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Veröffentlicht am 10.07.2020

Ein richtig, richtig interessantes Thema

Der Delphi Code
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Edelweiß ist Programmiererin und Hackerin. Sie gehört zu einem Unternehmen, das den „Delphi-Code“ entwickelt hat. Eine KI, die den perfekten Partner finden kann. Doch jetzt wollen sie noch einen Schritt ...

Edelweiß ist Programmiererin und Hackerin. Sie gehört zu einem Unternehmen, das den „Delphi-Code“ entwickelt hat. Eine KI, die den perfekten Partner finden kann. Doch jetzt wollen sie noch einen Schritt weitergehen und nicht nur Singles zusammenbringen, sondern auch Pärchen sagen, wie gut sie wirklich zusammenpassen.

Den Testlauf sollen die Mitarbeiter durchlaufen, die am entscheidendsten zum „Delphi-Code“ beigetragen haben. Doch niemand ahnt, dass schon bald ihrer aller Leben auf dem Kopf stehen wird.





Ich muss ehrlich sagen, ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Das Thema und die Umsetzung auf den Code und die moralische Frage ausgerichtet fand ich wirklich super. Das Buch regt unheimlich zum Nachdenken an und stellt sehr viele, sehr schwierige Fragen. Es zwingt einen irgendwie Position zu beziehen.



Mein Problem beruht vor allem auf den Charakteren, mit denen ich teilweise meine Probleme hatte – die haben sich aber immer mehr aufgelöst, je weiter die Handlung voranschritt – mehr noch aber auf dem Stil.

Die Handlung springt immer wieder hin und her zwischen den Personen, den Handlungsebenen, Gegenwart, Vergangenheit, Erinnerungen etc. Ich habe immer wieder total den Überblick verloren und musste nochmal zurückblättern und mehrmals lesen, bevor ich mich wieder zurechtfand. Es passt zum Buch, keine Frage, dieses Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und nicht mehr mitzukommen, aber wenn man den Charakteren folgen will, ist das nicht immer einfach.



Durch einen Charakter kommt auch die Frage nach Magie, bzw. übersinnlichen Fähigkeiten mit dazu. Glaubt man daran? Ist das alles Humbug? Betrug? Oder gibt es wirklich Menschen mit solchen Fähigkeiten?



Die Idee mit der KI und den ganzen Fragen, die dabei aufgeworfen wurden, gefielen mir wirklich richtig, richtig gut. Vor allem, wie das immer wieder in die eine oder andere Richtung weitergesponnen wurde.





Ein Code, eine KI, die den perfekten Partner findet. Wer träumt nicht davon? Wir alle wünschen uns diese eine Person, die perfekt zu uns passt, unser Gegenstück, unser Seelenverwandter. Doch kann eine KI das leisten? Kann sie diese eine Person für uns finden? Und selbst wenn, können wir ihr vertrauen, dass diese Person auch gut für uns ist?



Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde KI’s gleichermaßen faszinierend und gruselig. Faszinierend, weil sie Möglichkeiten eröffnen, die wir niemals für auch nur annähernd realistisch eingeschätzt hätten. KI’s können unser Leben bereichern und es uns erleichtern.

Gleichzeitig jedoch sind sie auch in gewissem Maße bedrohlich. Wenn die KI zu absolut allem Zugang hat, selbst zu dem, was wir verstecken wollen, wie können wir dann sicher gehen, zumindest noch ein bisschen Kontrolle darüber zu haben?

Ich glaube, ich könnte nie die Kontrolle für mein Leben – oder mein Liebesleben – komplett in die Hände einer KI geben.

Nehmen wir doch nur mal den Ablauf hier im Buch. Man beschreibt seinen idealen Partner, was man sich wünscht, was einem gefällt, worauf man steht. Doch die KI richtet sich weniger danach, als vielmehr nach allem anderen in unserem Leben. Das, was wir verstecken ist genauso wichtig für sie, wie das was wir uns wünschen, wenn nicht sogar wichtiger. Doch was passiert, wenn jemand sich einen einfühlsamen Partner wünscht, aber heimlich Fetischseiten im Internet anschaut, weil das denjenigen in der Vorstellung erregt. Was macht dann die KI? Verpasst sie der Person einen Fetisch-Partner, obwohl sie diese Fantasien niemals im echten Leben ausleben würde? Oder richtet sie sich nach den Wünschen und man bekommt den einfühlsamen Partner? Oder was ist, wenn Fantasien und Lebenswirklichkeit noch viel weniger zusammenpassen?

