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Veröffentlicht am 22.08.2022

Warmherzig, berührend, witzig und tiefgründig. Ein großartiges Buch!

Neun Wünsche für Archie
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Da mir Helen Rutter mit ihrem Debüt „Ich heiße Billy Plimpton“ ein echtes Highlight beschert hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren zweiten Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Neun Wünsche ...

Da mir Helen Rutter mit ihrem Debüt „Ich heiße Billy Plimpton“ ein echtes Highlight beschert hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren zweiten Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Neun Wünsche für Archie“ war ich unheimlich gespannt!

Der 11-jährige Archie Crumb hat es nicht leicht. Seit sein Vater ausgezogen ist, verlässt seine Mutter kaum noch das Haus und liegt fast nur noch im Bett, sodass Archie sich um alles kümmern muss; das Geld ist knapp, da seine Mum ihren Job verloren hat; in der Schule wird Archie fies gehänselt und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, gibt ihm sein Dad auch noch ständig zu spüren, dass er nicht Teil von dessen neuer Familie ist. Zum Glück hat er Maus, seine allerbeste Freundin, die einer der wenigen Lichtblicke in seinem schweren Leben ist.
Als Archie eines Tages einen Fahrradunfall hat, soll sich alles schlagartig ändern. Vor ihm steht auf einmal sein absoluter Lieblingsfußballspieler Lucas Bailey, der ihm neun Wünsche schenkt. Archie hält das Ganze zunächst für einen Traum, muss dann aber sehr schnell feststellen, dass er nicht geträumt hat und seine Wünsche tatsächlich wahr werden! Archie ist begeistert und beginnt sich die tollsten Dinge zu wünschen. Mit der Zeit erkennt er aber, dass es an ihm alleine liegt, sein Leben zu verändern.

Wie oben bereits erwähnt, mochte ich den Debütroman von Helen Rutter wahnsinnig gerne. Von ihrem zweiten Werk habe ich mir daher natürlich enorm viel erhofft und um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten komplett erfüllt werden! In meinen Augen hat die englische Autorin die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Komik erneut mit Bravour gemeistert und eine Story aufs Paper gebracht, die tiefgründig, bewegend und witzig zugleich ist, von Anfang bis Ende mitreißt und voller origineller Ideen steckt. Mir persönlich hat Helen Rutters zweites Buch genauso gut gefallen wie ihr erstes. Ich habe eine herrliche – und leider viel zu kurze – Zeit zwischen den Seiten verbracht und kann jedem nur ans Herz legen es mir zu gleichzutun und die Geschichte von Archie Crumb kennenzulernen.

Archie, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit ihm hat die Autorin einen bezaubernden und starken Helden erschaffen. Archie ist ein total lieber und sympathischer Junge, man muss ihn einfach gernhaben, und da man dank der gewählten Erzählform ganz dicht dran ist an seinen Gefühlen und Gedanken und diese authentisch dargestellt werden, fühlt man sich ihm beim Lesen ungeheuer nahe. Ich habe mich jederzeit mühelos in unseren 11-jährigen Hauptprotagonisten hineinversetzen können und ihm mitgefiebert, mitgefühlt und mitgelitten.

Schon in ihrem Erstlingswerk hat Helen Rutter gezeigt, dass sie keine Scheu davor hat, über die harten Realitäten des Lebens zu schreiben und ein großes Talent dafür besitzt, diese behutsam und humorvoll zu behandeln. Dieses Mal gibt sie uns einen ehrlichen, aber völlig kindgerechten Einblick in das Leben eines Jungen, der alleine mit einem schwer depressiven Elternteil zusammenwohnt und sich mit den täglichen Herausforderungen und Sorgen auseinandersetzen muss, die damit einhergehen. Mir tat es richtig weh zu sehen, wie sehr Archie darunter leidet, dass seine Mum nichts mehr auf die Reihe kriegt und sich kaum noch um ihn kümmern kann und er ständig diese große Angst hat, dass jemand von den Zuständen bei ihm daheim erfahren könnte. Gleichzeitig habe ich ihn aber auch zutiefst für seine Stärke und Tapferkeit bewundert und fand es wunderschön mitzuerleben, wie er sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln wird.

