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Veröffentlicht am 23.09.2020

Romantisch, mitreißend, humorvoll - eine wunderschöne Fortsetzung!

Royal Horses (2). Kronentraum
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Mit dem Auftakt ihrer Royal-Horses-Trilogie konnte mich Jana Hoch Anfang diesen Jahres hellauf begeistern. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat ...

Mit dem Auftakt ihrer Royal-Horses-Trilogie konnte mich Jana Hoch Anfang diesen Jahres hellauf begeistern. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein hibbeliges Warten schließlich endlich ein Ende – ich konnte mich endlich auf Kronentraum stürzen und in die Welt der Royals zurückschmökern.

Gretas Leben hat sich von einem Tag auf den anderen vollkommen verändert. Die Medien reißen sich um sie, sie wird von nervigen Paparazzi verfolgt, in der Schule wird über sie getuschelt – Greta meint sich plötzlich in der Hölle zu befinden. Und wer trägt daran Schuld? Edward. Auch bekannt unter dem Namen Prinz Tristan. Wer er aber in Wahrheit ist, hat er ihr die ganze Zeit über verschwiegen, was sie ihm nach wie vor sehr übel nimmt. Am liebsten würde Greta ihn vergessen – ihre Gefühle sind da nur anderer Meinung. Als Edward ihr anbietet, zum Schutz vor dem Medienrummel zurück nach Claverley Green zu kommen, kann Greta einfach nicht widerstehen und sagt zu. Sie liebt Edward eindeutig noch immer. Ist sie aber wirklich bereit dafür, Teil seiner Welt zu werden? Sie wollte doch eigentlich nie zu den Royals gehören…

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Schon bei „Kronenherz“ war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick und auch in die herrlich funkelnde Aufmachung von „Kronentraum“ habe ich mich sofort verliebt. Die beiden Bücher sehen einfach nur traumhaft zusammen aus.
Von außen konnte mich „Kronentraum“ also schon mal gänzlich überzeugen. Wie aber schaut es mit dem aus, was zwischen den augenschmeichelnden Buchdeckeln schlummert?

Um es kurz zu machen: Mich konnte auch der zweite Band der Royals-Horses-Trilogie von Anfang bis Ende begeistern. Wie den Auftakt, so habe ich auch die Fortsetzung so richtig weggatmet und eine wundervolle Lesezeit mit ihr verbracht. In meinen Augen ist Jana Hoch mit „Kronentraum“ ein ganz famoser Folgeband geglückt, der dem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht.

Erzählt wird wieder alles aus der Sicht von Greta in der Ich-Perspektive. Greta war mir bereits in Vorgänger auf Anhieb sympathisch und auch dieses Mal habe ich sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre sarkastische und liebenswerte Art erneut unheimlich gerne und da ihre Gefühle und Gedanken abermals völlig authentisch und anschaulich dargestellt werden, ist es mir wieder spielend leicht gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinversetzen.

Gleich zu Beginn erfahren wir, dass sich Gretas Leben dank Edward vollkommen verändert hat. Die Medien sind auf einmal hinter ihr her und in der Schule scheinen plötzlich alle zu wissen, wer sie ist. Mir tat Greta entsetzlich leid. Ständig wird sie von Paparazzi und den Blicken ihrer Mitschüler verfolgt, sie ist gefühlt überall in den Nachrichten und als wäre das nicht schon mehr als genug, wäre da dann noch ihr großes Gefühlschaos bezüglich Edward. Edward, dessen Charme Greta einfach hoffnungslos verfallen ist, auf den sie zugleich aber auch ziemlich wütend ist, da er sie belogen hat.
Obwohl sich vieles in Greta dagegen sträubt, Edward wiederzusehen, sagt sie zu als er ihr anbietet, zurück nach Caverley Green zu kommen. Da ich von diesem königlichen Gestüt in Band 1 ganz hin und weg war, habe ich mich mega darüber gefreut, dass es uns zusammen mit Greta erneut an diesem märchenhaften Ort verschlägt. Mit dem Setting konnte Jana Hoch definitiv wieder komplett bei mir punkten!

Auch mit den Nebenfiguren konnte mich die deutsche Autorin vollends überzeugen. Wir dürfen auf lauter bekannte Gesichter aus dem Auftakt treffen und haben zudem auch das große Vergnügen, die königliche Familie näher kennenzulernen. Mir hat die Einbindung des royalen Hintergrunds abermals unglaublich gut gefallen. Wie „Kronenherz“, so kommt auch „Kronentraum“ ganz ohne Kitsch, Drama und überzogenes Adligen-Gedöns aus. Meiner Ansicht nach ist es Jana Hoch wieder fabelhaft gelungen, die Welt der Royals absolut realistisch und glaubhaft darzustellen. Genauso schaut es mit der Liebesgeschichte aus. Sie ist überhaupt nicht kitschig oder so, sondern einfach nur bezaubernd und wunderschön.