Ich stelle mir das unheimlich schwierig vor und auch gefährlich. Kann man sich vor der KI verstecken? Und wie soll man sicher sein, dass sich sein Gegenüber nicht versteckt? Irgendwie, glaube ich, wäre mir nicht wohl dabei.





Fazit: In diesem Buch steckt echt verdammt viel drin. Ich persönlich hatte lange meine Probleme mit den Charakteren und auch mit dem hin und her springen der Handlung. Aber ich fand die Fragen, die das Buch aufgeworfen hat, wirklich richtig gut. Ich liebe es zum Nachdenken angeregt zu werden.

Ich tue mich dieses Mal echt schwer zu einer Sternebewertung zu kommen. Ich empfand die vielen Wechsel innerhalb der Kapitel oft als extrem anstrengend. Die Handlung an sich aber interessant und gut, die Idee und die Fragen dahinter genial. Letztlich habe ich mich jetzt für 3,5 Sterne entschieden.



Dieses Buch ist nicht für jeden etwas, aber wer gern über kontroverse Themen liest und nachdenkt, der ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Echt richtig, richtig krank, aber irgendwie auch gut

Rules Of Pain
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Achtung: Band 3 einer Kurzroman-Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Achtung: wirklich, wirklich heftig und sehr blutig!


Kat ist ziemlich krank und gefährlich. Nachdem sie ihren Ehemann ermordete und ...

Achtung: Band 3 einer Kurzroman-Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Achtung: wirklich, wirklich heftig und sehr blutig!


Kat ist ziemlich krank und gefährlich. Nachdem sie ihren Ehemann ermordete und beinahe eine Psychiaterin verletzt hätte, landet sie in der geschlossenen Psychiatrie. Jede Nacht besucht Connor sie dort – er ist ein Schwerverbrecher, aber weiß, wen er zu schmieren hat, um zu bekommen, was er will. Und jetzt will er vor allem eins: Kat.
Als sie flieht, jagt er ihr nach und wird sie nie wieder gehen lassen. Doch ist wirklich Connor der Jäger? Oder ist er die Beute?


Dieses Buch ist wirklich richtig, richtig, richtig krank. Kat ist so irre und gestört, das ist wirklich noch nie da gewesen – zumindest ist es mir noch nie untergekommen. Connor ist auch kein Lämmchen, definitiv nicht, aber im Vergleich zu Kat, ist er relativ gesund.

Was das Buch trotzdem gut macht, sind zum einen die unerwarteten Enthüllungen und die ein oder andere gut gewählte Wendung und der kranke Humor. Kat hat wirklich einen extremen Humor, aber man kann sich dem trotzdem nicht entziehen und denkt sich immer wieder, ob Kat vielleicht, abgesehen von der ein oder anderen Neigung, nicht vielleicht doch etwas weniger gestört ist, als man eigentlich glaubt.

Die Sex-Szenen sind extrem blutig und wirklich nicht für jeden geeignet. Ich fand sie weniger erotisch als vor allem durch den kranken Humor des Buches vor allem im guten Sinne witzig. Nicht lächerlich, sondern ich wusste einfach den Humor in der jeweiligen Situation zu schätzen. Ich konnte mich darauf konzentrieren, anstatt die Bilder zu sehr als „eventuell real“ zu sehen.


Fazit: Der Kurzroman ist wirklich richtig, richtig, richtig krank, aber irgendwie auch gut. Hätte ich nicht den heftigen Humor gehabt, um mich abzulenken, wären mir die Sex-Szenen zu extrem gewesen und vor allem zu blutig.

Was mir gefiel war eben der genannte Humor und die Wendungen. Zudem mochte ich es, dass man lange rätseln musste, wer eigentlich Jäger und wer Beute ist.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Für meinen Geschmack zu Teenie, aber mit wirklich schönen Momenten

Friends without benefits (Knitting in the City 2)
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

Elizabeth und Nico kennen sich bereits ihr Leben lang. Die meisten Zeit davon war Nico richtig gemein zu ihr und hat ihr das Leben in der Schule zur Hölle gemacht. Bis auf ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Elizabeth und Nico kennen sich bereits ihr Leben lang. Die meisten Zeit davon war Nico richtig gemein zu ihr und hat ihr das Leben in der Schule zur Hölle gemacht. Bis auf diese paar Monate, die die schlimmsten ihres Lebens waren. Doch Elizabeth ist weggerannt, aus Angst, einer Angst, die sie bis dahin immer verfolgt hat.
Jetzt treffen Elizabeth und Nico wieder aufeinander und beide haben sich verändert. Doch Nico stellt sehr schnell klar was er will: Elizabeth. Aber sie weiß nicht, was sie will. Sie will ihm nicht weh tun, glaubt aber nicht zu Liebe noch einmal fähig zu sein, nachdem sie ihre erste Liebe verloren hat.


