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Veröffentlicht am 07.03.2017

Von giechischen Göttern und Jugenddramen

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ...

Inhalt:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht." Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

Meinung:
Ich liebe die griechische Mythologie und von daher verschlinge ich mit großer Freude jegliche Bücher, die diese behandeln. Von daher freute ich mich sehr auf dieses Buch

"Götterfunke Liebe mich nicht" ist wie ich schon anfangs befürchtete nach Schema X der Jugendbücher aufgebaut. Es gibt eine Protagonistin, die eine schwere Vergangenheit hat, ansonsten aber einfach ein supertoller Mensch ist, die obligatorische beste Freundin, die entweder fast wie eine Schwester ist oder zum Biest mutiert und natürlich den absolut heißen Love Interest, der im Grunde nichts kann, außer gut auszusehen und ansonsten ein totaler Bad Boy ist. Und das ganze spielt natürlich in Amerika.
Und was soll ich sagen, ich lag so richtig mit dieser Vermutung. Und doch irgendwie auch so falsch. Denn die Punkte stimmen tatsächlich, doch wenn man sich die Mühe macht und an der Oberfläche kratzt - in diesem Falle natürlich das Buch einfach mal zur Seite legt und über das Gelesene nachdenkt - dann merkt man, dass irgendwie mehr dahintersteckt.
Fangen wir mal mit dem einfachsten Punkt an: Der Love Interest namens Cayden beziehungsweise Prometheus ist heiß und unwiderstehlich. Er gehört schließlich einem Göttergeschlecht (in diesem Falle dem der Titanen) an und jeder, der ein paar griechische Sagen kennt, weiß, wie schwer es den Menschen fällt, einem Gott oder einer Göttin zu widerstehen. An der Stelle lässt sich also leider nicht viel drehen. Für mich ist er auch nicht als klassischer Bad Boy anzusehen. Ansonsten hätte ich das Buch sofort zugeschlagen. Dass sein Verhalten nicht moralisch vertretbar ist, ist eine ganz andere Geschichte. Doch hier müsst ihr selber das Buch lesen und urteilen.
Die beste Freundin Robyn, tja, da könnte ich hier seitenlang erzählen und erklären, doch das würde Spoilern. Ich kann nur so viel sagen: Nicht immer nur lesen und meckern. Nachdenken, überlegen, Vergleiche aufstellen und Schlüsse ziehen ist hier wirklich angebracht.
Und nun zu Jess, unserer Protagonistin. Ich wurde bis zum Schluss leider nicht wirklich warm mit ihr. Ich weiß ehrlich nicht, woran das wirklich liegt. Vielleicht ist sie mir zu beeinflussbar, zu naiv, zu wankelmütig, zu wehleidig. Ich kann es nicht genau benennen. Nichtsdestotrotz habe ich gerne an ihrer Seite die Geschichte verfolgt und werde sie auch noch weiterhin begleiten.

Das Setting entspricht leider überhaupt nicht meinem Geschmack, auch wenn es wirklich toll beschrieben und ausgearbeitet war. Erst störte es mich, dass es - mal wieder wie so oft oder soll ich sagen eigentlich immer - in Amerika spielte. Wirklich, wenn noch nicht mal deutsche Autoren ihre Geschichten in Deutschland spielen lassen, wer denn dann? Ich weiß, dass ich damit vielleicht alleine dastehe und ich fände es auch komisch, wenn eine Fantasygeschichte plötzlich neben meiner Tür spielen soll, doch ich habe selber lange Zeit in den Staaten verbracht und es ist ein unfassbar komisches Gefühl, ein Buch einer deutschen Autorin in diesem Setting zu lesen. Der zweite Punkt der mich danach störte ist folgender: Teenager in Amerika zusammenlebend in einem Camp mit Kursangebot und griechischen Göttern. Na, klingelt da irgendwas? Richtig, es klingt verdammt (und nicht nur verdammt sondern haargenau) nach Percy Jackson. Ich störe mich sonst nicht daran, wenn sich viele Elemente in Jugendbüchern überschneiden, es gibt einfach zu viele Bücher in dem Genre. Doch wenn diese dann auch noch die selbe Thematik behandeln, in diesem Fall die griechische Götterwelt, ist das schon sehr auffällig. Und um das hier klarzustellen: Es ist absolut kein (!) "Abklatsch" von Percy Jackson und keine Percy Jackson Geschichte nur für Mädchen. Es ist eine eigenständige Geschichte, die nur ungeschickter Weise sich ein sehr ähnliches Setting mit derselben Thematik teilt.
Abgesehen davon sind die Bücher sehr verschieden und vor allem vollkommen anders geschrieben.