Neben Depression und Vernachlässigung setzt sich die Erzählung noch mit so einigen weiteren schwierigen Themen auseinander wie Mobbing, Scheidung und Geldsorgen und sie zeigt auf, wie wichtig es ist um Hilfe zu bitten wenn man sie braucht. Das Buch ist stellenweise schon recht traurig und ergreifend, es wird aber niemals zu bedrückend, denn wie gesagt: Helen Rutter hat diese Gabe, ernsten Stoff mit viel Wärme und der genau richtigen Portion Witz und Leichtigkeit zu verpacken. „Neun für Wünsche Archie“ handelt zudem auch noch von vielen schönen Dingen wie Freundschaft, Geschwisterliebe, Hoffnung und der Glaube an sich selbst. Mir ist beim Lesen öfters ganz warm ums Herz geworden, vor allem die Szenen, die verdeutlichen, wie sehr Archie seine kleine Halbschwester Scadge liebt, haben mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Freundschaft zwischen Archie und Maus hat mich aber auch sehr berührt, die innige Bindung der beiden wird einfach nur wundervoll beschrieben.
Unterhaltungstechnisch bin ich ebenfalls ganz auf meine Kosten gekommen. Allein die Kapitelanfänge, die stets einen weisen Spruch des Fußballstars Lucas Bailey enthalten, auf die Archie antwortet, fand ich oft äußerst amüsant, aber auch die Handlung hat mir zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Archies Wünscherei wird für eine Menge Chaos und Überraschungen sorgen, so viel sei schon mal verraten, aber was genau alles passieren wird und wie Archies Wünsche lauten, werde ich euch hier nicht erzählen. Und ob bei dem Ganzen wirklich Magie mit im Spiel ist, wird hier in meiner Rezension ebenfalls ein Geheimnis bleiben. All das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Von den Nebenfiguren möchte ich euch aber noch kurz berichten. Auch diese wurden, wie unser Hauptprotagonist, mit viel Liebe ausgearbeitet und wirken wie Personen aus dem echten Leben. Mir haben sämtliche Charaktere sehr gut gefallen, auch die unsympathischen Figuren, und da mich das Ende der Geschichte ebenfalls vollends überzeugen konnte, habe ich das Buch mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können.

Fazit: Eine großartige und herzerwärmende Geschichte, die wunschlos glücklich macht.
Der englischen Autorin Helen Rutter ist mit „Neun Wünsche für Archie“ ein weiterer zauberhafter Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, der ihrem vorherigen Werk in nichts nachsteht und den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur empfehlen kann. Das Buch steckt voller Hoffnung, Emotionen und wertvoller Botschaften und ist mit viel Herz und Humor geschrieben, es ist spannend, berührend, lustig und klug, ein bisschen magisch und trotz der schweren Themen ein echter Mutmacher mit Gute-Laune-Garantie. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in die Geschichte verliebt und Archie nur zu gerne auf seinem Weg begleitet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine wunderschöne Geschichte voller Herzenswärme und Humor!

Reißaus mit Krabbenbrötchen
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Da mir meine bisherigen Werke von Silke Schlichtmann unheimlich gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Kinderroman „Reißaus mit Krabbenbrötchen“ hörte. Cover und ...

Da mir meine bisherigen Werke von Silke Schlichtmann unheimlich gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Kinderroman „Reißaus mit Krabbenbrötchen“ hörte. Cover und Klappentext sprachen mich direkt an – ich zögerte daher gar nicht lange und ließ das Buch bei mir einziehen.

Als die 10-jährige Jonte erfährt, dass ihre Mutter darüber nachdenkt, Opa Peter in ein Altersheim abzuschieben, ist sie entsetzt. Nur, weil er halbnackt im Garten Yoga macht, sein Handy im Kühlschrank aufbewahrt und sich 23 Gläser Senf in seinem Vorratsschrank befinden, gehört er doch nicht gleich in ein Seniorenheim. Für Jonte steht sofort fest, dass sie etwas unternehmen muss. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Schippo und ihren Geschwistern Henrik und Ditte tüftelt sie einen Plan aus, um Opa Peter zu retten.

