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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2021

Traum oder Realität?

Trauma
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Ein spannender Thriller, der mit einem Albtraum beginnt und die Protagonistin in genau ein solchen führt. Leila findet sich nach einem Suizidversuch in der Psychiatrie wieder. Sie wird verdächtigt, ihren ...

Ein spannender Thriller, der mit einem Albtraum beginnt und die Protagonistin in genau ein solchen führt. Leila findet sich nach einem Suizidversuch in der Psychiatrie wieder. Sie wird verdächtigt, ihren Liebhaber erstochen zu haben. Da sie sich an die Nacht nicht erinnern kann und nur Fetzen der Tat in Ihrem Gehirn herumspuken, glaubt sie bald selbst eine Mörderin zu sein. Doch nach und nach enthüllt sich das Grauen und Leila beginnt die Geschehnisse zu rekonstruieren. Oder ist auch das alles nur Einbildung? Wem kann sie vertrauen? Der Therapeutin, die nach und nach immer tiefer in sie dringt? Den anderen Patienten, die selbst alle eine schwere Last durchs Leben tragen? Oder ihrer Familie und ihren Freunden? In rasantem Tempo und kurzen, knackigen Kapiteln steigert sich die Spannung. In der ersten Hälfte geschieht nicht viel, doch der Leser taucht mit Leila in die Vergangenheit ein. Der Abschluss ist rasant, der Täter eine der mir am wenigsten sympathischen Figuren im Buch. Einziges Manko: ich kann mich in die Hauptfigur nicht wirklich einfühlen, sie berührt mich nicht, ist mir nicht sympathisch. Das ist etwas schade, aber trotzdem ein spannender Thriller, den ich in einem Rutsch gelesen habe.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein Roman wie ein heißer Sommertag

Drei Sommer
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Ein zauberhafter Roman vor griechischer Kulisse. Es geht um das Erwachsenwerden, Schwesternbeziehungen, die erste Liebe, Freiheitsdrang und Emanzipation. Drei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht ...

Ein zauberhafter Roman vor griechischer Kulisse. Es geht um das Erwachsenwerden, Schwesternbeziehungen, die erste Liebe, Freiheitsdrang und Emanzipation. Drei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, die eine ganz Ehefrau und Mutter, die zweite wunderschön doch in sich gekehrt und etwas spröde und die Jüngste, voller Freiheitsdrang und Liebe. Der erste Sommer, wie der erste Teil überschrieben ist, verzaubert mich und zieht mich völlig in die Geschichte. Beinahe glaubt man sich im heißen griechischen Sommer auf der Terrasse zu sitzen, mit den Schwestern durch die wilde und raue Landschaft zu streifen. Übervoll von Gefühlen. Der zweite und dritte Sommer kann meiner Meinung nach nicht ganz mithalten. Die Geschichte plätschert etwas dahin, zu viele Figuren treten auf, die für mich eher stören. Schade. Das Ende überrascht mich nicht. Dennoch hätte ich mir für eine der Schwestern einen anderen Ausgang gewünscht. Ein zeitloses Buch, das mich einfängt, aber doch irgendwie etwas leer zurücklässt. Einen Pluspunkt gibt es aber für das wunderschöne Cover.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Entschleunigte Spannung

Dampfer ab Triest
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Der Roman entführt in eine andere Zeit. Wie auf einer kleinen Zeitreise erlebt man die Schauplätze, geht auf Erkundungsgang in Triest und Konstantinopel, spürt den Zauber vergangener Kreuzfahrten und Diners. ...

Der Roman entführt in eine andere Zeit. Wie auf einer kleinen Zeitreise erlebt man die Schauplätze, geht auf Erkundungsgang in Triest und Konstantinopel, spürt den Zauber vergangener Kreuzfahrten und Diners. Der Schreibstil ist packend, die Figuren trotz ihrer Vielfalt facettenreich. Dennoch bleibt die Spannung etwas auf der Strecke. Der Polizist Bruno, ein schneidiger Typ, deren Frauen nicht abgeneigt ist, ermittelt auf traditionelle Weise. Daneben werden kritische Probleme Anfang des 20. Jahrhunderts gestreift. Der uneheliche Sohn, die Zwänge einer ungeliebten Ehe, die fehlende Selbständigkeit der Frauen und der zunehmende Drang der Italiener nach Einheit. Alles in allem ein gelungener Spannungsroman der alten Schule, für mich aber etwas zu viel Vergnügungsfahrt und zu wenig Krimi.

Veröffentlicht am 29.03.2021

Ein wundervolles Buch für alle, die hinter die Kulisse schauen wollen

Als ich einmal in den Canal Grande fiel
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Ich bin großer Venedig-Liebhaber, egal zu welcher Jahreszeit, die Stadt übt einfach immer ein unvergleichlichen Reiz auf mich aus. Deshalb war dieses Buch ein Muss. Petra Reski nimmt den Leser mit auf ...

Ich bin großer Venedig-Liebhaber, egal zu welcher Jahreszeit, die Stadt übt einfach immer ein unvergleichlichen Reiz auf mich aus. Deshalb war dieses Buch ein Muss. Petra Reski nimmt den Leser mit auf die Reise in ihr Venedig. Dabei verwebt sie eindrucksvoll viele kritische Themen wie das Übermaß an Touristen, Wohnungsnot, den Ausverkauf der Stadt, das Hochwasser und Korruption mit einem Spaziergang durch die verschiedenen Viertel der Stadt. Man erfährt so viele Hintergründe und Anekdoten, die zum Nachdenken anregen. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, wollte aber nicht zu schnell fertig werden und habe mir die Episoden eingeteilt. Die Lektüre war wie eine Gedankenreise in diese wundervolle, zerbrechliche Stadt. Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich, mal lustig, mal traurig und in jedem Satz schwingt die Liebe der Autorin zu „ihrer“ Stadt mit. Großartig!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Kleines Buch mit großer Wirkung

Unterwasserflimmern
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Das Buch ist wirklich etwas Besonderes. Hinter dem nicht besonders auffällig gestalteten Cover lauert eine große Sogwirkung. Die Sprache wird hier einfach unvergleichlich treffend und ganz besonders eingesetzt. ...

Das Buch ist wirklich etwas Besonderes. Hinter dem nicht besonders auffällig gestalteten Cover lauert eine große Sogwirkung. Die Sprache wird hier einfach unvergleichlich treffend und ganz besonders eingesetzt. Im Mittelpunkt steht eine selbstbewusste Frau, die einen oder sogar zwei Männer liebt und sich nicht in ein Korsett sperren lassen möchte. Haus und Familie scheinen zu eng, um das Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu riskieren. Jeder Weg ist eine Entscheidung, für oder gegen etwas. Der Leser erlebt das Geschehen durch ihre Brille, empfindet, leidet, liebt, lacht, zweifelt und fühlt einfach nur. Der Umgang mit Worten, der Schreibstil beeindrucken mich und machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Sicher polarisierend und nicht für jeden passend. Mich berührt der Roman in einer ganz besonderen Weise und klingt noch lange nach.