Die Lovestory kommt dieses Mal wahrlich nicht zu kurz. Romantikliebhaber dürfen sich also freuen. Wer dafür nur vielleicht ein kleines bisschen enttäuscht sein wird, sind Pferdefans. Natürlich kommen wir in „Kronentraum“ in den Genuss von so einigen gefühlvollen Pferdemomenten, bei denen man erneut nur zu gut merkt, dass Jana Hoch Pferdetrainerin ist und sich daher erstklassig mit Pferden auskennt – mein Eindruck ist nur, dass es im ersten Band etwas mehr um Pferde ging. Hat mich persönlich aber überhaupt nicht gestört. Man darf bei „Royal Horses“ einfach keine typischen Pferdeschmöker erwarten. Cover und Titel können da vermutlich ein wenig irreführend sein. Die Royal-Horses-Trilogie beschert einem ganz klar keine klassische Pferdestory. In den Büchern steckt noch so viel mehr, sodass sie auf jeden Fall auch für nicht-pferdeverrückte Leser*innen vollkommen lesenswert ist.

Neben der Romantik, den Emotionen und den Pferdeszenen sind natürlich auch die Spannung und der Humor äußerst gut vertreten. Ordentlich mitfiebern und öfters breit schmunzeln ist hier zweifellos angesagt. Mich zumindest konnte die Handlung durchweg fesseln und bestens unterhalten. Der Plot kann mit so einigen Überraschungen und Enthüllungen aufwarten und auch die witzigen Momente können sich sehen lassen. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es sich zudem fantastisch liest – Jana Hoch hat einen wunderbaren Schreibstil – und die Kapitel angenehm kurz sind, fliegt man einfach nur so durch die Seiten.

Fazit: Eine wunderschöne Fortsetzung voller Romantik, Glamour, Spannung und Humor! Auf „Kronentraum“ habe ich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mir hat auch der zweite Band der Royal-Horses-Trilogie ein großartiges Leseerlebnis beschert!
Ein perfekter Mix aus verschiedenen Themen; tolle Charaktere, ein zauberhafter Schreibstil; eine Story, die mitreißend, witzig, tiefgründig und emotional zugleich ist – was will man mehr? Also ich bin total begeistert und freue mich schon riesig auf den dritten Band, der voraussichtlich im kommenden Frühjahr erscheinen wird. „Kronentraum“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Hatte mir etwas mehr erhofft

Schwarzes Glas - Die Reise in die Zwischenwelt
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Von Hendrik Lambertus habe ich schon drei Kinderbücher gelesen und da ich von diesen hellauf begeistert war, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von seinem neuen Ueberreuter-Titel hörte. ...

Von Hendrik Lambertus habe ich schon drei Kinderbücher gelesen und da ich von diesen hellauf begeistert war, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von seinem neuen Ueberreuter-Titel hörte. Das Cover finde ich einfach nur genial – mir gefiel es auf den ersten Blick mega gut. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: „Schwarzes Glas – Die Reise in die Zwischenwelt“ muss ich unbedingt lesen!

Kann man von etwas ein Foto machen, das es gar nicht gibt? Genau diese Frage stellt sich der 13-jährige Elias. Er sieht seit kurzem sehr sonderbare Dinge wie ein Hochhaus, das eigentlich gar nicht existiert oder seltsame geflügelte Wesen. Auf den Bildern seiner Handykamera sieht man diese Erscheinungen jedoch nicht. Komisch. Und warum kann Elias‘ beste Freundin Shaka diese Merkwürdigkeiten nicht sehen? Erst als Shaka plötzlich eine neue App auf ihrem Handy hat, schenkt sie ihrem Freund Glauben. Mithilfe der App sieht sie nämlich all die Dinge, von denen Elias ihr erzählt hat. Die beiden versuchen der Sache auf den Grund zu gehen und erfahren schließlich, dass es eine verborgene Parallelwelt voller außergewöhnlicher Wesen gibt. Eine Welt, die Elias um Hilfe gebeten hat. Der Herr der Spiegel droht die die Zwischenwelt zu schwarzem Glas erstarren zu lassen und möchte deren Herrschaft an sich reißen. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Ich muss leider sagen, dass mich „Schwarzes Glas“ etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Vermutlich bin ich aufgrund des tollen Covers und meiner großen Begeisterung für meine bisherigen Werke von Hendrik Lambertus mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Oder vielleicht war es einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit. Keine Ahnung. Mich jedenfalls konnte die Story irgendwie nicht so wirklich packen. Vielleicht lag es aber auch am Schreibstil. Er hat sich für mich zwar flüssig lesen lassen, aber fesseln konnte er mich irgendwie nicht. Ich kann das leider gar nicht näher beschreiben. Beim Lesen ist mir nur aufgefallen, dass ich mit den Gedanken stellenweise gar nicht mehr so richtig bei der Handlung war und die Seiten manchmal nur noch überflogen habe.

