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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Wenn dein ganzes Leben eine Lüge ist

Als Grace verschwand
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Simone und Matt's 6 Monate alte Tochter Helena verschwand aus einem Park und konnte nie gefunden werden.
Seit 18 Jahren leben die beiden nunmehr mit der Ungewissheit, was mit ihrer Tochter passiert ist, ...



Simone und Matt's 6 Monate alte Tochter Helena verschwand aus einem Park und konnte nie gefunden werden.
Seit 18 Jahren leben die beiden nunmehr mit der Ungewissheit, was mit ihrer Tochter passiert ist, schaffen es aber mittlerweile ein einigermaßen "normales" Leben zu führen.
Und nun reißt Grace alte Wunden auf, als sie Simone auflauert und behauptet die verschwundene Helena zu sein.
Gerade als Simone die Hoffnung zulässt wirklich ihrer Tochter gegenüber zu stehen, ist auch Grace spurlos verschwunden.
So versucht sie nun ein weiteres Mal der Wahrheit auf die Spur zu kommen und begibt sich damit in große Gefahr. Was sie jedoch herausfindet, wird ihr ganzes Leben verändern.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und auch der Titel weckte bereits meine Neugierde. Verschwundene Kinder sind oft Thema von Thrillern, daher war ich gespannt, inwiefern mich diese Geschichte überzeugen kann.
Der Prolog beginnt bereits mit einem Mord, lässt aber erst einmal Freiraum für die Fantasie, aus welchem Grund dieser geschieht und welche Bedeutung er hat.

Zitat S. 11
Doch dann öffnete er den Mund und stieß einen völlig unbekannten Namen aus, Sekunden, ehe er ihr den Rock hochriss und sich über sie hermachte.
Und da griff sie nach der Lampe und schlug sie ihm auf den Kopf, so lange, bis sich sein Griff um sie allmählich lockerte.

Simone ist mir als Figur etwas zu emotionslos und wird immer als besonders tough dargestellt. Da fehlte mir teilweise die Authentizität einer Mutter, in solch einer schrecklichen Situation. Die restlichen Figuren sind jedoch gut beschrieben und man kann ihr Verhalten gut nachvollziehen.

Die Geschichte umfasst zwei Erzählstränge. Während sich die vorherrschende mit der eigentlichen Geschichte um das Verschwinden von Grace und Simones Suche nach der Wahrheit dreht, erzählt der zweite aus Sicht einer Person, dessen Identität erst einmal unbekannt ist.
Ich hatte jedoch schnell einen Verdacht - und lag bis zur letzten Seite voll daneben.
Nachdem ich bereits dachte, die Geschichte beginnt langatmig zu werden, schaffte es die Autorin geschickt die Richtung zu wechseln. Die Handlung nimmt unheimlich an Fahrt auf und geht in eine ganz andere Richtung, als man durch den Plot erwartet hatte.
Plötzlich reden wir nicht nur vom Verschwinden, sondern von Entführung, Vergewaltigung und abgrundtiefer Boshaftigkeit.
Und als man zum Ende endlich begreift, wer die Person aus dem zweiten Erzählstrang ist, ergibt alles einen Sinn. Man bleibt jedoch völlig entrüstet zurück.

Fazit: Ein gelungener Thriller, der durch einen überraschenden Plottwist zur Mitte des Buches überzeugt.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Die Wahrheit kommt ans Licht

Lügenmeer
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Ich durfte dieses Buch in einer Wanderbuchrunde auf Recensio Online lesen.

Magnus kehrt nach 19 Jahren zurück in seine Heimatstadt Schwanbek an der Nordseeküste.
Doch die Begeisterung der Einwohner ...



Ich durfte dieses Buch in einer Wanderbuchrunde auf Recensio Online lesen.

