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Clara

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2020

Charaktere mit niedrigem IQ

Wintervanille
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Auf Manuela Inusas Roman „Wintervanille“ hatte ich mich sehr gefreut. Das Cover sieht ansprechend aus und der Klappentext verspricht eine romantische Geschichte im Schnee. Leider zeichnete sich schon nach ...

Auf Manuela Inusas Roman „Wintervanille“ hatte ich mich sehr gefreut. Das Cover sieht ansprechend aus und der Klappentext verspricht eine romantische Geschichte im Schnee. Leider zeichnete sich schon nach wenigen Seiten ab, dass dieses Buch und ich vermutlich keine Freunde werden. Der Schreibstil ist sehr simpel. Der Wortschatz, der hier verwendet wurde, ist nicht sonderlich groß und der Satzbau ist immer gleich. Gerne wird das Wörtchen „nämlich“ verwendet, was dem Ganzen etwas neunmalkluges verleiht. Zudem verliert sich die Autorin immer in Aufzählungen von Nichtigkeiten. Der Schreibstil ist am ehesten mit einem Kinderschulaufsatz zu vergleichen.
Auch die Charaktere sind einfach gestrickte Menschen. Die Kapitel über Julia empfand ich noch ganz in Ordnung. Die Geschichte über ihre schwierige Kindheit und wie sie sich weiterentwickelt hat, war recht interessant. Dieser Teil war auch normal geschrieben, deswegen habe ich ehrlich überhaupt keine Ahnung, was mit dem Rest des Buches passiert ist. CeCe konnte ich überhaupt nicht für voll nehmen. Sie soll eine erfolgreiche Vanillefarmerin sein, die ihre Produkte im halben Land verkauft, wirkt allerdings, als wenn es mit ihrem IQ nicht besonders weit her wäre. Ein Beispiel: „Ich habe mal eine Folge von 'Unsere kleine Farm' gesehen, weil darin eine Farm vorkommt“. Ein anderes Mal lässt sie sich von Julia Frischkäse-Gurken-Sandwiches machen, um sich wie ein Star zu fühlen. Was isst sie denn normalerweise, wenn so etwas alltägliches und preiswertes Haute Cuisine für sie ist? Zuerst habe ich ihre Naivität nur belächelt. Komplett untendurch war sie bei mir, als sie sich über Benedicts neue Freundin Candy lustig gemacht hat, weil diese nicht gerade die hellste Kerze am Baum ist. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen...
Als ich in der Mitte des Buches war, begann ich mich langsam zu wundern, wann denn nun endlich die auf dem Klappentext angesprochene Liebesgeschichte beginnt. Tatsächlich dauert es ungefähr bis zur Seite 300, bis Richard und CeCe sich das erste Mal treffen. Diese Romanze ist auch etwas merkwürdig. Richard saß vor dem Fernseher und dachte sich: „Ach, wenn ich doch endlich eine Frau hätte, dann müsste ich weniger arbeiten. Oh, da ist ja ein hübsches Exemplar im Fernsehen, dann nehme ich einfach die“. Das hat etwas von Frau im Katalog bestellt. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden allerdings auf jeden Fall, denn auch Richard ist keine Intelligenzbestie. Das Wort Einkäufer kennt der Hotelier zum Beispiel nicht. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben Richard und CeCe ihr Strohkopfleben noch heute.

Dieser Roman war für mich leider ein Flop. Ich dachte, ich könnte zumindest die Vanilleplätzchen nach backen aber wer hochwertige Vanilleschoten mit Vanillinzucker kombiniert, der kann nur ein Geschmacksbanause sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Vanillefarmer seine hochwertige Ware mit künstlichem Aroma mischen würde.

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Veröffentlicht am 10.11.2019

Nicht mein Fall

Die zwei Leben der Florence Grace
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Florrie Buckley lebt in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf in Cornwall. Ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben und ihren Vater verliert sie mit nur 15 Jahren. Als ihre ...

