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Veröffentlicht am 31.08.2023

Nichts meins - Abbruch

Lawinengespür
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Lawinengespür - Schweers Paula

Diesen Roman habe ich nach knapp der Hälfte abgebrochen. Nachfolgende Rezension umfasst deshalb auch nur diesen Teil. Möglicherweise gibt es ja später noch Entwicklungen, ...

Lawinengespür - Schweers Paula

Diesen Roman habe ich nach knapp der Hälfte abgebrochen. Nachfolgende Rezension umfasst deshalb auch nur diesen Teil. Möglicherweise gibt es ja später noch Entwicklungen, die mir nicht bekannt sind.

Nora und Leo sind Halbgeschwister. Aufgewachsen unter schwierigen Bedingungen in einem kleinen bayerischen Bergdorf. Trotz der gemeinsamen Kindheit haben die beiden höchst unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen. Nora lebt in Berlin, studiert, jobbt, hat ihr Leben scheinbar im Griff. Wären da nicht diverse psychische Auffälligkeiten. Leo hingegen lebt ein zwielichtiges Leben in Moskau, völlig entwurzelt, mehr oder weniger obdachlos.

Das Setting im tiefsten bayerischen Wald, Bayerisch Eisenstein hat mich aufgrund der Nähe zu meinem Wohnort erstmal sehr angezogen. Leider verlegt sich die Handlung sehr schnell in die Großstädte Berlin und Moskau.
Ich muss zugeben, dass ich den Erzählstil von Paula Schweers von der ersten Seite an nicht mochte. Auf mich wirkt das gezwungen literarisch, gespickt mit Sachwissen zu unterschiedlichen Themen, auch politischen Aspekten und Umwelt. Sehr aktuell, sehr modern, aber eben gezwungen. Es wird vor allen Dingen erzählt, kaum wörtliche Rede. Die Figuren bleiben dadurch blass und distanziert. Zumindest bis zur Hälfte findet zudem im Prinzip keinerlei wirkliche Handlung statt. Es ist eher eine Zustandsbeschreibung, die mich zunehmend gelangweilt hat.
Nicht meins. 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Natalie und Garrett

Naughty Doctor
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Garrett und Natalie
Eine Arzt-Assistenzärztin-Geschichte, die leider absolut blutleer daherkommt.
Geradezu fragmentartig erzählt, viel zu kurz, eindimensional und oberflächlich, dafür mit wirklich ...

Garrett und Natalie
Eine Arzt-Assistenzärztin-Geschichte, die leider absolut blutleer daherkommt.
Geradezu fragmentartig erzählt, viel zu kurz, eindimensional und oberflächlich, dafür mit wirklich haarsträubenden "Doktorspielchen-Szenen".
Damit konnte ich leider nur wenig anfangen.
2 Sterne

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Alex

Die Einladung
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Die Einladung – Emma Cline
Alex ist eine junge Frau, noch nicht einmal Mitte zwanzig, die neben diversen Problemen aus ihrer Vergangenheit offensichtlich auch psychische Probleme hat. Nachdem ihr deutlich ...

Die Einladung – Emma Cline
Alex ist eine junge Frau, noch nicht einmal Mitte zwanzig, die neben diversen Problemen aus ihrer Vergangenheit offensichtlich auch psychische Probleme hat. Nachdem ihr deutlich älterer, wohlhabender Freund Simon sie vor die Tür setzt, hat sie nur noch ein Ziel: eine Woche zu vertrödeln, bis zu Simons Party, zu der sie wieder aufzutauchen gedenkt. Hier malt sie sich eine wundersame Versöhnung aus. Ohne Übernachtungsmöglichkeit lässt Alex sich einfach treiben, nutzt diverse Situationen aus, um zu einem Schlafplatz oder sonstigem zu kommen – ohne Rücksicht auf Verluste oder auch nur ein Gefühl für gefährliche Orte oder Menschen. Dabei trifft sie auf etliche sehr reiche, jedoch auch sehr kaputte Menschen, die sie rücksichtslos ausnutzt und ohne mit der Wimper zu zucken zurücklässt.
Diese Protagonistin Alex ist beispiellos unsympathisch. Die Tatsache, dass man keinerlei Hintergründe erfährt, macht dies nicht besser. Es bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als sich mit dieser Figur, die von Anfang an lügt, betrügt und klaut zu arrangieren und sie kopfschüttelnd zu begleiten. Auch Mitgefühl für diese sozial vollkommen isolierte Person kann so nicht aufkommen.
Noch dazu musste ich feststellen, dass mich diese halbkriminelle Welt der Reichen kaum interessiert. Mehrmals war ich kurz davor, diesen Roman einfach abzubrechen vor lauter Langeweile. Denn die Verhaltensmuster von Alex wiederholen sich recht ähnlich immer wieder. Von einer Entwicklung ihres Charakters oder auch nur Einsicht in irgendeiner Weise – leider keine Spur. Doch tatsächlich hat Emma Cline einen sehr eingängigen Schreibstil, der mich doch immer wieder in einen kurzen Sog mitriss. Dennoch kann auch dieser tolle Schreibstil nicht über die Oberflächlichkeit und fehlende Tiefe hinwegtäuschen. Im Prinzip ist die Storyline nämlich äußerst dünn. Sehr viel mehr als oben beschrieben passiert nämlich auch gar nicht. Insbesondere fehlen die Hintergründe, warum Alex zu der Person geworden ist, die wir hier nun begleiten müssen. Das hätte richtig spannend werden können.
Von mir gibt es hier leider nur zwei Sterne, da meiner Meinung nach sehr viel Potential verschenkt wurde.