Was es mir auch etwas erschwert hat, in das Buch hineinzukommen, war unser Hauptprotagonist Elias, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Ich fand Elias nicht unsympathisch, überhaupt nicht, ich fand ihn total nett und liebenswert. Mir ist es nur irgendwie dennoch nicht gelungen, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Ich kann noch nicht mal sagen, warum. Elias war für mich einfach kein greifbarer Charakter. Ein sehr ungewohntes Gefühl für mich, muss ich gestehen. Normalerweise gelingt es mir immer spielend leicht, mich in Buchhelden hineinzuversetzen. Elias aber hatte einfach etwas an sich, das mich gestört hat, etwas, was ich leider nicht in Worte fassen kann.

Die Nebenfiguren dagegen fand ich richtig klasse. Vor allem Elias beste Freundin Shaka, die so eine schön toughe und sarkastische Art besitzt, mochte ich total gerne. Shaka hat mir so einige Gründe zum schmunzeln geliefert und auch Thorben, ein Mitschüler der beiden, hat mich bestens unterhalten. Die Wortgefechte zwischen ihm und Shaka fand ich manchmal einfach nur herrlich.

Auch die Wesen aus der Zwischenwelt, die wir im Verlauf des Buches kennenlernen dürfen, haben mir unheimlich gut gefallen. Wie ich es aus meinen bisherigen Bücher von Hendrik Lambertus kenne, hat er seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und sich die originellsten magischen Geschöpfe ausgedacht wie Kellersalamander, Schleier-Rusalkas oder Lästerspeier. Egal ob gut oder böse – jedes dieser außergewöhnlichen Kreaturen aus der Zwischenwelt hat so ihre besonderen und einmaligen Eigenarten.

Apropos Zwischenwelt: Das Setting fand ich ebenfalls brillant, wobei ich zugeben muss, dass ich ein bisschen gebraucht habe ehe ich den Aufbau dieser Parallelwelt komplett gecheckt habe. Meine anfängliche leichte Verwirrung hat sich aber zum Glück sehr schnell gelegt. Nachdem ich mich einmal hineingefuchst habe, habe ich mich wunderbar in Hendrik Lambertus kreativer Welt zurechtgefunden und war einfach nur fasziniert von ihr.

Ihr seht, es gab durchaus so einige Dinge, die mir gefallen haben. Da der Schreibstil und der Hauptprotagonist aber zwei ganz wichtige Punkte für mich in Büchern sind, konnte ich mich trotz allem nicht so richtig für das Buch begeistern. Hinzu kommt, dass die Handlung für mich zwischendurch auch ein paar leichte Längen hatte. Vor allem der Anfang hat sich für meinen Geschmack ein kleines bisschen zu sehr gezogen. Es kann aber wirklich sehr gut sein, dass ich einfach gerade nicht in der richtigen Stimmung für das Buch war. Ich habe mir daher fest vorgenommen, „Schwarzes Glas“ irgendwann noch einmal eine Chance zu geben. Vielleicht kann mich die Geschichte ja zu einem anderen Zeitpunkt mehr verzaubern.

Fazit: Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht komplett erfüllen. Der Schreibstil war nicht so meiner, die Handlung war mir manchmal ein bisschen zu langatmig und irgendwie ist es mir nicht gelungen, mich gänzlich in den Hauptprotagonisten hineinzufühlen. Trotz allem hatte ich aber Spaß beim Lesen. Die Nebencharaktere und magischen Wesen aus der Zwischenwelt fand ich großartig und das Setting hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Ich war nun etwas länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich vergeben soll. 3 sind mir eigentlich zu wenig, aber da ich bei 3,5 aufrunden würde und mir 4 wiederum zu viel sind, habe ich mich schließlich doch für drei entschieden. Auch wenn ich nun sehr hart bewerte, kann ich den neuen Fantasyschmöker von Hendrik Lambertus dennoch empfehlen. Wer auf Parallelwelten und fantasievolle Geschöpfe steht, sollte sich „Schwarzes Glas“ unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein zauberhaftes und ganz besonderes Buch!

Die Abenteuer der Miss Petitfour
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Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich habe mich auf den ersten Blick in diese entzückende Aufmachung verliebt. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell ...

