt sie hier wirklich?

 

Steve Cavanagh gelingt es wie keinem anderen, seiner Leser genauso wie seine Hauptfiguren in Zwiespalt zu stürzen. Genauso wie Eddie ist man beim Lesen hin- und hergerissen, ob man Carrie glauben sollte oder nicht. Vieles spricht gegen, einiges für sie – doch in jeder Hinsicht bleiben Zweifel. Zweifel an ihrer Schuld, aber auch Zweifel an ihrer Unschuld.

 

Und so wird auch dieser Thriller zum atemlosen Lesevergnügen, das einen Seite für Seite hastig umblättern lässt. Cavanaghs Bücher sind einfach immer ein Garant für gute und unheimlich spannende Unterhaltung, und meistens wird – so wie hier – ein psychologisches oder moralisches Dilemma thematisiert. Und auch bei diesem Roman ist es ihm wieder gelungen, mich von Anfang bis Ende bei der Stange zu halten und mich selbst zu hinterfragen. Hätte ich ihr geglaubt? Wie hätte ich reagiert, wenn ich auf dieser Geschworenenbank gesessen hätte?

 

Ich liebe die Romane von Steve Cavanagh einfach und finde sie ragen aus der Masse der Justiz- und Gerichtsthriller ziemlich weit heraus. Selbst zwei Seiten vor dem Ende schafft er es mitunter, die Geschichte nochmal zu drehen und ihr einen völlig neuen Blickwinkel zu geben. Auch hier? Das müsst ihr unbedingt selbst lesen!

 

PS: Der Roman lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen – auch wenn man natürlich am besten alle Bücher des Autors gelesen haben sollte! 😉

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Veröffentlicht am 04.02.2025

DDR-Geschichte ganz nah

Fernwehland
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Zum wiederholten Mal entführt uns Kati Naumann ganz tief in die DDR-Geschichte. Diesmal hat sie sich das DDR-Kreuzfahrtschiff „Völkerfreundschaft“ vorgenommen und erzählt sowohl dessen wechselvolle Geschichte ...

Zum wiederholten Mal entführt uns Kati Naumann ganz tief in die DDR-Geschichte. Diesmal hat sie sich das DDR-Kreuzfahrtschiff „Völkerfreundschaft“ vorgenommen und erzählt sowohl dessen wechselvolle Geschichte als auch die von mehreren Personen, die etwas ganz Besonderes mit diesem Schiff verbindet.

 

Mit Henri erleben wir, wie ein Junge aus Radebeul bei Dresden, dessen Eltern gerade mal die Dampfschiffe auf der Elbe kennenlernen durften, sich durchkämpft, bis er seinen Traum von der Arbeit als Matrose auf hoher See verwirklichen kann. Simone stammt aus Warnemünde und kann sich nichts Schöneres vorstellen als Stewardess auf der „Völkerfreundschaft“ zu werden. Und die Schwedin Frida hat ebenfalls eine ganz besondere Beziehung zu dem Schiff, denn lange bevor es als „Völkerfreundschaft“ für die DDR fuhr, war sie schon bei der Schiffstaufe dabei, als das Schiff noch „Stockholm“ hieß und für Schweden fahren sollte und erlebte später auf der „Stockholm“ die tragischsten Momente ihres Lebens.

 

12 Schiffsnamen und zwei Schiffsunglücke später pflügt der Koloss immer noch durch die Meere - nun als „Astoria“ im Jahr 2019. Und Henri, Simone und Frida treffen sich auf diesem Schiff, auf dem alle drei aus nostalgischen Gründen noch einmal ein paar Tage verbringen wollten.

 

Kati Naumann schafft es auch diesmal wieder, einen unheimlich dichten und zeitgeschichtlich interessanten Roman zu schreiben, der einerseits die komplette Geschichte des Schiffes erzählt, andererseits aber auch die Geschichte der DDR  und seiner Bürger wieder auferstehen lässt.

 

Da ich selbst die DDR in den 80er Jahren noch als Kind erlebt habe, kamen mir so einige Dinge bekannt vor - von der SERO-Sammelaktion bis zum miserablen Fernsehempfang im Dresdener Elbtal („Tal der Ahnungslosen“). Vieles war aber auch für mich neu und insbesondere die Geschichten rund um Radebeul und die Geschichte der Dresdner Dampfschiffahrt fand ich unheimlich spannend. Und da ich selbst auch schon öfters auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs war, war auch die Geschichte der Stockholm/Völkerfreundschaft/Astoria für mich super interessant.