Kinderromane, die unterhaltsam, berührend und tiefgründig zugleich sind, lese ich immer ganz besonders gerne. Sollten solche Bücher ebenfalls in euer Beuteschema fallen, kann ich euch „Reißaus mit Krabbenbrötchen“ nur ans Herz legen!
Ich habe mir eindeutig nicht zu viel von dem neuen Werk von Silke Schlichtmann versprochen: Mich hat zwischen den Buchdeckeln exakt das erwartet, was ich mir erhofft habe: Eine mitreißende und originelle Familiengeschichte, die mit viel Witz und Wärme geschrieben ist, eine genau richtige Portion Tiefe und Ernsthaftigkeit enthält und von vielen bezaubernden Illustrationen begleitet wird. Ich habe mich von Beginn an rundum wohl zwischen den Seiten gefühlt und eine herrliche (und leider viel zu kurze) Zeit mit dem Buch verbracht.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 10-jährigen Jonte in der Ich-Perspektive. Mir war unsere liebenswerte und pfiffige Hauptprotagonistin auf Anhieb sympathisch und von der Art und Weise, wie sie uns von den Ereignissen berichtet, war ich sofort ganz hingerissen. Silke Schlichtmann versteht sich einfach bestens darin, aus dem Blickwinkel von jungen Kindern zu schreiben, dies hat sie bereits in ihren vorherigen Büchern nur zu gut unter Beweis gestellt. Auch hier hat sie den kindlichen Erzählton mal wieder perfekt getroffen und stellt Jontes Gefühle und Gedanken jederzeit vollkommen authentisch und nachvollziehbar dar. Die Zielgruppe, sprich Kinder ab etwa acht Jahren, wird sich garantiert sehr gut mit Jonte identifizieren können, aber auch mir, als Erwachsene, ist es stets mühelos geglückt, mich in unsere Romanheldin hineinzuversetzen.
Neben Jonte dürfen wir noch viele weitere interessante Figuren kennenlernen wie beispielsweise Jontes schlauen besten Freund Schippo, ihre großen Geschwister Henrik und Ditte, ihre Eltern und natürlich Opa Peter, der eine besonders wichtige Rolle spielt.
Ich mochte sämtliche Charaktere total gerne. Allesamt wurden sie glaubhaft ausgearbeitet und besitzen ihre Eigenschaften und Besonderheiten, mit denen sie für lauter wundervolle und vergnügliche Lesemomente sorgen.

Auch handlungstechnisch hat mich Silke Schlichtmann überzeugen können. Ihr ist es in meinen Augen hervorragend geglückt, ein ernstes Thema leicht und einfühlsam in einer spannenden Story zu verpacken. Das Buch führt uns kindgerecht vor Augen, wie wichtig es ist miteinander zu reden und sich gegenseitig zuzuhören. Wenn man offen und ehrlich kommuniziert, einander vertraut und zusammenhält, lassen sich gemeinsam für viele Probleme erfolgreich Lösungen finden. Die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an und liefert Stoff zum Diskutieren, gleichzeitig nimmt sie uns aber auch auf eine abenteuerliche Opa-Peter-Rettungsaktion mit, die uns bis nach Husum an die Nordsee führen wird und die voller Überraschungen, toller Ideen und leckerer Krabbenbrötchen steckt. Was letzteres angeht, sollte ich vielleicht besser mal vorwarnen: Das Buch macht einen großen Appetit auf Krabbenbrötchen. Wie gut, dass sich hinten im Anhang ein Rezept für dieses Gericht befindet. Deckt euch vor dem Lesen also vielleicht schon mal mit den Zutaten ein, damit ihr euren Krabbenbrötchen-Heißhunger schnell stillen könnt. ;)
Mehr über die Handlung möchte ich dann auch gar nicht verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, ob Opa Peter wirklich dement ist und in ein Altersheim gehört oder ob die 23 Senfgläser in seinem Vorratsschrank und sein Handy im Kühlschrank vielleicht ganz andere Gründe haben, müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

Von der Innengestaltung möchte ich euch aber noch kurz erzählen. Der Illustrator und Autor Jens Rassmus hat die Erzählung mit vielen liebevollen schwarz-weiß Zeichnungen versehen, die ideal mit dem Geschehen im Text harmonieren und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Fazit: Warmherzig, witzig, bewegend und klug. Ein großartiges Buch für Jung und Alt!
Mit ihrem neuen Kinderroman „Reißaus mit Krabbenbrötchen“ beschert uns die deutsche Autorin Silke Schlichtmann eine wunderbare Familiengeschichte, in welcher sie mit viel Herz und kindlichen Humor ein schwieriges Thema behandelt. Ich kann das Buch jedem nur wärmstens empfehlen, mich hat es hellauf begeistern können. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine magisch schöne Geschichte!

