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Veröffentlicht am 13.09.2019

Leider nicht so gut wie die Sea Haven-Reihe

Highway to Love
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Dieses Buch ist der Beginn einer neuen Reihe, die wenn man so will ein Spinn-off der „Sea Haven“-Reihe ist. Wer die „Sea Haven“-Reihe noch nicht kennt, aber lesen möchte, wird hier gespoilert. Wer die ...

Dieses Buch ist der Beginn einer neuen Reihe, die wenn man so will ein Spinn-off der „Sea Haven“-Reihe ist. Wer die „Sea Haven“-Reihe noch nicht kennt, aber lesen möchte, wird hier gespoilert. Wer die „Drake-Schwestern“-Reihe noch nicht kennt, der wird bei der „Sea Haven“-Reihe gespoilert. Es gibt einfach immer eine gewisse Schnittmenge zwischen den Reihen.

 

Savva, genannt „Reaper“ hat übersinnliche Fähigkeiten. In seiner Kindheit wurden er und sein Bruder, der auch Fähigkeiten hat, deswegen in Russland in ein „Ausbildungslager“ verschleppt. Dort wurden er und andere Kinder wie er zu Killern ausgebildet, die im Auftrag der russischen Regierung Auftragsmorde und dergleichen verüben sollten. Seine Rettung war, dass sein Bruder und er sich einer Gruppe angeschlossen haben, die für sie zur Familie wurde. Heute treten sie nach außen als MC, also Biker Gruppe auf. In Wirklichkeit geben sie ihr Bestes, um die Unschuldigen zu beschützen.

Anya Rafferty arbeitet schwarz als Barfrau für den Club und sie gibt Reaper Rätsel auf und Rätsel sind in seinen Augen ein Riesenproblem. Trotzdem fühlt er sich mit einer unglaublichen Macht zu ihr hingezogen, die die Grenze zur Besessenheit zu überschreiten droht.

 

Anfangs dachte ich, dieses Buch wäre genauso gut, wie die Bücher der Drake Schwestern Reihe oder – meinem Liebling von Christine Feehan, der Sea Haven-Reihe – doch leider war dem nicht so. Am Anfang des Buches war ich Feuer und Flamme für Reaper und Anya, es knisterte ohne Ende und ich habe ihnen wirklich die Daumen gedrückt. Aber dann kam eine Abfolge von Szenen, die mir leider das Buch verdorben haben.

 

 

ACHTUNG SPOILER: -

 

Es gibt eine Stelle im Buch, bei der ich so unglaublich wütend geworden bin, dass ich es fast abgebrochen hätte: Der Club braucht Informationen und foltert dafür Anya. Ein Club Mitglied setzt seine übersinnliche Fähigkeit ein und zwingt sie seine Fragen zu beantworten. Sie erleidet nicht nur starke Schmerzen, sondern sieht sich dem Verrat aller gegenüber, die sie für ihre zukünftige Familie gehalten hatte. 

Ich meine, der Club setzt sich für die Unschuldigen ein, Anya ist unschuldig, aber trotzdem tun sie ihr das an, reden sich ein, dass sie ja keine andere Wahl hatten, um den Club zu schützen und haben nicht einmal den Anstand sie hinterher in Ruhe zu lassen. Ich hätte das nicht verzeihen können auch nicht im Hinblick auf die schreckliche Kindheit, die jeder Beteiligte hatte, das ist keine Entschuldigung! Das ging viel, viel zu weit. 

Was mich daran aber am meisten aufregt ist die Reaktion der anderen: Anya soll ihnen verzeihen, weil sie ja so eine schlimme Kindheit hatten und es ist ja jetzt vorbei und sie wissen ja, dass sie vielleicht ein wenig übertrieben haben! Geht’s noch?! 

Und dann wird sie von allen Seiten bearbeitet: sie muss ihnen vergeben, sie wissen es doch nicht besser und es tut ihnen ja auch leid, dass es sein musste und wenn sie sich nicht gewehrt hätte, wäre es ja nicht so schlimm gewesen! Außerdem hätten sie doch alle so eine schlimme Kindheit. Dieses Argument mit der Kindheit ist eine Erklärung, keine Entschuldigung! Und dieses ständige Einhämmern hat mich wirklich extrem wütend gemacht.

