Profilbild von ChemAngel

ChemAngel

Lesejury Profi
offline

ChemAngel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ChemAngel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2025

Ein Leben für die Musik und gegen die Grenzen der Zeit

Die Melodie der Lagune
0

Harriet Constables Roman hat mich direkt ins Venedig des 18. Jahrhunderts gezogen, eine Stadt voller Musik, Glanz, aber auch harter Grenzen für Frauen. Im Mittelpunkt steht Anna Maria della Pietà, ...

Harriet Constables Roman hat mich direkt ins Venedig des 18. Jahrhunderts gezogen, eine Stadt voller Musik, Glanz, aber auch harter Grenzen für Frauen. Im Mittelpunkt steht Anna Maria della Pietà, ein Waisenkind mit außergewöhnlichem Geigentalent. Im Ospedale della Pietà wird sie gefördert, und niemand Geringerer als Antonio Vivaldi unterrichtet sie. Doch während er ihr viel beibringt, nutzt er ihr Talent auch für seine eigenen Zwecke. Anna will mehr, sie will die beste Geigerin und Komponistin ihrer Zeit werden, doch die Gesellschaft macht ihr einen Strich durch die Rechnung.

Die Mischung aus historischen Fakten und Fiktion funktioniert großartig. Ich konnte das Wasser in den Kanälen riechen, die Musik hören und Annas Leidenschaft spüren. Neben der Musik geht es auch um die Rolle der Frau und das Leben der Waisenkinder in dieser schillernden, aber harten Welt. Der Schreibstil ist lebendig, die Geschichte spannend und berührend. Und am Ende bleibt die Frage: Was wäre aus Anna geworden, wenn sie in einer anderen Zeit geboren wäre? Daher kann ich das Buch nur wärmstens weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2025

Mehr Romance als Crime Detektive

Dark Cinderella
0

"Dark Cinderella" spielt in einem glamourösen, aber geheimnisvollen skandinavischen Königshaus und klingt erstmal nach einer spannenden Mischung aus True Crime und Romance. Doch während Sofia eigentlich ...

"Dark Cinderella" spielt in einem glamourösen, aber geheimnisvollen skandinavischen Königshaus und klingt erstmal nach einer spannenden Mischung aus True Crime und Romance. Doch während Sofia eigentlich nur dort ist, um ihre verschwundene beste Freundin zu finden, geht es mit der Suche fast nur durch Zufall voran. Wirklich ermitteln tut sie kaum, und das frustriert mich total. Stattdessen dreht sich die Geschichte fast ausschließlich um ihre Beziehung zu Kronprinz Maximilian.

Zwar sind die beiden sympathisch, und die Lovestory entwickelt sich intensiv, aber genau das steht viel zu sehr im Mittelpunkt. Der True-Crime-Aspekt, der mich anfangs so gereizt hat, bleibt komplett auf der Strecke. Auch einige Charaktere wirken etwas zu perfekt oder handeln widersprüchlich.

Trotzdem bleibt der Roman spannend, vor allem durch den bildhaften Schreibstil und den gelungenen Perspektivwechsel. Das Ende lässt die Geschichte nochmal spannend werden und endet mit einem Cliffhanger. Nur deswegen bin ich neugierig auf den zweiten Teil, auch wenn Maximilian vermutlich weiterhin makellos bleibt und als perfekter Bookboyfriend alles für sie tun wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2025

Nicht wirklich für Anfänger

52 wilde Fermente
0

„52 wilde Fermente“ hat mich gleich zu Beginn fasziniert, besonders die Idee, jede Woche eine neue Wildpflanze zu entdecken und zu verarbeiten. Vor allem für mich als Wildkräuter Neuling habe ...