Agnes und der Traumschlüssel
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Bei dem Kinderroman „Agnes und der Traumschlüssel“ stand für mich sofort fest, dass ich ihn unbedingt lesen muss. In das hübsche Cover habe mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang ...

Bei dem Kinderroman „Agnes und der Traumschlüssel“ stand für mich sofort fest, dass ich ihn unbedingt lesen muss. In das hübsche Cover habe mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Von der finnischen Autorin Tuutikki Tolonen hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Agnes und der Traumschlüssel“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Die 11-jährige Agnes zieht nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter von Helsinki in das kleine langweilige Dorf Harmala. Als sie bei einer ihrer Erkundungstouren auf dem Friedhof landet, findet sie einen Grabstein, auf dem ihr seltener Name steht. Agnes lässt diese unglaubliche Entdeckung nicht mehr los. Wer war dieses Mädchen nur? Und was hat es mit diesen seltsamen Träumen auf sich, die sie plötzlich hat? Hat diese alte Villa, von der sie auf einmal ständig träumt, etwas mit dem Ganzen zu tun? Gemeinsam mit dem Jungen Muffin versucht Agnes hinter die vielen Geheimnisse zu kommen. Ein spannendes Abenteuer beginnt…

Dies war also mein erstes Werk aus der Feder von Tuutikki Tolonen und es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein! Mir haben Cover und Klappentext zum Glück nicht zu viel versprochen: Mich hat zwischen den Buchdeckeln genau das erwartet, von ich mir erhofft habe: Eine zauberhaft erzählte Sommer-Freundschaftsgeschichte, die voller Spannung, Wärme und Rätselhaftigkeiten steckt und von vielen hinreißenden Zeichnungen begleitet wird. Für mich war „Agnes und der Traumschlüssel“ so ein richtiges Wohlfühlbuch. Ich habe es, einmal danach gegriffen, kaum mehr aus der Hand legen wollen und innerhalb kurzer Zeit beendet.

In die Geschichte habe ich mühelos hineingefunden. Der Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, für mich hat er sich angenehm flüssig und leicht lesen lassen, und unsere sympathische 11-jährige Hauptprotagonistin Agnes, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit Agnes hat die Autorin einfach eine echte Figur zum Gernhaben erschaffen und da ihre Gefühle und Gedanken jederzeit authentisch und nachvollziehbar dargestellt werden, wird sich die Zielgruppe, sprich Kinder ab 10 Jahren, garantiert prima mit ihr identifizieren können. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch ohne Probleme geglückt, mich in unsere junge Heldin hineinzuversetzen.

Neben unserer Protagonistin dürfen wir noch auf so einige weitere interessante und mit viel Liebe ausgearbeitete Charaktere treffen wie Agnes Mutter, deren neuen Chef und dessen Sohn Muffin, der eigentlich Marvin heißt. Muffin habe ich ganz besonders liebgewonnen. Ich mochte seine freundliche und aufgeweckte Art total gerne und fand es so schön mitzuerleben wie er und Agnes sich kennenlernen und anfreunden. Die Freundschaft der beiden wird einfach wundervoll veranschaulicht, mir hat sie richtig das Herz erwärmt.

Auch vom Setting ich bin absolut begeistert. Schauplatz ist das kleine finnische Städtchen Harmala – ein ziemlich verschlafener Ort, der etwas Geheimnisvolles und Verwunschenes an sich hat. Vor allem die alte Villa, auf die unsere beiden Freunde stoßen werden, umgibt eine einzigartige zauberische Aura. Ich habe mir dank der bildhaften Beschreibungen der Kulisse alles ganz genau vorstellen können und hatte direkt das Gefühl selbst dort zu sein.

Was die Handlung angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Mir hat die Mischung aus warmherzigem Freundschaftsabenteuer, mysteriöser Familiengeheimnisse und detektivischer Spurensuche unheimlich gut gefallen und auch mit der kindgerechten Einbindung der ernsteren Themen wie Mobbing, Verlust und Trennung der Eltern hat das Buch bei mir punkten können. Die Story ist definitiv nicht nur spannend und unterhaltsam – sie enthält auch Tiefgang und regt zum Nachdenken an.