Die Krönung des Ganzen ist aber Reaper und sein Plan: Er will sie um jeden Preis behalten, eine Beziehung will er zwar nicht, aber aufgeben will er sie auch nicht. Der Notfallplan falls sie gehen will: sie einsperren und schwängern!Ich empfinde diesen Teil als extrem frauenverachtend. Da wird ein Frauenbild aus dem letzten Jahrhundert proklamiert. Sie soll sofort alles vergeben (und tut es auch noch!) und die grausame Kindheit ist ein Freifahrtsschein für alles! Genauso wie der Plan sie zu schwängern, damit sie bleibt! Heut zu Tage ist eine Schwangerschaft kein zwingender Grund mehr für eine Ehe und unter den Umständen schon gar nicht! Aber allein, dass er die Idee hat und die von seinen „Brüdern“ unterstützt wird finde ich einfach total widerlich.

 

Mir fehlen da echt die Worte. Davor dachte ich wirklich, dass das Buch, wie die Sea Haven Reihe zu meinen Lieblingen gehören könnte, jetzt nicht mehr. Diese Episode und die Reaktionen darauf, haben es mir wirklich gründlich verdorben.

 

 

ENDE SPOILER -

  

 

Allein die Tatsache, dass ich mich so lange über diese Abfolge von Szenen ausgelassen habe zeigt, wie extrem wütend sie mich gemacht haben. Danach habe ich nur noch die Misstöne wahrgenommen, nicht mehr das Kribbeln zwischen Anya und Reaper, sondern nur noch die Episoden, in denen Anya meiner Meinung nach unterdrückt oder verächtlich behandelt wurde.

 

Davon abgesehen waren es für mich viel zu viele Sex-Szenen. Er schaut sie an, schwups schon landen sie im Bett. Es gibt Streit? Sekunden später landen sie im Bett. Reaper kam mir dabei oft wie ein Dauer-erregter Teenager vor und eine Berührung und schon war Anya auch total bereit, egal, was vorher war? Das war für mich too much, einfach unrealistisch und übertrieben.

 

Dieses Buch hat mich daran erinnert, warum ich damals mit der Karpatianer-Reihe der Autorin aufgehört habe. Ich kann es nicht leiden, wenn Bücher propagieren, dass die Frau alles aufgeben muss, alles opfern muss, inklusive Stolz, Selbstachtung und Selbstbestimmung, um mit ihrem Typen zusammen zu kommen. 

Genau das war es was mich an der Sea Haven-Reihe immer so gefreut hat, dort gab es das nämlich nicht, sondern die Männer waren einfühlsam und vorsichtig, obwohl auch sie eine schlimme Kindheit hatten, sie haben sich ihren Frauen gegenüber ganz anders verhalten, als Reaper Anya gegenüber. 

 

Fazit: Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Ich hatte gehofft diese neue Reihe würde mir so gut gefallen, wie die Sea Haven-Reihe, doch dem war nicht so. Mich hat das Buch fürchterlich aufgeregt und ich hätte den Protagonisten und den ganzen MC am liebsten im Meer versenkt.

 

Den ersten 35-40% des Buches hätte ich 5 Sterne gegeben, dem mittleren Teil nur 0,5 und dem Rest dann wieder 3 Sterne. Das Buch bekommt insgesamt von mir 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ich hatte eine andere Art Buch erwartet

Finding Mr. Wright
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Als Emery ihren Freund / Professor / Doktorvater beim Fremdgehen erwischt steht für sie fest, dass es so nicht weitergehen kann. Sie gibt ihm den Laufpass, schmeißt die Uni hin und zieht wieder in ihre ...

Als Emery ihren Freund / Professor / Doktorvater beim Fremdgehen erwischt steht für sie fest, dass es so nicht weitergehen kann. Sie gibt ihm den Laufpass, schmeißt die Uni hin und zieht wieder in ihre Heimatstadt Lubbock in West-Texas. Ihre beste Freundin schleppt sie mit auf eine große Hochzeit und dort begegnet sie Jensen Wright wieder, dem großen Bruder ihres Ex-Freundes aus der Highschool. Nie wieder wollte Emery mit einem Wright-Bruder ausgehen, doch sie kann sich Jensens Charme nicht entziehen. Aber kann das gut gehen?