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich habe mich auf den ersten Blick in diese entzückende Aufmachung verliebt. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Miss Petitfour und ihre 16 Katzen möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Kennt ihr schon die bezaubernde Miss Petifour und ihre sechzehn Katzen Minky, Nebel, Toffee, Schnurrapura, Pirat, Senf, Dijon, Hemdela, Perle, Gregorowitsch, Clasby, Käpt’n Käpt’n, Käpt’n Kettcar, Käpt’n Kitty, Ihre Furchtsamkeit und Knister? Nein? Oh, da habt ihr aber eindeutig etwas verpasst. Mit Miss Petitfour und ihren 16 Katzen kann man doch die wunderbarsten Abenteuer erleben! Neugierig geworden? Ja? Nun, dann solltet ihr euch ganz schnell diese süße kleine Büchlein zulegen und mit dem Schmökern beginnen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei!


Als ich das Buch das erste Mal sah, musste ich irgendwie sofort an Mary Poppins denken. Geht es euch auch so? So ganz verkehrt ist dieser Vergleich auch eigentlich nicht. Miss Petitfour ist zwar kein Kindermädchen, sondern eine stolze Katzenmama von 16 Miezen und insgesamt ist das Buch natürlich schon ganz anders als Pamela L. Travers‘ bekannte Klassikerreihe, aber mich hat die Geschichte dennoch ein wenig an Mary Poppins erinnert. Da ich ein großer Fan dieses berühmten Kindermädchens bin, hat es mich sehr gefreut, dass für mich beim Lesen so ein kleines bisschen Mary Poppins-Feeling aufkam. :)
Mary Poppins-Liebhabern kann ich „Miss Petitfour“ daher ganz besonders ans Herz legen und für Katzenfreunde ist diese feine Büchlein in meinen Augen ein großes Muss. Gemeinsam mit der reizenden Miss Petitfour und ihren 16 Katzen erlebt man als Leser fünf feine kleine Alltagsabenteuer, die allesamt lehrreich und amüsant zugleich sind und voller fantasievoller Ideen stecken.

Mir hat das Buch ein fabelhaftes Lesevergnügen beschert, allerdings hat es mich auch etwas zwiegespalten zurückgelassen. Mir, als Erwachsene, haben die fünf zauberhaften Erzählungen wirklich sehr viel Vergnügen bereitet, aber ob es Kindern genauso gehen wird? Da bin ich mir irgendwie nicht so sicher. Empfohlen wird das Buch ab sieben Jahren und ich muss gestehen, dass ich mich mit dieser Altersempfehlung sehr schwer tue. Der Schreibstil ist ziemlich anspruchsvoll und da es zudem sehr viele lange franzözische und englische Namen gibt, kann ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass Kinder ab 7 Jahren dieses Buch selber lesen können. Auch bezüglich der Handlung weiß ich nicht, ob sie etwas für jüngere Kids ist, da ich den Spannungsbogen als sehr niedrig empfunden habe. Ich persönlich würde „Miss Petitfour“ tatsächlich fast schon als ein Kinderbuch für Erwachsene bezeichnen.
So, ehe ihr noch den Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von „Miss Petitfour“ bin, lege ich nun mal ganz schnell mit den Dingen los, die mich hellauf begeistern konnten. :D

Den Anfang mache ich mal mit der außergewöhnlichen und wundersamen Erzählweise. Auch wenn mich diese etwas hin und her gerissen zurückgelassen hat, bin ich zugleich auch ganz verzaubert von ihr. Bettina Münch hat mal wieder einen grandiosen Job gemacht und einen Text ins Deutsche übersetzt, der ganz bestimmt eine Herausforderung war. Ich zumindest kann mir nur zu gut vorstellen, dass es gar nicht so einfach war, „Miss Petitfour“ zu übersetzen. Es wird sehr viel mit der Sprache gespielt, was ich unheimlich faszinierend und unterhaltsam fand. Zudem fallen auch so einige Fremdwörter, die auf eine witzige und sehr kreative Weise erläutert werden. Die Sprache ist modern und poetisch zugleich, was für einen ganz besonderen nostalgischen Charme sorgt.

Wovon ich auch ganz hin und weg bin, ist der unglaubliche Einfallsreichtum. Da wären zum Beispiel Miss Petitfours sechzehn Katzen, die äußerst drollige Namen tragen und teils sehr schrullige Eigenarten besitzen. So hegt beispielsweise Minky eine riesengroße Leidenschaft für Käse und Ihre Furchtsamkeit ist überzeugt davon, königlicher Abstammung zu sein. Mit den Dorfbewohnern schaut es ganz genauso aus. Auch diese sorgen mit ihren ulkigen Namen und Absonderlichkeiten dafür, dass man ständig breit am schmunzeln ist.
Dann wäre da natürlich noch Miss Petitfour, die wahrhaftig eine einmalige Figur ist. Ihre originellen Einfälle sind einfach nur herzallerliebst und ihre Art ist so wunderbar fröhlich und charmant.
Besonders klasse fand ich immer die Szenen, wenn Miss Petitfour mit ihren Katzen durch die Lüfte fliegt. :D
Eine fliegende Frau und sechzehn durch die Lüfte gleitende Katzen? Das geht doch gar nicht, denkt ihr nun vermutlich. Nun, doch, in Anne Michaels Kinderbuchdebüt geht das durchaus. Miss Petitfour muss einfach nur ihr Tischtuch mit der Hand nach oben halten und schwups, bläht der Wind es auf und die Reise kann losgehen. Die Zeichnungen zu der schwebenden Miss Petitfour und ihren Katzen, die sie wie einen langen Schwanz hinter sich herzieht, sind so herrlich, sag ich euch. Ich bin da aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen.

