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Veröffentlicht am 31.10.2021

Die Einsamkeit der Berge

Das Glück des Wolfes
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„Das Glück des Wolfes“ ist mein erstes Buch des Autors Paolo Cognetti. Ich bin hauptsächlich darauf aufmerksam geworden, da ich schon seit einer Weile um sein Buch „Acht Berge“ herumschleiche und mir dann ...

„Das Glück des Wolfes“ ist mein erstes Buch des Autors Paolo Cognetti. Ich bin hauptsächlich darauf aufmerksam geworden, da ich schon seit einer Weile um sein Buch „Acht Berge“ herumschleiche und mir dann auch sein neuer Roman angezeigt wurde. Daher dachte ich „Warum nicht mit diesem beginnen?“. Das Buch lässt mich allerdings mit gemischten Gefühlen zurück. Optisch und haptisch ist es ein Traum und der Klappentext hat mich wahnsinnig neugierig auf die verborgene Geschichte gemacht. Ich hatte vorher schon viel positives über den Autor und seine detailverliebten Naturbeschreibungen gehört und war nun gespannt darauf, einen eigenen Eindruck zu gewinnen.

Zum Inhalt: In Fontana Freddy, einem kleinen Bergdorf treffen zwei rastlose Reisende aufeinander: der unglückliche Faust, der der Stadt entfliehen will und unentschlossene Silvia, die versucht sich in der Natur selbst zu finden. Gemeinsam überwintern die beiden in diesem beschaulichen Dorf, doch als der Sommer anbricht, trennen sich ihre Wege. Silvia zieht es in die Berge und Faust muss kurzzeitig zurück in sein altes Leben, um endgültig damit abschließen zu können. Doch haben die beiden eine Chance auf gemeinsames Glück?

Ich muss sagen, dass die Geschichte selbst mich ziemlich ernüchtert hat. Also Liebe hab ich in diesem Buch leider nicht gefunden. Eher zwei einsame, rastlose Seelen, die gemeinsam versuchen die Leere im Inneren zu füllen. Fausto, weil seine Traumkarriere als Schriftsteller bisher eher fruchtlos ist und Silvia, die mit 28 keinen Plan für ihr Leben im Allgemeinen hat, beide mit gescheiterten Beziehungen und Verlust im Gepäck.
Die Personen bleiben im Verlauf der Handlung eher blass und schemenhaft, ich brauche da einfach mehr um mich in die Geschichte hineinfühlen zu können.

Die schönsten Passagen waren für mich die Beschreibungen der Bergpassagen und der Natur im Allgemeinen. Hier merkt man dem Autor seine Liebe zur Natur, der Landschaft, und den Bergen im besonderen richtig an. Eine gewisse Ehrfurcht vor der Natur und Bewunderung ihrer Gewaltigkeit ist allgegenwärtig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals zuvor ein Buch gelesen habe, in dem die Personen nur Statisten sind. Aber hier kam es mir oft so vor, dass die Protagonisten nur ein Teil der Geschichte waren, weil ein Buch ohne Menschen vielleicht merkwürdig gewesen wäre. Trotzdem wirkte vieles immer wieder aus dem Kontext gerissen bzw. eher wie einzelne Episoden, statt wie ein großes Ganzes.

Der Schreibstil selbst wiederum hat mir sehr gut gefallen und besonders auch die Erzählungen der Sherpas fand ich sehr eindringlich. So poetisch wie die Naturszenen beschrieben sind, so nüchtern, fast schon sachlich wird über die Beziehung von Faust und Silvia berichtet. Leider hat das dazu beigetragen, dass ich mit dem Buch nicht so recht warm geworden bin. Ich werde aber, weil mir die Schreibweise im allgemeinen gut gefallen hat, noch ein anderes Buch des Autors probieren.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Die Goldenen Zwanziger der Filmindustrie

Der Traumpalast
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Peter Pranger hat mit „Der Traumpalast“ ein fantastisches Werk epochalen Umfangs geschaffen- eine Ode an die Filmwelt und Berlin. Das Buch knüpft an Prangers vorangegangenes Werk an und erzählt die Vorgeschichte ...

Peter Pranger hat mit „Der Traumpalast“ ein fantastisches Werk epochalen Umfangs geschaffen- eine Ode an die Filmwelt und Berlin. Das Buch knüpft an Prangers vorangegangenes Werk an und erzählt die Vorgeschichte seiner Figuren.

Zum Inhalt: Tino und Rahel haben eins gemeinsam: sie haben große Träume- er träumt von großen Filmproduktionen und sie von der Freiheit und Selbstständigkeit einer Karriere als Journalistin. Das Schicksal führt die beiden zusammen und was als unkonventionelle Liebesgeschichte beginnt, entfaltet schnell eine drastische Dramaturgie aus Zweifeln, Eifersucht und Unbeständigkeit. Auch Berlin befindet sich im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Wandel und ermöglicht eine Zeit des Glamours, aber auch der Unsicherheit.