Die Darstellung der Götter hat mir überraschender Weise sehr gut gefallen. Ich selber hatte 5 Jahre Alt-Griechisch und mag von daher überhaupt keine Geschichten, in denen die Götter romantisiert dargestellt werden. Sie haben Ecken und Kanten, sind keineswegs friedlich und vor allem sind sie brutal, kriegerisch, blutrünstig und egoistisch. Dass sie in "Götterfunke" nicht all zu blutrünstig waren, ist vollkommen in Ordnung, denn ansonsten wurden sie meiner Meinung nach wirklich gut dargestellt. Vor allem egoistisch trifft auf einige sehr gut zu. Einzig Heras Darstellung mochte ich nicht. Das liegt aber einfach daran, dass ich Hera an sich nicht gut leiden kann.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Er lässt sich sehr leicht und locker lesen und hätte ich die nötige Zeit gehabt, hätte ich das Buch wirklich in einer Sitzung lesen können.

Das Cover ist leider überhaupt nichts für mich, da ich persönlich Gesichter auf Covern inzwischen ziemlich langweilig finde. Doch die Farbgebung ist wirklich toll und der Rest bezaubernd. Am besten gefällt mir das Buch jedoch "nackig" - also ohne Schutzumschlag. Die Platzierung des Titels finde ich etwas ungeschickt, da der Name der Autorin deutlich im Hintergrund steht und viel präsenter sein müsste und außerdem auf den ersten Blick nicht deutlich zu erkennen ist, ob nun "Liebe mich nicht" oder "Götterfunke" der eigentliche Titel ist. Auch die Zweifarbigkeit ist nicht nach meinem Geschmack, da die weiße Schrift deutlich im Vordergrund steht. Das ist nur eine Nebensache, aber gestört hat sich mich je länger ich das Cover anguckte.

Alles in allem hat mir der Auftakt zur Götterfunke-Reihe ziemlich gut gefallen. Ich wurde überrascht und war überrascht, dass nicht alles immer so war, wie es zu sein schien. Vor allem im Hinblick auf die Charaktere. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen!
Das Buch bekommt von mir letztendlich irgendwas zwischen 3,5 - 4 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die griechische Mythologie interessieren.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Südfranzösischer Charme trifft auf aktuelle Problematik

Gefährliche Ernte
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Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die ...

Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die Weintrauben unter der glühend heißen Augustsonne heran. Es sind Sommerferien, die schlimmste Zeit des Jahres, wenn es nach Delikatessenschmuggler und Lebemann Perez geht. Die Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht, er hängt mit seinen Lieferungen hinterher und dann will seine heißgeliebte Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange« nennt. Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. Die Ermittler schnüffeln auf dem Weingut und in Perez’ Angelegenheiten herum. Ausgerechnet der sagenumwobene Creus, ein Wein, der das Rückgrat seines bescheidenen Wohlstands bildet, soll etwas mit dem Tod des Mannes zu tun haben. Hobbyermittler Perez sieht sich gezwungen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und muss bald erkennen, dass das beschauliche Küstenörtchen die Kulisse finsterer Machenschaften und familiärer Tragödien ist, die weit in die große Politik hineinreichen.

Meinung:
Ich liebe Krimis, die in Frankreich spielen und freute mich von daher sehr, dieses Buch lesen zu dürfen. Ich brauche keine spannungsgeladenen Krimis, bei denen auf jeder Seite etwas aufregendes passiert. Und das war gerade hier sehr passend.