Insgesamt kann das Buch wirklich mit vielen humorvollen und skurrilen Ideen aufwarten. Sei es die turbulente Geschichte über den Trödelmarkt oder die windige Verfolgungsjagd nach einer Briefmarke – alle fünf kleinen Abenteuer sprühen nur so vor Witz und Charme.

So nett die Erzählungen auch sind, meine Highlights waren dann aber doch die traumhaften Illustrationen von Emma Block. Ihr könnt mir glauben: Das Cover verspricht wahrlich nicht zu viel. Auch der Innenteil ist unbeschreiblich liebevoll und niedlich gestaltet. Egal ob die kleinen putzigen Bildchen von Küchleins, die herzigen Bilder der sechzehn Katzen oder die ganz - und doppelseitigen Illustrationen – ich bin in alle Zeichnungen vollkommen verliebt. Es ist einfach die reinste Freude dieses Buch zu durchblättern und die vielen farbigen Bilder zu betrachten.


Fazit: Charmant, süß und witzig - ein wunderschönes Buch voller Humor und Fantasie! Anne Michaels ist mit „Die Abenteuer der Miss Petitfour“ ein ganz besonderes Kinderbuch gelungen, mit welchem sie mir ein wundervolles Leseerlebnis beschert hat. Die fünf kleinen Geschichten über Miss Petitfour, ihre sechzehn Katzen und die Dorfbewohner sind zum schmunzeln schön und die bezaubernde Sprache mit ihren wunderlichen Wortspielereien kann man nur als außergewöhnlich und brillant bezeichnen. Ich persönlich habe ich mich beim Lesen nur immer wieder gefragt, ob der Erzählstil nicht vielleicht etwas zu kompliziert für jüngere Leser ist. Da ich mich an diesem Punkt ein bisschen störe und mir zudem für ein Buch dieser Altersklasse einen etwas höheren Spannungsbogen gewünscht hätte, werde ich leider einen Stern abziehen müssen. Ansonsten aber kann ich mich nur hellauf begeistert zu „Miss Petitfour“ äußern. Vor allem von den vielen hinreißenden Illustrationen von Emma Block könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Ein wirklich ganz tolles Buch, von seinem liebreizenden Anfang bis zu seinem glücklichen Ende. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Spannend, witzig, vampirstark - ein zauberhafter Reihenauftakt!

Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!
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Da ich immer super gerne in Vampirgeschichten abtauche, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Mirella Manusch“ hörte. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick ...

Da ich immer super gerne in Vampirgeschichten abtauche, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Mirella Manusch“ hörte. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Als ich dann las, dass sich hinter dem Pseudonym Anne Barns die Autorin Andrea Russo verbirgt, war ich nur noch mehr Feuer und Flamme. Andrea Russo konnte mich letztes Jahr mit ihrem wunderbaren Hexenschmöker „Green Witch“ total begeistern. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich ihr neues Kinderbuch, das sie gemeinsam mit ihrer Tochter geschrieben hat, unbedingt lesen möchte.

Mirella Manusch ist fast zehn Jahre alt, als ihr auf einmal über Nacht ein richtig spitzer neuer Eckzahn wächst. Ihre Mutter und ihre Tante Elly eröffnen ihr daraufhin, dass sie offensichtlich das Vampirigen der Familie geerbt hat. Ja, wirklich, kein Scherz, Mirella ist ein echtes Vampirmädchen! Sobald die Sonne untergegangen ist, kann sie sich in eine Fledermaus verwandeln und fliegen. Zudem hat sie einen eigenen tierischen Beschützer an ihrer Seite, ihren Kater Langstrumpf (der aber eigentlich Lancelot heißt). Allein das ist ja schon mehr als abgefahren, aber es kommt tatsächlich noch besser: Mirella kann die Sprache der Tiere verstehen. Für Mirella, die eine große Tierfreundin ist, eine ganz tolle Sache. Als sie mitbekommt, dass es einigen Tieren im Zoo nicht gut geht, steht für sie sofort fest, dass sie ihnen helfen muss. Dieses Vorhaben ist allerdings gar nicht so einfach. Es darf schließlich niemand davon erfahren, dass sie ein Vampirmädchen ist.

