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Veröffentlicht am 10.03.2018

Geht unter die Haut

Die Melodie eines Sommers
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Die Protagonisten und ihre Geschichte
Kristina ist mit Peter verheiratet, lebt in Lüneburg und ist Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern. Gerade als sie feststellt, dass ihre Kinder sie nicht ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte
Kristina ist mit Peter verheiratet, lebt in Lüneburg und ist Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern. Gerade als sie feststellt, dass ihre Kinder sie nicht mehr brauchen, beschließt ihr Mann, für einige Wochen alleine nach Indien zu fliegen, um dort Yoga zu praktizieren.

Kristina weiß im ersten Moment nicht, was sie ohne Verpflichtungen mit ihrer Zeit anfangen soll, doch dann überredet ihre Freundin sie, die Koffer zu packen und ebenfalls alleine zu verreisen.

In Lissabon findet sie schnell Anschluss. Doch die Erinnerung an ihre große Liebe Luis, mit dem sie während des Studiums liiert war, zieht sie in dessen Heimatstadt Nazaré, wo ihr das Schicksal Luis vor die Füße spült. Obwohl er sie damals bitter enttäuscht hat, als er nicht bereit war, sich dauerhaft zu binden, verbringen die beiden glückliche Tage und Nächte miteinander. Doch Kristina hat nicht nur eine Familie in Deutschland, sondern auch ein Geheimnis, das sie Luis all die Jahre verschwiegen hat.

Meine Gedanken zum Buch
Verena Rabe hat eine Protagonistin gewählt hat, die gerade an einer neuen Schwelle ihres Lebens steht. Nachdem sie jahrelang für ihre Familie da war, wird sie auf einmal nicht mehr gebraucht. Es war schön, mitzuerleben, wie Kristina wieder Ziele ins Auge fasst und aus sich herauskommt.

Gleichzeitig trifft sie nach vielen Jahren erneut auf ihre große Liebe und gerät in einen Zwiespalt. Sie muss sich klar darüber werden, was sie will. Da ist einerseits ihr Mann, der zwar gerade eigene Wege geht, der ihr aber den Schutz eines geregelten und altbewährten Lebens bietet, während Luis andererseits Empfindungen hervorruft, die sie nach ihrer Beziehung mit ihm nie wieder erlebt hat.

In diesem Roman ist viel vom Fado zu lesen, einer Musik, die ich zuvor nur dem Namen nach kannte. Der Fado ist ein Gesang voller Wehmut und sanfter Melancholie. Verena Rabe beschreibt die Wirkung, die diese Musik auf ihre Protagonistin hat, richtig nachvollziehen konnte ich das erst, als ich mir Fado selbst angehört habe. Die Musik geht unter die Haut und ich kann gut nachvollziehen, dass sie viele Emotionen hochspült.

Kristina ficht einen inneren Kampf aus, allerdings konnte ich lange Zeit nur erahnen, in welche Richtung sie tendiert. Mir war nicht klar, ob es wirklich Liebe ist, die Kristina mit Luis verbindet, oder ob es lediglich der Reiz des Neuen und Verbotenen ist. Das hat mich ein wenig gestört, hier hätte ich mir für mich selber mehr Klarheit gewünscht. Was mir gut gefallen hat, waren einige Nebencharaktere wie Kristinas Freundinnen in Deutschland und in Portugal und auch Luis Mutter hat mich sehr fasziniert.

„Die Melodie eines Sommers“ ist kein ChickLit, den man einfach weg liest, sondern ein Roman der tiefer geht. Ich habe das Buch mehrfach unterbrochen, was aber nicht daran lag, dass es mir nicht gefallen hat, es gab einfach Momente, in denen der Verlauf der Geschichte zu schwermütig war, so dass ich eine Pause gebraucht habe.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Nichts drin
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Zum Inhalt
Die Kommissare Alexandra Rau und ihr Kollege Isidor Rogg leben und arbeiten im südlichen Schwarzwald. Aktuell ermitteln sie in zwei Fällen, eine junge Mutter hat sich im Hotzenwald umgebracht ...

Zum Inhalt
Die Kommissare Alexandra Rau und ihr Kollege Isidor Rogg leben und arbeiten im südlichen Schwarzwald. Aktuell ermitteln sie in zwei Fällen, eine junge Mutter hat sich im Hotzenwald umgebracht und ein Banker ist aus seinem Bürofenster in Freiburg gesprungen. Doch handelt es sich wirklich um zwei Selbstmorde? Oder hatte noch jemand seine Finger im Spiel.