Perez ist ein wirklich interessanter Protagonist und ich habe um ehrlich zu sein (in Teilen) nur seinetwegen dieses Buch durchgelesen. Die eigentliche Handlung rückte immer mehr in den Hintergrund. Er handelt auf eigene Faust, ist sehr authentisch und mir unfassbar sympathisch. Auch die Nebencharaktere sind so vielseitig, wie sie gut geworden sind. Zum einen ist da Haziem, Perez bester Freund und die gute Seele des Lokals. Oder Antonio Perez, der noch verschrobener ist, als man es sich vorstellen mag. Oder auch all die kleinen Charaktere wie der Imam sind gut gelungen. Schon alleine die Charaktere haben mich überzeugt.
Und wären da nicht die tollen Nebencharaktere, hätte mich letztendlich der Schauplatz überzeugt. Denn ein kleines Städtchen an der Küste Südfrankreichs mit all seinen Marotten und Bewohnern lies mich nur so dahin träumen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und bringt einen gedanklich weit fort aus dem (zumindest hier) verregnetem Deutschland hin an die Küste Südfrankreichs, zu gutem Essen und noch besserem Wein. Denn um den geht es schließlich immer wieder auch.
Das Ende wiederum war mir zu viel auf einmal. Es passte nicht ganz in das eher ruhigere Gesamtbild und war für meinen Geschmack etwas zu viel Friede-Freude-Eierkuchen.
Doch das Ende wird aufgewogen mit der unfassbar interessanten Thematik und Aktualität.
Denn es geht nicht nur um Perez neuen Fall. Nein, es geht im großen und ganzen um Flüchtlinge, wie mit diesen umgegangen wird und um die politische Lage in Frankreich. Da ich mich sehr für Politik interessiere fand ich das große Klasse, vor allem in Hinblick auf die in Frankreich bald anstehenden Wahlen.
Von Schlepperbanden über Flüchtlingsunterkünfte und der Debatte über Moscheen war in diesem Buch alles dabei. Ich finde es sehr wichtig von Autoren diese sehr wichtige Thematik anzusprechen und dies ist dem Autor mit Bravour gelungen.
Ich bin schlussendlich jedoch der Meinung, dass die Betitelung "Krimi" etwas irreführend sein kann. Es ist mehr ein Mix aus Familiendrama, Gesellschaftskritik und aktueller Problematik, würde also die Bezeichnung "Roman mit Krimielementen" eher verdienen.
Das Buch ist ideal als Lektüre für zwischendurch, für eine lange Auto- oder Zugfahrt oder generell für den Urlaub.

Mich konnte die Geschichte mit unheimlich viel Charme und Authentizität überzeugen und kann diesem nur jedem Frankreichfan weiterempfehlen. Wer einen Krimi mit flottem Tempo sucht, sollte es sich jedoch lieber zweimal überlegen.
Von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen für dieses schöne Urlaubsbuch.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Fantasy im All ohne gewohntes Sci-Fi Feeling

Die Krone der Sterne
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Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, ...

Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft – und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt.