Anne Barns bzw. Andrea Russo ist es gemeinsam mit ihrer Tochter erneut hervorragend gelungen, mich mit einem ihrer Kinderbücher hellauf zu begeistern. Mir hat der erste Band von „Mirella Manusch“ ein fabelhaftes Lesevergnügen beschert. Quasi in einem Rutsch habe ich das Buch durchgeschmökert und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Teil gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht, aber es wird ihn noch geben, yay! Mirellas zweites Abenteuer wird bereits hinten im Buch für das kommende Frühjahr angekündigt. Also für mich steht definitiv fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich bin schon unheimlich gespannt, wie es mit dem abenteuerlustigen Vampirmädchen weitergehen wird.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der neunjährigen Mirella in der Ich-Perspektive. Mirella habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist lustig, aufgeweckt und sympathisch und einfach so jemand, den man augenblicklich gernhaben muss.
Kennenlernen tun wir Mirella, als sie noch davon ausgeht, dass sie ein ganz gewöhnliches Mädchen sei. Nachdem ihr aber über Nacht ein ziemlich spitzer Eckzahn gewachsen ist, erfährt sie, dass sie alles andere als normal ist. Mirella ist ein Vampir! So wie ihre coole Tante Elly. Nachts kann sie sich eine Fledermaus verwandeln und dazu auch noch mit Tieren sprechen. Ihr könnt euch sicher denken, dass unsere Protagonistin mega begeistert von ihren neuen Fähigkeiten ist. Also mir wäre es an ihrer Stelle garantiert genauso ergangen. Ich meine: Als eine Fledermaus die Nächte unsicher machen und dann auch noch mit den verschiedensten Tierarten kommunizieren können – das hört sich doch echt genial an, oder? Also ich stelle mir so ein Vampirleben, wie es in „Mirella Manusch“ beschrieben wird, ziemlich toll vor. Man kann fliegen, muss kein Blut trinken und dann hat man auch noch einen tierischen Gefährten an seiner Seite, einen sogenannten Beschützer. Mirellas Begleiter ist ihr Kater Langstrumpf und mit diesem einmaligen Kater leite ich dann auch mal zu den Nebenfiguren über.

Nicht nur mit Mirella haben das Mutter-Tochter-Duo eine ganz famose Buchfigur erschaffen – auch die weiteren Charaktere, die wir im Verlauf der Geschichte kennenlernen dürfen, sind den beiden erstklassig gelungen.
Mein persönlicher Star war ganz klar Langstrumpf. Oder auch Lancelot, wie er lieber genannt werden möchte, da dieser Name eindeutig viel mehr Stil hat. Ich fand Lancelot einfach nur spitze. Mit seiner unnachahmlichen Art hat er mir öfters ein richtig breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Auch die weiteren Figuren, egal ob Mensch oder Tier, tragen mit ihren außergewöhnlichen Eigenarten dazu dabei, dass man herrliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Für das Erschaffen von liebenswerten und teils sehr ulkigen Charakteren scheint das Mutter-Tochter-Gespann zweifellos ein absolutes Händchen zu haben.

Mit der Handlung konnten mich die beiden ebenfalls vollends überzeugen. Das Buch erzählt eine zuckersüße Geschichte über Tierliebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Vor allem das Thema Liebe und Verständnis für Tiere wird großartig behandelt. Tierfreunden kann ich das Buch daher ganz besonders ans Herz legen. Herzerwärmend schön fand ich auch die Darstellung der Freundschaft zwischen Mirella und Klara. Die beiden sind wirklich die allerbesten Freundinnen und bezeichnen sich sogar als Tag - und Nachtschwestern.
Neben den warmherzigen Momenten kommen natürlich auch die witzigen Szenen nicht zu kurz, sodass man aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herauskommt. Auch zum mitfiebern lädt die Story von Beginn ein. Die Geschichte ist einfach rundum gelungen und beschert Jung und Alt einen tierisch guten und vampirig schönen (Vor -) Lesespaß.

Empfohlen wird „Mirella Manusch“ für Kinder ab 8 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Anne Barns und Christin-Marie Below haben einen wundervollen Schreibstil, der sich sehr leicht und flüssig liest. Schriftgröße und Kapitellänge sind ebenfalls perfekt, sodass geübtere Leser*innen keine Probleme mit dem Selberlesen haben sollten.

Neben der niedlichen Story bin ich auch von der Innengestaltung ganz begeistert. Es gibt viele wunderhübsche schwarz-weiß Illustrationen von Anastasia Braun, die wie die Geschichte einfach nur vampirmäßig toll sind und eine schaurig-schöne Atmosphäre schaffen. Vor allem die schwarzen Seiten, die für eine besonders coole Stimmung sorgen, fand ich klasse.

