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Veröffentlicht am 30.11.2021

Ernst, der Gentleman-Gauner

Geld oder Lebkuchen
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Weihnachten naht und auch Gudrun lässt sich vom Sylter Weihnachtszauber einnehmen. Ihr Mann Ernst empfindet jedoch eher Langeweile und sucht nach Abwechslung. Als er erfährt, dass die Spenden für den Weihnachtsbasar ...

Weihnachten naht und auch Gudrun lässt sich vom Sylter Weihnachtszauber einnehmen. Ihr Mann Ernst empfindet jedoch eher Langeweile und sucht nach Abwechslung. Als er erfährt, dass die Spenden für den Weihnachtsbasar für bedürftige Kinder spurlos verschwunden sind, schmiedet er einen kühnen Plan. Als Gentleman-Gauner möchte er die ortsansässige Bank um den Spendenbetrag erleichtern. Doch dann kommt alles anders, als er erwartet hat…

„Geld oder Lebkuchen“ ist der neue weihnachtliche Roman von Dora Heldt, der die Sylter Reihe um Ernst und seine Ehefrau Gudrun erweitert. Als großer Fan der Reihe habe ich mich auf den neuen Band sehr gefreut. Mit dem der Autorin eigenen Humor erlebt Ernst eine ulkige (und oft auch peinliche) Situation nach der nächsten. Neben einigen Gags wird darüber hinaus anheimelnde Weihnachtsstimmung vermittelt. Allerdings braucht die Geschichte entgegen ihren Vorgängern inhaltlich etwas Zeit, sich zu entwickeln. Erst ab der Hälfte nimmt der Roman Fahrt auf und eine Situation jagt die nächste. Dadurch fehlte mir im ersten Teil leider die Spannung. Das letzte Drittel hat mich aber wieder mit dem Roman versöhnt.

Gesprochen wird der Roman von Katja Danowski, die eine sehr angenehme Stimme hat und den Figuren Leben einhaucht. Allerdings hätte sie für meinen Geschmack den Roman noch ironischer sprechen können. So gingen mir zu viele Gags unter und die eher seichte, spannungslose erste Hälfte wurde meiner Meinung nach hierdurch zu sehr betont.

Nichtsdestotrotz hat mich das Wiedersehen mit alten Bekannten sehr erfreut. Als großer Fan von Ernst habe ich viel kichern können und das herzige, stimmungsvolle Finale hat mich weihnachtlich gestimmt und viel gute Laune hinterlassen.

Fazit: Eine amüsante und seichte Geschichte mit Weihnachtsflair für Zwischendurch, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringt.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Raus aus der Friendzone

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr ...

Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr Schwierigkeiten, weshalb sie Nachhilfestunden von ihrem Freund Dylan annimmt. In ihn ist Chastity schon lange verliebt, doch leider ist er ein Frauenheld und sieht zudem in ihr nur eine beste Freundin. Doch kampflos will sie sich nicht mit diesem Zustand abfinden und schon bald sprühen die Funken…

„Was wir ins uns sehen“ ist Teil 1 der Burlington University-Reihe von Sarina Bowen. Mit einem sehr lebhaften, spritzigen und angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in einen unterhaltsamen, charmanten und humorvollen Liebesroman. Die Protagonistin Chastity hat einen sehr spannenden und außergewöhnlichen Background, der der Geschichte eine interessante Note verleiht. Auch Dylan war mir als Figur sehr sympathisch – trotz seiner diversen Frauengeschichten. Er ist bodenständig und authentisch. Zwischen Chastity und Dylan knistert es gewaltig und die spannungsgeladene Stimmung kam sehr gut bei mir an. Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus den Händen halten, weil mich die Stimmung so gefesselt hat. Auch die Erotikszenen sind geschmackvoll geschildert. Die Protagonisten geben ein sehr süßes Liebespaar ab, von dem ich gerne gelesen habe.

Der Fokus des Romans liegt insgesamt bei der Liaison zwischen Chastity und Dylan. Gerne hätte ich inhaltlich noch mehr in Richtung Chastitys Vergangenheit und ihrem Zurechtkommen in der Gegenwart gelesen. Besonders gut haben mir Chastitys Aufsätze für den Schreibkurs gefallen, die mehr Informationen über ihr Aufwachsen in der Sekte gaben. Auch Dylans Schuldgefühle in Bezug auf den Tod seines Vaters und seine Schwierigkeiten mit seinem älteren Bruder und seiner Zwillingsschwester hätten für mich noch mehr herausgearbeitet worden können. Hier kratzt die Geschichte nur an der Oberfläche. Das Ende kam für mich darüber hinaus leider eher überhastet und abrupt – gerne hätte ich hier noch ausführlicher und mehr gelesen.