 

Die Charaktere, mit deren Hilfe Kati Naumann die Geschichte erzählt, sind nicht eindimensional, sondern haben ihre Ecken und Kanten (z.B. Henri), aber sie sind wunderbar ausgearbeitet und man ist dennoch oder vielleicht gerade deswegen schnell von ihnen eingenommen. Ich wäre so gern noch weiter mit Frida, Simone und Henri unterwegs gewesen und hätte ihren Erinnerungen an die schönsten, aber auch schlimmsten Zeiten ihres Lebens gelauscht. Ein rundum gelungenes Buch und ein tolles Stück Zeitgeschichte! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 01.01.2025

Ein richtig guter Schmöker

Der Unendlichkeit so nah
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Dieses Buch hat alles, was ein richtig guter Schmöker braucht – interessante (Familien-)Geschichten auf zwei Zeitebenen, ein Setting, das vom ehemaligen Kaiserreich Österreich-Ungarn bis nach Hawaii reicht ...

Dieses Buch hat alles, was ein richtig guter Schmöker braucht – interessante (Familien-)Geschichten auf zwei Zeitebenen, ein Setting, das vom ehemaligen Kaiserreich Österreich-Ungarn bis nach Hawaii reicht und Protagonisten mit interessantem Background.

 

Theresa Kern alias Rena Fischer („Das Lied der Wölfe“) entführt die Leser an spannende Orte und lässt ihre Figuren dort Familiengeheimnisse ergründen. Im Handlungsstrang der Gegenwart geht es um Emma, die Geowissenschaftlerin ist und sich für das Astronautenprogramm der ESA beworben hat. Ihr Lebensgefährte ist davon wenig begeistert, was letztlich zur Trennung führt. Kurzentschlossen nimmt Emma die Einladung einer Zufallsbekanntschaft, der ehemaligen Lehrerin Becky, an – und fliegt zu ihr nach Hawaii. Dort kommt sie der Unendlichkeit nah, denn auf Hawaii stehen die größten Teleskope der Erde – und Beckys Sohn Elias zeigt ihr nicht nur die Sterne, sondern vermittelt ihr auch wieder Selbstvertrauen.

 

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir sowohl Elias‘ als auch Emmas Urahnen in Temeswar, dem heutigen Rumänien. Susanna und Marie sind beste Freundinnen, ihre Väter sind ebenfalls eng befreundet. Doch die gesellschaftlichen Entwicklungen sind schwierig und als die Mädchen ein Auge auf den gleichen Mann werfen, droht die heile Welt zu zerbrechen.

 

Beide Geschichten waren für mich spannend und haben mich in vergangene Zeiten bzw. fremde Welten eintauchen lassen. Während ich mich als „geübte“ Historien-Leserin schnell in die Geschichte um Susanna und Marie fallen lassen konnte, war der Gegenwarts-Strang für mich von vielen neuen Eindrücken geprägt, zum einen durch das Setting Hawaii, aber vor allem auch durch die Hintergrundinformationen zur Entwicklung der Luft- und Raumfahrt von den 1970er Jahren bis heute. Das ist etwas, das ich als Thema bisher in keinem Unterhaltungsroman gelesen habe und das hat das Buch für mich auch besonders gemacht.

 

Insgesamt fand ich den Roman sehr gelungen, auch wenn Kommissar Zufall hier natürlich ganz schön zuschlägt (mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten um die Handlung nicht zu spoilern).

 

Noch kurz ein Wort zur Konzeption: man sollte wissen, dass dieses Buch kein Stand-alone ist, sondern als Zweiteiler konzipiert wurde. Teil zwei („Die Freiheit so weit“) wird im Herbst 2025 erscheinen und ich kann nur sagen: Wer gemeine Cliffhanger nicht mag, der sollte die Geschichte vielleicht lieber dann in einem Rutsch lesen. Ich habe nach der letzten Seite bestimmt ein sehr sehenswertes (und fassungsloses) Gesicht gemacht… und kann nun den zweiten Teil kaum abwarten.