Meine Gedanken zum Buch
Der Krimi begann sehr zäh und er endete auch so. Mehr als 100 Seiten lang musste ich auf etwas warten, das mich auf einen Spannungsbogen hebt und mich mitfiebern lässt. Doch auch in diesem Mittelteil habe ich einige Passagen übersprungen, die mir schlichtweg viel zu ausführlich beschrieben haben, oftmals handelten die Passagen von Etymologie, mit der Isidor sich beschäftigt, Entwicklungen aus der Finanzwelt, die selbst ich, die ich in diesem Bereich arbeite, als langweilig empfinde oder von Homöopathie, die gegen Ende eine wesentliche Rolle in diesem Krimi einnimmt.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Idee der „Mordwaffe“, hier kann ich nicht mehr verraten ohne zu spoilern, aber das war für mich völlig neu, etwas Vergleichbares habe ich bisher in keinem Buch entdeckt. Was mir gar nicht gefallen hat war, dass einige Male etwas passiert, was nicht zu Ende geführt wird und dadurch auch keinen Sinn ergibt. Auch hier muss ich kryptisch bleiben, um nicht zu viel zu verraten.

Für dieses Buch habe ich mich entschieden, weil ich – wie die Autorin – im südlichen Schwarzwald, direkt an der Grenze zur Schweiz – geboren und aufgewachsen bin. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das direkt in meiner Heimat spielt und deswegen war ich sehr gespannt. Allerdings kam ich mir recht veralbert vor, als die Ermittler beim zweiten Fall nach Freiburg gerufen wurden. Zwischen der Dienststelle in Waldshut und dem Tatort in Freiburg liegen mindestens 80 km und fast 90 Minuten Fahrzeit. Selbst für einen Austausch unter den Dienststellen war mir das zu unrealistisch.

Der Mittelteil war nicht übermäßig spannend aber zumindest interessant angelegt. Die Idee zum Plot war sehr ungewöhnlich. Beide Punkte zusammen ergeben immerhin noch drei von fünf Sterne, aber überzeugen konnte mich dieser Krimi nicht.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Kann man dem Gehirn Erinnerungen entnehmen?

Das Jesus-Experiment
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Der Protagonist und seine Geschichte
Tom Jennings ist Hirnforscher und hat eine Möglichkeit gefunden, Erinnerungen sichtbar zu machen. Dabei geht es nicht um die eigenen Erinnerungen, sondern die, die ...

Der Protagonist und seine Geschichte
Tom Jennings ist Hirnforscher und hat eine Möglichkeit gefunden, Erinnerungen sichtbar zu machen. Dabei geht es nicht um die eigenen Erinnerungen, sondern die, die man von seinen Vorfahren „geerbt“ hat.

Er hört von einer Frau namens Giulia, die angeblich eine direkte Nachfahrin von Pontius Pilatus sein soll. Durch die von Pontius Pilatus vererbten Erinnerungen besteht die Möglichkeit, dass Jennings durch Giulia Bilder von Jesus erzeugen könnte. Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass Giulia Autistin ist.

Doch nicht jeder ist an der Wahrheit interessiert und so werden Jennings und Giulia zu Gejagten.

Meine Gedanken zum Buch
Dieses Buch habe ich auf meinem Blog vorgestellt und unter anderem auch darauf hingewiesen, dass das Visualisieren von Gedanken keine Zukunftsmusik ist. Tatsächlich konnte bereits bewiesen werden, dass Mäuse die Erinnerung an traumatische Erlebnisse an ihre Kinder vererben. Und es ist Wissenschaftlern an der University of California, Berkeley gelungen, Mithilfe eines Computers zu rekonstruieren, was eine verkabelte Person gerade sieht.

Das Buch handelt nicht nur von der Visualisierung von Erinnerungen. Es wirft auch die Frage auf, ob Erinnerungen entnommen und durch falsche Erinnerungen ersetzt werden kann. Und es handelt von Jesus und den Fragen, wie er aussah und ob sich wirklich alles so zugetragen hat, wie die Bibel es überliefert. Ein beängstigendes Thema, dass der Autor hervorragend umgesetzt und überwiegend spannend gestaltet hat.