Insgesamt ein kurzweiliger und durch den außergewöhnlichen Hintergrund der Protagonistin interessanter College-Roman für Zwischendurch, bei dem inhaltlich zwar noch Luft nach oben bleibt, durch die fesselnde Atmosphäre aber kaum aus den Händen gelegt werden kann.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Eiskalte Berechnung

Die Kampagne
7

Nachdem die bekannte Anwältin Natasha Winthrop in ihrem Eigenheim von einem Unbekannten überfallen wird und diesen im Kampf ums Überleben tötet, wird sie in den digitalen Medien von den einen als Heldin ...

Nachdem die bekannte Anwältin Natasha Winthrop in ihrem Eigenheim von einem Unbekannten überfallen wird und diesen im Kampf ums Überleben tötet, wird sie in den digitalen Medien von den einen als Heldin und potentielle Präsidentschaftskandidatin gehandelt, von anderen als Mörderin verschrien. Als die Polizei Ermittlungen anstellt, kommt es darüber hinaus schon bald zu Ungereimtheiten, was den Tathergang betrifft. Um zu beweisen, dass sie unschuldig ist und um herauszufinden, wer ihr einen Mord in die Schuhe schieben möchte, engagiert sie die Fallermittlerin Maggie Costello. Schon bald spitzt sich die Lage zu und Maggie Costello gerät in der Ermittlung selbst in Gefahr. Aus welcher Richtung diese kommt, ist jedoch ungewiss…

„Die Kampagne“ ist ein neuer Thriller von Sam Bourne. Ich kannte den Autor vorab nicht und war umso gespannter auf den Roman. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte aus wechselnder Personenperspektive primär von Maggie und Natasha wiedergegeben. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm und unterstützt den kurzweiligen Charakter des Romans. Schnell war ich an das Buch gefesselt, das hauptsächlich die Themen sexuelle Gewalt und fragwürdige Wahlkampfstrategien behandelt. Da sich die Geschichte stets sehr realitätsnah liest, bietet sie sehr viel Stoff zur Diskussion. Nach mehreren spannenden und vor allem mich absolut überraschenden Entdeckungen endet das Buch mit einem leicht offenen Ende, das Lust auf mehr macht. Ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten und gebannt gefühlt. Darüber hinaus war die Geschichte für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Auch, wenn ich mir insgesamt noch mehr „Thrill“-Momente gewünscht hätte, ist dies ein spannender, hochaktueller und gut gelungener Krimi für Zwischendurch.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 26.10.2021

Auswirkungen des Nationalsozialismus auf einen Familienbetrieb

Die Blankenburgs
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Als die Großfamilie Blankenburg am Schwarzen Freitag 1929 ihr Vermögen an der Börse verliert und damit das Familienunternehmen der Porzellanmanufaktur vor dem Ende steht, sieht das Familienoberhaupt Aldamar ...

Als die Großfamilie Blankenburg am Schwarzen Freitag 1929 ihr Vermögen an der Börse verliert und damit das Familienunternehmen der Porzellanmanufaktur vor dem Ende steht, sieht das Familienoberhaupt Aldamar keinen anderen Ausweg, als Selbstmord zu begehen. Zurück bleiben seine Töchter Elise und Ophelie, die sich trotz Scherbenhaufen nicht aufraffen können, zusammenzuarbeiten. Zu lange schon gärt der unterschwellige Konflikt, der die Schwestern trennt, vor sich hin. Als nach und nach die Nationalsozialisten die Macht ergreifen, wirkt sich dies auch auf die Familie Blankenburg aus. Schon bald müssen sie sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen, um die Firma noch retten zu können.

„Die Blankenburgs“ ist ein historischer Roman von Eric Berg. Cover und Layout nach habe ich einen historischen Roman mit einer Familiensaga mit Augenmerk auf eine Porzellanmanufaktur und -herstellung sowie Schwesternstreitigkeiten erwartet. Erhalten habe ich einen politisch-historischen Roman, der Personen der verschiedenen Gesellschaftsschichten im aufkommenden Nationalsozialismus und ihre damit einhergehenden charakterlichen Veränderungen beleuchtet.

Der Roman ist in Kapitel unterteilt, in denen die Handlung aus wechselnder Perspektive der verschiedenen Figuren beschrieben wird. Leider fehlte innerhalb der Kapitel eine optische Markierung beim Wechsel der Personen, um den Lesefluss zu optimieren. Dies erschwerte mir ferner, den vorhandenen Zeitsprüngen zu folgen.