Das Buch ist teilweise wirklich süß und wunderschön, aber für mich leider größtenteils einfach „too much“ – zu viel kindischer Kram, zu viel Teenie-Anfälle, zu viel irrationales Verhalten und zu viel Komplikationen.

Elizabeth war mir bereits aus Band 1 sehr sympathisch, wenn auch irgendwie merkwürdig. Das setzt sich in Band 2 so fort, nur, dass man jetzt eben auch erfährt, warum sie so ist. Sie hat einiges durchgemacht und panische Angst, einen Mann wirklich zu lieben also versucht sie alles, um das zu verhindern.
Doch Nico will genau das und schon viele, viele Jahre lang. Das war mal eine interessante Entwicklung und auch mal ungewöhnlich, normalerweise rennt sie Frau dem Typen ewig hinterher. Mir tat Nico leid, er hat einige Fehler gemacht und war wirklich schlimm früher, doch man merkt einfach wie tief seine Gefühle reichen.

Mich hat extrem gestört, dass es bei den beiden immer dieses ewige Hin und Her gab. Heiß und Kalt, Spielchen, Spielchen, Spielchen. Das war so nervig. Dämliche Aktionen, Wutanfälle und immer wieder hat einer etwas gesagt, was der andere viel zu extrem aufgenommen hat und schon war wieder Pause. Etwas weniger Dramen hätten dem Buch echt gut getan, vor allem gegen Ende war das für mich einfach viel zu viel.

Die Spannungshandlung fand ich toll gemacht, auch die Auflösung und Wendung war wieder sehr schön. Allerdings konnte sie für mich das Teenie-Drama und das Irrationale Verhalten nicht ganz ausgleichen.


Fazit: Mir hat Band 1 besser gefallen. Ich fand die Idee und die Grundstory zu Band 2 echt schön, aber für meinen Geschmack haben sich die Protagonisten zu sehr viel Teenies aufgeführt. Das ewige Hin und Her und die Spielchen haben mich irgendwann nur noch genervt. Kurz vor Schluss häuften sich die Klischees. Einfach schade. Wäre das weniger gewesen, hätte das Buch so schön sein können! Zum Glück gibt es die schönen Szenen, für die es sich lohnt, das Buch trotzdem zu lesen. Es wäre nur schöner gewesen, wenn das alles mehr im Gleichgewicht gewesen wäre.

Von mir bekommt es ganz knappe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Leider war die Wendung nicht meins, davor fand ich das Buch wirklich gut

Promised
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Achtung: Band 1 einer Dilogie!

Hollis ist überwältigt. Der König ihres Landes will sie zur Frau nehmen. Er scheint sie anzubeten und überschüttet sie mit Geschenken. Auch sie mag ihn, ist aber trotz seiner ...

Achtung: Band 1 einer Dilogie!

Hollis ist überwältigt. Der König ihres Landes will sie zur Frau nehmen. Er scheint sie anzubeten und überschüttet sie mit Geschenken. Auch sie mag ihn, ist aber trotz seiner Zuneigungsbekundungen vorsichtig. Doch dann lernt sie einen Fremden kennen, der ihr Herz höherschlagen lässt. Er stammt aus einem Nachbarland und ist hier ein Niemand und doch nehmen seine blauen Augen Hollis die Luft zum Atmen. Während sie ihre aufkeimenden Gefühle bekämpft wird ihr mehr und mehr klar, dass Königin zu sein nicht nur bedeutet über ein Land zu herrschen und gerecht zu sein, sondern auch sich vollkommen einem König zu unterwerfen, dessen Wille über allem steht. Reichen Hollis Gefühle für ihn aus, um sich diesem Leben zu verschreiben? Und wenn nicht, was soll dann aus ihr werden? Kann man einem König einfach so eine Abfuhr verpassen für einen Niemand?


Ich liebe Kiera Cass seit ich die ursprüngliche Selection-Trilogie gelesen habe. Dabei fällt mir ein, dass ich sie dringend mal wieder lesen muss, aber darum geht es jetzt nicht.