Meinung:
Ich liebe Fantasybücher und seit neuestem lese ich auch viel im Sci-Fi Bereich. Von daher war ich mehr als nur aufgeregt, dass Kai Meyer einen neuen Roman veröffentlicht, der beide Genre vereinen soll.
Kai Meyer begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Von Merle und Jolly über Niccolo und seit kurzem auch Furia wurde ich stets von seinen geschaffenen Helden und Heldinnen begleitet. Ich ging dementsprechend mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Iniza und ich wurden sozusagen gleichermaßen ins Geschehen geschmissen und mussten uns zurecht finden und orientieren.
Iniza selber fand ich angenehm als Charakter, ihren wie im Klappentext beschrieben Geliebten Glanis jedoch zu blass und unscheinbar. Er wirkte oft auf mich wie ein Mittel zum Zweck, einfach nur geschaffen als Begleitung und Retter von Iniza.
Als im Verlauf der Geschichte jedoch noch Shara, Kranit und auch die Muse dazustießen, war ich einfach hellauf begeistert. Dieses Buch vereint eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren, die alle einzeln und für sich arbeiten, aber jedoch auch irgendwie zusammen. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass es hier keine typische Gut-Böse Verteilung gab. Viele der Charaktere treffen Entscheidungen, die nicht immer unbedingt die besten sind. Es gibt einfach kein klares Heldenbild und das gefällt mir unheimlich gut. Das World Building fand ich außerdem toll und die Idee mal eine ganz andere.
Jedoch stürzte mich das Buch fast in eine Leseflaute und ich war kurz davor, es abzubrechen beziehungsweise zu pausieren. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt und ich bin mit viel zu hohen und anderen Erwartungen und außerdem in Zuge einer Leserunde an dieses Buch herangegangen. Da ich das Buch unbedingt im Zeitraum der Leserunde beenden wollte, saß es mir irgendwie immer im Nacken. Das führte dazu, dass ich die gesamte Mitte des Buches über eigentlich keine Lust mehr hatte. Doch dann nahm das ganze wieder an Fahrt auf und die letzten hundert Seiten habe ich regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt unfassbar toll und man erkennt auch ohne den Namen vorne auf dem Buchdeckel sofort, dass es sich um ein Werk von Kai Meyer handelt. Dies finde ich zum einen ganz toll, zum anderen jedoch auch etwas schwierig. Denn ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, einen Science Fiction Roman vor der Nase zu haben, da ich den Schreibstil viel zu sehr mit Fantasy assoziierte. Auch wenn es eine Mischung aus beiden Genres sein soll, war es mir zu viel Fantasy und zu wenig Science Fiction.
Ich war anfangs der Meinung, dass es sich um einen Einzelband handeln würde und war während des Lesens sehr verwundert darüber. Denn zu viele Fragen waren zur Mitte des Buches hin noch ungeklärt und zu viele Handlungsstränge noch offen. Doch dann erfuhr ich in der Leserunde, dass die Geschichte fortgesetzt werden wird. Und ich werde sie definitiv weiter verfolgen!

Von mir bekommt dieses Buch letztendlich 4 Sterne, auch wenn ich vorher zu 3 Sternen tendierte. Da ich dieses Buch jedoch im Rahmen des Fischer Leseclubs gelesen habe und mich dadurch teils sehr zum Lesen gezwungen habe, muss ich diese schlechtere Meinung revidieren. Denn ohne Zwang und mit anderer Stimmung hätte es definitiv 4, vielleicht sogar 5 Sterne von mir bekommen!
An all die Kai Meyer Fans: Lest es!
An all die anderen potenziellen Leser: Gebt diesem Buch eine Chance, auch wenn ihr keine großen Fans von Science Fiction seid!

Veröffentlicht am 20.02.2017

In meinen Augen leider viel zu unglaubwürdig

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
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Inhalt:
Vor zehn Jahren wurde Gwens Mutter ermordet, nur ihren Vater hat sie noch. Doch kurz nachdem er zu einer Geschäftsreise nach Paris aufgebrochen ist, stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen ...

Inhalt:
Vor zehn Jahren wurde Gwens Mutter ermordet, nur ihren Vater hat sie noch. Doch kurz nachdem er zu einer Geschäftsreise nach Paris aufgebrochen ist, stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist eigentlich CIA-Agent – und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren? Als die Ermittlungen eingestellt werden, macht Gwen sich selbst auf die Suche. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Und Gwen erkennt: Wenn man seine Gegner besiegen will, muss man mindestens so hart und grausam werden wie sie!

Meinung (kann Spoiler enthalten):
Es gibt viele grandiose Bücher über junge Heldinnen, die rausgerissen werden aus ihrem Leben, sich neu finden und erfinden müssen und skrupellos ihre Ziele verfolgen. Cruelty zählt für mich nicht zu diesen Büchern.

Gwendolyn Bloom, Diplomatenkind, Turnerin und unsere Protagonistin, ist ganz anders als alle ihre Mitschüler. Sie trägt DocMartens, die anderen Louboutins. Sie ist unfassbar gebildet, spricht fünf Sprachen fließend, entspricht nicht ganz dem heutigen Schönheitsideal und natürlich ist sie eine absolute Außenseiterin. Kurz um, man spürt ab den ersten Kapiteln, wie gewollt dieser Charakter ist.
Doch das ist noch nicht mal das, was mich am meisten an diesem Buch gestört hat. Denn die Verwandlung, die sie durchmacht, ist in meinen Augen absolut unrealistisch. Von einem Moment zum anderen bricht sie in Lagerhäuser ein, lernt eine Kampfsportart so gut, dass sie erwachsene Männer umlegen kann, lernt mit einer Handfeuerwaffe umzugehen und ist einfach in allem die beste. Außerdem, sei die Situation auch noch so verzwickt, entkommt sie ohne große Schäden. Dabei hat sie immer wieder Hilfe von irgendwelchen Bekannten von Freunden ihres Vaters, was natürlich unfassbar praktisch ist. Außerdem entwickelt sie sich von der als nicht gerade schön anzusehenden Außenseiterin zu einer unfassbar heißen Frau, der ALLE Männer sofort zu Füßen liegen.