Das Ende ist recht abgeschlossen, lässt aber genügend Spielraum für weitere Bände. Auf Goodreads habe ich gesehen, dass es sich bei „Agnes und der Traumschlüssel“ tatsächlich um einen Reihenauftakt handelt und es im Finnischen bereits eine Fortsetzung gibt. Hoffentlich wird diese auch noch ins Deutsche übertragen. Ich bin so gespannt wie es mit Agnes, Muffin und Co. wohl weitergehen wird!

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich euch unbedingt noch kurz von der Innengestaltung berichten. Kati Vuorento hat die Erzählung mit vielen atmosphärischen und liebevoll gezeichneten schwarz-weiß Illustrationen versehen, die wie aus einer anderen Zeit wirken und einfach nur perfekt zu dieser magischen angehauchten Geschichte passen.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte mit einem Hauch Magie, die zum Träumen und Mitfiebern einlädt und rundum glücklich macht.
Mit „Agnes und der Traumschlüssel“ beschert uns die finnische Autorin Tuutikki Tolonen einen rundum gelungenes Kinderroman ab 10 Jahren, der voller Geheimnisse und toller Freundschaftsmomente steckt und die ideale Lektüre für die Sommerferien ist. Ich kann das Buch jedem nur wärmstens empfehlen, mich hat es komplett überzeugen können. Mir hat es jede Menge Spaß gemacht, Agnes auf ihrem aufregenden Sommerabenteuer zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Ein zauberhafter Reihenauftakt!

Lisis Wirbelwindtage
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Da ich die Bücher von der Valija Zinck sehr gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich ihre neue Kinderbuchreihe unbedingt kennenlernen möchte. Auf „Lisis Wirbelwindtage“ war ich richtig gespannt!

Lisi ...

Da ich die Bücher von der Valija Zinck sehr gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich ihre neue Kinderbuchreihe unbedingt kennenlernen möchte. Auf „Lisis Wirbelwindtage“ war ich richtig gespannt!

Lisi liebt Tiere über alles und wünscht sich nichts mehr als ein Haustier, am allerliebsten hätte sie einen Hund. Leider ist ihr Vater aber dagegen. Als Lisi eines Tages beim Bäcker einen Aushang für einen Geschichtenwettbewerb sieht, bei dem man ein Erlebniswochende auf einem Bauernhof gewinnen kann, steht für sie augenblicklich fest, dass sie mitmachen muss. Jetzt muss sie nur noch eine gute Geschichte über ihr schönstes Tiererlebnis schreiben. Gar nicht so leicht, wenn man kein eigenes Tier hat. Zum Glück hat Lisi ihre tolle beste Freundin Lara, die sich sofort gemeinsam mit ihr auf die Suche nach einem schönen Tiermoment begibt. Ob die beiden Mädchen wohl erfolgreich sein werden?

Als ich damals in der Vorschau das Cover zum ersten Mal sah und mir den Klappentext durchlas, wusste ich einfach sofort, dass ich von „Lisis Wirbelwindtage“ begeistert sein werde. Inzwischen habe ich das Buch gelesen und tja, was soll ich sagen, ich habe mal wieder goldrichtig vermutet: Mich hat Valija Zinck mit dem Auftakt ihrer neuen Reihe komplett verzaubern können. Ich habe mich von Beginn an rundum wohl zwischen den Seiten gefühlt und musste für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder aus ihnen auftauchen. Schade, dass es den zweiten Teil noch nicht gibt, am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Leider werde ich mich da aber noch ein Weilchen gedulden müssen – die Fortsetzung wird voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 erscheinen. Auf die freue ich mich jetzt schon sehr!