Dieses Buch ist das neueste Werk von Kiera Cass. Wieder geht es um einen königlichen Hof und die Liebe eines Königs. Doch hier enden auch schon die Gemeinsamkeiten mit der Selection-Trilogie, abgesehen vielleicht noch von der emotionalen Dreiecksgeschichte, bei der sich ein Mädchen entscheiden muss, wem ihr Herz gehört: einem König oder einem Niemand.

Doch die Ausgangslage ist eine vollkommen andere. Hollis wurde als Adlige geboren und kennt das Leben bei Hofe. Auch wenn sie sehr unkonventionell ist und ihre Freiheiten liebt und genau deswegen auch dem König ins Auge fiel, sie steht nicht am Ende der Nahrungskette. Hollis ist sehr freundlich und steht loyal zu ihren Freunden. Zu Beginn des Romans ist ihr Leben und ihr Tun einzig und allein darauf ausgerichtet, dem König zu gefallen. Dabei muss man dazu sagen, dass sie nie damit gerechnet hätte dauerhaft die Favoritin des Königs zu bleiben. Zu oft hat er seine Meinung schon geändert. Doch dieses Mal scheint er wahrhaft entschlossen zu sein.
Obwohl sie Adlige ist, wird Hollis von der höfischen Maschinerie überrollt und muss erkennen, dass sie als Königin nicht einfach so weiterleben kann, wie zuvor. Ihre Freiheiten hänge davon ab, was ihr ihr König zugesteht. Ihr Leben läge gänzlich in seiner Hand. Sie muss sehr viel lernen über Politik, höfische Etikette – nicht nur ihres eigenen Landes – und darüber, was von ihr erwartet wird.
Da ist es nicht gerade hilfreich, dass eine adlige Familie aus dem Nachbarland um Asyl bittet und einer der Söhne Hollis mit seinen blauen Augen bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken scheint. Er ist in ihrem Land ein Niemand, sogar weniger als das, denn wer weiß schon, wem seine wahre Loyalität gilt? Und doch lässt er Hollis Herz schneller schlagen.

Hollis wird im Verlauf des Buches erwachsener und abgeklärter. Anfangs wirkt sie oberflächlich, aber das täuscht. Man bekommt immer häufiger die echte Hollis zu sehen und die ist sehr sympathisch. Ihr Dilemma ist groß, denn eigentlich hatte sie ja geglaubt, den König zu lieben, oder wenigstens genug zu mögen, um an seiner Seite glücklich werden zu können, aber jetzt ist sie sich einfach nicht mehr sicher. Und diese Unsicherheit ist bei Hofe lebensgefährlich. Hollis ahnt noch nicht, wie viele Feinde in den Schatten lauern.

Die Wendung war leider überhaupt nicht meins. Ich hatte sie absolut nicht erwartet und kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie es jetzt weitergehen soll. Sie war für mich wie eine kalte Dusche und hat mich ziemlich deprimiert.
Die letzte Wendung fand ich dafür wieder sehr gut.


Fazit: Ich habe wirklich mit Hollis mitgefiebert, ich mochte sie sehr. Ich habe anfangs eine Weile gebraucht, um den Durchblick zu bekommen, das war bei Selection irgendwie einfacher, obwohl das System dort eigentlich komplizierter war. Es hat etwas gedauert, bis man die echte Hollis kennengelernt hat, aber es hat sich gelohnt. Sie hat sich in meinen Augen toll entwickelt.

Leider kann ich das von der Handlung nicht sagen, die mir bis zur großen Wendung wirklich richtig gut gefiel, sich aber dann für mich leider in die falsche Richtung entwickelt hat. Ich fand das Buch ab da leider sehr deprimierend.

Das Ende war dann mit der letzten Wendung wieder besser, aber ich fühle mich jetzt irgendwie, wie durch die Mangel gedreht und habe absolut keine Ahnung, wo das hinführen soll.

Wäre die Wendung nicht gewesen, wäre dieses Buch für mich ein klares 5 Sterne Buch gewesen, so hat es leider nur zu 3,5 gereicht.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Einer meiner beiden Lieblings-Fitzeks als Hörspiel

Das Kind
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Der Anwalt Robert Stern hat schon so einiges mit seinen Mandanten erlebt, aber das, was ihn jetzt erwartet, ist schlimmer als alles, was bislang da gewesen war. Der 10-jährige Simon hat einen Gehirntumor ...

Der Anwalt Robert Stern hat schon so einiges mit seinen Mandanten erlebt, aber das, was ihn jetzt erwartet, ist schlimmer als alles, was bislang da gewesen war. Der 10-jährige Simon hat einen Gehirntumor und wird aller Voraussicht nach sterben. Aber das ist nicht der Grund, weswegen er einen Anwalt braucht. Simon ist fest davon überzeugt ein Serienmörder zu sein. Er führt den Anwalt zu einer Leiche und noch einer und es gibt noch viele mehr. Stern will damit eigentlich nichts zu tun haben, er glaubt nicht an Wiedergeburt. Doch dann erhält er mysteriöse Botschaften eines Mannes, der behauptet sein Sohn, Felix, sei noch am Leben. Felix war doch kurz nach der Geburt gestorben! Aber was, wenn nicht? Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als alles zu tun, was von ihm verlangt wird.


„Das Kind“ war mein zweiter Fitzek, als ich damals anfing Krimis und Thriller zu lesen. Der erste war „Amokspiel“. Nachdem ich mit Hörspielen angefixt wurde, suchte ich nach Nachschub und was habe ich gefunden? „Das Kind“ und „Amokspiel“ gibt es auch als Hörspiele. Also habe ich sie mir direkt bestellt. Dieses Mal habe ich aber mit „Das Kind“ angefangen.

Die Idee fand ich direkt interessant: gibt es Wiedergeburt? Kann es wirklich sein, dass ein schwer krankes Kind die Wiedergeburt eines Serienmörders ist? Und wenn nicht, woher weiß Simon dann all diese Dinge? Wieso weiß er, wie die jeweilige Leiche ermordet wurde und wann?

Und dann die Behauptung, Sterns Sohn sei noch am Leben. Wie kann das sein? Wie kann diese Stimme davon wissen? Er hatte doch den kleinen kalten Körper in den armen Gehalten! Wie soll er da noch am Leben sein? Doch allein die Möglichkeit, dass es wahr sein könnte, sorgt dafür, dass Stern keine Ruhe mehr findet. Er würde alles tun, um seinen Sohn zurückzubekommen.

Die Stimme spornt ihn an in Simons Fall zu ermitteln, doch was hat sie davon? Warum erpresst sie ihn mit Informationen über seinen Sohn? Was steckt dahinter?

Der Fall jagt Stern quer durch die Stadt, bringt ihn mehr als einmal in Lebensgefahr und stellt alles auf den Kopf, woran er jemals geglaubt hat. Und eine Frage bleibt: gibt es Wiedergeburt?


Ich habe das Buch dieses Mal als Hörspiel gehört. Ich fand es recht gut umgesetzt, allerdings hatte ich große Probleme „die Stimme“ zu verstehen. Sie ist ja verzerrt, damit man sie nicht mit einem der anderen Charaktere in Verbindung bringen kann, aber leider in einer Art verzerrt, die es mir manchmal fast unmöglich macht, die Worte zu verstehen.
Die anderen Sprecher fand ich sehr gut, allerdings mag ich das Buch als Buch lieber, als als Hörspiel. Das ist in dem Fall einfach Geschmackssache. Ich fand es als Buch noch spannender, als Hörspiel musste ich ab und an aufpassen, nicht gedanklich weg zu driften.

Manch einem ist die Story vielleicht zu weit hergeholt, ich fand sie stimmig. Für mich ergab sie wirklich Sinn, wenn man am Ende bei der Auflösung erfährt, worum es wirklich geht. Allerdings ist es wirklich heftig. Es geht um teilweise recht übel aussehende Leichen und die Kinderschänderszene. Wenn man hört, wie sich die Täter rechtfertigen, ist das wirklich Übelkeit erregend.


Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen Lieblings-Fitzeks. Allerdings mag ich es als Buch doch lieber als als Hörspiel. Das lag zum einen daran, dass ich die Stimme des Bösen, der sie mit technischen Mitteln verzerrt hatte, kaum verstand – manchmal auch einfach gar nicht. Und zum anderen daran, dass ich immer wieder weggedriftet bin. Beim Buch ist mir das noch nie passiert.

Trotzdem ist das Hörspiel ein Erlebnis. Dem Buch wird hier auf ganz neue Art Leben eingehaucht und ich freue mich wirklich, dass ich es gehört habe.

Bei der Bewertung fahre ich zweigleisig. Das Hörspiel bekommt von mir 3,5 Sterne, das Buch selbst 5.

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