Recht schnell sind mir Fußnoten aufgefallen, die auf ein umfangreiches Quellenverzeichnis hinweisen, das aufzeigt, wie viel Bernd Roßbach für dieses Buch recherchiert hat. Leider wurde die Geschichte durch wissenschaftliche und geschichtliche Ausführungen zwischendurch etwas langatmig.

Nach dem Lesen muss ich feststellen, dass der Klappentext etwas irreführend ist. Ich habe mit einer langen Treibjagd à la Dan Brown gerechnet, aber die erste Hälfte des Buches dreht sich beispielsweise um eine Fernsehshow, in der die wissenschaftlichen Erfolge von Jennings als Unterhaltungssendung einem Millionenpublikum bekannt gemacht werden und um einen Patentrechtsstreit. Die Treibjagd selbst nimmt eher einen kleineren Teil der Handlung ein.

Außerdem gibt es Nebenstränge, die für mich nicht abgeschlossen sind, so hat Jennings beispielsweise eine Begegnung mit einer staatlichen Behörde und hat danach das Gefühl, dass ihm Erinnerungen verloren gegangen sind. Was es damit auf sich hat, wurde für mich nicht geklärt.

Trotz dieser Kritikpunkte vergebe ich vier von fünf Eulen, weil mich die Idee zum Plot begeistern konnte und das Buch durchaus spannend aufgezogen ist.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Romantisch und spannend

Am Dienstag getraut
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Die Serie „Eine Braut für jeden Tag“
Samantha „Sam“ Elliot hat die Agentur „Alliance“ gegründet, sich darauf spezialisiert hat, einem gut situierten Klientel Ehepartner auf Zeit zu vermitteln. In Band ...

Die Serie „Eine Braut für jeden Tag“
Samantha „Sam“ Elliot hat die Agentur „Alliance“ gegründet, sich darauf spezialisiert hat, einem gut situierten Klientel Ehepartner auf Zeit zu vermitteln. In Band 1 hatte der britische Herzog Blake Harrison das Problem, dass an die Erbschaft seines Vaters eine Eheschließung geknüpft war. Blake hat an der „Alliance“-Chefin Gefallen gefunden. Die beiden haben einen Vertrag über ein Jahr abgeschlossen und sich verliebt. Als Sam schwanger wurde, hat sie die Agentur an ihre Freundin und Brautjungfer Eliza Havens übergeben.

In Band 2 „Ab Montag verheiratet“ bringt Eliza den Trauzeugen von Blake, Richter Carter Billings, in Schwierigkeiten. Da Carter für das Amt des Gouverneurs kandidiert, benötigt er eine Frau an seiner Seite und Eliza übernimmt diese Aufgabe. Auch Eliza und Carter werden ein echtes Paar und so übergibt Eliza die Geschäfte an Blakes Schwester, Gwen Harrison.

„Jawort am Freitag“ ist Band 3 und handelt von Gwen, die schon sehr lange in den Bodyguard ihres Bruders, den Ex-Marine Neil MacBain, verliebt ist. Neil ist sich ob der Wirkung, die Gwen auf ihn ausübt, sehr bewusst, doch da sie als Blakes Schwester ebenfalls zu den Menschen zählt, die er beschützen muss, muss er seine Gefühle ausblenden. Allerdings wird er von seiner Vergangenheit bei den Marines eingeholt und Gwen gerät in Lebensgefahr. Wenn Neil Gwen retten will, kann er den Sicherheitsabstand, den er sich auferlegt hat, nicht mehr einhalten …

Band 4 heißt „Single ab Samstag“ und handelt von Karen Jones, die durch ihre Tätigkeit bei Alliance den Hollywoodstar Michael Wolfe kennengelernt hat. Da Michael als Leinwand-Beau befürchten musste, keine entsprechenden Rollen mehr angeboten zu bekommen, wenn an die Öffentlichkeit gelangt, dass er homosexuell ist, hat Karen eingewilligt, ihn zu heiraten und für ein Jahr an seiner Seite zu bleiben. Michael hat sich in diesem einen Jahr von seiner Familie ferngehalten, die weder von seiner Homosexualität weiß, noch ahnt, dass er lediglich eine Scheinehe eingegangen ist. Da die Familie endlich seine Frau kennen lernen möchte, taucht sein Bruder Zach Gardner überraschend in Hollywood auf. Karen und Zach spüren direkt eine gegenseitige Anziehung, doch Karen hat einen Schein zu wahren und Zach ist sich im Klaren darüber, dass die Frau seines Bruders tabu für ihn ist.