Aber zurück zum ersten Band. Geschildert wird alles aus der Sicht der achtjährigen Lisi in der Ich-Perspektive. Lisi habe ich mit ihrer sympathischen und aufgeweckten Art und ihrer großen Liebe fürs Geschichtenschreiben auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine zauberhafte Heldin erschaffen, die man als Leserin einfach sich sofort liebhaben muss und mit der sich die Zielgruppe garantiert prima identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch jederzeit mühelos geglückt, mich in unsere junge Hauptprotagonistin hineinzuversetzen.
In meinen Augen ist es Valija Zinck einfach nur hervorragend gelungen, aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens zu schreiben. Ich habe Lisis authentische kindliche Erzählweise vom ersten Moment an geliebt und ihren großen Wunsch nach einem Haustier vollkommen nachvollziehen können. Da es mir in meiner Kindheit ganz genauso ging und ich mir jahrelang nichts mehr als ein eigenes Tier gewünscht habe, habe ich wirklich nur zu gut verstehen können, dass sich Lisi nach einem tierischen Freund sehnt.

Im Verlauf des Buches dürfen wir noch viele weitere liebevoll ausgearbeitete Charaktere kennenlernen wie beispielsweise Lisis Familie, bestehend aus ihren Eltern, ihrer großen Schwester Alma und ihrem kleinen Bruder Karlchen, oder ihre allerbeste Freundin Lara, die ebenfalls ein superliebes und abenteuerlustiges Mädchen ist. Lara mochte neben unserer Romanheldin ganz besonders gerne. Ich musste des öfteren sehr über die Zwei schmunzeln und zu sehen, was für eine innige Freundschaft die beiden verbindet, hat mir richtig das Herz erwärmt.

Zusammen mit Lisi, Lara und den weiteren Figuren erlebt man als Leser
in eine herrliche Zeit voller spannender, unterhaltsamer und glücklich machender Momente. Mir hat es jede Menge viel Freude bereitet Lisi auf ihren kleinen Alltagsabenteuern zu begleiten und mich gemeinsam mit ihr auf die Suche nach ihrem schönsten Tiererlebnis zu begeben. Ob sie wohl rechtzeitig fündig werden wird? Was wird sie alles dabei erleben und wer wird am Ende der Sieger oder die Siegerin des Schreibwettbewerbs sein? Nun, das werde ich euch hier natürlich nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass an keiner Stelle Langeweile aufkommt und für alle angehenden Schriftstellerinnen gibt es hinten im Buch noch ein feines Extra: Drei kleine Tipps fürs erste Geschichtenschreiben. Eine tolle Idee, oder?

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 7 Jahren und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter, die schon etwas geübtere Leser
innen sind, sollte die Geschichte meinem Empfinden nach keine Schwierigkeiten beim Selberlesen bereiten. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern. Zum Vorlesen ist das Buch aber auch ideal geeignet.

Illustriert wurde die Geschichte von Annabelle von Sperber Sie hat die Erzählung mit zahlreichen süßen schwarz-weiß Zeichnungen versehen, die perfekt zum Geschehen im Text passen und das Leseerlebnis nur noch wundervoller machen.

Fazit: Warmherzig, lustig, turbulent. Eine bezaubernde Geschichte voller tierisch schöner Glücksmomente.
Valija Zinck hat mit „Lisis Wirbelwindtage“ einen wunderbaren Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der alle Zutaten enthält, die ein gutes Kinderbuch ab 7 Jahren ausmachen und der von den ersten Seiten an zum Wohlfühlen und Träumen einlädt. Ich kann „Lisis Wirbelwindtage“ nur empfehlen. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und bin schon sehr gespannt, was wir wohl als nächstes Aufregendes mit unserer liebenswerten jungen Heldin erleben werden. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Eine magisch schöne Geschichte voller Spannung, Witz und Fantasie!

Magic Kleinanzeigen – Im Zauberspiegel
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Da mir der erste Band von „Magic Kleinanzeigen“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf den zweiten Teil tierisch gefreut. Diesen musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Auf die Sommerferien ...