Vom Umfang des Buches war ich zuerst einmal ehrfürchtig beeindruckt. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt eine Geschichte mit 800 Seiten gelesen habe und hatte Angst, die Story könnte mich nicht genug fesseln um dran zu bleiben. Aber diese Sorge war absolut unbegründet, denn Prange schafft es durch seinen Schreibstil die Seiten nur so verfliegen zu lassen. Er zeichnet sehr anschaulich das Berlin der 20er Jahre, den Aufschwung der Filmindustrie und die Zeit des politischen Umbruchs. Historische Fakten werden in diesem Buch sehr geschickt mit einer emotional geladenen Geschichte und dem Glamour der Filmwelt verknüpft- ein wahres Lesevergnügen.

Die Erzählperspektiven wechseln sich häufig ab und decken nicht nur die beiden Protagonisten, sondern auch diverse Nebencharaktere ab, sodass der Leser einen umfassenden Einblick in die Handlung der Geschichte bekommt und immer mitten drin im Geschehen ist. So werden nicht nur die Sonnenseiten der Goldenen Zwanziger beleuchtet, sondern auch Inflation, Verschuldung, Existenzsorgen, Antisemitismus und Homophobie angesprochen. Prange beleuchetet mit seinen Werk eine Fülle an Ereignissen über sieben Jahre hinweg.

Das Buch hat sich wirklich gut lesen lassen und regelrecht süchtig gemacht. Ich habe beim Lesen auch einiges über die Entstehung der Filmindustrie in Deutschland gelernt und ein bisschen historisches Wissen auffrischen können, was ein toller Nebeneffekt ist. Das Ende kam mir dann doch ein bisschen zu schnell und lässt noch einiges ungeklärt. Ich kann eine Fortsetzung des Buches daher kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

mal was anderes, aber trotzdem echt spannend

Eifersucht
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Jo Nesbo liefert mit „Eifersucht“ eine Kurzgeschichtensammlung zur Titelgebenden Emotion der Eifersucht. Das Buch enthält insgesamt sieben Geschichten von denen eine aufgrund ihrer Länger und der Aufführung ...

Jo Nesbo liefert mit „Eifersucht“ eine Kurzgeschichtensammlung zur Titelgebenden Emotion der Eifersucht. Das Buch enthält insgesamt sieben Geschichten von denen eine aufgrund ihrer Länger und der Aufführung im Einband als Hauptstory angesehen werden kann. Die sieben Geschichten hängen nicht zusammen und sind nur thematisch verbunden.

Inhaltlich lässt sich nur soviel sagen, ohne die gesamte Story der kurzen Geschichten vorweg zu nehmen: Eifersucht und die irrationalen Handlunge zu der sie die Menschen antreibt sind das Leitmotiv dieses Buches. Eifersucht kann viele Facetten haben, wobei in diesem Buch schon die romantische Eifersucht bei den Großteil der Geschichten im Vordergrund steht. Die Wendungen die diese Geschichten nehmen sind häufig überraschend und machen die Geschichten deswegen so spannend.

Die Geschichten lassen sich aufgrund ihrer Kürze gut in einem Rutsch lesen und da die einzelnen Story nicht zusammengehören kann man das Buch am Ende einer Geschichte weglegen. Die Geschichten sind so vielschichtig und düster, wie ich es von Jo Nesbo erwartet habe. Trotzdem muss ich sagen, dass mit ein Thriller besser gefallen hätte- ich bin aber vielleicht auch einfach nicht der Kurzgeschichten-Typ.

Besonders gut hat mir dir erste Geschichte gefallen. Die Wendung war für mich nicht vorhersehbar und die Story hatte eine skurrile Tragik. Ich war richtiggehend traurig, dass das Leseerlebnis so schnell vorbei war.

Das Buch ist optisch mal wieder ein Volltreffer, der blaue Buchschnitt und der weiße Einband mit der blauen, zerflossenen Schrift- als hätte qjemand auf Tinte geweint- gefällt mir richtig gut.

Dies ist vielleicht nicht mein liebstes Werk von Jo Nesbo aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Wenn die Welt der Bücher zum Leben erwacht

Litersum
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„Litersum“ stand schon lange auf meiner Leseliste, denn es befasst sich mit einem meiner großen Kindheitsträume: dass die Welt der Bücher zum Leben erwacht und neben der unseren existiert. Es ist eine ...

„Litersum“ stand schon lange auf meiner Leseliste, denn es befasst sich mit einem meiner großen Kindheitsträume: dass die Welt der Bücher zum Leben erwacht und neben der unseren existiert. Es ist eine magische, schöne Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat.

Zum Inhalt: Malou ist keine typische 19-jährige Studentin, sondern eine Anti-Muse. Als Tochter eines Buch-Antagonistin und einer Sterblichen ist es ihre Aufgabe, Autoren ihre Ideen zu nehmen. Malous Welt gerät aus den Fugen, als eines ihrer Opfer ermordet wird und sie selbst als Tatverdächtige dasteht. Gemeinsam mit ihren Freunden sucht sie im Litersum, der Welt der Bücher, nach Antworten über ihre Existenz und die merkwürdigen Vorkommnisse um sie herum. Und dabei deckt sie nicht nur ihre eigene Geschichte auf, sondern auch die dunkle Vergangenheit des Litersums.