Fazit: Spannend, frech und witzig – ein zauberhaftes Kinderbuch voller vampirstarker Momente! Anne Barns und Christin-Marie Below haben gemeinsam einen ganz entzückenden Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der die Herzen aller Vampir – und Tierfreunde höherschlagen lässt und einfach nur mega gute Laune macht. Die Geschichte ist lustig und mitreißend geschrieben, die Charaktere wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Anastasia Braun sind ebenfalls einfach nur bezaubernd. Ich kann „Mirella Manusch“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Eine märchenhaft schöne Fortsetzung voller Abenteuer und Magie!

Pages & Co. (Band 2)
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Was war meine Freude als ich hörte, dass diesen Sommer endlich die deutsche Übersetzung des zweiten Teils der Pages & Co – Reihe erscheinen wird! Der erste Band zählte 2019 zu meinen Top-Jahreshighlights. ...

Was war meine Freude als ich hörte, dass diesen Sommer endlich die deutsche Übersetzung des zweiten Teils der Pages & Co – Reihe erscheinen wird! Der erste Band zählte 2019 zu meinen Top-Jahreshighlights. Auf die Fortsetzung war ich daher schon mega gespannt!

Matilda Pages, genannt Tilly, ist eine Buchwandlerin. Sie kann sich in Geschichten hineinlesen und gemeinsam mit den Buchfiguren die tollsten Abenteuer erleben. Als jedoch in der britischen Underlibrary ein neuer Bibliotheksdirektor gewählt wird, scheint es mit dem Buchwandeln demnächst vorbei zu sein. Der neue Direktor verfolgt ganz eigene Absichten: Er möchte das Buchwandeln verstärkt kontrollieren, wenn nicht sogar verbieten!
Tilly und ihr bester Freund Oskar wagen es aber dennoch und reisen während ihres kleinen Parisurlaubs in die Märchenwelt. Der Ausflug wird nur waghalsiger und gefährlicher werden, als gedacht. In den Märchengeschichten herrscht das reinste Chaos. Reihenweise verschwinden Figuren und manche Erzählungen werden komplett von einem gruseligen schwarzen Nichts verschlungen. Es liegt nun an Tilly und Oskar herauszufinden, wer hinter dem Ganzen steckt. Ob es ihnen gelingen wird, die Buchmagie zu retten?

Auf das zweite Pages & Co – Abenteuer habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mich konnte auch „Matilda und das Verschwinden der Buchmagie“ hellauf begeistern! Der erste Band hat mir persönlich zwar ein kleines bisschen besser gefallen, muss ich gestehen, allerdings wirklich nur minimal. Ich bin auch in die Fortsetzung ganz verliebt und habe zauberhafte Lesestunden mit ihr verbracht.

Obwohl es bei mir nun schon wieder deutlich über ein halbes Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und normalerweise, dank meines Status als Vielleserin, rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, konnte ich mich noch erstaunlich gut an die Geschehnisse aus Band 1 erinnern. Ich hatte also keinerlei Einstiegsprobleme und habe völlig mühelos in das Pages & Co – Universum zurückgefunden. Da der zweite Teil sehr zeitnah an den ersten ansetzt und auf ihn aufbaut, rate ich dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten! Ich bin mir nicht sicher, ob man dem Plot in Band 2 problemlos folgen kann, wenn man ohne Vorkenntnisse in ihn abtaucht.

Anders als im Reihenauftakt, in welchem wir gemeinsam mit Tilly in große Klassiker wie „Alice im Wunderland“ oder „Anne auf Green Gables“ springen, verschlägt es uns dieses Mal zusammen mit ihr und Oskar in bekannte Märchen. Da ich eine riesige Märchenliebhaberin bin, hat es mich wahnsinnig gefreut, dass uns Anna James dieses Mal in die wundervolle Märchenwelt mitnimmt. Rotkäppchen, Hans aus „Hans und die Bohnenranke“ oder Rapunzel – diese berühmten Figuren und noch so manche mehr dürfen wir im Verlauf des Buches begegnen. Zu meiner großen Freude treffen wir zu Beginn der Geschichte sogar noch einmal kurz auf Anne aus „Anne auf Green Gables“. Wie es Anna James erneut geglückt ist, Anne wie die Figur aus dem Original wirken lassen, ist einfach nur famos.