„52 wilde Fermente“ hat mich gleich zu Beginn fasziniert, besonders die Idee, jede Woche eine neue Wildpflanze zu entdecken und zu verarbeiten. Vor allem für mich als Wildkräuter Neuling habe ich erhofft eine neue Welt zu eröffnen. Das Buch startet auch sehr gut, mit einer klaren Einführung in die Fermentation und den gesundheitlichen Nutzen. Die saisonalen Rezeptideen, bieten wirklich eine tolle Abwechslung, von gängigen Pflanzen bis zu exotischen. Allerdings gibt es ein paar Haken. Die Pflanzen werden nicht direkt bei den Rezepten gezeigt, was die Identifikation erschwert, und zu einigen gibt es leider keine Warnhinweise zu giftigen Doppelgängern. Auch die restlichen Zutaten könnten das Ausprobieren schwierig machen. Insgesamt finde ich das Buch sehr informativ, aber es wäre hilfreich gewesen, wenn es mehr praktische Tipps für Einsteiger gegeben hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 08.02.2025

Eine Liebesgeschichte, der die emotionale Tiefe fehlt

Our Infinite Fates
0

Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die Idee – zwei Seelenverwandte, die immer wiedergeboren werden und sich vor ihrem 18. Geburtstag töten müssen – fand ich spannend. Die Zeitsprünge ...

Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die Idee – zwei Seelenverwandte, die immer wiedergeboren werden und sich vor ihrem 18. Geburtstag töten müssen – fand ich spannend. Die Zeitsprünge in verschiedene Epochen, von den Schützengräben des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Wales, haben der Geschichte viel Abwechslung gegeben. Evelyn, die diesmal überleben will, um ihrer leukämiekranken Schwester zu helfen, war für mich ein starker, emotionaler Charakter. Arden dagegen blieb oft zu verschlossen und schwer greifbar.

Der Schreibstil ist bildhaft und stellenweise poetisch, aber manchmal zu überladen. Die Rückblicke in frühere Leben waren anfangs fesselnd, doch mit der Zeit wirkte das ständige Sterben der beiden vorhersehbar und etwas ermüdend. Die Liebesgeschichte hat mich nicht ganz überzeugt – es wurde oft behauptet, dass sie sich lieben, aber ich konnte das in ihrem Verhalten nicht wirklich spüren. Das Ende kam mir zu abrupt, der große Twist war vorhersehbar und ließ mich eher enttäuscht zurück.

Trotz allem hat mich das Buch nicht komplett losgelassen. Die Atmosphäre und Grundidee waren stark, auch wenn die Umsetzung nicht immer mitgezogen hat. Ein interessantes Buch, das mich aber nicht völlig überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2025

Hinter der Fassade

Verlassen
0

Der vierte Band der Reihe führt in ein abgelegenes Hotel mitten in den Lavafeldern Islands, wo eine wohlhabende Familie ein großes Fest feiert. Doch die ausgelassene Stimmung kippt, als Geheimnisse ...

Der vierte Band der Reihe führt in ein abgelegenes Hotel mitten in den Lavafeldern Islands, wo eine wohlhabende Familie ein großes Fest feiert. Doch die ausgelassene Stimmung kippt, als Geheimnisse ans Licht kommen und ein Mord geschieht. Die Handlung wechselt zwischen den Intrigen und Abgründen der Familie und den Ermittlungen eines Mordfalls in der Nähe. Durch die wechselnden Perspektiven, auch aus der Sicht einer Hotelangestellten, bekommt man tiefe Einblicke in die verkorksten Beziehungen der Figuren.

Die Atmosphäre ist richtig düster, was durch die isolierte Lage und einen Schneesturm noch verstärkt wird. Die Beschreibungen der isländischen Landschaft fand ich großartig, sie haben die Stimmung perfekt eingefangen. Allerdings gab es Momente, die etwas konstruiert wirkten, und es fiel mir schwer, bei den vielen Namen den Überblick zu behalten. Der extreme Fokus auf Alkohol und Drogen hat mich ebenfalls gestört, das war einfach zu viel. Trotzdem ist es ein spannender Krimi mit einigen Wendungen und einer starken Atmosphäre – auch wenn er für mich nicht ganz an die Vorgänger herankommt. Außerdem war ich etwas verwundert darüber, dass es sich um ein Prequel handelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere