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Veröffentlicht am 17.08.2020

Wunderbare Geschichte mit tollem Setting

Das Kind der Wellen
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Das Kind der Wellen von Rebecca Martin
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie ...

Das Kind der Wellen von Rebecca Martin
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren - und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt und spielt in den Jahren 1919/1920 und 2019. Die Handlungsstränge laufen parallel zueinander, was mir gut gefiel. Gerade die Vergangenheit hatte es mir angetan. Obwohl ich da sagen muss, dass relativ schnell klar war, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Schauplatz ist in der Vergangenheit hauptsächlich Mainz, in der Gegenwart ein Dörfchen an der Nordseeküste, nicht weit entfernt von Husum.

Lisas Trauer und ihren Schmerz habe ich ihr mit jeder Seite mehr abgekauft. Diese Gefühle hat die Autorin wahnsinnig gut zum Leser transportiert – einige Male musste ich ganz schön schlucken … Eine authentische Figur, deren Handlungsweisen ich aber nicht an jeder Stelle nachvollziehen konnte. Aber jeder Mensch ist bekanntlich anders und reagiert natürlich dementsprechend.
Jonas fand ich jetzt ein wenig unspektakulär, er fiel mir durch nichts Besonders auf. Trotzdem passte er in das Konstrukt und ich fand die Entwicklung zwischen ihm und Lisa ganz schön.
Vicky ist die Protagonistin im vorigen Jahrhundert und war mir eigentlich recht sympathisch. Sie erlebt kurz nach Kriegsende den Hass zwischen Deutschen und Franzosen, was natürlich auch ihre Liebe zu Jamal nicht einfach macht.
Ilse ist das Stubenmädchen von Vickys Familie und war für mich der rätselhafteste Charakter. Sie ist wie Vicky 17 Jahre alt und hat ebenfalls ein Geheimnis.
Ich muss sagen, dass ich in dieser Geschichte auf die unterschiedlichsten Charaktere gestoßen bin, was mir sehr gut gefiel.

Irgendwann wurde erwartet, dass man wieder am Leben teilnahm, dass man sein Leben weiterlebte, funktionierte, ganz gleich wie zerbrochen man war.
Seite 9

Rebeca Martin hat mir ein wunderbares Buch präsentiert, das ich gerne gelesen habe. Das Setting mit dem Örtchen an der Nordsee war toll und man spürte die dort herrschende Atmosphäre. Nur den norddeutschen Dialekt hätte man weglassen können, denn der wirkte auf mich als echtes Nordlicht nicht authentisch genug ;) Ansonsten hat die Autorin sehr unterschiedliche Figuren erschaffen, die auf den ersten Blick genauso wenig zueinander passen wie die Lebensgeschichten der Protagonisten.
Zu dem Klappentext möchte ich sagen, dass er mir viel zu ausführlich war und wenig Spielraum für die Geschichte an sich lässt. Man hat so als Leser eine gewisse Erwartungshaltung, die in meinem Fall nicht erfüllt wurde. Gerade was die Geschichte mit der Meerjungfrau angeht. Nichtsdestotrotz ist dies aber eine super Geschichte, die auch an Emotionen nicht geizt. Schmerz und Trauer, die Trauerbewältigung und auf der anderen Ebene die verbotene Liebe wurden sehr gut herausgestellt und trafen mich stellenweise mitten ins Herz. Wer Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen mag, wird hier genau richtig sein.


Zum Autor

Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen und dem Schreiben. Ihr Roman "Die verlorene Geschichte" gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, gefolgt von "Der entschwundene Sommer", "Die geheimen Worte" und "Das goldene Haus" und die "Die vergessene Freundin". Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.


WERBUNG
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448 Seiten
ISBN 978-3-453-36072-3
Preis: 9,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd?rhcampaignid=GADMDRandomHouseVerlage-PH&gclid=EAIaIQobChMIMLIzcre6gIVFOR3Ch2fDAQ3EAAYASAAEgLiTfDBwE
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-Kind-der-Wellen/Rebecca-Martin/Diana-Verlag/e566033.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


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Veröffentlicht am 03.08.2020

Spannender Psychothriller mit kleinen Schwächen

Ein gutes Mädchen
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Ein gutes Mädchen von Emma Rowley
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Mein Name ist Kate.
Ich arbeite ehrenamtlich bei einer Hotline für vermisste Personen – junge Leute, die von zu Hause weggelaufen sind, ...

Ein gutes Mädchen von Emma Rowley
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Mein Name ist Kate.
Ich arbeite ehrenamtlich bei einer Hotline für vermisste Personen – junge Leute, die von zu Hause weggelaufen sind, rufen mich an, und ich leite ihre Nachrichten ohne Fragen an ihre Lieben weiter.
Die Anrufe, die wir erhalten, sind oft kurz und vage. Oder Telefonstreiche.
Aber heute hat ein Mädchen namens Sophie angerufen. Sie hat etwas sehr Konkretes gesagt.
Ich sollte jetzt ihre Eltern kontaktieren, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Kind in Sicherheit ist.
Das Problem ist, Sophie ist nicht sicher.
UND SOPHIE IST MEINE TOCHTER.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch startet mit einem sehr kurzen Prolog, der auf jeden Fall noch neugieriger auf die gesamte Story macht. Erzählt wird die Geschichte im personalen Erzählstil und spielt in Manchester. Nach dem Prolog folgt ein kurzer Zeitungsbericht aus der Zeitung – ein Jahr nach dem Verschwinden des jungen Mädchens. Vom Aufbau her gefiel mir dieser Einstieg schon einmal sehr gut. Dazu gefiel mir außerdem, dass der Klappentext nicht zu viel vorwegnimmt. Das, was dort beschrieben wird, passiert im Buch schon relativ schnell.
Leider bekam ich zu Sophies Mutter Kate keinen richtigen Draht, obwohl sie gerade anfangs ein paar Gedanken und Rückblicke einbaut, die ich als Mutter sehr gut nachvollziehen konnte. Aber mit der Zeit fand ich einfach einige Handlungsweisen von ihr nicht stimmig genug und sie selbst so manches Mal zu wenig überrascht oder auch schockiert. Dann wiederum hat Kate eine Art an sich, die mir imponierte und die ich auch in so einer Situation nur für gerechtfertigt finde – sie gibt ihre Tochter nicht auf und geht auf eine Spurensuche, die es in sich hat.

Emma Rowley hat mir hier einen spannenden Psychothriller präsentiert. Ich mochte den Aufbau der Geschichte sehr gerne und auch die Buchteile zwei und drei ändern noch einmal die Perspektive und lassen neue Rückschlüsse und Vermutungen für den Leser zu. Kate selbst wirkte manches Mal auf mich nicht authentisch genug, ihre Handlungsweisen passten nicht immer perfekt zueinander. Das machte sich auch stellenweise im Schreibstil bemerkbar, so dass diese Punkte meinen Lesefluss ein wenig störten. Ansonsten fand ich die Story sehr spannend und sie hat auf jeden Fall die Bezeichnung Psychothriller verdient. Denn gerade, was sich um Kate herum abspielt und wie auch ihre Liebsten mit ihr stellenweise umgehen und sie sehen, passt in dieses Genre perfekt hinein. Die Autorin führt den Leser auf manch falsche Fährte und mit der Auflösung hatte ich in der Form nicht gerechnet. Von daher gibt es trotz meiner kleinen Kritikpunkte eine klare Leseempfehlung von mir.



Zum Autor

Emma Rowley studierte in Oxford und London und hat als Journalistin und Gerichtsreporterin gearbeitet, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt in London.


WERBUNG
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352 Seiten
übersetzt von Christoph Hardebusch
ISBN 978-3-426-52431-2
Preis: 9,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de/
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/emma-rowley-ein-gutes-maedchen-9783426524312

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Jahreshighlight und das bisher beste Buch der Autorin

Die verstummte Frau
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Die verstummte Frau von Karin Slaughter
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Atlanta, Georgia: Eine junge Frau wird brutal attackiert und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sande, ...

Die verstummte Frau von Karin Slaughter
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Atlanta, Georgia: Eine junge Frau wird brutal attackiert und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sande, bis Will Trent den Fall übernimmt. Die Ermittlungen führen ihn ins Staatsgefängnis. Ein Insasse behauptet, wichtige Informationen geben zu können. Der Angriff gleicht genau der Tat, für die er vor acht Jahren verurteilt worden ist. Bis heute beteuert er seine Unschuld.

Will muss den ersten Fall lösen, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Doch fast ein Jahrzehnt ist vergangen – Erinnerungen sind verblasst, Zeugen unauffindbar, Beweise verschwunden. Nur eine Person kann Will dabei helfen, den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen: seine Partnerin Sara. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 8. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Ich bin schon seit 2004 ein riesengroßer Fan der Autorin und ihrer Bücher. Jedes einzelne wird von mir sehnsüchtig erwartet und sofort verschlungen. So war es auch mit dem aktuellen Werk, das mit seinen fast 700 Seiten der dickste Schinken der Autorin ist. Doch jede einzelne Seite fand ich faszinierend und ich bin für meine Lesezeit vollkommen in die Welt der Protagonisten Will Trent und Sara Linton abgetaucht. Eine erneut brutale Welt, aber Karin Slaughter schafft es immer wieder die entsetzlichen Taten nicht effektheischend darzustellen, sondern eher nüchtern zu betrachten. Für mich jedes Mal sehr authentisch und gerade bei medizinischen Fakten interessant und auch lehrreich. Sehr gute Recherche und Beratung an dieser Stelle.

Zu den Figuren möchte ich mich nicht weiter äußern, ebenso wenig zur Geschichte. Was ich aber unbedingt erwähnen möchte ist, dass mir die Figuren vom ersten Buch an ans Herz gewachsen sind und ich mich immer wieder freue, auf sie zu treffen. An diesem Titel ist eine Sache ganz besonders, die ich euch nicht verraten möchte, die mir aber für einen Moment den Boden unter den Füßen wegzog, bevor sie mich in eine andere Zeit katapultierte …
Was die Reihenfolge der Bücher betrifft, ist es so eine Sache. Gestartet ist Karin Slaughter mit ihrer Protagonistin Sara Linton in der Grant County-Serie – davon gibt es insgesamt sechs Bücher. Dann trat Will Trent auf den Plan und startete eine neue Serie. Diese wurde dann aber durch das Zusammentreffen von Sara und Will vermischt, so dass es eigentlich nicht nur diese acht Titel gibt, sondern ganze 16 Stück. Ich würde natürlich jedem empfehlen mit dem allerersten Buch Belladonna zu beginnen, damit man auch die Chance hat, Sara kennenzulernen ;)

Karin Slaughter hat mir mit ihrem neuesten Werk ein wahres Highlight beschert. Nicht nur ihr einzigartiger Schreibstil und ihre wahrhaft klasse Protagonisten sorgten bei mir für eine grandiose Ablenkung, sondern auch einige Besonderheiten in der Geschichte. Die Fälle, die hier bearbeitet werden, sind jetzt nicht das Spektakulärste der Welt, aber die Verarbeitung dessen hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich war zwischendurch absolut begeistert und schockiert und fand ein Wiedersehen mit altbekannten Figuren einfach nur großartig! Wie ich finde, ist es ein sehr persönlicher Fall mit dem gerade Sara Linton hier konfrontiert wird – wenn nicht sogar ihr persönlichster. Da kann man sich schon vorstellen, dass dieses Buch wirklich etwas Besonderes beinhaltet. Der Titel wird aufgegriffen und erhält seine Bedeutung, was ich sehr wichtig finde. Das Nachwort der Autorin solltet ihr auch unbedingt lesen – aber wirklich erst nach der Geschichte ;) Viele Worte von mir an dieser Stelle – eigentlich hätte nur eines gereicht: Großartig!


Die Reihe

Tote Augen
Letzte Worte
Harter Schnitt
Bittere Wunden
Schwarze Wut
Blutige Fesseln
Die letzte Witwe
Die verstummte Frau

Verstummt und Entsetzen sind die ersten beiden Bände mit Will Trent, auf Sarah Linton trifft er erst in Tote Augen.


Zum Autor

Die internationale Nummer-1-Bestsellerautorin Karin Slaughter ist eine der weltweit populärsten und gefeiertsten Schriftstellerinnen. Ihre Bücher wurden in 33 Sprachen übersetzt und haben sich insgesamt über 30 Millionen Mal verkauft. Ihr Gesamtwerk beinhaltet die Grant County und Will Trent-Reihen, außerdem Cop Town- Stadt der Angst, das für den renommierten Edgar-Krimipreis nominiert wurde, sowie den psychologischen Thriller Pretty Girls. Karin Slaughter stammt aus Georgia und lebt zurzeit in Atlanta.


WERBUNG
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672 Seiten
übersetzt von Fred Kinzel
ISBN 978-3-9596-7533-8
Preis: 24 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/die-verstummte-frau-9783959675338

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Ich bin begeistert!

Die Tochter des Uhrmachers
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Die Tochter des Uhrmachers von Kate Morton
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der ...

Die Tochter des Uhrmachers von Kate Morton
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt …

Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Birchwood Manor gehörte zu den Orten, an denen das Gewebe der Zeit sich lockerte und auflöste.
Seite 495

Für mich war dieses Buch das zweite der Autorin und auf keinen Fall das letzte. Ich bin auch hier wieder absolut fasziniert, wie ein Mensch es schafft, so viele Personen, Orte und Zeiten zu einem logischen und vollkommen aufgelösten Ende zu bringen! Erzählt wird die Story nämlich in der ersten und der dritten Person und wir bereisen gemeinsam mit den Figuren die Jahre 1862, 1899, 1928, 1940, 1962, 1992 und 2017. Wie man sieht – da kommt einiges zusammen ;)

Elodie ist im Hier und Jetzt und begibt sich auf Spurensuche. Obwohl sie nicht den Hauptpart in der Geschichte einnimmt, gefiel mir ihre Perspektive sehr gut. Sie ist Anfang 30 und steht kurz vor ihrer Hochzeit. Sie hat eigentlich ein tolles Leben, keine nennenswerten Sorgen, wirkt aber überhaupt nicht glücklich. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie eine Maske trägt – unbewusst – und ihr Leben so abspult, wie es andere für richtig halten … Der frühe Verlust ihrer Mutter tut da noch sein Übriges. Dagegen ist ihre beste Freundin Pippa ein Energiebündel, das nur so vor Lebensfreude strotzt. Sie redet viel und gern, ist Elodie aber auch eine Stütze. Vielleicht sieht Pippa mehr als Elodie …
Und dann gibt es natürlich noch die Tochter des Uhrmachers, sonst würde der Titel ja keinen Sinn ergeben ;) Doch zu dieser Person hülle auch ich mich in Schweigen – da gibt es für euch eine Menge zu entdecken. Ganz klar umrissen ist ihre Figur nicht immer und auch sonst verbergen sich einige Details, die mich zum Teil überraschen konnten.

Sentimentalität stand für Rührseligkeit und Kitsch, Nostalgie dagegen hatte etwas mit Trauer zu tun, mit der wehmütigen Erkenntnis, dass der Lauf der Zeit nicht aufhaltbar war, dass das menschliche Leben endlich war und sich daran nichts ändern ließ.
Seite 64

Kate Morton hat mich mit diesem Buch wahrhaftig erneut in ihren Bann gezogen. Sie hat eine wunderschöne und zugleich auch geheimnisvolle Umgebung mit dem Herrenhaus in London erschaffen, wunderbare und vielschichtige Figuren mit eingesetzt und mich auf eine Reise durch die Zeit mitgenommen. Der Schreibstil ist einfach nur wunderbar, ebenso die verwendete Sprache. Lange Zeit fragt man sich als Leser, in wieweit die unterschiedlichen Personen und Zeiten zueinander passen – spätestens am Ende erhält man seine Antwort. Ich bin absolut begeistert von der Geschichte und auch von der kleinen Besonderheit, die ich hier gar nicht erwartet hatte. Auf jeden Fall schreibt die Autorin großartig, so dass einem auch auf über 600 Seiten nicht eine Minute langweilig wird. Ganz klare Leseempfehlung!