Die Darstellung der Märchencharaktere ist Anna James aber auch ganz hervorragend gelungen. Sie verhalten sich zwar größtenteils nicht so, wie wir es aus ihren Märchen kennen, aber gestört hat mich das in keinster Weise. Im Gegenteil, ich fand es höchst amüsant. So hat mich zum Beispiel Rapunzel bestens unterhalten. Rapunzel ist wirklich so ganz drauf als in den üblichen Fassungen. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nun aber nicht näher ins Detail gehen. Nur so viel noch: Der Humor in dem Buch kann sich wahrlich sehen lassen. Stellt euch auf so einige Schmunzelmomente ein. :D

Neben den Märchenfiguren haben mir auch die Charaktere aus unserer Welt wieder unheimlich gut gefallen. Unsere Buchheldin Matilda, genannt Tilly, aus deren Sicht wir abermals alles in der dritten Person erfahren, war mir erneut auf Anhieb sympathisch. Ich mag ihre aufgeweckte und selbstbewusste Art total gerne und liebe sie so sehr dafür, dass sie meine große Leidenschaft für Bücher mit mir teilt. 
Wen ich ebenfalls super liebgewonnen habe, ist Oskar, Tillys bester Freund. Oskar ist so ein herzensguter Kerl, ihn muss man einfach gernhaben.
Auch die weiteren Figuren – egal ob gut oder böse – hat Anna James wieder fabelhaft ausgearbeitet. Wir dürfen neben Tilly und Oskar vielen weiteren bekannten Gesichtern aus dem Serienstart begegnen wie Tillys Großeltern oder dem Bösewicht Enoch Chalk. Wir haben aber auch das große Vergnügen die Bekanntschaft von neuen Personen machen zu dürfen. Von Gretchen zum Beispiel, eine Buchhändlerin aus Paris.

Mit Stichwort Paris leite ich dann auch mal gleich zum Setting über. Mit den verschiedenen Schauplätzen, die Anna James erneut sehr bildhaft beschreibt, konnte sie abermals vollends bei mir punkten. Meine Highlights waren natürlich die Orte in der Märchenwelt, aber auch die in der Realität fand ich richtig klasse. So geht es vor der Reise ins Märchenreich zuerst einmal in das winterliche Paris, wo wir Oskars Vater besuchen werden. Das verschneite Paris wird herrlich beschrieben, sag ich euch. Noch bezaubernder fand ich aber die Kapitel, in denen wir uns in der einzigartigen Buchhandlung von Tillys Großeltern befinden. Echt schade, dass das Hineinspringen in Bücher nicht möglich ist. Ich würde nur zu gerne mal im „Pages & Co“ stöbern, es mir mit einem Buch vor dem warmen Kamin gemütlich machen und von dem leckeren Gebäck des Buchladen-Cafés kosten.

Mein Lesevergnügen war erneut leider viel zu schnell wieder vorbei. Wie den ersten Band, so habe ich auch den zweiten richtiggehend verschlungen. Vor allem die Szenen in der unberechenbaren Märchenwelt fand ich unglaublich spannend. Das Hineinreisen in Märchen ist für Buchwandler sehr gefährlich, müsst ihr wissen. Das hält Tilly und Oskar, abenteuerlustig und neugierig, wie die beiden nun mal sind, aber natürlich nicht davon ab, es trotzdem zu tun.
Die Passagen, in denen die Underlibrary näher beleuchtet wird, haben mir auch ausgesprochen gut gefallen. Ich fand es äußerst interessant mehr über die Geschichte des Buchwandelns zu erfahren.

Am Ende bleibt so einiges offen, sodass man sich am liebsten sofort in das nächste Buchwandler-Abenteuer stürzen möchte. Hoffentlich wird auch noch der dritte Band, der diesen Monat auf Englisch erscheinen wird, ins Deutsche übersetzt werden. Ich bin schon so gespannt, wie es mit Tilly und Co. weitergehen wird.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch auf die tolle Gestaltung des Buches eingehen. Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, es ist der reinste Augenschmaus. Ich liebe es! Die Innenaufmachung kann sich aber auch wieder sehen lassen. Ob die kleinen Zeichnungen oder die ganzseitigen Illustrationen – ich finde alle schwarz-weiß Bilder zum träumen schön. Ich stehe einfach total auf den Zeichenstil von Paola Escobar. Ihre Bilder schaffen immer eine ganz besondere, magische Atmosphäre.
Richtig genial fand ich auch wieder die ulkigen Schriftspielereien. So purzeln zum Beispiel auch dieses Mal manche Wörter langsam aus ihren Zeilen. In meinen Augen eine brillante Idee!

Fazit: Ein großartiges Abenteuer voller Geheimnisse, Magie und Fantasie! Anna James ist auch mit dem zweiten Pages & Co - Band ein wunderschönes Kinderbuch ab 10 Jahren gelungen, mit welchem sie mich vollkommen verzaubern konnte. „Matilda und das Verschwinden der Buchmagie“ erzählt eine märchenhafte und wunderbar magische Geschichte, die durchweg zum mitfiebern einlädt und die Herzen aller Buch- und Märchenliebhaber höher schlagen lässt. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die „Pages & Co“ - Serie jedem nur ans Herz legen. Ich finde diese Reihe ganz fantastisch. „Matilda und das Verschwinden der Buchmagie“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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  • Handlung
  • Charaktere