Magnus kehrt nach 19 Jahren zurück in seine Heimatstadt Schwanbek an der Nordseeküste.
Doch die Begeisterung der Einwohner hält sich in Grenzen. Wühlt er doch in Erinnerungen an einen Todesfall, der die ganze Stadt erschütterte.
Und obwohl er mangels Beweisen freigesprochen wurde, sind hier viele der Meinung er träge Schuld daran.
Doch Magnus kann nicht mit dieser Lüge über ihn leben und will nun endlich beweisen, dass er unschuldig ist.

Zitat S.215
"Du allein weißt, was du getan hast, Magnus. Die anderen können dich nicht verurteilen. Aber auch nicht freisprechen. Du selbst bist dein Richter. Nur du selbst kannst dir verzeihen.

Lügenmeer ist ein weiterer Roman aus der Feder von Susanne Kliem. Bereits mit ihrem letzten Buch " Scherbenhaus" hat sie meine volle Aufmerksamkeit als Leser gewonnen. So war ich auch dieses Mal sehr gespannt auf ihr neuestes Werk.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Magnus, seine damals beste Freundin Svenja und Annik kommen hier zu Wort. Es gibt aber auch Zeitsprünge von heute in die Vergangenheit - ins Jahr 1998, als Magnus Freundin Milla tödlich verunglückte.

Leider bleibt mir bis zum Schluß unklar, warum Magnus selbst nicht weiß, was damals auf dem Turm passiert ist. Diese Annahme ergab für mich irgendwie keinen Sinn.
Die Figuren sind aber sonst gut gezeichnet, so dass man Einblicke in das Gefühlsleben eines jeden nehmen kann.
Und schnell wird klar, dass es hier gar nicht um Magnus geht, sondern um viele Lügen, die weitere Lügen benötigten, um sie aufrecht zu erhalten.
Es war relativ vorhersehbar, wer die Schuld an Millas Tod trägt, wenn auch überraschend war aus welchen Gründen es geschah.
Der Schreibstil ist flüssig und durch die kurzen Kapitel angenehm zu lesen.
Die Geschichte war sehr unterhaltsam, da man verstehen möchte, wie eine ganze Stadt sich gegen Magnus verschwor.
Allerdings ist das ganze Konstrukt für meinen Geschmack etwas zu sehr konstruiert.
Auch der Epilog lässt einige Fragen unbeantwortet.

Fazit: Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Spannungsroman, der trotz kleiner Schönheitsfehler zu empfehlen ist, aber an seinen Vorgänger nicht anknüpfen kann.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Mord aus Überzeugung

Die Essenz des Bösen
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Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war ...

Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war nicht einfach. Auf der Suche nach einem Geschenk für seine Tochter, wird ausgerechnet in diesem Einkaufszentrum ein Terroranschlag verübt und unzählige Menschen sterben.Max kommt glücklicherweise mit dem Leben davon, konzentriert sich aber nun darauf die Terroristen dingfest zu machen und merkt erst zu spät, dass er mittlerweile selbst zum Ziel geworden ist.Das Cover war ausschlaggebend für meinen Lesewunsch. Es übermittelte ganz klar den religiösen Hintergrund dieses Buches.Das Thema ist nicht nur in England, sondern auch bei uns immer noch aktuell.Die Geschichte ist aus Max Sicht erzählt und beginnt sofort mit einer großen Katastrophe, die einen die Luft anhalten lässt.Die Zusammenhänge sind gut recherchiert und ließen die Protagonisten authentisch rüber kommen.Auch die private Geschichte um Max und seine Tochter war sympathisch und unterhaltsam.Das Ende war nicht in allen Richtungen ein happy end, sondern erschütterte noch einmal zum Abschluss.Fazit: Sehr gelungener und gut recherchierter Spannungsroman, der absolut lesenswert ist.

Veröffentlicht am 20.03.2019

sehr ergreifend

Allein deine Schuld
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Suzanne Walker ist mit voller Leidenschaft Sozialarbeiterin. Leider muss sie bereits zum zweiten Mal erleben, dass Sie nicht alle Kinder retten kann. Sie hat Schuldgefühle nicht mehr getan zu haben, um ...