Ich bin bei diesem Buch ständig hin und her geschwankt. Zum einen fand ich die Chemie zwischen Jensen und Emery echt toll und wie gut sie zusammenpassen. Ich fand es auch sehr sympathisch, dass Emery so gar nicht dem Klischee entspricht und – anfangs – unkonventionell ist, was ihr Äußeres angeht.
Weniger gut hat mir die Tatsache gefallen, dass Emery Jensen nicht direkt gesagt hat, dass sie nach Lubbock zurückgezogen und ihre Dissertation abgebrochen hat. Mir kam das wie eine Lüge vor, um sich interessanter zu machen.
Davon abgesehen hat es mich gestört, dass Emery ewig dieselben Gedanken hatte „ich kann nicht mit ihm ausgehen, er ist ein Wright!“ und Jensens sich abgewechselt haben zwischen „sie war mit meinem Bruder zusammen!“ und „ich will mit ihr ins Bett“. Das besserte sich zwar später, aber dafür mutierte Jensen im letzten Drittel zu einem absolut irrationalen Vollidioten. Ich hasse es, wenn Charaktere der festen Meinung sind ganz genau zu wissen, wie eine Situation zu interpretieren ist, aber total falsch liegen, sich aber konsequent weigern, die andere Partei auch nur anzuhören. Sie haben recht und sie sind das Opfer Punkt. Ich hätte an diesem Punkt das Buch beinahe an die Wand geworfen! Das war für mich absolut unnötig! Genauso wie die letzte große Verwicklung.

Die Sex Szenen waren für mich auch größtenteils zu unrealistisch und zu viel.


Fazit: Anfangs dachte ich, dass mir das Buch echt gefallen könnte, aber leider kamen immer mehr Punkte, die mich aufregten. Leider ist für mich das Buch nur Mittelmaß. Was mich aber mit am meisten gestört hat, war, dass der Klappentext teilweise überhaupt nicht zum Inhalt gepasst hat. Ich suche mir Bücher überwiegend aufgrund des Klappentextes aus und wenn das dann nicht stimmt, dann regt mich das auf. Ich hatte eine andere Art Buch erwartet.

Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne. Dort, wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich ab auf zwei.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Genialer Anfang aber zunehmend unglaubwürdig

Vox
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Jean ist eine emanzipierte, gebildete Wissenschaftlerin, Ehefrau und Mutter. Sie kann es schaffen, Menschen ihre Stimme zurück zu geben. Doch eines Tages ist das alles vorbei. Stück für Stück verlieren ...

Jean ist eine emanzipierte, gebildete Wissenschaftlerin, Ehefrau und Mutter. Sie kann es schaffen, Menschen ihre Stimme zurück zu geben. Doch eines Tages ist das alles vorbei. Stück für Stück verlieren Frauen alle Rechte. Kein Handyvertrag mehr, kein E-mail-Konto, kein Pass, kein Geld, kein Job, nicht einmal Briefmarken! Schließlich verfügt die Regierung der USA, dass Frauen und Mädchen ab sofort nur noch 100 Worte am Tag sprechen dürfen. Keine Gebärdensprache, keine Zeichensprache, kein Schreiben, kein Lesen, nichts. Der Grund: Frauen haben den Männern ihre Männlichkeit geraubt. Um die Welt in Ordnung zu bringen und die christlichen Werte zu reaktivieren muss man die Frauen zwingen ihren „natürlichen Platz“ einzunehmen, als Hausfrau und Mutter. Doch wie kann eine Mutter wirklich eine Mutter sein, wenn sie nicht einmal ihr weinendes Kind trösten kann, weil sie keine Worte mehr übrig hat? Wie, wenn sie ihrem Kind nicht sagen kann, dass sie es liebt, dass es hübsch ist oder schlau? Wie kann das eine Ehe überstehen? Diese Sprachlosigkeit? Die Tatsache, dass sie nicht einmal die Post entgegennehmen darf, sondern ihr Mann den verschlossenen Briefkasten öffnen lassen muss?