 

Der einzig kleine Kritikpunkt meinerseits betrifft nicht direkt das Buch /die Geschichte, sondern eher die Vermarktung. Leider ist der Klappentext so gestaltet, dass er kaum einen zweiten Handlungsstrang – und schon gar nicht im Ausmaß des halben Romans – ahnen lässt. Leser, die aufgrund des Covers und Klappentextes eine Wissenschafts-Romance a la Ali Hazelwood erwarten, könnten hier etwas enttäuscht werden. Leser, die Familiengeschichten auf zwei Zeitebenen lieben, ahnen wiederum nicht, dass sie dies im Roman finden werden. Das hätte man aus meiner Sicht besser abfangen können.

 

Fazit:

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ich mochte die Figuren, das Setting, die beiden so unterschiedlichen Handlungsstränge. Es ist einfach gut gemachte Unterhaltung, die zudem noch ein wenig Wissen zu Themen vermittelt, mit denen man sich sonst nicht beschäftigt hätte. Ich kann den zweiten Band kaum erwarten!


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Veröffentlicht am 21.10.2024

Zeitreise ins mondäne Spielerparadies Baden-Baden

Kasino
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Wer schon einmal in einem Kasino am Roulettetisch gestanden hat, weiß, dass diese heiligen (Spiel-)Hallen immer einen Hauch Glamour versprühen. Auch heute noch. Doch wie sah es in der Vergangenheit aus, ...

Wer schon einmal in einem Kasino am Roulettetisch gestanden hat, weiß, dass diese heiligen (Spiel-)Hallen immer einen Hauch Glamour versprühen. Auch heute noch. Doch wie sah es in der Vergangenheit aus, als die gut betuchten Damen und Herren der Gesellschaft - und solche, die es werden wollten - sich am Spieltisch trafen?

Das edle Ambiente war auch damals schon ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Spielbetrieb. Und deshalb strahlt der gesamte Roman auch immer einen Hauch von Luxus aus.

Eingebettet in dieses Umfeld haben die Autoren eine Geschichte geschrieben, die von der weiblichen Emanzipation zeugt (aber leider ihrer Zeit fast 150 Jahre voraus war) - die Geschichte einer weiblichen Croupiere im Jahr 1847, was - wie man dem Nachwort entnehmen kann, keineswegs im 19.Jahrhundert bereits üblich war. Vielmehr gab es sogar erst Ende des 20. Jahrhunderts weibliche Spielleiter am Roulettetisch!

Dies tut jedoch der Spannung des Romans keinen Abbruch - die Geschichte ist gut konzipiert und hat neben einer sympathischen und tatkräftien Protagonistin (Claire) auch wunderbar gezeichnete Nebenfiguren, deren Schicksale ich gern verfolgt habe. Besonders Theo, der Sicherheitsmann, und Arzt Günther Leberecht sind mir ans Herz gewachsen. Sie haben eben das Herz auf dem rechten Fleck und sind grundauf ehrliche Menschen mit dem Blick für Notlagen anderer. Etwas, was auch heutzutage vielen Menschen gut zu Gesicht stünde.

Interessant fand ich auch, dass die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Claire und dem Engländer George absolut nicht schwarz-weiß gezeichnet war. George leidet unter einer Krankheit (mehr möchte ich hier noch nicht verraten) und die Darstellung dieser (mit dem damaligen medizinischen Wissen) und die Schwierigkeiten, die das Leiden mit sich bringt, waren differenziert und nachvollziehbar dargestellt. Respekt, dass man sich in diesem historischen Roman an ein solches Thema gewagt hat.

Ein Kasino bietet natürlich auch viel Raum für Gier, Machtspiele und den Absturz in die Schuldenfalle - was wiederum die Tür öffnet für kriminelle Machenschaften. Auch das kommt natürlich im Roman nicht zu kurz und sorgt für Spannung im beschaulichen Baden-Baden.

Kurzum - dieser Roman hat alles, was gute Unterhaltungslektüre braucht und ich habe das Buch sehr genossen. Einzig das doch sehr wohlgefällige Happy End war mir einen kleinen Tick zuviel. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich vielleicht nicht alle Probleme lösen lassen und noch ein paar Spannungselemente ungelöst bleiben (für den von mir sehnlich erwarteten zweiten Teil!) ☺

Ich freue mich schon darauf, wenn es wieder heißt „Die neue Saison ist eröffnet - willkommen im Kasino von Baden-Baden!“



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Veröffentlicht am 10.10.2024

We were there – Wir waren dort.