Die verschiedenen Figuren bringen viel Abwechslung in die Geschichte und sind interessant gestaltet. Zudem entwickeln sich die einzelnen Protagonisten im Verlauf, was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch mangelt es den Figuren meiner Meinung nach an Tiefe und Darstellung ihrer Emotionen, sodass ich mich selten in sie hineinversetzen konnte. Viele Handlungsstränge lassen den Roman schnelllebig und facettenreich wirken. Allerdings kommt es leider oft zu irritierenden Abbrüchen der einzelnen Handlungsstränge, was den Roman stellenweise abgehakt und unrund wirken lässt. Interessant empfand ich dabei den Ansatz, mittels verschiedener Figuren darzustellen, warum so viele Menschen aus den verschiedensten Gründen das System der Nationalsozialisten für sich genutzt haben. Diesbezüglich hätte ich mir gewünscht, beim Lesen mehr zur Diskussion angeregt worden zu sein und mich an den einzelnen Stellen zu hinterfragen, wie ich mich selbst verhalten hätte. Hierzu kam es bei mir leider nicht. Dafür hätten (wie bereits angesprochen) die Figuren meines Achtens mehr Tiefe benötigt und die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die zwar lebhaft und abwechslungsreich waren, zu Ende geführt werden müssen.

Den Sprachstil empfand ich als sehr angenehm, bildhaft und leichtfüßig. Die Seiten flogen nur so dahin.

Obwohl ich etwas ganz anderes erwartet habe und Klappentext und Cover für mich überhaupt nicht zum eigentlichen Inhalt passen, hat mich die Geschichte sehr gefesselt und bewegt. Insgesamt war dies für mich ein spannender Roman, den ich gerne weiterempfehle, der aufgrund kleiner Schwächen insgesamt aber zu oberflächlich verblieb, um angeregte politische Diskussionen über den Inhalt zu führen. Wer eine seichte Familiensaga mit Informationen rund um die Porzellanherstellung sucht, sucht hier jedoch vergeblich.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Vollkommene Meditation für Anfänger und Fortgeschrittene

Vollkommene Meditation
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„Vollkommene Meditation“ ist das neue Werk von Deepak Chopra. Anhand von Texten, Erklärungen und Übungsbeispielen wird dem Leser vermittelt, wie man seine Meditationspraxis aufbauen oder verbessern kann. ...


„Vollkommene Meditation“ ist das neue Werk von Deepak Chopra. Anhand von Texten, Erklärungen und Übungsbeispielen wird dem Leser vermittelt, wie man seine Meditationspraxis aufbauen oder verbessern kann. Im Fokus steht dabei die vom Autor bezeichnete „vollkommene Meditation“. Das Buch eignet sich sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene. Im zweiten Teil des Buches befindet sich ein 7-Tages-Meditationskurs mit Platz zur schriftlichen Reflexion sowie 52 Mantras, anhand derer man 52 Wochen lang meditieren kann.

Ich selbst meditiere schon seit über 2 Jahren und möchte es in meinem Alltag nicht missen. Auch die Achtsamkeitspraxis ist ein wertvoller Bestandteil in meinem Leben geworden. Immer wieder gibt es jedoch Phasen, in denen es mir schwerfällt, mich zu motivieren oder die tägliche 30-minütige Meditation bis zum Ende durchzuziehen. Da ich bisher noch kein Buch von Deepak Chopra gelesen habe, war ich besonders gespannt, ob es mir bezüglich dessen weiterhelfen kann. Ich wurde positiv überrascht. Der Autor nimmt einen ab Seite 1 an die Hand und signalisiert unglaublich viel Verständnis für diejenigen, die im Alltag Schwierigkeiten haben, sich in der Meditation einzufinden. Zeitgleich weist er einem den Weg, auch in der modernen Welt mehr Achtsamkeit und Meditation zu etablieren. Anhand gelungener Beispiele, insbesondere aus der Tierwelt, wird einem deutlich gemacht, wie einfach und wichtig innere Einkehr und Ruhe sind und wie faszinierend das Bewusstsein funktioniert. Dabei nimmt der Autor stets Abstand vom religiös-spirituell-mystischem Buddhismus und bereitet einen emotionalen und beispiel-gepflasterten Weg durch das Buch, welches Menschen der westlichen Welt adressiert. Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre, dass ich mir die Mantras im Anhang gesprochen auf CD oder in einer App gewünscht hätte, weil es dann leichter fällt, hierzu zu meditieren. Dieses Buch stellt für mich einen wertvollen Ausbau und neue Anregung für meine Meditationspraxis dar. Gleichzeitig ist es aber auch für Anfänger gut geeignet.

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