Zum Autor

Kate Morton, geboren 1976, wuchs im australischen Queensland auf und studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Ihre Romane erschienen weltweit in 34 Sprachen und 42 Ländern und eroberten ein Millionenpublikum. Alle Romane sind SPIEGEL-Bestseller. Kate Morton lebt mit ihrer Familie in Australien und England.


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608 Seiten
übersetzt von Charlotte Breuer, Norbert Möllemann
ISBN 978-3-453-36059-4
Preis: 9,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd?rhcampaignid=GADMDRandomHouseVerlage-PH&gclid=EAIaIQobChMIMLIzcre6gIVFOR3Ch2fDAQ3EAAYASAAEgLiTfDBwE
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Tochter-des-Uhrmachers/Kate-Morton/Diana-Verlag/e547190.rhd

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Toller Roman mit kleinen Schwächen

Die Nanny
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Die Nanny von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ...

Die Nanny von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist sehr schlicht und unaufdringlich, spiegelt aber perfekt die Stimmung in der Story wider. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, mal in der dritten, dann wieder in der ersten Person.

Jo hat kürzlich fast alles in ihrem Leben verloren und muss sich nun einen neuen Wirkungsort suchen. Nicht leicht für die Mutter einer zehnjährigen Tochter. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig, schon seit Jahren. Diese kalte und distanzierte Art und Weise hat die Autorin sehr gut transportiert.
Jos Mutter Virginia wirkte auf mich äußerst kaltherzig, steif und einfach nur schrecklich. Da kann ich gut verstehen, dass sich Jo als Tochter irgendwann abgewendet hat …
Detective Andy Wilton hat eigentlich nur einen sehr sparsamen Auftritt in der Geschichte und war für mich relativ überflüssig. Denn hier stehen eindeutig die Menschen und die Ereignisse von vor vielen Jahren im Fokus und nicht eine Ermittlung. Daher wird der Titel wahrscheinlich auch als Roman und nicht als Thriller deklariert.

Gilly Macmillan hat mir auf den ersten Blick eine Story präsentiert, die augenscheinlich sehr offensichtlich ist. Doch dann überraschte sie mich mit kleinen Wendungen, die mir gut gefielen. Die Figuren hätten ein wenig mehr Tiefe vertragen können, dafür wurde aber die Atmosphäre und das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter hervorragend zum Leser transportiert. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, zeigt aber auch eine Menge Rückblicke in die 70er und 80er Jahre. Zwischendurch ein wenig verworren, aber mit der Zeit erschließen sich dem Leser die Zusammenhänge. Das Ende fand ich jetzt ein wenig zu überraschend auf eine negative Art und Weise. Dies kam mir wie eine 180 Grad-Drehung vor. Ansonsten hat mir das Buch richtig gut gefallen und ich möchte noch einmal betonen, dass es sich hier nicht um einen Thriller, sondern einen Roman handelt – das weckt natürlich andere Erwartungshaltungen ;)

Zum Autor

Gilly Macmillan wuchs in Swindon, Wiltshire auf und lebte in ihrer Jugend einige Jahre im Norden Kaliforniens. Sie arbeitete beim Burlington Magazine, der Hayward Gallery und als Dozentin für Fotografie. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben. Gilly Macmillans Romane erfreuen sich besonders in Großbritannien großer Beliebtheit und sind allesamt Bestseller. Sie lebt mit ihrer Familie in Bristol, England.


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448 Seiten
übersetzt von Sabine Schilasky
ISBN 978-3-7645-0717-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Nanny/Gilly-Macmillan/Blanvalet/e549530.rhd

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