Dann wendet sich für Jean das Blatt: der Bruder des Präsidenten hat einen Ski-Unfall und verletzt sein Sprachzentrum – Jeans Forschungsgebiet. Man bietet ihr einen Deal an: sie nimmt ihre Forschung wieder auf und heilt den Bruder des Präsidenten, dafür nimmt man ihr währenddessen den Wortzähler ab. Wofür wird sie sich entscheiden?

 

Jean hat mit der veränderten Realität schwer zu kämpfen. Sie war Wissenschaftlerin, sie hat ihre Kinder dazu ermutigt viele Wörter zu lernen, einen breiten Wortschatz zu pflegen und jetzt darf sie sich von ihrem eigenen Sohn die neuen Lehren vorschwärmen lassen, mehr noch, er wird zum Vorkämpfer für die Sache. Kein Wunder, dass da manchmal Wut in ihr hochkocht und sogar Hassgefühle in ihr aufsteigen. Ich lebe nicht in dieser Welt, aber auch mich hat die Wut gepackt und das Entsetzen. Zeitweise dachte ich beim Lesen, ich müsste gleich platzen vor Wut.

 

Das Buch wird gern mit Margaret Atwoods „Der Report der Magd“ verglichen – durch die Serie besser bekannt als „The Handmaid’s Tale“. Für mich ist dieser Vergleich durchaus berechtigt. Die Zukunftsvision in diesem Buch ist wirklich erschreckend und Jean beschreibt sie unglaublich eindringlich. Man ist sofort bei ihr und ist mit ihr und für sie wütend. Dann allerdings fängt das Buch zu schwächeln an. Es bedient mehr und mehr Klischees und zum Ende hin wird die Handlung immer unrealistischer und auch die Art zu erzählen verändert sich leider zum schlechteren. Anfangs wird sehr detailreich erzählt und beschrieben, am Schluss wirkt es gehetzt und oft kommt es mir vor, als hätte man etwas weg- oder ausgelassen. Dann gibt es noch eine Wendung, die tragisch und traurig sein sollte, aber so lieblos in wenigen Sätzen abgehandelt wird, dass keine Gefühle ausgelöst werden. Mir kam es so vor, als seien der Autorin zum Schluss hin selbst die Worte und die Ideen ausgegangen. Einfach schade für den super Anfang!

 

Fazit: Mir gefiel das Buch am Anfang wirklich richtig gut. Ich dachte schon: endlich mal ein feministisches Buch, dass mir richtig gut gefällt! Aber leider verändert sich das Buch und die Handlung zum schlechten. Die Wendung vom Opfer zur Aktivistin ist für mich nicht glaubhaft. Alles geht viel zu schnell und auch die weitere Handlung wirkt danach unglaubwürdig für mich. Ich fühlte mich an Avatar und dergleichen erinnert: es muss einen amerikanischen Helden / Märtyrer / Retter etc. geben, sonst ist es kein amerikanischer Actionfilm und scheinbar, dachte wohl Christina Dalcher, dass das auch hier der Fall sein müsste. Zudem wird nicht mehr so detailliert beschrieben, wie am Anfang. Man ist nicht mehr so nah bei Jean und immer öfter scheint es, als würden wichtige Elemente einfach mit möglichst wenigen Worten abgehandelt werden. Das geht Zulasten des Gefühls und auch wieder der Glaubwürdigkeit. Schade! Das Buch fing so gut an und hat am Schluss so stark nachgelassen.

Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne das Buch von mir bekommt und habe mich schließlich für 2,5 Sterne entschieden.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Für mich zu viele Längen und zu wenig konstante Spannung

The Other Couple – Böses Erwachen
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Asha und Ollie sind frisch verheiratet. Er ist reich, sie stammt aus einfachsten Verhältnissen. Nach einer Höhlenerkundung wacht Asha im Krankenhaus auf, verletzt und mit Erinnerungslücken. Ollie ist tot. ...

Asha und Ollie sind frisch verheiratet. Er ist reich, sie stammt aus einfachsten Verhältnissen. Nach einer Höhlenerkundung wacht Asha im Krankenhaus auf, verletzt und mit Erinnerungslücken. Ollie ist tot. Was ist passiert? Hat sie ihn umgebracht? War es jemand anderes? Zudem stellt sie bald nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus fest, dass sie verfolgt wird. Ist es Ollies Mörder? Oder jemand anderes? Schließlich kommt Asha einem dunklen Geheimnis immer näher und ist bald selbst in Lebensgefahr.