Da mir der erste Band von „Magic Kleinanzeigen“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf den zweiten Teil tierisch gefreut. Diesen musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Auf die Sommerferien hat sich Kimia riesig gefreut. Zusammen mit ihrer Mutter wird sie nach Australien fliegen, wo sie endlich nach langer Zeit ihren Papa wiedersehen wird. Doch dann soll alles ganz anders kommen. Als sich ihre Mutter bei einem Treppensturz verletzt und vorerst im Krankenhaus bleiben muss, zieht Kimia vorübergehend in das große Anwesen der Familie von Westhagen ein. Über die Urlaubsplanänderungen ist nicht nur Kimia wenig erfreut – auch Caroline, die stets perfekt gestylte Tochter der Westhagens, ist alles andere als begeistert über den unerwarteten (und in ihren Augen ziemlich uncoolen) Feriengast. Normalerweise hält sich auch Kimia von so jemandem wie Caroline fern, aber als sie kurz nach ihrem Einzug in die Villa eine unglaubliche Entdeckung macht, ändert sich das schlagartig. Sie findet heraus, dass Caroline ihr tolles Aussehen einer magischen Bürste und einem Zauberspiegel zu verdanken hat! Kimia kann es zunächst gar nicht fassen, aber ja, es ist wirklich so, es gibt echte Magie! Ihre Neugierde ist geweckt, sie muss unbedingt mehr über dieses geheimnisvolle Onlineportal namens Magic Kleinanzeigen erfahren. Ein fantastisches Abenteuer beginnt, bei dem unter anderem auch ein Zauberspiegel mit einem heimlichen Bewohner eine große Rolle spielen wird.

Bei mir ist es nun schon wieder ein Weilchen her, dass ich den Reihenauftakt gelesen habe und obwohl meine Erinnerungen an die Handlung inzwischen nicht mehr die frischesten waren, habe ich mühelos in den zweiten Teil hineingefunden. In meinen Augen sollte es auch kein Problem sein, wenn man ohne jegliche Vorkenntnisse in die Fortsetzung eintaucht. Die Bände hängen zwar ein kleines bisschen zusammen, aber da sie eigenständige Geschichten erzählen, sind sie sehr gut unabhängig voneinander lesbar. So bekommen wir es im zweiten Band mit einer neuen Kindergruppe zu tun, womit ich gar nicht gerechnet hatte – ich war irgendwie davon ausgegangen, dass es mit Tobi und der Chaos-Crew weitergehen würde. Dass dem nun nicht so war, fand ich aber nicht schlimm. Ich mochte auch die Figuren in diesem Band unheimlich gerne, allen voran unsere Hauptprotagonistin Kimia, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mir war Kimia mit ihrer aufgeweckten und neugierigen Art auf Anhieb sympathisch und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt jederzeit authentisch dargestellt wird, habe ich mich auch als Erwachsene ohne Schwierigkeiten in unsere Romanheldin hineinversetzen können.

Bei den Nebencharakteren kann ich nun nicht behaupten, dass ich sie alle sofort in mein Herz geschlossen habe, aber egal ob Sympathieträger*in oder nicht – alle wurden sie facettenreich ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für lauter schöne und spaßige Lesemomente. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit Filine aus dem Vorgänger, was mich richtig gefreut hat. Sie hatte mir damals besonders gut gefallen.

Neben den Figuren hat mich die Autorin auch mit der Story überzeugen können. Wie der erste Band, so enthält auch der zweite eine perfekte Mischung aus Spannung, Witz und Tiefe und sprüht nur so vor originellen Einfällen und magischer Fantasie. Auch die Überraschungsmomente können sich sehen lassen und da die Geschichte im Sommer spielt, ist sie zudem noch die ideale Ferienlektüre. Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf. Mich zumindest haben die Geschehnisse von den ersten Seiten an packen und bestens unterhalten können und von der Idee mit der Internetplattform, auf der man normale und magische Gegenstände kaufen und verkaufen kann, bin ich nach wie vor ganz begeistert. Mir hat es total viel Spaß gemacht, endlich wieder in die Welt der Magic Kleinanzeigen einzutauchen und sie in diesem Band noch besser kennenlernen zu dürfen.

Das Ende ist ziemlich abgeschlossen, weckt aber dennoch eine große Neugierde darauf, wie es mit den Magic Kleinanzeigen wohl weitergehen wird. Also ich hoffe sehr, dass die Reihe noch nicht vorbei ist und es auch noch einen dritten Teil geben wird.

Fazit: Esther Kuhn ist mit dem zweiten Band von „Magic Kleinanzeigen“ ein weiterer wunderbarer Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, mit dem sie uns ein turbulentes Ferienabenteuer voller Überraschungen, fantasievoller Ideen und Magie beschert. Ich kann das Buch nur empfehlen, mir hat es herrliche Lesestunden bereiten können. Die Geschichte lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und wird mit viel Humor und Tempo erzählt, sie ist spannend, lustig und ernsthaft zugleich und auch für Erwachsene vollkommen lesenswert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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