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Adam

Der letzte Sessellift
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Der letzte Sessellift - John Irving
Einige von John Irvings älteren Werken habe ich geliebt, allen voran „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Von daher war ich sehr erfreut ein weiteres, über tausend Seiten ...

Der letzte Sessellift - John Irving
Einige von John Irvings älteren Werken habe ich geliebt, allen voran „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Von daher war ich sehr erfreut ein weiteres, über tausend Seiten starkes Buch von diesem, mittlerweile über achtzigjährigen Autor lesen zu dürfen. Leider konnte mich aber dieses „Alterswerk“ John Irvings nicht überzeugen.
Es handelt sich hierbei um die sehr detaillierte Lebensgeschichte des Ich-Erzählers Adam – selbst Schriftsteller und Drehbuchautor. Sex sells – das war bei Irving immer schon so und dabei hat er auch noch nie ein Blatt vor den Mund genommen. So geht es in diesem Roman in erster Linie um die – meist queere – Sexualität diverser Haupt- und Nebenfiguren. Wenn ich es richtig übersehe, ist Adam die einzige heterosexuelle Person in diesem Roman – außer den verklemmten Tanten vielleicht. Was nicht heißen soll, dass Adams Liebes- bzw. Sexleben ohne Komplikationen abgeht. Ganz im Gegenteil geht es drunter und drüber. Sowieso sind alle Figuren extrem überspitzt, überdreht dargestellt. Das ist witzig und führt zu etlichen slapsticartig Szenen, auf über tausend Seiten war mir das allerdings too much.
Meiner Meinung nach hätte man diese Geschichte auch auf maximal der Hälfte der Seiten erzählen können. Es gibt etliche sehr zähe Längen, wenn Irving mal wieder ins Schwadronieren gerät über seine Lieblingsthemen: das Ringen, Skifahren, Feminismus, Sex und Geister. Es ist einfach zu lang und es wiederholt sich auch.
Wie gesagt, es handelt sich hierbei um eine Lebensgeschichte und somit begleiten wir Adam und seine chaotische Familie auch durch wichtige politische Ereignisse, wie beispielsweise den Vietnamkrieg, an dem Adam zwar nichts selbst teilnimmt, der dennoch aber nicht spurlos an ihm vorüber geht. Hier wird Irving auch richtig politisch.
Nach wie vor mag ich Irvings Schreibstil und seine Themen. In diesem Werk hat er es für mich aber manches Mal übertrieben und seiner Lust am Fabulieren zu viel Freiraum gelassen. Sobald er beginnt, etliche Szenen, nicht nur Dialoge, in Drehbuch-Form zu schreiben, hat er mich leider endgültig verloren.
2 Sterne für ein extrem zähes und anstrengendes Werk eines eigentlich großartigen Autors.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Nicht mein Fall

Pasteurgasse 4, täglich
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Im Prinzip sind das hier drei Kurzgeschichten - alle drei handeln von mehr oder weniger unglücklichen bzw. zeitlich begrenzten lesbischen Lieben. Es sind Frauen, die sich aus ihrem alten, unbefriedigtem ...

Im Prinzip sind das hier drei Kurzgeschichten - alle drei handeln von mehr oder weniger unglücklichen bzw. zeitlich begrenzten lesbischen Lieben. Es sind Frauen, die sich aus ihrem alten, unbefriedigtem Leben befreien um etwas neues zu wagen, Erfüllung zu finden. Dabei geht die Autorin durchaus behutsam vor. Es sind vorsichtige Annäherungen, mehr auf Gefühlsebene als auf körperlicher Ebene. Sex spielt tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle.
Dennoch konnten mich die Geschichten nicht wirklich erreichen. Am ehesten Zugang bekam ich zur ersten, Pasteurgasse 4, die anderen beiden fand ich nur noch seltsam, skurill, wirr.
Leider nicht das Richtige für mich.
2 Sterne.

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