Eigentlich stehe ich total auf Geschichten, die nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Allerdings wird das bei diesen Buch auf verwirrende Weise auf die Spitze getrieben. Die Handlung wechselt ständig zwischen Vergangenheitsebenen und Gegenwart und das so oft, dass ich irgendwann kaum noch mitgekommen bin. Es gibt einige Wendungen, aber trotzdem kam bei mir nicht wirklich Spannung auf.

Ich fand keinen der Charaktere wirklich sympathisch. Asha kam mir lange so vor, als würde sie Ollie als ihr Ticket raus aus ihrem alten Leben und der Armut betrachten. Aus Ollie selbst wurde ich, trotz all der Rückblenden nicht schlau. Mal wirkte es als würde er seine Frau lieben, dann wieder als wäre sie ihm egal. Dann auch noch der Punkt Sex, bzw. Ashas Jammern über dessen Fehlen. Irgendwann wollte ich sie gegen die Wand werfen.
Die Auflösung fand ich gut, allerdings ging mir der Spannungsbogen dann viel zu schnell zu Ende. Nachdem sich die Handlung mehrmals, vor allem aber in der Mitte wie Kaugummi gezogen hat und schließlich doch langsam aber sicher auf diesen Moment hingearbeitet wurde, war mir der Spannungsmoment zu schnell vorbei, ich hätte mir da etwas mehr Action gewünscht. Stattdessen plätschert die Geschichte vor sich hin, ab und an fällt mal ein Stein ins Wasser und macht etwas größere Wellen, aber schon wenig später sind auch die wieder verschwunden und es plätschert wieder.
Die Story an sich fand ich gut, allerdings die Umsetzung weniger. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, allerdings ist der Aufbau für mich zu verwirrend. Ständig springt man zwischen Gegenwart und Vergangenheitsebenen. Ich habe zwar per se nichts gegen mehrere Ebenen, aber hier war es mir einfach zu viel. Dazu kommt dann noch, dass das Buch für mich zu viele Längen hat – stellenweise habe ich mich gelangweilt und überlegt, ob ich das Buch überhaupt zu Ende lesen soll.

Fazit: ich hatte mich auf einen spannenden Thriller mit vielen „Verschwörungen“ und „merkwürdigen Vorkommnissen“ gefreut. Bekommen habe ich ein stark in die Länge gezogenes „Thrillchen“. Das Buch hätte man locker um mindestens ein Drittel, wenn nicht mehr kürzen können. So war mir zwischendrin einfach zu wenig los, sodass Langeweile aufkam – der Tod eines jeden Thrillers. Wenn ich einen Thriller lese, dann will ich an den Seiten hängen, Herzklopfen bekommen und jeden anmeckern, der mich beim Lesen stört, weil es gerade so spannend ist und ich nicht aufhören will. Hier habe ich das Lesen regelmäßig freiwillig pausiert, mir etwas zu trinken geholt, E-Mails gecheck, etc. Mich hat der Roman einfach nicht gepackt. Und ich nenne das Buch jetzt absichtlich einen Roman, denn für einen Thriller fehlte mir einfach zu viel.

Deswegen: 2,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Für mich leider mehr frustrierend als unterhaltend

Victorian Rebels - Das Versprechen einer Nacht
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Es handelt sich hierbei um den 4. Band der Victorian Rebels Reihe. Ich habe die anderen Bände nicht gelesen, aber sie sind in sich abgeschlossen, die Protagonisten der anderen Bände werden allerdings erwähnt, ...

Es handelt sich hierbei um den 4. Band der Victorian Rebels Reihe. Ich habe die anderen Bände nicht gelesen, aber sie sind in sich abgeschlossen, die Protagonisten der anderen Bände werden allerdings erwähnt, also könnte gespoilert werden, deswegen der Hinweis.


London, 1870er Jahre:

Imogen ist von Unglück verfolgt. Sie muss die Schulden ihres Vaters abtragen und gleichzeitig ihre Familie ernähren. Sie hat einen Deal mit einem Kneipen Besitzer, dass sie servieren, aber nicht als Prostituierte arbeiten wird. Er bricht diesen Deal jedoch und verkauft sie für eine Nacht an einen hochrangigen Kunden, einen frischgebackenen Duke, der sie bitten ihn Cole zu nennen. Imogen ist überrascht als sie feststellt, dass sie ihn mag und er so scheint es mag sie auch. Ein Jahr später wird Cole verstümmelt und schwer krank ins Krankenhaus gebracht, Imogens zweiter Job ist der einer Krankenschwester, und nur sie vermag es ihn zu retten, da sie als einzige die richtige Diagnose erkennt. Zunächst scheint er froh sie zu sehen, doch als er wieder richtig bei Bewusstsein ist wirft er sie aus dem Zimmer und ihr Chef entlässt sie. Er hat nur auf die Gelegenheit gewartet, da sie ihn brüskierte indem sie seine – falsche – Diagnose anzweifelte. Dann wird sie auch noch außerhalb der Kneipe angegriffen und fast vergewaltigt. Sie kann sich retten, aber verletzt ihren Angreifer dabei schwer, sodass sie damit rechnen muss, dass er stirbt. Ihre einzige Hoffnung ist es, einem ihrer wohlhabenden Patienten – ein alter Lord, der ihr zugetan ist – Geld zu stehlen. Er konfrontiert sie und sie vertraut sich ihm an. Statt sie der Polizei zu übergeben, heiratet er sie.
Zwei Jahre später ist Imogen eine vermögende, Adlige Witwe, als sie wieder auf Cole trifft. Er erkennt sie aber nicht mehr, obwohl er nach ihr gesucht hat und sie direkt nebenan wohnt. Stattdessen lässt er sie seine Abneigung gegen ihren Status als „Emporkömmling“ bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren. Und dass, obwohl er sich gleichzeitig auf merkwürdige Art und Weise zu ihr hingezogen fühlt.
Doch da ist er nicht der Einzige. Ein Mörder lauert in den Schatten und wartet nur auf seine Chance.

Das Buch hat mich über weite Teile tierisch aufgeregt. Die Willkür, der die Frauen damals ausgeliefert waren und die Gewissenlosigkeit der Menschen, die deren Notlage ausnutzten. Aber auch Cole hat mich wütend gemacht. Zuerst, als er Imogen die Tugend raubte (wie man es in den Romanen immer so schön umschreibt), ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warum sie denn wohl so furchtbar eng sei und weine! Ein bisschen Hirn hätte ich ihm schon zugetraut, sogar angetrunken. Und dann kümmert sie sich um ihn im Krankenhaus, er fragt sogar im Fieberwahn nach ihr, sie rettet sein Leben und er behandelt sie, kaum ist er wach, wie Dreck und kostet sie ihren Job. Wieder rast er wie ein Bulldozer durch ihr Leben und hinterlässt nichts als Trümmer. Dann erkennt er sie nicht, weil er ja betrunken war und das obwohl er Jahre lang auf mehreren Kontinenten nach ihr gesucht hat? Für mich ist das leider sehr unglaubwürdig.
Zudem ist Cole mittlerweile verbittert und ein snobistisches Ekel. Allein, wie herablassend und unglaublich fies er über Imogen spricht und sie dann auch behandelt. Ja, er hat schreckliches durchgemacht, aber sie auch und sie ist nicht so gemein wie er.
Gut, es gibt auch schönere Momente aber trotzdem hat mich das alles echt frustriert.


Fazit: für Fans von historischen Liebesromanen, wie die Historical Reihen und dergleichen durchaus zu empfehlen. Mir war es zu viel. Zu viel Ungerechtigkeit, zu viel Drama, zu viele Momente, in denen meine innere Feministin die Messer schwingen wollte. Das hat mir einfach die Stimmung ruiniert. Es gab zwar auch schöne Momente aber nicht genug, um die „Aufreger“ auszugleichen. Die Wendung am Ende war klasse und allgemein die Einbindung des Kriminalfalls. Aber ich habe mich, alles zusammen genommen, bei diesem Roman mehr aufgeregt und frustriert als unterhalten gefühlt.