Die Protagonisten und ihre Geschichte
Judy Gardner hat gerade das College absolviert und möchte nun Architektin werden. Zusammen mit ihrer besten Freundin Meg zieht sie von Utah nach Los Angeles. Dort können die beiden die Villa von Judys Bruder Michael bewohnen, der die nächsten Monate nicht in der Stadt sein wird.

Der Hollywood-Stars Michael Woolf beschäftigt einen Sicherheitsdienst, der sein Haus auch dann überwacht, wenn er nicht vor Ort ist. Und damit stehen auch Judy und Meg unter dem Schutz der Sicherheitsleute. Das führt dazu, dass Judy dem Bodyguard Rick wieder begegnet, dem Mann, der ihr Herz zum rasen bringt.

Und auch Rick freut sich, Judy endlich in seiner Nähe zu haben. Doch gerade, als die beiden sich annähern, wird Judy überfallen und es scheint, als ob der Täter noch eine Rechnung mit ihr offen hat.

Meine Gedanken zum Buch
Ich bin ein großer Fan der Serien von Catherine Bybee. Mir gefällt besonders gut, dass sie die Protagonisten der Vorgänger-Bücher sich weiter entwickeln lässt, so dass man auch immer verfolgen kann, was aus ihnen geworden ist. Das ist auch der Grund, warum ich jedem empfehlen würde, mit Band 1 anzufangen, allerdings führt die Autorin die „alten“ Charaktere auch für neue Leser in jeden Band ein.

Die Geschichte ist romantisch und spannend, Catherine Bybee findet immer das richtige Maß an Erotik, ohne dass ein Buch anstößig wird und wie so oft bei Büchern dieser Autorin wollte ich meinen Reader gar nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Sehr viele Emotionen

Never before you - Jake & Carrie
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Die Protagonisten und ihre Geschichte
Carrie lebt für das Tanzen und ist ein Zahlengenie. Als ihr Ziehvater ihre Hilfe benötigt, ist sie bereit, neben ihrer Tätigkeit als Tanzlehrerin vorübergehend in ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte
Carrie lebt für das Tanzen und ist ein Zahlengenie. Als ihr Ziehvater ihre Hilfe benötigt, ist sie bereit, neben ihrer Tätigkeit als Tanzlehrerin vorübergehend in seinem Club zu tanzen. Auf Vermittlung ihrer Freundin Olivia hilft sie auch noch in einem neuen Tattoo-Studio aus und übernimmt dort den Papierkram.

Jake ist Mitglied einer Motorrad-Gang in Brooklyn und kämpft mit Dämonen der Vergangenheit. Als sein Vater in San Francisco stirbt, sieht er eine Möglichkeit, dort neu anzufangen, in dem er das Tattoo Studio seines Vaters übernimmt.

In Carrie findet er eine große Hilfe und nach den ersten Grabenkämpfen knistert es auch heftig zwischen den beiden. Doch Carrie verheimlicht etwas vor Jake und auch Jake hat seine Geheimnisse. Gerade als er bereit ist, mit seiner Vergangenheit abzuschließen, erfährt er, was hinter Carries Heimlichtuerei steckt und das zieht ihm den Boden unter den Füßen weg.



Meine Gedanken zum Buch
Carrie hatte keine einfache Kindheit und hat dank ihres Ziehvaters ins Leben gefunden. Doch über ihre Vergangenheit redet sie nicht. Genau wie Jake, der mit einer schweren Schuld lebt. Amy Baxter hat hier zwei sehr interessante Charaktere geschaffen.

Die Geschichte hat viele Emotionen in mir geweckt. Angefangen von den unterhaltsamen Wortgefechten, die sich Carrie und Jake liefern, über ihre Annäherung, teils romantisch, teils erotisch, aber mir sind auch mehr als einmal die Tränen in die Augen gestiegen und manches, was Carrie widerfährt, hat schlimmes Bauchweh ausgelöst.

Die Autorin führt einige Nebenfiguren ein, die in weiteren Bänden der Serien zu Protagonisten werden und dieser erste Band hat mir so gut gefallen, dass es nicht der letzte Band gewesen sein wird.