Florrie Buckley lebt in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf in Cornwall. Ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben und ihren Vater verliert sie mit nur 15 Jahren. Als ihre Nan im sterben legt, gesteht diese, dass Florries Mutter eigentlich aus reichem Hause stammte und dass diese Leute gewillt sind, das verlorene Familienmitglied aufzunehmen.
Florrie erfährt Wohlstand, wie sie ihn noch nie erlebt hat, aber auch eine Atmosphäre voller Neid, Arroganz und Hinterlist.
Wie im Musical „My fair lady“ wird hier ein Mädchen vom Land in eine Dame verwandelt.
Eins meiner Lesehighlights im Jahr 2018 war „Die Sonnenschwestern“ von Tracy Rees. Kurz danach hatte ich „Amy Snow gelesen, welches ich mittelmäßig fand, was ich darauf schob, dass es der Debütroman der Autorin war. Mit „Die zwei Leben der Florence Grace“ komplettierte ich meine Tracy Rees Sammlung und muss leider sagen, dass es mit Abstand der schlechteste Roman von ihr war.
Der Schreibstil ist gewöhungsbedürftig. Ich nehme an, dass eine Authentizität zur Epoche hergestellt werden sollte. Auf mich wirkten viele Dialoge ziemlich affig und schwülstig.
Florrie verliebt sich in ihren wilden Cousin Turlington, der bis ca. Seite 300 immer nur für eine kurze Stippvisite vorkommt, bevor er für Jahre im Ausland verschwindet.
Wenn die beiden aufeinander treffen, triefen ihre Unterhaltungen nur so von Schmalz, dass es mir keine rechte Freude machte, mit den beiden mitzufiebern.
Generell springt die Handlung immer wieder einige Monate oder Jahre nach vorne. Zum Glück, denn auch so ist die Geschichte relativ unspektakulär und langatmig.
Es drehte sich immer wieder im Kreis. Florries Besessenheit für Turlington, Gespräche mit ihrer Freundin Rebecca, Briefe nach Cornwall...
Ich hatte den Eindruck, dass einige Chancen ungenutzt vertan wurden, die die Geschichte interessanter hätten machen können. Insbesondere Cousine Calantha, welche als verrückt eingestuft wurde und von zu Hause flieht, hätte mehr als ungefähr 10 Seiten verdient.
Was mir gut gefallen hat, war, dass Florence gegen Ende als eine ziemlich moderne Frau für ihre Zeit beschrieben wurde. Sie erkennt, dass es mehr im Leben gibt, als eine Ehefrau zu sein und erfüllt sich einen Traum und wird Lehrerin in der alten Heimat.
Alles in allem war ich leider froh, als ich diesen Roman beendet hatte.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Halloween Lektüre

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Das Cover von „Das Geheimnis von Shadowbrook“ ist sehr liebevoll und aufwendig gestaltet. Es gibt so viele kleine Dinge zu entdecken und das Motiv verbreitet bereits eine mystische Stimmung.
Der Klappentext ...

Das Cover von „Das Geheimnis von Shadowbrook“ ist sehr liebevoll und aufwendig gestaltet. Es gibt so viele kleine Dinge zu entdecken und das Motiv verbreitet bereits eine mystische Stimmung.
Der Klappentext erinnerte mich ein wenig an „Jane Eyre“ und so ging ich mit ziemlich hohen Erwartungen an das Buch heran.

Der Einstieg gelang mir dann auch wirklich leicht. Clara leidet an der Glasknochenkrankheit. Aus Sicherheitsgründen darf sie das Haus nicht verlassen und verbringt ihre komplette Kindheit im geschlossenen Raum. Als Clara 18 Jahre alt ist, stirbt ihre Mutter und das junge Mädchen wagt einen Schritt in das Leben vor der Tür. Alles ist ungewohnt. Bus fahren, einkaufen, jegliche Alltagsaktivitäten sind böhmische Dörfer für sie. Aber Clara ist tough, sie beißt sich durch und versucht ihr Leben in etwas normalere Bahnen zu lenken.

Ich mochte Clara zunächst einmal recht gerne. Sie ist ernst und begegnet ihren Mitmenschen mit einer Unverblümtheit, die so machen vor den Kopf stößt. Da sie bisher mit anderen Leuten keinen Kontakt hatte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie keine Meisterin der gepflegten Konversation ist.