Die weiteren Charaktere sind schwer zu beurteilen, denn ich konnte keine wahre Beziehung zu Ihnen aufbauen. Sie sind viel zu flach beschrieben und auch viel zu schnell wieder von der Bildfläche verschwunden, als das ich hier großartig darüber schreiben konnte.
Ich kam sehr schnell in das Buch und die Geschichte hinein und finde nun im Nachhinein den Anfang auch wirklich gelungen. Das Buch startet sehr vielversprechend und baut von Kapitel zu Kapitel leider immer mehr an Glaubwürdigkeit ab, weswegen ich die letzten Kapitel auch nur noch augenrollend hinter mich gebracht habe...
Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und ist sehr actiongeladen, was wunderbar mit der Handlung harmoniert. Hätte mir die Handlung mehr zugesagt, hätte ich das Buch weitaus schneller beenden können, denn es ist ohne Frage ein pageturner. Außerdem muss ich ganz lobenswert all die Ortswechsel erwähnen. Diese Vielseitigkeit an Handlungsorten ist für mich das beste an dem gesamten Buch.

Im englischsprachigem Raum wurde um das Erscheinen des Buches im letzten Jahr viel Wirbel gemacht. Denn es gab einen größeren Aufschrei wegen etlichen Aussagen des Autors. Dieser siedelt das Buch m YA Bereich an und wollte mit Cruelty ein Statement setzen und "das Genre revolutionieren". Meiner Meinung nach ist ihm dieses absolut nicht gelungen. Man spürt als Leser zu viel aufgezwungenes Wollen des Autors. Er wollte mit aller Macht etwas noch nie dagewesene im YA Bereich schreiben und scheiterte damit. Würde das Buch stattdessen um eine Rache nehmende Ehefrau oder eine etwas erwachsenere Frau als Gwendolyn gehen, hätte es mir deutlich besser gefallen. Er verlor mich bei der bereits oben angesprochenen Verwandlung von Gwendolyn zu einer begehrten Frau.

Ich denke, dieses Buch bildet eine absolute Ausnahme. Denn hier bin ich zu nahezu hundert Prozent davon überzeugt, dass der Film besser ist, als das Buch. Ob ich den Film sehen werde? Vielleicht. Denn an sich fand ich das Buch nicht wirklich schlecht. Nur konnte ich Gwendolyn als "Heldin" in Papierform einfach nicht leiden. Und da Jerry Bruckheimer der Produzent des Filmes sein wird, kann es ja eigentlich nicht so katastrophal werden.
Von daher gibt es heute noch gut gemeinte 2 Sterne und keine Lese- sondern eine Filmempfehlung (wenn er denn mal erscheint).

Veröffentlicht am 13.02.2017

Skurrile, irrwitzige Geschichte, die auch für die Großen etwas ist!

Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!
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Inhalt:
In Drachenfeuerbällen durch die Gegend fliegen und sprechende Vögel als Navigationsgerät benutzen – das steht auf Annes Stundenplan, seit sie Schülerin an einer der berühmt-berüchtigten Abenteuerakademien ...

Inhalt:
In Drachenfeuerbällen durch die Gegend fliegen und sprechende Vögel als Navigationsgerät benutzen – das steht auf Annes Stundenplan, seit sie Schülerin an einer der berühmt-berüchtigten Abenteuerakademien ist. Eigentlich total cool … wenn da nicht plötzlich dieses klitzekleine Problem wäre: Zusammen mit ihrer besten Freundin Penelope, dem jungen Zauberer Hiro und dem magischen Handbuch für Abenteurer muss Anne eine tödliche Prophezeiung innerhalb von nur drei Tagen (!) lösen, das Schicksal der Akadamie, ja, sogar das der ganzen Welt hängt davon ab. Um ihr neu gewonnenes Zuhause nicht zu verlieren, müssen Anne und ihre Freunde Sandwölfe und Zombiehaie bezwingen, ohne zu ahnen, dass der schlimmste Gegenspieler noch auf sie wartet!

Meinung:
Ich finde, ein paar Blicke in Kinderbücher lohnt sich immer. Denn so manches Mal warten echte Überraschungen auf einen.
Saint Lupin's Academy war eine solche Überraschung.
Die Leseprobe und auch der Klappentext haben mich so dermaßen angefixt, ich musste dieses Buch einfach lesen. Denn wo reist man denn sonst bitte in Feuerbällen, die von Drachen ausgespien werden (übrigens: Egal, wo man hinreisen möchte, dauert es 8 Stunden. Auch wenn man nur ein paar Meilen reisen möchte und es sich vielleicht nur wie ein paar Minuten anfühlen, wenn man dann mal unterwegs ist. Es sei denn, man kauft sich Premiumfeuerbälle.) Also bitte, wer kann denn da schon widerstehen?!
Doch das Buch hat noch so viel mehr zu bieten als irrwitzige Ideen und skurrile Handlungsstränge. Es ist voller Charaktere, die einfach unglaublich sind!
Da hätten wir zum einen Anne, die im Waisenhaus auf Saint Lupin lebt und nichts lieber will, als endlich da wegzukommen. Doch das ist leider alles andere als einfach. Sie könnte dem Waisenhaus entkommen, indem sie an einer Abenteurerakademie angenommen wird. Doch leider lehnen alle staatlichen Akademien sie aufgrund eines fehlenden Herkunftsnachweises ab. Ode ihre beste Freundin Penelope, die von allen Akademien wegen ihres Nachnamen verschmäht wird. Ihre Eltern versagten nämlich kläglich und somit ist sie nun mit einem ehrlosen Nachnamen gesegnet.
Doch es ergibt sich die Möglichkeit der Flucht auf skurrile Art und Weise und schon finden sie sich in der Saint Lupin Academy wieder. Die eben nicht staatlich ist. Dort treffen sie auf das dritte Mitglied ihrer Truppe, denn jede Abenteurergruppe muss aus drei Personen bestehen.
Hiro, der Magier für diese Mission. Und auch wenn er jedes Regelwerk auswendig kennt und vielleicht nicht ganz so toll ist am Anfang, so wird er doch ein fester Bestandteil der kleinen Gruppe und findet wahre Freunde.
Dann gibt es noch all die tollen Nebencharaktere, die nicht vergessen werden dürfen. Nana, der Drache und Rokk, der Roboter und der Sperling Jeffrey. Und ja, auch Ihre königliche Hoheit Prinzessin Flauschepelz Schnurrhaar vom Clan der Mäusefänger. Eine Katze. Um genauer zu sein, die Direktorin von Saint Lupin.
Auch unsere Antagonistin ist wirklich toll, doch an der Stelle sei nicht zu viel verraten. Außer vielleicht das Geschlecht.
Es ist ein Buch, mit sehr viel mehr, als man am Anfang erwartet. Es ist voller Diversität, Dingen, die zum Nachdenken anregen und actionreicher Spannung. Und vor allem geht es um echte, wahre Freundschaft.
Der Schreibstil ist wirklich toll und erinnert einen sofort an eine noch absurdere Welt als das Percy-Jackson-Universum. Insgesamt lässt sich das Buch wirklich toll in einem Rutsch durchlesen.
Auch das Woldbuilding fand ich klasse. Angesiedelt ist die Geschichte scheinbar etliche Jahrzehnte nach unserer Zeit. Denn die Erde in "unserer" Form gibt es nicht mehr. Viel mehr ist sie zersplittert in mehreren Plateaus. Und jedes Plateau hat natürlich etwas anderes zu bieten. Diese Idee hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Insgesamt erhält das Buch von mir 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Leser dort draußen, die die Abenteuerlust im Blute haben, Egal, ob Groß oder Klein!