Suzanne Walker ist mit voller Leidenschaft Sozialarbeiterin. Leider muss sie bereits zum zweiten Mal erleben, dass Sie nicht alle Kinder retten kann. Sie hat Schuldgefühle nicht mehr getan zu haben, um dieses Mädchen zu beschützen. Unglücklicherweise muss sie ausgerechnet am selben Tag ihre Stiftung für Missbrauchsopfer und Rehabilitation der Täter in einer Show präsentieren. Aufgrund der schrecklichen Ereignisse wird sie völlig auseinander genommen. Am Ende ihrer Kräfte, will sie schnell nach Hause, um den heftigen Streit mit ihrer jugendlichen Tochter am Morgen, zu begraben.Doch Teigan ist nicht zu Hause und Suzanne kann sich nicht mehr erinnern, wie genau der Streit geendet hat.Das Cover:Scherben für den Schmerz und Licht für die Hoffnung. Passt meiner Meinung nach im Nachhinein sehr gut zur Geschichte.Auch der Titel suggeriert von Anfang an, dass Suzanne vielleicht nicht so unschuldig ist, wie man aufgrund ihres Auftretens vermuten würde.Der Schreibstil ist flüssig und kommt mit vielen tragischen Kindheitsschicksalen daher. Das hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Suzanne und auch insbesondere der Detective wurden mir schnell sympathisch und waren gut gezeichnet.Die einzelnen Kinderschicksale sind emotional sehr ergreifend. Zu wissen, dass die Autorin hier auf reelle Erfahrungen als Sozialarbeiterin zurückgreift, lässt einen das Herz gefrieren.In meinen Augen hat die Autorin es gut geschafft die Spannung konstant hochzuhalten und einen durch verschiedene Twists ständig an seiner Meinung zweifeln zu lassen.Für mich ein sehr gelungener Psychothriller, der leider sehr viel Realität mit sich bringt und mich erschüttert zurück lässt.

Veröffentlicht am 20.03.2019

forensische Ermittlungen

Abgeschlagen
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Kommissar Tomforde und der Rechtsmediziner Herzfeld haben alle Hände voll zu tun, als Leichen gefunden werden, die mit einer Tatwaffe eines früheren Verbrechens in Verbindung gebracht werden. Einer der ...

Kommissar Tomforde und der Rechtsmediziner Herzfeld haben alle Hände voll zu tun, als Leichen gefunden werden, die mit einer Tatwaffe eines früheren Verbrechens in Verbindung gebracht werden. Einer der Leichen ist der damalige Täter. Gemeinsam versuchen der Kommissar und der Rechtsmediziner kriminalitisch und forensisch aufzuklären, wie es zu den Leichen kam. 

Der Titel passt zum Plot ebenso gut, wie das Bild der Machete auf dem Cover, denn dieses Ist das Mordwerkzeug, um das es im Wesentlichen geht. 
Der Einstieg war für mich sehr verwirrend, da mehrere Situationen, als auch Personen beschrieben werden. Nach einigen Kapiteln habe ich mich aber in den besonderen Schreibstil eingefunden. 
Die Ermittlungen werden hier in erster Linie aus der forensischen Sicht dargestellt. Viele Beschreibungen des Leichenzustands sind daher nichts für Zartbesaitete. 
Mir hat die Ermittlung aus dieser eher ungewöhnlichen Perspektive gut gefallen. Auch an Spannung hat es meiner Meinung nach nicht gemangelt. 
Die Dialoge sind zeitweilen sehr unterhaltsam, sodass die Ermittlung nicht zu fachmännisch wurde und man auch mal schmunzeln musste. 
Die Aufklärung war lückenlos und authentisch. 
Für mich ein gelungener Thriller.