Die Arbeit mit Pflanzen scheint wie für sie gemacht zu sein und so kommt es, dass sie eine Stelle annimmt um auf dem herrschaftlichen Anwesen Shadowbrook ein Gewächshaus einzurichten.
So schnell, wie ich in das Buch hineingekommen bin, genauso schnell kam ich auch wieder heraus.
Die Handlung war nicht langweilig per so, sie bewegt sich nur einem sehr gemächlichen Tempo vorwärts. Jede Nacht wird das Haus von merkwürdigen Geräuschen heimgesucht. Während die Haushälterin überzeugt ist, dass es sich um einen Geist handelt, ist Clara zu pragmatisch, um dies zu glauben. Sie befragt verschiedene kauzige Leute, um mehr zu erfahren.

Der Schreibstil ist in jedem Fall sehr atmosphärisch und beschreibt Haus und Garten sehr bildhaft. Ich war neugierig, was hier vorgeht, gleichzeitig fiel es mir schwer, längere Zeit konzentriert bei der Stange zu bleiben, da die beschriebenen Unterhaltungen wirklich sehr ausführlich sind und nicht viel Informationen liefern. Auch der Hausbesucher, der wie ein Phantom hinter verschlossenen Türen haust, war mir zu mysteriös und abwesend um interessant zu sein.
Claras entwickelt sich im Laufe der Handlung immer mehr in eine Richtung, die mir auf die Nerven ging. Sie ist nahezu besessen von jedem Menschen der ihren Weg kreuzt und verbringt viel Zeit damit, über diese nachzudenken.
Auf den letzten 100 Seiten lösen sich die Geheimnisse auf. Auf zwei davon war ich schon von selbst gekommen, andere kamen als Überraschung. Auf jeden Fall gewann der Roman zum Ende hin wieder etwas an Spannung.

Ich fand diese Buch okay, konnte aber irgendwie keinen rechten Zugang dazu finden. Die beiden Themen, die für mich am interessantesten klangen, das Gewächshaus mit all den seltenen Pflanzenarten und Claras Glasknochenkrankheit waren letztendlich für das Buch vollkommen irrelevant und kamen auch nur am Rande vor. Im Grunde handelt es sich hier um eine Familiengeschichte, die aber erst auf den letzten Seiten richtig in die Gänge kommt.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Grundloser Hype

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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„Redwood love – Es beginnt mit einem Blick“ ist ein Buch, welches aktuell sehr stark beworben wird. Jeder, der social media Kanäle nutzt oder eine Buchhandlung besucht, kommt an diesem Roman kaum vorbei. ...

„Redwood love – Es beginnt mit einem Blick“ ist ein Buch, welches aktuell sehr stark beworben wird. Jeder, der social media Kanäle nutzt oder eine Buchhandlung besucht, kommt an diesem Roman kaum vorbei.
Die Covergestaltung ist sehr ansprechend. Die Polaroids auf einem holzfarbenen Hintergrund wecken ein Gefühl von Lagerfeuerromantik.
Rein optisch hat mich „Redwood love“ komplett begeistert. Kaum, dass ich mit dem Lesen begonnen hatte, stellte sich allerdings die Ernüchterung ein.
Ich bin grundsätzlich durchaus für leichte Lektüre und Liebesromane zu haben aber „Redwood love“ rutscht leider viel zu oft in die unteren Schubladen ab.