Bei „Litersum- Musenkuss“ handelt es sich um den ersten Band der Reihe. Der Leser wird gut in die Welt der Bücher und der darin lebenden Charaktere eingeführt. Nach und nach offenbaren sich auch die Regeln, denen diese Welt und ihre Bewohner unterliegen. Die Autorin schreibt dabei sehr bildlich, sodass ich mir die beschriebenen Ort gut vorstellen konnte und mir die Charaktere schnell ans Herz gewachsen sind.

Die Beziehungen der Charaktere untereinander sind sehr herzlich und besonders Malou und ihre Mutter haben ein tolles Verhältnis zueinander. Gut hat mir auch die Mischung aus Fantasy und Romance gefallen, vor allem weil die sich entwickelnden Beziehungen auch alle sehr unterschiedlich sind. Da ist praktisch für jeden was dabei, ohne dass es kitschig wird. Und neben Liebe stehen Freundschaft, Vertrauen und Offenheit stark im Fokus der Handlung.

Das Buch und vor allem die geschaffene Welt von Litersum haben mir gut gefallen und ich wünschte Litersum wäre real und es gäbe die Möglichkeit mit Buchcharakteren zu reden. Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch gelesen, so kurzweilig und schön war die Geschichte. Gut, dass sie noch nicht zu Ende ist. Ich werde mir auch den nächsten Band zulegen.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

eine bewegende Geschichte

Eine Bibliothek in Paris
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Zuallererst: Bücher die im Nazi-besetzten Paris spielen haben es mir irgendwie angetan. Paris war schon immer meine Herzensstadt, die ich so oft es geht besuche. Dass die Stadt des Lichts so eine düstere ...

Zuallererst: Bücher die im Nazi-besetzten Paris spielen haben es mir irgendwie angetan. Paris war schon immer meine Herzensstadt, die ich so oft es geht besuche. Dass die Stadt des Lichts so eine düstere Zeit überstanden hat, stimmt mich immer hoffnungsvoll für alles was noch kommen mag. Was mich nun an diesem Buch besonders fasziniert hat, ist die Tatsache, dass es teils auf realen Personen und wahren Begebenheit beruht. Am Ende finden sich kleine Porträts der Menschen, deren Leben Inspiration für dieses Buch war. Und das finde ich einfach eine wundervolle Idee.

Zum Inhalt: Lily hat es schwer, denn sie wächst in einer typischen Kleinstadt in Montana auf. In ihrem Leben passiert wenig, sie hat nur eine echte Freundin und flüchtet sich in ihre wilden Fantasien und ihren offenen Geist. Sie ist fasziniert von ihrer Nachbarin Odile, eine Französin, die einsam und zurückgezogen lebt. Lily beschließt alles über Odile zu erfahren und bei ihr Französisch zu lernen. Odile erzählt Lily viel aus ihrem Leben als Bibliothekarin im besetzten Paris und es entsteht eine wundervolle Freundschaft zwischen den beiden, die beider Leben bereichern soll.

Das Buch ist fantastisch geschrieben und wechselt zwischen Episoden aus der Gegenwart und Erinnerungen aus Odiles Vergangenheit in Paris. Ich liebe Bücher über ungewöhnliche Freundschaften, aber die Erzählungen aus Odiles Vergangenheit haben mir sogar noch ein bisschen gefallen, als die Vorkommnisse in der Gegenwart. Es wird sehr bildhaft erzählt, was sich in Paris zugetragen hat und mit welchen alltäglichen Problemen die Menschen zu kämpfen hatten. Trotzdem stehen zu keiner Zeit der Krieg oder die Nazizeit im Fokus der Handlung, sondern eher das Schicksal einer beeindruckend mutigen Personengruppe. Das Buch zeigt auf beeindruckende Weise, dass Bibliotheken Refugien sind, Zufluchtsorte, die Menschen Wärme und Sicherheit geben. Denn in der Welt der Bücher ist jeder willkommen.

Das Ende des Buches kam für mich recht plötzlich, ich hätte gerne länger in den Erzählungen verweilt, vor allem da man wenig über Odiles Leben nach dem Krieg erfährt und auch von Lily hätte ich getrost noch mehr lesen können. Das Buch hatte mich einfach so gefangen genommen, dass ich gar nicht in meine Welt zurückkehren wollte.

Diese Geschichte zeigt mal wieder, wie wichtig die kleinen Gesten sind und wie mutig die Menschen in schweren Zeiten sein können. Das Buch lehrt viel über Freundschaft, Zusammenhalt und Mitgefühl. Und dass füreinander da zu sein manchmal die reinste Form des Widerstands gegen die Dunkelheit ist. Mir hat dieses Buch unglaublich gut gefallen und ich kann es wärmstens empfehlen.

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