Die Frauen jenseits des Flusses
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Viele Filme, Bücher und Zeitungsartikel beschäftigen sich mit Vietnam-Veteranen und/oder ihrer aktiven Zeit im Krieg. Gekämpft haben dort ausschließlich Männer. Und so sieht man, wenn man von Veteranen ...

Viele Filme, Bücher und Zeitungsartikel beschäftigen sich mit Vietnam-Veteranen und/oder ihrer aktiven Zeit im Krieg. Gekämpft haben dort ausschließlich Männer. Und so sieht man, wenn man von Veteranen spricht, männliche Gesichter vor seinem geistigen Auge. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn in den Feldlazaretten und provisorischen Krankenhäusern waren über die gesamte Zeit des Vietnamkriegs auch insgesamt 10.000 Frauen beschäftigt – vorrangig als Krankenschwestern, wenige als Ärztinnen. Sie wurden von der Geschichte weitestgehend vergessen, obwohl sie nicht weniger durchgemacht haben als die Soldaten, die im Dschungel gekämpft haben. Ihnen, den vergessenen Frauen von Vietnam, verleiht Kristin Hannah in diesem Buch eine Stimme.

Demzufolge sollte man sich als Leser darauf einstellen, dass dies keine weichgespülte Kriegsromanze ist, die hier auf über 500 Seiten ausgebreitet ist. Gerade in der ersten Hälfte des Buches, die sich dem aktiven Dienst von Protagonistin Frances „Frankie“ McGrath widmet, braucht man ein dickes Fell. Denn man ist mittendrin in dieser heißen, stinkenden Hölle und an Frankies Seite, wenn „MASCAL“s (Massenanlieferungen von Verletzten) das Krankenhaus überschwemmen, wenn routinemäßig Triage erfolgt und oftmals die Knochensäge das Mittel der Wahl ist.

Kein Wunder, dass die Krankenschwestern völlig traumatisiert von ihrer Stationierungszeit zurückkehren. Doch als sich herauskristallisiert, dass die US-Regierung die Nachrichten beschönigt, Angriffe auf Zivilisten verschweigt und einen Krieg verteidigt, der eigentlich nicht mehr zu gewinnen ist, kehrt sich die öffentliche Meinung und die zurückkehrenden Soldaten und humanitären Helfer werden für ihren Einsatz nicht mehr gewürdigt, sondern verachtet. Als Frankie völlig erschöpft, aber in der Gewissheit, gute Dienste geleistet zu haben, nach Hause zurückkehrt, wird sie beschimpft und geschnitten.

Kaum jemand beachtet die junge Frau, die dringend Hilfe benötigt um das Erlebte zu verarbeiten. Selbst in der eigenen Familie wird ihr Militärdienst totgeschwiegen. Frankie beginnt in einer Spirale aus Medikamenten, Alkohol und Zigaretten zu versinken – genau wie so viele männliche Soldaten. Doch anders als diese wird sie bei Veteranentreffen vor die Tür gesetzt. „Es gab keine Frauen in Vietnam.“ war die lapidare Begründung. Lange Zeit hat Frankie keine Kraft, sich aufzulehnen und ihre Rolle im Krieg zu verteidigen. Dass sie es letztlich doch schafft verdankt sie vor allem ihren Freundinnen und Kolleginnen aus ihrer aktiven Zeit, die das gleiche durchgemacht haben wie sie und sich gegenseitig Halt und Hilfe geben. Erst durch vehementen Protest, Demonstrationen und Kundgebungen werden sie langsam sichtbar: die Frauen des Vietnamkriegs.

Kristin Hannahs Roman hat mich tief berührt und über große Teile wütend gemacht. Wie konnte eine so stolze Nation diejenigen vergessen, die maßgeblich daran beteiligt waren, dass es nicht noch mehr Kriegsopfer gegeben hat? Wie konnte man ihre Rolle einfach verschweigen, sie ignorieren und selbst, als sie sich zeigten, die Augen vor ihnen verschließen? Und es bleibt die Frage, ob sich zwischenzeitlich gesellschaftlich genug verändert hat, dass so etwas nicht mehr passieren könnte.

Der Autorin ist hier ein wichtiger und aufrüttelnder Roman gelungen, dem ich den kleinen Ausrutscher in den Kitschtopf auf den letzten 3 Seiten gerne verzeihe.











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