Avery zieht mit ihrer autistischen Tochter in die Kleinstadt Redwood. Ihr Leben, das bisher beschwerlich war, nimmt eine Kehrwende denn in diesem Ort sind alle Menschen überaus freundlich, hilfsbereit, erfahren im Umgang mit autistischen Kindern usw. Obwohl der Ort so klein ist, wird quasi jede Einrichtung, die man sich denken kann, geboten.
Avery findet sofort einen neuen Job und zwischen ihr und dem Tierarzt Cade ist es Liebe auf den ersten Blick.
Allein vom Klappentext her hätte diese Geschichte wirklich Potenzial aber die Umsetzung ist völlig trivial ohne jeglichen Tiefgang. Sätze wie: „Er war der Inbegriff männlicher Schönheit als er auf sie zukam. Doppelseufz“ lassen mich mit den Augen rollen
Das alles wäre nicht ganz so schlimm, wären wenigstens Avery und Cade sympathischer.
Avery ging mir von Anfang an ziemlich auf die Nerven. Dafür, dass sie von ihrem Exmann unterdrückt wurde und zuletzt ihre Tage als Hausfrau verbracht hat, ist sie mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein gesegnet. In Nullkommanichts organisiert sie eine komplette Tierarztpraxis neu und hat die tollsten Ideen zur Gestaltung eines Stadtfestes, obwohl sie den Ort kaum kennt.
Auch Cade hat seine Messlatte ziemlich tief gelegt, wenn es um Frauen geht. Oh, sie legt eine Tabelle in Excel an, wie intelligent sie ist. Sorry, aber über so etwas kann ich nur lachen.
Man hätte aus diesem Plot mit der autistischen Tochter so viel machen können und es ist einfach schade zu sehen, wie jeglicher Tiefgang zu Gunsten primitiver Dialoge weichen musste. 80 % der Geschichte handeln nur davon, wie Avery und Cade sich anschmachten. Hayley übernachtet ständig anderswo, damit ihre Mutter in Ruhe flirten kann. Zum Abendessen bekommt sie Erdnussbutter Sandwiches, Pizza oder Burger. Mutter des Jahres wird man so sicher nicht.
Generell finde ich manche Ansichten der Autorin äußerst befremdliche „Sie hatte blau gefärbtes Haar, war aber ansonsten ein anständiger Mensch“. Was hat die Haarfarbe mit dem Charakter zu tun.
Gerne hätte ich mehr darüber erfahren, wie der Hundewelpe Seraph mit seinen drei Beinen zurecht kommt, wie er zum Therapiehund ausgebildet wird oder einfach irgendetwas aus dem Alltag in der Tierarztpraxis. Kranke Tiere werden hier jedoch praktisch gar nicht erwähnt. Es geht eigentlich immer nur darum, dass Frauen unter Vorwand in die Praxis kommen, um den tollen Cade anzuhimmeln und sich ihm auf eine Weise an den Hals schmeißen, die man sexuelle Belästigung nennen könnte.

Dieses Buch war eine große Enttäuschung für mich. Obwohl der Plot von Teil 2 mit dem gehörlosen Tierarzt theoretisch interessant klingt ist mein Bedarf an Redwood fürs Erste gedeckt.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Nicht mein Fall

Die kleine Bäckerei am Strandweg
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Dieses Buch stand schon lagen auf meiner Wunschliste, da ich es seit Ewigkeiten immer wieder auf Instagram und in Buchhandlungen sehe.
Der Klappentext klang ganz nett, so dass ich mich auf eine schöne ...

Dieses Buch stand schon lagen auf meiner Wunschliste, da ich es seit Ewigkeiten immer wieder auf Instagram und in Buchhandlungen sehe.
Der Klappentext klang ganz nett, so dass ich mich auf eine schöne Geschichte freute.
Leider stellte ich ziemlich schnell fest, dass der Schreibstil überhaupt nicht mein Fall ist.
Das Buch ist wahnsinnig simpel geschrieben. Eine Wiederholung jagt die nächste.
Hinzu kommt, dass die Charaktere bei der Verteilung der Intelligenz nicht besonders laut hier geschrieben haben und sich völlig naiv verhalten.
Wie viele Erwachsene mag es im richtigen Leben geben, die noch nie von der Existenz von Eistee oder Abendschulen gehört haben.
Die Dialoge kamen mir teilweise so vor, als wenn Kinder Erwachsene spielen. Und selbst die wissen vermutlich was Excel und Bagels sind.
Sämtliche Handlungen sind vollkommen überzogen und unrealistisch dargestellt, so dass ich leider für niemanden Sympathien entwickeln konnte. Die Hauptfigur Polly ging mir mit ihrer permanenten Selbstbeweihräucherung von Seite zu Seite immer mehr auf die Nerven.
Das einzige Positive, was ich über dieses Buch sagen kann ist, dass ich beim Lesen große Lust bekommen habe zu backen.